Geliehenes Schimmel 102cm generalüberholen lassen?

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mandypb86

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Hallo zusammen,

in letzter Zeit hat sich in meinem Kopf der Wunsch manifestiert DOCH etwas musikalisches zu studieren, also geht es jetzt in Richtung Aufnahmeprüfung und dafür muss man ja bekanntlich Klavier üben :D

Ich "besitze" momentan ein Schimmel Klavier, Bj 1970, 102cm.
Ich setze das deshalb in Anführungszeichen, weil es nicht meins ist, sondern mir quasi von einem Chor zum Unterstellen für mind. 2, wahrscheinlich 4 Jahre, überlassen wurde für umsonst (ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu dem Chor).

Wir haben es schon einmal stimmen lassen (1 Hauptstimmung, einmal Nachstimmung), doch der Stimmer sagte mir auch gleich, dass man da mit einer Generalüberholung noch so einiges rausholen könnte.

Fakt ist, wie gesagt, es ist nicht meins und ich muss es iwann wieder abgeben (ich weiß nicht wann) und stände dann wieder ohne ein Instrument dar. Zum Üben für eine Aufnahmeprüfung ist es momentan einfach nur schrecklich. Der Anschlag ist schwergängig (piano kann man da schonmal gar nicht drauf spielen) und es klingt iwi einfach nur laut. Manche tönen auch seltsam dumpf. Ist halt ein "typisches" Laienchor-Klavier, wo der Chorleiter schonmal gerne drauf rumhämmert, damit der Chor die richtigen Töne trifft :D

Nun meine Frage: soll ich das Schimmelchen - um für meine Aufnahmeprüfung nächstes Jahr im Juni zu üben - generalüberholen lassen und mich dann später, wenn ich es wieder abgeben muss um ein eigenes Instrument bemühen?

Ich hab keinen Job und meine Eltern verdienen nicht grad das meiste. Ein neues (auch im Sinne von gebrauchtes) Instrument kommt also momentan schwerlichst in Frage. Als Alternative würde ich mich nach einem Probenraum in einer Musikschule / bei uns an der Uni umschauen (müssen).

Bin grad iwi ein bisschen verzweifelt.

Lieben Gruß
Marina
 
Hallo Marina,

was würde denn gemacht werden an dem Schimmel? Generalüberholen ist ein dehnbarer Begriff. Hast Du einen Kostenvoranschlag?

LG
Michael
 
Diese winzigen Schimmel-Klavierchen gehören zwar zu den besseren in Ihrer Klasse, sind aber m.E. auch nur ein unnötiger Kompromiss an die Größe.
Sie werden in Klang und Spielgefühl nie an die höheren Instrumente der bekannten Marken herankommen.
Die Instrumente ab etwa 108cm sind da doch deutlich besser.

Dir Frage ist halt, was der Kollege wirklich bei einer "Generalüberholung" machen möchte und was die kosten soll.

WEnn Du Glück hast, dann ist mit dem Abziehen der Hammerfilze klanglich und mit der Regulierung der Dämpfung und Gangbarmachen der Klaviatur spieltechnisch schon sehr viel geschehen.
Dies kostet nicht viel und vielleicht könnt Ihr die Kosten ja zwischen Dir und dem Chor aufteilen, wenn der Chor dafür die Rechnung bekommt?

Wenn an dem Instrument aber mehr gemacht werden müsste, z.B. neu Achsen, garnierne, etc., würde ich dies bei solch einem Instrument nicht machen lassen, erst recht nicht, wenn es nicht mir gehört.

So ein 100cm-Schimmel aus den frühen 70ern hat von privat auch nur einen Handelswert von wenigen hundert Euro.

Alternative:
Wenn Dir die Optik egal ist, frage mal in allen möglichen Pianohäusern nach, ob die nicht eines dieser 70er-Jahre-Schulklaviere loswerden möchten.
Wenn diese Dinger auch optisch schon vermackt sind, sind sie derzeit in Nussbaum oder Eiche fast unverkäuflich und günstig zu haben.
Allerdings stehen die zumeist nicht im Ausstellungsraum oder im Internet, da muss man schon gezielt nachfragen.

Eine Alternative könnte auch die Miete eines Klavier sein.

Wenn Du jetzt vielleicht 750,- Euro in ein Klavier investieren müsstest, dass Du in zwei Jahren zurückgeben musst, dann bist Du besser drann, wenn Du Dir für 30,- Euro im Monat ein größeres und technisch überholtes Instrument vom Händler mietest, der Dir evtl. bei späterem Kauf die gezahlte Miete anrechnet.
 
Erst schonmal danke für die schnellen Antworten von unseren Spezialisten ;)

Hab mal ein paar Bilder gemacht vom Innenleben. Hoffe, das ist das, was du gesucht hast, klaviermacher und man kann - trotz leichter Unschärfe - alles erkennen.

Lieben Gruß
Marina
 

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Ich kann mal grad aus dem Gedächtnis noch wiedergeben, was der Stimmer damals alles gesagt hat:

  • Hammer muss sich sofort bewegen, wenn die Taste auch nur ein bisschen gedrückt wird, hier zu spät
  • Dämpfer geht zu früh los
  • Spielraum zur Seite in den Tasten
  • Rillen in den Hämmern (wie auf den Bildern auch zu sehen)

Kann sein, dass noch was dabei war, aber an mehr erinner ich mich grad nicht mehr. Kosten hat er gesagt, ca 800€.
 
Mein Schimmel wurde ja vor kurzem von Klaviermacher überholt und ist jetzt ein Traum. Ich denke mal, dass diese Dinge bei deinem Instrument auch gemacht werden müssten.
Hier kannst du ihn mal ein bisschen zusehen, was er alles gemacht hat :

Schimmel Überholung

Wenn du die Überholungskosten, die dir genannte wurden, mal auf die Monate rechnest, die dir das Klavier mietfrei zu Verfügung stehen, wäre es immer noch günstiger, als ein anderes zu mieten.

Der Chor würde ja evlt. auch einen Teil davon übernehmen. Frag doch mal Klaviermacher, wann er das nächste mal auf Tour ist, ich kann ihn absolut empfehlen.
 
[*]Hammer muss sich sofort bewegen, wenn die Taste auch nur ein bisschen gedrückt wird, hier zu spät

Zu viel Schnabelluft. Unterstellen, dauert ca. 15min.
Ausführung absolut empfehlenswert!
Das ist die Hauptursache für das zähe Spielgefühl. Halbgang regulieren, dazu noch zappeln (gleichmäßiges Abheben beim Drücken des rechten Pedals) sowie Abhebestande reinigen, ca. 2h
Ausführung absolut empfehlenswert!
Wirkt sich bei weitem nicht so negativ auf das Spielgefühl aus, wie die anderen beiden Punkte. Ordentlich neu garnieren kostet viel Zeit, ggfl. die Vorderstifte drehen ist zwar Murks, kostet aber keine 10,- Euro und halte ich bei solch einem Klavier für vertretbar.
Vorschlag: Alle Tasten raus, Klaviaturboden aussaugen, Klaviaturstifte reinigen, ggfl. Vorderstifte drehen: 30min.
Wenn die Klaviatur noch geradegelegt und die Spieltiefe eingestellt werden muss, dauert´s 1-2h länger.


[*]Rillen in den Hämmern (wie auf den Bildern auch zu sehen)
Für den derzeitigen Klang verantwortlich.
Abziehen bewirkt sicherlich eine Verbesserung aber bei solch einem Klavier keine Wunder.

Ich würde immer noch vorziehen, ein besseres Klavier für die nächsten 1-2 Jahre zu mieten, als dem Chor die Überholung des Instrumentes zu zahlen.

Ansonsten:
Hol Dir einen Klavierbauer, gib ihm 3-4h Zeit und Du wirst das Instrument nicht wiedererkennen und bist vielleicht 150,- Euro los.
Alles weitere kannst Du immer noch in Auftrag geben.
 
Hallo Klavierbaumeister,
Wenn schon ein KV auf Verdacht, dann aber bitte etwas seriöser. Das mit der Dämpfung stimmt schon, und mit Piloten unterstellen auch, aber Hammerköpfe abziehen bringt bei dem was zu sehen ist vom Filz sehr viel. Das, was den Klang macht - nämlich Hämmer aufpassen und intonieren - wodurch die Arbeit dann zu einem "Wunder" wird, erwähnst Du gar nicht. Stifte verdrehen ist überhaupt nicht zu empfehlen - auch nicht bei weniger wertvollen Klavieren. So gesehen ist diese Art der "Überholung" im Husch-Pfusch-Verfahren (3-4 Stunden -150 €) wirklich ein Murks und weit ab von Qualitätsarbeit, die ein seriöser Klaviermacher /bauer durchzuführen gedenkt. Außerdem würde ich mir keinen Spezialisten kommen lassen, der unterbezahlt etwas vernünftiges zustande bringen soll.

LG
Michael
 
Ich würde immer noch vorziehen, ein besseres Klavier für die nächsten 1-2 Jahre zu mieten, als dem Chor die Überholung des Instrumentes zu zahlen.

Gerade Letzteres ist für mich momentan auch der Punkt, über den ich etwas genauer nachdenke. Ich weiß, wie das Instrument behandelt wurde und wenn ich es wieder abgeben muss auch sicher wieder behandelt wird. Und das tut mir dann schon irgendwie weh.

Instrument auf Mietkauf klingt erstmal nach einer Alternative, nur wohin in der Zeit mit dem Schimmel? So groß ist mein Wohnzimmer nicht :D
Und über welche Entfernungen werden Mietkäufe angeboten? Oder ist das egal solange man es transportiert bekommt. Weil bei uns in der Stadt die beiden Klavierhäuser führen in erster Linie Yamaha und Kawai und da sagt mir bei beiden persönlich der Klang nicht zu.

Muss mich wohl mal im 30-50km - Umkreis mal umhören, im wahrsten Sinne des Wortes ;-) oder den Chor zu einer Kosten-Beteiligung überzeugen. Und dann kommt bei aller Kompliziertheit auch noch der Zeitdruck hinzu wegen der Eignungsprüfung nächstes Jahr. Da möchte ich dann doch nicht erst eine Woche vorher auf einem geeigneten Instrument spielen :D

Schwierig, schwierig
 
Hallo Klavierbaumeister,
Wenn schon ein KV auf Verdacht, dann aber bitte etwas seriöser.

Das gebe ich mal gerade so zurück. ;-)
Das war auch kein KV sondern ein Vorschlag, welche Arbeiten ich vorrangig in Auftrag geben würde.


Das mit der Dämpfung stimmt schon, und mit Piloten unterstellen auch,

Oh - Zustimmung vom großen Meister persönlich, Danke! :D

aber Hammerköpfe abziehen bringt bei dem was zu sehen ist vom Filz sehr viel. Das, was den Klang macht - nämlich Hämmer aufpassen und intonieren - wodurch die Arbeit dann zu einem "Wunder" wird, erwähnst Du gar nicht.

Du hast meinen letzten Satz nicht gelesen: "Alles weitere kannst Du immer noch in Auftrag geben. "

...diese Art der "Überholung" im Husch-Pfusch-Verfahren (3-4 Stunden -150 €) wirklich ein Murks und weit ab von Qualitätsarbeit, die ein seriöser Klaviermacher /bauer durchzuführen gedenkt.

Das ist schon das zweite mal in diesem Beitrag, dass Du mich für unseriös einstufst. Damit werde ich wohl leben müssen. :rolleyes:
Der Unterschied zwischen uns beiden ist, dass ich Dich nicht für unseriös halte, nur weil wir unterschiedlicher Meinung sind.


Außerdem würde ich mir keinen Spezialisten kommen lassen, der unterbezahlt etwas vernünftiges zustande bringen soll.

45,- Euro die Stunde finde ich nicht unterbezahlt und traue mir zu, in dieser Zeit die von mir aufgeführten Arbeiten in allerbester Handwerkskunst auszuführen. Von einer kompletten Generalüberholung habe ich nie gesprochen.

Es geht hier um ein kleines Einsteiger-Klavier, das dem derzeitigen Besitzer nicht einmal gehört und das er in vielleicht zwei Jahren wieder abgeben muss.

Ich werde Deine Kritik aufnehmen und:

- meinen Stundensatz erhöhen
- weniger aus der Sicht des Kunden denken, sondern mehr daran, wie ich als Handwerker möglichst große Aufträge bekomme - ob es dem Kunden nützt oder nicht, kann mir egal sein. Stimmt schon.

Lies Dir nochmals in Ruhe meinen Beitrag durch und Du wirst sehen, dass dies ein "Stufenplan" war, gedacht im Interesse des Kunden, wie er mit möglichst geringem Kapitalaufwand eine größtmögliche Verbesserung als Übungsklavier erzielt.
Ein Konterklavier wird dieses Instrument aufgrund der kurzen Mensur und der ungnstigen Hebelverhältnisse nie und wenn der Kunde noch Geld übrig hat, kann er weitere sicherlich auch verbessernde Arbeiten "...immer noch in Auftrag geben..."

Für mich gehört zu einem seriösen Fachmann auch, dass er das Interesse des Kunden im Auge behält und je nach Ausgangssituation verschiedene Varianten der Überholung vorschlägt.
Wäre das Instrument im Eigentum des Kunden, sähe meine Beratung anders aus, ebenso, wenn es sich z.B. um ein 112er Schimmel handeln würde.

Zwei Klavierbauer, drei Meinungen.
 
Hallo Klavierbaumeister,

Zum einen, sehe ich mich selbst nicht als großen Meister, aber ich habe mein Handwerk gelernt und weiß, dass man nicht Hämmer abzieht und später dann irgendwann einmal, als Option sozusagen, Hämmer aufpasst und intoniert. Das wär grad so, als würde man Reifen wechseln und später irgendwann einmal das Rad wuchten lassen.

Ich halte übrigens nicht Dich für unseriös, ich kenne Deine Arbeit ja gar nicht, sondern den speziellen Vorschlag, mit welchem Aufwand (inkl. selbst eingeschätzem Murks;)) und Kosten zu rechnen ist.

Du sagst nicht, ich mache Dir, sondern "Hol Dir einen Klavierbauer"
Wenn mich jetzt jemand anruft und sagt, kommen Sie bitte und richten mir das Klavier um 150 Euro - ich habe gelesen, dass das lt. Fachmann nicht mehr kostet - dann frage ich mal, was soll denn gemacht werden? Dies und Das (ausgedruckte Liste vielleicht) und Stifte verdrehen. :rolleyes:

PfürtiGott liebes Handwerk.
Übrigens....

"45,- Euro die Stunde finde ich nicht unterbezahlt und traue mir zu, in dieser Zeit die von mir aufgeführten Arbeiten in allerbester Handwerkskunst auszuführen"​
Wir leben in 2009! Du arbeitest für weniger als alle Friseure im 300m Umkreis von mir - und das sind 5 an der Zahl. Das ist ein Stück weniger als mein Kaminkehrer, und etwa halb soviel wie mein Automechaniker. Mehr will ich gar nicht aufzählen. Wenn sich der Stundensatz bei Dir wegen der Handwerkskunst am untersten Rand des durchschnittlichen Handwerkersatzes eingependelt hat, lasse das "Kunst" vielleicht doch weg, mache aber nicht gleichzeitig den Fehler diesen Vorschlag zu assoziieren mit:


weniger aus der Sicht des Kunden denken, sondern mehr daran, wie ich als Handwerker möglichst große Aufträge bekomme - ob es dem Kunden nützt oder nicht, kann mir egal sein.​
...denn dann wirst Du weniger Aufträge haben, was dazu führt, dass Du Deine Handwerkskunst noch günstiger anpreisen wirst müssen.:geige: , aber das steht auf einem anderen Blatt Papier.

LG
Michael
 

...aber ich habe mein Handwerk gelernt und weiß, dass man nicht Hämmer abzieht und später dann irgendwann einmal, als Option sozusagen, Hämmer aufpasst und intoniert.
Absolute Zustimmung!
Darum habe ich ja auch explizit das Abziehen der Hämmer nicht eingerechnet und zu den später immer noch auszuführenden Arbeiten gerechnet.

...
Ich halte übrigens nicht Dich für unseriös, ich kenne Deine Arbeit ja gar nicht, sondern den speziellen Vorschlag, mit welchem Aufwand (inkl. selbst eingeschätzem Murks;)) und Kosten zu rechnen ist.
Ich stehe nach wie vor dazu, dass die von mir angeführten Arbeiten zu den genannten Preisen in bester handwerklicher Qualität erledigt werden können, idealerweise zusammen mit der nächsten Stimmung.

...
Du sagst nicht, ich mache Dir, sondern "Hol Dir einen Klavierbauer"
Der Kunde ist nicht auf mich angewiesen, dass schafft jeder andere gute Klavierbauer auch, wenn er entsprechend Routine hat.
Wenn er natürlich versucht, mit dem Halbganghaken am 100er Schimmel zu arbeiten, dann dauert das ewig und kostet entsprechend.



...
Wenn mich jetzt jemand anruft und sagt, kommen Sie bitte und richten mir das Klavier um 150 Euro ...

Nochmal:
Es geht hier nicht um eine Generalüberholung sondern um eine kostengünstige Möglichkeit, ein Instrument für die nächsten zwei Jahre zu verbessern.
Der Vorschlag, den Eigentümer an den Kosten zu beteiligen, stammt von mir und wenn dieser einwiligt, dann kann man imemr noch "ins Volle gehen".
Ich glaube noch an seriöse Handwerker und wenn der Kunde seinen Klavierbauer vor Ort holt und ihm erzählt, worum es geht (Überbrückung), wird dieser auch zusammen mit dem Kunden eine Vorschlag in dessem Sinne ausarbeiten.


Stundensatz:
...Wir leben in 2009! Du arbeitest für weniger als alle Friseure im 300m Umkreis von mir - und das sind 5 an der Zahl. Das ist ein Stück weniger als mein Kaminkehrer, und etwa halb soviel wie mein Automechaniker. Mehr will ich gar nicht aufzählen.

Leider vergaß ich zu erwähnen, dass all meine Angaben netto, also zzgl. MwSt. zu verstehen sind. Ich schreibe viele Gutachten und KVs am Rechner und da wird die MwSt. automatisch aufadiert.
Also reden wir von 45,-Euro netto pro Stunde bzw. Kosten für den Kunden von knapp 200,- Euro brutto (FÜR DIE AUFGEFÜHRTEN ARBEITEN!!! und nicht für eine Generalüberholung).

Welchen Stundensatz rufst Du den auf?
Ich kenne die Preise in OE nicht. Aber Ihr habt ja m.W. auch eine noch höhere MwSt. und damit bist Du natürlich brutto auch schon mal teurer als ein Deutscher Klavierbauer.

Wenn Du Dein Auto in die Werkstatt bringst, dann muss mit den Stundensätzen auch die Werkstatthalle nebst Nebenkosten, die Hebebühnen die Versicherungen, das Ersatzeillager, etc. mitbezahlt werden.
Da sind Stundensätze von unter 80,- Euro nicht mehr zu schaffen.

Wenn ich mit zwei Werkzeugkisten beim Kunden vor Ort bin, dann schäme ich mich schon immer, dem Kunden 45,- Euro netto für die Stunde abnehmen zu müssen. Das sind nach einer alten Währung, die wir mal hier in Deutschland hatten über 100,- DM brutto für einen Arbeitsstunde!

Vielleicht bin ich einfach schon zu alt und zu sehr Idealist?:rolleyes:

Stimmungen berechnen wir auch pauschal mit 80,- Euro brutto, darüber hinsausgehende Arbeiten beim Kunden mit 45,- Euro netto.
Bei größeren Arbeitsumfängen kann man auch schon mal individuelle Stundensätze kalkulieren.
 
Sooo, und jetzt haben wir uns alle wieder lieb :P

Iwi fühl ich mich grad wie ein Grund einer Meinungsverschiedenheit. Wieso muss ich dabei grad an das Stück "The Crisis" aus dem Film "The Legend of 1900" denken :D

http://www.youtube.com/watch?v=k6ToDBmcQ0w

Nein, aber mal im Ernst, ihr beiden:

beide Vorschläge haben ihre Berechtigung.

Der eine geht halt mehr auf meinen Kommentar ein, dass die finanzielle Lage eng ist, der andere mehr auf die Tatsache, dass ich darauf für meine Aufnahmeprüfung üben will und es daher entsprechend klingen und angenehm zu spielen sein sollte.

2 unterschiedliche Ansätze, 2 unterschiedliche Vorschläge. Wo ist das Problem?! ;)
 
..Der Anschlag ist schwergängig (piano kann man da schonmal gar nicht drauf spielen) und es klingt iwi einfach nur laut. Manche tönen auch seltsam dumpf.
Hallo Marina,

Ich berate dahingehend, das ganze Problem zu beheben, weil Du es ja extra erwähnt hast, und die Bilder der Hämmer zeigen, dass daran eigentlich kein Weg vorbeiführt.

@Klavierbaumeister - Ich ging stets davon aus, weil Du es erwähnt hast, auch die Hammerköpfe abzuschleifen. So war ich doch etwas verwirrt, wie da unterm Strich 3-4 Stunden zusammen kommen sollten. Da dies nun sicher nicht in Deinem Vorschlag, und unter "alles weitere" eingeordnet ist, hat die Lage verändert. Entschuldigung, aber das hab ich nicht gesehen. Also angenommen die Hämmer wären halbwegs in Ordnung, dann kann ich alle anderen Arbeiten die Du weiter oben aufzählst, um die Spielart zu verbessern, genau um 150 Euro inkl. durchführen (außer Stifte verdrehen, denn da gibts andere Lösungen)- da liegen wir preislich gar nicht auseinander. Wie lange ich dafür brauchen würde, erwähne ich nicht;). NUR - ich werde die Arbeit so nicht empfehlen, weil das Ergebnis keinen der Parteien, also weder dem Kunden, noch mich befriedigen wird, auch wenn es ein auf Zeit geliehenes Chorklavier ist.

Übrigens, ich habe eine Generalüberholung gemacht an einem Klavier, welches der Kunde von einem Bekannten auf Zeit geliehen hat. Beide haben sich geeinigt, wer was bezahlen wird. Die Bilderserie dazu, was auf dem Klavier gemacht wurde, nämlich eine Generalüberholung kann man hier sehen.

Liebe Grüße
Michael
 
Stimmungen berechnen wir auch pauschal mit 80,- Euro brutto, darüber hinausgehende Arbeiten beim Kunden mit 45,- Euro netto.
Also ne Stimmung würd ich mich nicht trauen pauschal zu verrechnen denn in dem Moment wo Du an eine stärker verstimmte Kiste gerätst die nur mit höherem Zeitaufwand wieder zu einem brauchbaren Ergebnis zu führen ist, zahlst Du dann meiner Meinung nach gnadenlos drauf. 80 Euro verlangen manche Betriebe schon für nen Autoreifenwechsel der aber in ner guten Viertelstunde erledigt ist.....;)
 
Das mit den Stimmungs-Pauschalpreisen ist eigentlich Standard.
Es setzt aber natürlich voraus, dass das Instrument in einem ordentlichen Pflegezustand ist.
Der Kunde zahlt genaugenommen für die Arbeit des Stimmens und nicht dafür, dass sein Klavier gestimmt ist.
Bei einem stark verstimmten Instrument wird man den Kunden VOR der ersten Stimmung schon darauf hinweisen, dass bis zu einer vernünftigen Stimmhaltung mehrere Stimmungen notwendig sind.

Für Konzertstimmungen (ggfl.mit Standby-Zeiten) oder bei Stimmungen für Studio- oder Rundfunkaufnahmen vereinbart man individuelle Preise oder rechnet diese nach Aufwand ab.

Am schlimmsten finde ich immer Stimmungen für Fernsehaufzeichnungen:
Der Flügel ist fertig positioniert und dekoriert, Du sitzt da uns stimmst das Ding, lässt unweigerlich Deine Blicke schweifen und zählst: Eine, zwei, nein drei, ach hier auch noch eine, und da oben im Rig - insgesamt 5 Kameras, die auf Dich gerichtet sind, deren rotes Licht leuchtet und die das Signal live in die Bildregie übertragen.
Auch wenn nicht zwingend immer jemand auf die Monitore schaut: Jetzt nur nicht in der Nase bohren! :D
 
off topic:

Ihr habt in OE anscheinend echt andere Preise: :confused:
Mein Vertragshändlerhändler wirbt gerade mit Reifenwechsel für 9,90 Euro (alle 4, ohne Wuchten), ich gehe zu einem freien Reifenhändler (der auch ein Kunde von uns ist) und zahle dort regulär 26,- Euro inkl. Steuer und Auswuchten von 2 Rädern.
 
@Klavierbaumeister, bei der Fernsehstudiostimmung würd ich aber dann eher mit Absicht und in solcher Form in der Nase bohren bis einer der Regieassistenten hinter dem Mischpult plötzlich ganz schnell einen Kübel benötigt........
kotz.gif


Der Reifenhändler mit den 80 Euro (allerdings inkl. der nötigen Gewichte) wird mich sicher auch nie sehen aber wollte den einfach mal als Vergleich anführen.

@Klaviermacher, nicht jeder hat ne Hebebühne denn manche begnügen sich auch mit nem Hydraulikwagenheber der vermutlich in der Anschaffung sogar noch billiger war als Dein Umlegebock...;)
Allerdings verlangen die auch keine 80 Kröten.
 
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