Fuge Komponieren

Schön, daß du noch dabei bist :)

Ich wandle wieder um, wenn es oben ist...

Der einzige Takt der mir an guendolas Fuge gar nicht gefällt ist Takt 10. Ich glaube es liegt an dem wiederholten d im Sopran, besonders in Kombination mit dem wiederholten a im Tenor.
Takt 6 Schlag 1+ im Bass finde ich solte ein h sein und kein b.
Ich glaube, die Version online ist nicht mehr aktuell, da ist kein b im Bass, ich lade es gleich nochmal neu hoch, ich habe möglicherweise an der falschen Datei weitergebastelt, denn es gab ja noch diverse kleine Reibereien.

Aber zuerst muss ich natürlcih nocheinmal genau durchlesen, welche Parallelen denn nun überhaupt zählen und welche nicht. Da hat J. Gedan ja viele hilfreiche Kommentare dazu geschrieben.

Der Parallelfinder von Finale hat ja viel Verwirrung gestiftet, aber ich hoffe, ihr habt davon genauso gelernt wie ich! Da wir ja alle klassische Musik kennen glaube ich, daß man vor allem auf den Klang achten muß. Wenn einen irgendegtas stört, ist es sicherlich gut, die Regeln zu kennen, bei Verstößen könnte der Hund begraben sein. Da ich endlich wieder einen Drucker habe, werde ich alle meine bisherigen Entwürfe durchhören und mit Bleistift und Noten lauschen und forschen.

[MP3="http://www.guendola-productions.de/fuga_d_03a1.mp3"]fuga_d_03a1.mp3[/MP3]
 
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Doch, das b ist noch da im Bass. Takt 6 Schlag 1und. Wobei ich auch sonst keine Unterschiede zur vorigen Version höre. Hast du vielleicht im vorigen Post die falsche Version hochgeladen? Oder habe ich was überhört? Kann beides sein.
 
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@ Guendola:
Dein letztes Fugenupdate gefällt mir sehr gut!
An 2 oder 3 Stellen könnte ich mir eine Änderung gut vorstellen.
Einmal Takt 6 Sopran/Alt letze Noten: durch das a im Alt ergibt sich eine Wiederholung d-a-d-a, die man als Hörer dem Sopran zuordnet - so gewollt?
In Takt 11 bei der Engführung Sopran/Alt gibt es einen Akkord Alt g', Sopran f''. Ich finde nichts Schlimmes daran, dass Thema einer Stimme etwas zu verbiegen (bei Beibehaltung des schönen Rhythmus, z.B. Sopran g'' an der Stelle), damit sie sich mit der anderen Stimme, die gerade mit dem Thema loslegt, nicht so reibt.
Das Ostinato empfinde ich zumindest im Takt 10, wo kein 16-tel Lauf den Effekt mildert, auch als ziemlich vordergründig.
Alles natürlich nur Geschmacksache!

Willst Du an der Fuge weitermachen und sie erweitern? Würde ich machen an deiner Stelle - so ein schönes Thema kann bestimmt noch weiter beackert werden!
 
durch das a im Alt ergibt sich eine Wiederholung d-a-d-a, die man als Hörer dem Sopran zuordnet...
Dada könnte man natürlich als gewollt sehen aber so klingt die Fuge doch wirklich nicht :) Nein, ich bin selbst nicht zufrieden, finde nur noch keine vernünftige Lösung.

In Takt 11 bei der Engführung Sopran/Alt gibt es einen Akkord Alt g', Sopran f''.
Ich habe es mit G im Sopran probiert, auch Alt variiert. Es klingt anders trivial.
Das Thema habe ich doch diverse Male ziemlich verbogen.

Das Ostinato empfinde ich zumindest im Takt 10, wo kein 16-tel Lauf den Effekt mildert, auch als ziemlich vordergründig.
Ja, die anderen Stimmen klingen zu lau, ich suche noch nach einer Idee. Die ganze Stelle ab Takt 9 bis Takt 12 klingt noch etwas aufgesetzt, da passieren Dinge, die nicht gut vorbereitet sind.
 
@ Guendola,

apropo "Parallelenfinder". Sibelius fand was im Takt 13. Und zwar eine Oktavparallele zwischen Bass und Alt. Vielleicht ist ja bei Sibelius der Parallelfinder doch nicht das unsinnige Spielzeug wie anscheinend bei Finale.

Was mir bei Deiner Fuge besonders auffiel ist, dass die einzelnen Stimmen nicht selbstständig genug klingen. Alleine gespielt machen sie melodisch gesehen zum Teil wenig Sinn. Außerdem haben die einzelnen Stimmen fast keine Pausen. Das ist nicht unbedingt natürlich. Eine Stimme sollte aus einzelnen Phrasen bestehen, die durch Atempausen unterbrochen werden.

Sopran
Alt
Tenor
Bass
 
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Davon gibt es vielleicht noch mehr. An dieser Stelle habe ich aus verschiedenen Gründen eine Weile herumgebastelt und mich dann entschieden, diese Parallele hinzunehmen, klanglich stört sie mich nicht. Wie geht es dir damit?

dass die einzelnen Stimmen nicht selbstständig genug klingen

Da hast du allerdings recht. Das Thema habe ich etwas ignoriert. Eigentlich stört es mich auch und ich werde mich noch dranmachen.

Es mag sein, daß es noch etwas dauert, bis meine erste Fuge fertig ist, aber eigenständige Stimmen wird sie haben. Bislang bereue ich dieses Projekt nicht, auch wenn ich zwischendurch ziemlich frustriert war!

PS: Sibelius werde ich mir auch mal ansehen, bevor ich etwas investiere. Die Vollversion von Finale gehört mir ja leider nicht.

PPS: Kommst du mit den XML-Files gut klar?
 
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Davon gibt es vielleicht noch mehr. An dieser Stelle habe ich aus verschiedenen Gründen eine Weile herumgebastelt und mich dann entschieden, diese Parallele hinzunehmen, klanglich stört sie mich nicht. Wie geht es dir damit?
Da es sich bei dieser Oktavparallele um eine Sechzehntelnote handelt ist es klanglich wahrscheinlich nicht so gravierend. Schön fand ich nur, dass Sibelius sie eindeutig erkannte. Ansonsten würde ich dem nicht so viel Bedeutung zumessen.


Es mag sein, daß es noch etwas dauert, bis meine erste Fuge fertig ist, aber eigenständige Stimmen wird sie haben. Bislang bereue ich dieses Projekt nicht, auch wenn ich zwischendurch ziemlich frustriert war!
Ich bewundere Dich dafür, dass Du dieses Projekt so straight durchziehst.

PPS: Kommst du mit den XML-Files gut klar?
Na ja, das Resultat hast Du ja gesehen. Ich musste, um dieses Ergebnis zu erlangen, allerdings reichlich rum manipulieren.
 
Da es sich bei dieser Oktavparallele um eine Sechzehntelnote handelt ist es klanglich wahrscheinlich nicht so gravierend. Schön fand ich nur, dass Sibelius sie eindeutig erkannte. Ansonsten würde ich dem nicht so viel Bedeutung zumessen.



Ich bewundere Dich dafür, dass Du dieses Projekt so straight durchziehst.


Na ja, das Resultat hast Du ja gesehen. Ich musste, um dieses Ergebnis zu erlangen, allerdings reichlich rum manipulieren.

Vielleicht kann ich ein Skript schreiben, daß die Stimmen trennt. XML ist ja reiner Text und auch für Menschen lesbar. Wer weiß, sowas kann immer nützlich sein... Es gibt bestimmt ein paar Fallstricke aber im Prinzip ist es nicht schwer. Finale schreibt zu jeder Note die "voice" dazu, ich kann also einfach alle unerwünschten voices eliminieren - wenn ich die Texterkennung richtig hinbekomme.
 
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Diese Fuge hatte ich ganz vergessen. Sie hat die üblichen Fehler aber es ist mal eine Abwechslung:

[MP3="http://www.guendola-productions.de/Fuga_xy.mp3"]Fuga_xy.mp3[/MP3]

Vielleicht greife ich die irgendwann mal auf, aber mit etwas anderer Instrumentierung.
 
@ Guendola: Deine letzte Fugenvariante klingt interessant für mich, aber ich finde deine andere Fuge vielversprechender, schon vom Thema her.

Im folgendem Beitrag wird was gesagt über die Eigenschaften, die ein gutes Fugenthema aufweist (über das Potential für Engführungen, Themenverbiegungen) anhand der dis-moll Fuge aus WTK1, fand ich ganz interessant:

http://www.arnecke.de/notenbeispiele/festschrift.pdf
 

Das war nur eine Spielerei, weil jemand erwähnt hatte, daß er sich eine Fuge z.B. auch als Blues vorstellen könnte. Blues ist das natürlich nicht...

Dieser Artikel ist ja sehr interessant!
 
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In der Festschrift sind auch ein paar Hinweise zu Parallelen, sicherlich noch weiteres, ich habe sie erstmal gespeichert und nur überflogen.
 
Hier ist die aktuelle Version meiner Fuge. Abgesehen von den kleinen Überarbeitungen des "alten" Teils habe ich nun eine weitere Durchführung komponiert, welche sich überwiegend in Dur bewegt. Harmonisch ist dieser Teil doch allgemein recht kühn, aber in meinen Augen (bzw. Ohren) absolut vertretbar (sonst hätt ich es ja nicht so geschrieben). Einfach anhören und dann eure Anmerkungen dazu abgeben! Eben wie immer.

P.S. kann ich eigentlich die Instrumentierung im Nachhinein noch umstellen? Wollte einfach mal testen, wie die Fuge mit anderer Instumentierung denn so klingt, hab da aber keine Möglichkeit gefunden bei der kostenlosen Version vom Finale Notepad.
 
Hier im Anhang die Fuge. Irgendwie hab ich da was verbockt im vorigen Beitrag beim Anhängen der Fuge...
 

Anhänge

  • Fuge in d _5b.zip
    31,2 KB · Aufrufe: 13
Hier ist die aktuelle Version meiner Fuge. Abgesehen von den kleinen Überarbeitungen des "alten" Teils habe ich nun eine weitere Durchführung komponiert, welche sich überwiegend in Dur bewegt. Harmonisch ist dieser Teil doch allgemein recht kühn, aber in meinen Augen (bzw. Ohren) absolut vertretbar (sonst hätt ich es ja nicht so geschrieben). Einfach anhören und dann eure Anmerkungen dazu abgeben! Eben wie immer.

P.S. kann ich eigentlich die Instrumentierung im Nachhinein noch umstellen? Wollte einfach mal testen, wie die Fuge mit anderer Instumentierung denn so klingt, hab da aber keine Möglichkeit gefunden bei der kostenlosen Version vom Finale Notepad.

Du könntest alles markieren, mit strg+c kopieren und dann eine neue Datei mit der richtigen Instrumentierung erstellen. Dort "Bearbeiten" "alles anwählen" dann "bearbeiten - einsetzen". Es muß natürlich die gleiche Anzahl von Notensystemen oder mehr in der neuen Datei sein.
 
DonBos, das ist einfach großartig! Deine Harmonien sind kühn, aber es passt alles zusammen, keine störenden Dissonanzen. Habe es auch langsam auf dem Klavier nachgespielt, das greift alles ineinander wie ein Schweizer Uhrwerk.

Ich finde es sehr gut, dass du in der Mitte angefangen hast, alle Stimmen nacheinander wieder aufzubauen. Deine Fuge ist derart komplex, dass solche Stellen zum Luftholen nötig sind. Diese Stelle kommt höchstens rel. überraschend, weil es davor nicht so nach Schluß klingt. Meinem Gefühl nach könnte deine Fuge noch mehr Stellen zum Luftholen, oder auch ruhigere Stellen mit mehr halben Noten oder weniger Stimmen gebrauchen. Es greift alles wunderbar ineinander, aber es ergibt sich eine Fortschreitung von 8-tel Noten, ohne Punkt und Komma. Solche Stellen wie Takt 40/41 mit einprägsamer Phrase im Alt finde ich sehr schön, und erholsam, könnten meinem Geschmack nach noch etwas weitergehen, bevor wieder alle Stimmen dicht werden.

Insgesamt ist das eine irre Leistung, und obwohl ich beim Spielen und Ansehen der Noten auf evtl. vorhandene Parallelen geguckt habe, keine gefunden. Auch von daher - Hut ab!

Willst du es als Klavierfuge lassen? Die vielen schönen Bindungen wären auch auf der Orgel interessant. Beim Thema könnte ich mir ein paar Stellen mit Stakkato vorstellen, damit man es gut durchhört im Verlauf.
 
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Donbos, jetzt habe ich deiner neuen Fugenversion gelauscht. Sie fließt gleichmäßig dahin und die harmonische Entwicklung ist ziemlich gelungen! jetzt ist wirklich Zeit, die Frage zu stellen, wieviel du noch in diese Fuge "investieren" willst. Einige Quintparallelen fallen ins Auge aber nicht ins Ohr, es paßt klanglich in die Gesamterscheinung würde ich gefühlsmäßig sagen. Nach Oktavparallelen habe ich noch nicht geforscht.

Was mir auffiel ist Takt 45. Daß du dort G, H und A gleichzeitig gesetzt hast, stört mich nicht mal. Danach klappt aber etwas harmonisch um, ehrlich gesagt durcschaue ich im Moment nicht ganz, was da passiert. Vielleicht liegt es doch am Taktanfang.

Die folgenden Takte bis zum Schluß würde ich ja noch etwas strecken, ich glaube, dann kommt es noch schöner an :)
 
Bei Takt 27 klingt eine kleine Sache ziemlich unangenehm, das passt nicht hinein.
 

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