Fuge Komponieren

@ Klavigen:

Ganz vielen Dank für deine netten Worte - es hat mich sehr berührt und gibt Kraft, mit dem Fugenprojekt weiterzumachen! Nachdem ich das gestern abend gelesen hatte, habe ich gleich angefangen, an ein paar weiteren Takten für diese Fuge zu tüfteln, mit noch etwas mutigerer Harmoniefortschreitung. Ich muß allerdings aufpassen, dass das Stück nicht zu einem Thema mit Variationen ausartet, sondern eine Fuge bleibt mit Gleichberechtigung aller Stimmen.

@ Guendola:

Danke für deine Recherchen und Zitate bzgl. offenen und verdeckten Parallelen!!

Ich vermute, dieses Tool von Finale hat Tücken. Ich kann dir natürlich die Liste schicken - muß die aber abtippen und es gibt durchschnittlich in jedem Takt ein oder zwei Vermerke.

Du meine Güte, 1-2 Vermerke pro Takt :oops: !

Könnte man nicht statt abtippen der Liste ein Copy-and-Paste durchführen oder ein Screenshot von der Liste? Auf der anderen Seite schult es aber sicherlich, selber zu versuchen, den Parallelen auf die Spur zu kommen. Ich denke, erstmal zu versuchen, alle offenen Parallelen aufzuspüren und zu beseitigen. Bei den verdeckten... mal sehen.

Guendola & DonBos: wie geht es vorwärts mit euren Fugenprojekten?
 
Könnte man nicht statt abtippen der Liste ein Copy-and-Paste durchführen oder ein Screenshot von der Liste?

Leider nicht. Pro Auftreten aktualisiert sich ein kleines Fenster und zeigt lediglich den aktuellen Fund an. Finale kann auch mit Skripten benutzt werden, vielleicht finde ich da was passendes mit Ausgabe in eine Datei.

Zum manuellen Aufspüren ist es wohl am besten, immer jeweils zwei Stimmen zu betrachten und die anderen, wenn möglich, ausblenden.

Was meine Fugenproduktion betrifft, werde ich wohl bei Fuge 7_3 wieder ansetzen, einen Plan für den Verlauf machen und das neu durchkomponieren. Das Thema gefällt mir von allen im Moment am besten.
 
Was meine Fugenproduktion betrifft, werde ich wohl bei Fuge 7_3 wieder ansetzen, einen Plan für den Verlauf machen und das neu durchkomponieren. Das Thema gefällt mir von allen im Moment am besten.

Ich finde das Thema (Beitrag #52 ?) auch sehr schön - man würde es wegen des pränganten Rhythmus auch in einem sehr dichten Satz raushören, was ich gut finde. Wenn du im 4. Viertel 2. Takt/1. Viertel 3. Takt bei gleicher Tonfolge die Tondauer 2. Takt Ende: 8-tel, 16-tel, 16-tel, 3. Takt Anfang: 16-tel, 16-tel, 8-tel nehmen würdest, würde ich den Rhythmus als insgesamt harmonischer und ruhiger empfinden, da mit den 16-teln nicht mit der Tür ins Haus gefallen wird.
So empfinde ich es aber dafür "kecker" - was auch interessant klingt...

Aber ich würde abchecken, ob sich das Thema auch eignet für eine Themenverzahnung statt dass die Themen "nur" hintereinander" eintreten, und ob mehrere unterschiedliche Harmonievarianten hinzukriegen sind für das gleiche Thema, auch in der parallelen moll-Tonart. Um Harmonie"Munition" zu haben für das Fortführen der Fuge.
 

Zunächst fliegt alles wieder raus, aus den Kontrapunkten suche ich mir ein paar Motive, die ich beibehalten werde. Dann schreibe ich die Fuge neu.

Aber ich werde mir die Stellen anhören, die du genannt hast.

Ansonsten werde ich ausprobieren, was man mit dem Thema alles anfangen kann, wellche Molltonleiter gut passt, ob und wie Engführung möglich ist und so weiter. Was mir davon gefällt, kommt mit rein.
 
Fuga

Ich muß allerdings aufpassen, dass das Stück nicht zu einem Thema mit Variationen ausartet, sondern eine Fuge bleibt mit Gleichberechtigung aller Stimmen.
Da du diese Gefahr bereits erkannt hast, wirst du diese Klippe auch meistern können. Aber aus der Geschichte der fugen wissen wir, dass das eigentliche Schema eben fast nie genau befolgt wird und mit dem Wissen über die Regeln sind eben auch abweichungen drin. Es gibt keine festen Vorschriften, wie lange ein Zwischenspiel sein soll und auch sogenannte "Scheineinsätze" des themas, die auch eine Variation darstellen können: wie schon erwähnt, statt dur-moll, Umkehrung , andere tonart , verkürzt usw, sind auch eine reizvolle Aufgabe für den Analysten.Ganz selten sind übrigens Augmentationen von Scheineinsätzen zu hören, die aber ihren eigenen Reiz entfalten. Solange man das ursprüngliche Material nicht aus dem Auge verliert, wird auch der wissende Hörer alles verstehen können.

Weiter viel Erfolg

Klavigen
 
So, ich meld mich au mal wieder. Tja, so wirklich vorwärts geht es bei mir gerade nicht. Aber das liegt keinesfalls an einem Motivationsmangel, sondern an einem Zeitproblem, weil ich eben seit ein paar Wochen in Karlsruhe beim studieren bin und mich da auf nen doch recht zeitintensiven Studiengang eingelassen habe. So verbringe ich mit Mathematik und Mechanik usw. gerade deutlich mehr Zeit als mit der Fuge... Aber es geht weiter mit der Fuge. Versprochen. Beschäftige mich hier gerade mit diversen Problemstellen. Takt 14 auf 15, Takt 21 auf 22 (wie mindenblues schon bemerkt hat, passt da was nicht so richtig), diverse Einzeltöne ind er ganzen Fuge habe ich geändert und vor allem auch noch die Rhythmisierung (und damit auch zwangsläufig die Kontrapunkte) in der letzten Zeile auf Seite 1, weil mir da der Rhythmus, vor allem im Sopran, irgendwie zu gleichmäßig und penetrant war (Viertel auf Schlag 1, sechs Achtel auf Schlag 2 bis 4). Neue Takte habe ich noch nicht hinzugefügt. Da brauche ich etwas mehr Zeit - die ich dann ab morgen übers Wochenende hoffetlich finden werde. Einen aktuellen Stand der Fuge kann ich auf Wunsch trotzdem sofort hier hochladen, auch wenn sich nicht so arg viel geändert hat im Vergleich zur letzten Version. Ansonsten lad ich die nächste Version meiner Fuge hoch, sobald ich eine weitere Durchführung geschrieben habe.

@ mindenblues: Danke noch für dein Lob für meine Fuge. Kann das Lob aber nur zurückgeben. Deine Fuge ist auch richtig Klasse. Da passt eigentlich so gut wie alles (Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind, werd ich noch raussuchen, wenn ich Zeit dazu hab). Insbesondere die neu hinzugefügten Takte nach dem Wechsel in F-Dur finde ich toll. Die stellen für mich die stärkste Passage deiner Fuge dar. (Was natürlcih nicht heißt, dass der Rest der Fuge nicht gut wäre).

@guendola: dass du die fuge 7_3 weiter bearbeiten willst finde ich gut. Sie hat meiner meinung nach das spannendste Thema aller deiner bisherigen Fugen. habe ich aber glaube ich schon mal gesagt. Auch die neueste Fuge von dir klingt harmonisch jetzt doch sehr sauber.

Na dann, frohes weiteres Schaffen euch/uns allen. Bin gespannt auf die weiteren Ergebnisse (nicht nur auf eure - auch auf meine^^).
 
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So, ein kleines Rätsel zur Entspannung:

[MP3="http://www.guendola-productions.de/Fuga_d_01.mp3"]Fuga D-Moll V1.0[/MP3]
[MP3="http://www.guendola-productions.de/Fuga_d_01b.mp3"]Fuga D-Moll V1.0-b[/MP3]

In Takt 6 setzt die dritte Stimme ein, A-Dur, und kommt auch schnell zu Cis, auf 3. In Takt 8 gibt es ebenfalls ein Cis in der selben Stimme, auf 1. Der Bass spielt jeweils kurz vorher ein h oder b - deswegen zwei Versionen. Ich tendiere dazu, in Takt 6 b und in Takt 8 h zu setzen. Was meint ihr? Harmonisch wäre wohl in beiden Fällen eher b korrekt. Die erste Aufnahme ist mit b und beide Stellen klingen mir zu hart, die erste nicht ganz so schlimm wie die zweite.

Es gibt noch mehr Stellen, die nicht ganz glatt sind, das sollte aber leicht zu lösen sein, den zweiten Schnörkel werde ich wohl weglassen. Deswegen aber noch keine Noten, ich möchte hier gerne eine Entscheidung auf Gehörbasis.

Kommt es euch eigentlich auch immer so vor, als seien die selbst ausgedachten Fugenthemen geklaut?

PS: Da waren noch ein paar mehr Bs zu klären, aber die waren eindeutig, in den Aufnahmen sind sie noch falsch.
 
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An der ersten Stelle (Takt 6 auf 2und im Bass) würde ich nach Gehör b setzen. Für die zweite Stelle habe ich etwas gebraucht, bis ich sie überhaupt erst gefunden hatte, aber ich denke du meinst hier die letzte Sechzehntel in Takt 7 im Tenor - im Bass höre ich da nur Sechzehntel d-e-f-g auf Schlag 4). Diese Sechzehntel im Tenor würde ich nach Gehör auf jeden Fall als h schreiben. Ich versuche das ganze auch noch zu begründen: An der ersten Stelle schreitet der Bass abwärts in d-moll auf a (Takt 6, Schlag 3) zu. B ist da eindeutig der zur Tonart d-moll gehörige Ton. Ab dem folgenden a bist du in A-Dur. An der zweiten Stelle ist es zwar eigentlich genau das selbe (Ende von Takt 7 in d-moll, 1.Schlag Takt 8 in A-Dur). Aber wichtiger als dieser Akkord ist hier die Einzelstimme Tenor, die auf Schlag 4 den Sechzehntellauf f-g-a-h/b-cis beginnt. Dieser Lauf beginnt wenn du ein h wählst schon auf Schlag 4und mit A-Dur und leitet somit schön in den Folgetakt über, in dem der Gesamtklang dann in A-Dur steht. Wobei meiner Meinung nach hier dennoch auch b möglich ist, denn b ist in der d-moll-Harmonik des zweiten Teils von Takt 7 enthalten. Allerdings wirkt für mich hier ein b im Gesamtklang aller Stimmen irgendwie zu brav, im Einzelklang im Verlauf der Tenorstimme aber zu exotisch. Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an, aber ich empfinde das irgendwie eben so. Übrigens, ein sehr schönes Fugenthema. Kompliment. Allgemein reibt es sich aber noch etwas in der Fuge zwischen den beiden b/h-Stellen, aber ich denke das hörst du selber.
 
@mindenblues: hier noch spontan eine Liste mit Kleinigkeiten, die ich an deiner Fuge ändern würde (wohlgemerkt: ich. das heißt nicht, dass du es tun musst. es ist ja deine fuge, und das meiste was ich jetzt dann aufzähle kann ich nicht begründen, ich empfinde diese stellen einfach als irgendwie unschön. (aber ich empfinde auch manche stellen bei kompositionen großer komponisten unschön und würde sie persönlcih wohl anders komponieren - wenn ich komponieren könnte...) also diese anmerkungen blos nicht überbewerten!

- Takt 8 Schlag 4 die Dissonanz
- Takt 9 klingt komisch in den tiefen Stimmen, ich kann überhaupt nicht sagen wieso
- Takt 15 Schlag 1 würde ich das a im Bass auch noch oktavieren, da ich das a als Schlusston des Themas empfinde und nicht das gis davor.
- Takt 19 auf 20 klingt jetzt wesentlich besser als in der vorigen Version, aber irgendwie immer noch komisch. Aber ich habe keine bessere Lösung und stehe bei meiner Fuge vor einer Stelle bei der ich genau dasselbe Problem habe (bei meiner Fuge Takt 21 auf 22). Das F-Dur kommt mir immer noch zu unvorbereitet, da kann ich mir nicht helfen, ich höre es einfach so (bei meiner Fuge kommt mir das g-moll zu unvorbereitet, wofür ich aber auch noch keine Lösung habe..)
- Takt 25 auf Schlag 3 und 3+ die einzige Stelle die ich begründen kann, warum sie mir nicht gefällt. Bass hat g-a, Tenor hat a-g. Das erklingt im Akkord als zwei Sekunden hintereinander und somit unschön dissonant.
- Takt 27 empfinde ich die Sechzehntel als zu aufdringlich (obwohl sie ja nichts anderes speilen als sonst, nur in anderem Kontext.
- Takt 28 und 29 jeweils auf 4und eine mich störende Dissonanz,welche aber theoretisch gesehen schon passen kann.
- ab Takt 38 empfinde ich die Achtelwiederholungen im Bass als monoton aufdringlich
- Takt 44 gefällt mir der Rhythmus im Sopran nicht (2 punktierte Viertel und eine Viertel). Dieser "Samba"-Rhyhmus ist mir so kurz vor Schluss zu unruhig.

Das alles einmal ganz subjektiv. Jemand anderes kann all diese Stellen wohl ganz anders empfinden.
 
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@DonBoss, vielen Dank für die Analyse. Das zweite B/H ist in der Tat in der Altstimme, da hatte ich mich beim Schreiben vertan. Meine anderen Fugen müssen übrigens erstmal ruhen, die hängen mir inzwischen zum Hals heraus, weil es immer neue Probleme gibt :)

Lade doch mal deine Fuge wieder hoch, wegen der Vorbereitung zu g-moll.
 
@ DonBos:

Riesendank für deine Anmerkungen zu meinem letzten Fugenupdate! Ich werde die einzelnen Stellen durchgehen und mich detaillierter äußern bzw. Änderungen vornehmen. Nach erstem Verfolgen deiner Anmerkungen kann ich alles (bis auf Takt 28/29, deren Dissonanzen ich als interessant empfinde und schon so lassen will) nachvollziehen. Aber vorab: die Dissonanz im Takt 25 war ein Verschreiber, hatte ich hier wohl schon angemerkt und ist bereits geändert. Danke nochmal!

@ Guendola:

Dein neues Fugenthema gefällt mir ausgesprochen gut! Ich würde bei diesem Thema bleiben, es hat Charakter! Die Unterschiede beider Versionen sind für mich gering, die 2. Version klingt für mich besser, aber für detailliertere Aussagen ziehe ich es vor, eine Mus-Datei abzuspielen.

Bzgl. Klau von Fugenthemen: Meinem Fugenthema merkt man möglicherweise auch an, dass ich zuvor auf der Orgel mir die Bach-g-moll Orgelfuge BWV578 eingetrichtert hatte (hatte sie zur Zwischenprüfung C-Kurs gespielt, kann sie immer noch auswendig). Zumindest der Rhythmus ist ziemlich ähnlich (hoffe aber trotzdem, dass sich das Thema genug unterscheidet).

Meine anderen Fugen müssen übrigens erstmal ruhen, die hängen mir inzwischen zum Hals heraus, weil es immer neue Probleme gibt.

Ich verstehe es sowieso nicht, soviele Fugenprojekte zu eröffnen (außer es dient der Fugenthemenfindung). Warum versuchst du nicht, stattdessen eine Fuge von vorne bis hinten durchzuziehen und lässt die anderen Fugen fallen?

Jedenfalls wenn ich von mir ausgehe, muß ich sagen, dass die erste Durchführung eine Sache von vielleicht 20 Minuten war. Aber alleine an den paar Takten des letzten Fugenupdates habe ich über mehrere Tage verteilt etwa 5 Stunden gesessen, immer in der Iteration "geschrieben, geändert, verworfen, ein paar Töne behalten". Es fällt mir immer schwerer, der Sache noch was Neues zuzufügen. Wenn ich das auch noch mit mehreren Fugen parallel betreiben wollte, würde ich nie fertig werden.
 

- Takt 8 Schlag 4 die Dissonanz
die geht in eine Oktave über, vielleicht klingt es deswegen dissonant

- Takt 19 auf 20 klingt jetzt wesentlich besser als in der vorigen Version, aber irgendwie immer noch komisch. Aber ich habe keine bessere Lösung und stehe bei meiner Fuge vor einer Stelle bei der ich genau dasselbe Problem habe (bei meiner Fuge Takt 21 auf 22). Das F-Dur kommt mir immer noch zu unvorbereitet, da kann ich mir nicht helfen, ich höre es einfach so (bei meiner Fuge kommt mir das g-moll zu unvorbereitet, wofür ich aber auch noch keine Lösung habe..)

Das empfinde ich auch als etwas seltsam. Ich habe 19 3 und 4 mal auf C7 gesetzt, was logischer klingt, aber irgendetwas fehlt, vielleicht einfach etwas Bewegung - z.B. Gegenbewegung, vielleicht auch harmonisch, auf der 4. Irgendwie erwarte ich da eine Wendung, die einfach nicht kommt :) (ich habe mal direkt bei Takt 19 angehalten, dann weitergespielt).

Takt 23: Probier mal F C D E in der Oberstimme als letzte vier Achtel. Die Stelle ist so ähnliche wie Takt 19, nur nicht so deutlich.

- Takt 27 empfinde ich die Sechzehntel als zu aufdringlich (obwohl sie ja nichts anderes speilen als sonst, nur in anderem Kontext.

- Takt 44 gefällt mir der Rhythmus im Sopran nicht (2 punktierte Viertel und eine Viertel). Dieser "Samba"-Rhyhmus ist mir so kurz vor Schluss zu unruhig.
geht mir auch so, Das F atmet sozusagen gegen den Rest.

Mir ist aufgefallen, daß Finale das Stück bei mir streckenweise sehr schlecht abspielt und ich mußte den Bass um eine Oktave tiefer legen um ihn überhaupt zu hören. Das mag bei einigen Stellen einen großen Unterschied machen.

Die ganzen Punkte ändern aber nichts daran, daß du die Fuge schon vor Publikum spielen könntest.

Was meine Massenproduktion von Fugen betrifft: Wie du schon sagtest, ist eine erste Durchführung ja schnell geschrieben. Inzwischen bekomme ich das auch ohne Dissonanzen in 20 Minuten hin. Was aber immer fehlte, war ein harmonisches Konzept, deswegen kam ich nicht weiter und habe herumprobiert, mit neuen Themen, dur nach moll und so weiter und so fort. Das ist erst offensichlich geworden, seit Fred seine Analyse gepostet hat.
 
Ok, hier die aktuelle Version. Die Änderungen im Vergleich zur vorigen Version sind nicht wirklich groß. Hauptsächlich geändert wurden Takt 14 und die letzte Zeile der ersten Seite. Auch die Modulation in g-moll Takt 21 auf 22 habe ich überarbeitet und sie klingt in meinen Ohren jetzt relativ brauchbar, aber irgendwie noch nicht hundertprozentig optimal. Aber im Vergleich zur vorigen Version doch schon wesentlich besser. Nun werde ich mich dann in meiner Arbeit wirklich an die nächste Durchführung machen...
 

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Ok, hier die aktuelle Version. Die Änderungen im Vergleich zur vorigen Version sind nicht wirklich groß. Hauptsächlich geändert wurden Takt 14 und die letzte Zeile der ersten Seite. Auch die Modulation in g-moll Takt 21 auf 22 habe ich überarbeitet und sie klingt in meinen Ohren jetzt relativ brauchbar, aber irgendwie noch nicht hundertprozentig optimal. Aber im Vergleich zur vorigen Version doch schon wesentlich besser. Nun werde ich mich dann in meiner Arbeit wirklich an die nächste Durchführung machen...

Hier die Midi-Datei
 
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@DonBoss

Takt 14 hast du jetzt gut hinbekommen und Takt 12-22 ist jetzt auch gut, eigentlich sind alle unangenehmen Kanten beseitigt :)

Das Thema kann man ja variieren aber mir fiel folgendes auf.
5-8: Thema in Alt leicht verändert, nicht punktiert im dritten Takt
In Takt 21 nimmt Alt das Thema noch einmal auf, wieder nicht punktiert.
In Takt 24 spielt Tenor das Thema an, auch leicht verändert
In Takt 20 spielt Bass das Thema ebenfalls ohne Punktierung
Ich finde, die Punktierung hebt das Thema etwas besser hervor. Aber vielleicht hast du dir auch etwas dabei gedacht und dann wäre es interessant, zu erfahren, was.


In Takt 22 spielen Bass und Tenor gemeinsam ein H, das würde ich vielleicht ändern, weil es so klingt, als ob Tenor die Achtel weiterspielt und Bass aussetzt.
Und in Takt 19 gibt es eine häßliche Dissonanz durch die Tonwiederholung im Sopran - zweimal d.

Insgesamt beneide ich euch beide, ich komme überhaupt nicht weiter. Die vielen Fugenthemen sind das Resultat dieses Dilemmas, nicht der Ursprung. Allerdings habe ich eine Menge gelernt und es macht auch Spaß, sich mit euren Fugen zu beschäftigen!
 
zu den Punktierungen im Thema: Takt 21 Alt und Takt 24 Tenor ist nicht das komplette Thema, sondern nur rhythmisch betrachtet der Anfang des Themas. Vom Melodieverlauf her spielen diese Stimmen hier aber etwas anderes als das Thema. Quasi ein Kontrapunkt, der sich aus dem rhytmischen Beginn des Themas aufbaut, aber eben anders endet (das Ende dieser Scheinthemenpassagen hat mit dem Thema in beiden Fällen überhaupt nichts mehr gemein. Es war ja auch nicht als komplettes Thema gedacht).
Takt 7 im Alt: da habe ich die Viertel gewählt, weil die sirgendwie etwas ruhiger in den neuen Themeneinsatz des Tenors in Takt 8 hineinführt. Mit achtel wirkt das irgendwie etwas hektisch. Es geht aber heir natürlich aber auch mit achtel. Das werde ich in der nächsten Version auf jeden Fall mit Achtel schreiben, dann könnt ihr selbst hören, ob es so besser klingt. Für mich klingt hier die Viertel besser, aber die Achtel wäre natürlich schon richtiger, vom Thema her betrachtet.
Bass Thema Takt 19-22: Da hatte ich ursprünglich die Punktierte und die Achtel drin (vgl meine letzte Version). Aber da war ja das Problem mit der Modulation nach g-moll an dieser Stelle und mit dem "langen" es und dem kurzen d dahinter habe ich keine gut klingende MOdulation gefunden, mit den Vierteln klingt die Modulation weicher. Natürlich wäre es auch hier schöner, eine bessere Modulation nach g-moll zu finden, in der der Rhythmus des Themas erhalten bleiben kann.

Dissonanz in Takt 19 empfinde ich persönlich als gar nicht so schlimm, aber ihr merkt es ja selber, dass man selbst die eigenen Dissonanzen nie als so schlimm empindet wie sie sind bzw. wie die anderen sie empfinden. Ich werde auf jeden Fall versuchen die Stelle zu ändern.

TEnor und Bass h in Takt 22 habe ich direkt geändert (Tenor Viertel d stat h).

Danke für die vielen Anmerkungen, guendola.
 
@DonBoss

Das mit dem Thema hat mich einfach interessiert, deswegen mußte ich fragen. Ich war mir auch nicht ganz sicher, ob es beabsichtigt war. Danke für die Erläuterungen :)

Mit den Dissonanzen ist es wohl so eine Sache. Während man schreibt, hat man ja eine bestimmte Vorstellung vom Stück und hört vielleicht die Stimmverläufe besser als ein Zuhörer. J.Gedan hat uns ja ein gutes Schlüsselwort gegeben: "Handwerkszeug". Ich denke, man muß wissen, was man tut und dann darauf hinarbeiten, die gewünschte Wirkung zu erzielen. Musik ist ja immer zielgerichtet - für einen Zuhörer geschrieben, was natürlich nicht heißt, daß man nun immer jeden möglichen Zuhörer erreichen kann und schon garnicht muß.

In diesem Zusammenhang muß ich übrigens an Mussorgsky denken, dessen Kompositionen ja nach seinem Tode ziemlich verissen wurden, bevor sie von anderen Komponisten "korrigiert" oder auch neu instrumentiert wurden. Ich glaube, daß ihm die Akzeptanz auch deswegen verweigert wurde, weil er eben in Musiktheorie nicht perfekt war. Deswegen sind ihm seine Regelverstöße von Kollegen eben schneller als Fehler denn als gewollt ausgelegt worden, selbst wenn er vermutlich bei besserem Wissen vieles nicht geändert hätte. Und mit fehlerhafter Musik beschäftigt man sich nicht so gerne.
 
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@ DonBos:

Esrtmal vorneweg, deine Fuge ist klasse! Ich bewundere, wie du es schaffst, 4 Stimmen in einem dichten und komplexen harmonischen Verbund so souverän als eigenständige Stimmen zu führen. Das ist eine Superleistung, und ich wäre froh, wenn ich bei meiner Fuge auch den Dreh hinbekommen würde, die Stimmen eigenständiger zu machen.

Weiterhin, grobe Dissonanzen oder unschöne Klänge sind mir beim ersten Hören auch nicht aufgefallen. Ich finde es auch sehr gut und richtig, dass du am Ende jeweils eine Stimme etwas pausieren lässt. Das ist bei Bach-Fugen auch überall zu finden, und verhilft auch beim Zuhören, dass etwas Ruhe reinkommt. Die Fuge könnte ein paar ruhige Zwischenpassagen auch gut vertragen.

Interessant (keinesfalls störend) finde ich, dass du die 4. Stimme auf die gleiche Tonlage wie die 3. Stimme gesetzt hast ab Takt 12, statt auf der Dominante darunter. Ist mal was anderes, so setzt quasi eine 5. Stimme später ein.

Was mir aufgefallen ist, sind auch nur Kleinigkeiten, aus dem Bauch heraus und ohne mit großem Theroriewissen hintermauert zu sein:

- beim 2.Themeneinsatz könnte vielleicht ein Vorhalt helfen, in die neue Tonart hineinzurutschen, statt sofort in A-Dur loszulegen.
- Das Thema startet ja in d-moll, und wechselt auf D-Dur im 3.Takt. Das Thema auf der Dominante startest du sofort in Dur. Könnte mir stattdessen auch moll vorstellen, egal ob das Thema auf der Tonika oder sonstwo liegt (zumindest für die 1. Durchführung, wo ja meist das Thema in allen Stimmen vorgestellt wird).
- in Takt 10 wechselst du von D-Dur ziemlich direkt auf Es-Dur. Klingt interessant für mich, kann aber Puristen mglw. stören.
- Takt 12 Schlag 1+ : Cis und B beißt sich zusammen mit den anderen Stimmen. Wenn statt B z.B. das vorherige A als Viertelnote bleibt, klingt es für mich besser.

Wollte eigentlich meine Fugenprojekt erweitern, bin aber irgendwie in einer Sackgasse gelandet, und habe nun nur die Dinge geändert, die Guendola und DonBos aufgefallen sind und die ich auch einsehe:

Takt 8: Schlag 4 Dissonanz beseitigt
Takt 9: tiefe Stimmen geändert
Takt 11,12: Tenor- und Altstimme im 2. System geändert - klingt vielleicht etwas interessanter
Takt 14 Ende: letztes Viertel empfinde ich schon als Auftakt zum neuen Themeneinstieg (und nicht Takt 15 Anfang als Schlusston des vorherigen Themas), daher Oktavierung dort weggelassen.
Takt 19: habe Sopran- 16-tel auf Schlag 3 etwas geändert, so klingt es für mich etwas besser.
Takt 23: Guendola: "Probier mal F C D E in der Oberstimme als letzte vier Achtel." Habe F,C,D,E statt F,A,D,E ausprobiert. Es klingt auch interessant, aber durch das C würde eine weitere Dissonanz zum D im Bass entstehen, dahere doch lieber so gelassen.
Takt 25 Bass Schlag 3, 3+: geändert (Dissonanz war Schreibfehler)
Takt 27: Aufdringlichkeit der 16-tel gelindert
Takt 28/29: gelassen, diese Dissonanzen empfinde ich als interessant und nicht störend
ab Takt 38: das Pulsierende in den Pedalnoten ist so gewollt, aber habe versucht, die Monotonie durch andere Notenfolgeb zu lindern.
Takt 44: "Samba"-Rhythmus beseitigt.

hinter dem Schluss habe ich noch ein paar Takte (ab Takt 50) gelassen - da ist der Themenanfang mit Subdominanten a la Bach aufgefüllt, evtl. versuche ich damit noch etwas anzustellen.

[MP3="http://www.mindenblues.family-schmidt-minden.de/Organ/Fuge_d_moll_17_Olaf_Schmidt.mp3"]Orgelfuge[/MP3]

und die Finale-Mus-Datei:
http://www.mindenblues.family-schmidt-minden.de/Organ/Orgelfuge_d_moll_17.zip

Insgesamt beneide ich euch beide, ich komme überhaupt nicht weiter.

Du hast keinen Grund zum Neid - dein letztes Fugenthema ist wunderschön, und die Durchführung dazu auch. Unbedingt weitermachen!!!
 
@mindenblues:

erst einmal danke für das große Lob.
Die Punkte an meiner Fuge die du aufgezählt hast werde ich auf jeden Fall genauer anschauen und nachzuvollziehen versuchen. Und dann wenn ich es nachvollziehen kann natürlcih auch ändern. Beim ersten durchlesen klingt alles doch recht nachvollziehbar. MAl schauen. Da brauche ich etwas zeit dazu.

Zu den Änderungen an deiner Fuge: Zum großen Teil sind dier die Änderungen wirklich gut gelungen. Nur eine Stelle hast du meiner Meinung nach verschlimmbessert. Die Dissonanz in Takt 8 ist jetzt keine Dissonanz mehr, aber dafür springt diese Achtel jetzt komplett aus der Tonart heraus und erscheint hiermit beim Hören im Verlauf wesentlich dissonanter als die vorher dagewesene Dissonanz. Obwohl es sich um keine Dissonanz handelt. Aber dieser Akkord passt irgendwie gar nicht, finde ich. Also im Zweifelsfall würde ich hier lieber die alte Dissonanz bevorzugen vor dem neuen Akkord hier... Ansonsten aber schöne Änderungen.
 
Mindenblues, ich glaube, du bist bald fertig mit deiner Fuge!

Zwei Stellen sind mir noch aufgefallen, während ich versucht habe, einfach nur zuzuhören:

Takt acht auf neun ist ein heftiger Übergang. Ich glaube, das liegt daran, daß du gleichzeitig mit Alt und Bass einen ziemlich großen Sprung machst, wodurch sich der Gesamtsound sehr plötzlich verändert.

Später - um Takt 20 herum - kommt eine ähnliche Stelle, das scheint aber nur ein Ton zu sein, die aus irgendwelchen Gründen lauter als die anderen gespielt wird. Hast du vielleicht einen doppelten Ton dort?
Noch mal gehört, das liegt vielleicht an den Pausen in Bass und Tenor.

Rhythmisch in Takt 27, die letzten sechs Noten in der Altstimme klingt für mich rückwärts - anders kann ich es nicht beschreiben. Das mußt du aber selbst entscheiden :)

Ich bin auf jeden Fall gespannt auf deine Aufnahme aus der Kirche - du wolltest die Fuge ja einstudieren!!!

Ich habe übrigens noch mal den Parralelfinder laufen gelassen, es sind hauptsächlich Quintparallelen, aber geballt an einigen Stellen, dann wieder keine und so weiter. Ich finde, offene Quintparallelen können manchmal sehr unangenehm klingen, in deiner Fuge fallen sie aber nicht negativ auf. Die Gregorianer hätten dich vielleicht auf dem Scheiterhaufen verbrannt, aber die gibt es ja heute nicht mehr - und die hatten glaube ich sogar noch Terzen und Sexten als Dissonanzen gesehen - also kein Grund zur Unruhe ^^
 
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