Fragen zu den Noten der Mondscheinsonate

  • Ersteller des Themas SilvanaSiegert
  • Erstellungsdatum

SilvanaSiegert

SilvanaSiegert

Dabei seit
7. Juni 2014
Beiträge
15
Reaktionen
0
1)
Die Mondscheinsonate ist mit E-Dur notiert. Im 4. Takt ist ein Kreuz vor dem Dis. Das verwirrt mich. Denn vorn ist dafür auch schon ein Kreuz. Was muss ich nun auf dem Klavier tatsächlich spielen?

2)
Ein paar Noten davor ist ein Kreuz vor dem h. Das entspräche dem c, da ich gelernt habe, dass es eine enharmonische Verwechslung ist. Ist diese charakteristisch für E-Dur oder ist es eine Vorliebe des Notenschreibers? Man könnte ja auch ein Aufhebungszeichen vor das c schreiben. Gibt es Instrumente, auf denen es tatsächlich einen Unterschied zwischen his und c gibt?

Hier ist ein Bild vom Takt. Es geht um die 2. und 9. Note.

Mondscheinsonate 4.jpeg

Danke für eure Antworten.
 
Hallo Silvana,

erst einmal herzlich willkommen im Forum!

Zu 1) Eigentlich ist es als Hilfe gedacht, aber tatsächlich verwirrt es immer wieder vor allem Leute, die noch nicht so lange ein Instrument spielen: In vielen Notenausgaben wird nach einem Auflösungszeichen in einem vorherigen Takt daran erinnert, dass der entsprechende Ton nun wieder erhöht werden soll. In deinem Fall wurde das Dis in Takt 3 zu D erniedrigt und soll in Takt 4 aber wieder als Dis gespielt werden.

Zu 2) Richtig, wegen der wohltemperierten Stimmung des Klavieres werden C und His mit der selben Taste gespielt, der Ton ist also identisch. Bei Streichern und sicherlich auch bei Blasinstrumenten sind es hingegen zwei verschiedene Griffe, wobei der Unterschied in der Tonhöhe dennoch minimal ist. Die Klaviernoten werden aber kompositorisch "sauber" notiert, auch wenn sie dadurch manchmal schwerer zu lesen sind.
 
Welche notenausgabe hast du da, wo die fingersätze und pedale derart ausführlich aufgeführt sind?
 
Klimperline: vielen Dank für die schnelle Antwort. Nun kann ich beruhigt weiter üben. :-D
 
Ah ja, das Yamaha-Buch, was auch bei jedem Digi dabei ist. Die Noten da drin sind ganz gut gesetzt, finde ich. Kostet auch schlappe 60 €, wenn man es ohne Zubehör wie z.B. ein Klavier kauft. :)
 
Eine Frage: klingt der erste Satz der Mondscheinsonate für Dich nach Dur oder nach Moll?

Wenn Du darauf die Antwort hast, schaue vielleicht mal auf dieses:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tonarten#Anordnung_und_Verwandtschaft_der_Dur-_und_Molltonarten

;-)

Klingt schon ein bisschen nach Moll. Meinst Du, dass ich lieber Cis-Moll sagen sollte oder worauf spielst Du an? Ehrlich gesagt beschäftige ich mich zum ersten Mal mit einer anderen Tonart als C.
 
Ein Blick auf den Anfang und den Schlußakkord und deren Grundton erleichtert auch die Bestimmung der Tonart. Da sind jede Menge cis und dessen kleine Terz e dabei. Der Sonatensatz beginnt und endet eindeutig in cis-moll.
Eigentlich wollte ich damit auch nur mit Worten beschreiben, dass da schon ein Dis-Kreuz ist. Und Klimperline hat meine Frage ja trotzdem verstanden.
 
Meinst Du, dass ich lieber Cis-Moll sagen sollte...
korrekt. Das Stück ist halt nicht in E-Dur sondern in Cis-Moll geschrieben und notiert.
Deine Fragestellung bezüglich Vorzeichen war dennoch klar verständlich. "Verwirrende" Vorzeichen werden Dir noch öfter begegnen.
 

Die Mondscheinsonate ist mit E-Dur notiert.
Tante Wiki, wo man heutzutage sehr gern allerlei nachschaut, könnte in diesem Fall hilfreich sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Klaviersonate_Nr._14_(Beethoven) denn tatsächlich hat Tante Wiki mit der Tonartbezeichnung cis-Moll recht.

das Kreuz vor dem (eigentlichen) dis im 4. Takt ist ein (eigentlich unnötiges) Sicherheits- oder Erinnerungszeichen, weil im 3. Takt das dis ein Auflösungszeichen hatte.
 
Ich habe so meine Zweifel, ob Beethoven mit der Bezeichnung senza sordini wirklich gemeint hat, dass man auf jedem Viertel das Pedal wechseln soll. Aber der Herr Yamaha wird's wohl besser wissen.

LG, Mick
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar Noten davor ist ein Kreuz vor dem h. Das entspräche dem c, da ich gelernt habe, dass es eine enharmonische Verwechslung ist. Ist diese charakteristisch für E-Dur oder ist es eine Vorliebe des Notenschreibers? Man könnte ja auch ein Aufhebungszeichen vor das c schreiben. Gibt es Instrumente, auf denen es tatsächlich einen Unterschied zwischen his und c gibt?

Hier ist ein Bild vom Takt. Es geht um die 2. und 9. Note.

Den Anhang 6385 betrachten

Danke für eure Antworten.
Aus akustischer Sicht ist in der heute oft genutzten gleichstufigen Stimmung das His ein C. Aus musikalischer Sicht sind es unterschiedliche Noten. Da man Töne selten für sich genommen wahrnimmt und beim Hören meistens in einen musikalischen Kontext setzt, lässt sich ein His vom C unterscheiden, obwohl beide Töne akustisch auf gleicher Tonhöhe sind.

Beispiel: Der Leitton zu C ist H. Der Leitton zu Cis ist His. (Der Leitton ist immer ein diatonier Halbton tiefer, nicht ein chromatischer.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist gut...:super:
Meinst Du, dass ich lieber Cis-Moll sagen sollte
Das ist korrekt.
Ehrlich gesagt beschäftige ich mich zum ersten Mal mit einer anderen Tonart als C.
Das ist schön ;)

Und Du hast die Tonarten bzw. ihre (Dur/Moll-)Parallelen nun verstanden? Zur Durtonart findet man die vorzeichengleiche Molltonart mit Grundton eine kleine Terz tiefer. Es schadet nie, seinen Hintergrund ein wenig zu erweitern ;)
 
Klimperline: Schau mal hier http://de.wikipedia.org/wiki/Wohlte...hung_zwischen_wohltemperiert_und_gleichstufig , Du verwendest den Begriff - denke ich - falsch.

Silvana: Beschäftige Dich mal mit dem Begriff "Harmonisches Moll" . Sobald Du etwas fortgeschrittene Literatur spielst, bleibt ein Stück natürlich nicht innerhalb einer Tonart, aber dass bei Stücken in Moll stets sehr viele zusätzliche Vorzeichen auftauchen liegt normalerweise daran, dass sie - wenigstens teilweise - in harmonischem Moll stehen.
 
liegt normalerweise daran, dass sie - wenigstens teilweise - in harmonischem Moll stehen.
einfacher ist der Hinweis, dass harmonisch Moll wie Dur den Halbtonschritt vom 7. Ton zur Oktave benötigt, was man den Leitton nennt. Das einzige zusätzliche Zeichen, was eine harmonische Molltonleiter benötigt, ist die gemessen an reinem Moll (Vorzeichenvorgabe durch die parallele Durtonart) zu erhöhende Septime. Also a-Moll erhält ein # vorm g, cis-Moll erhält ein # vorm h.
 
einfacher ist der Hinweis, dass harmonisch Moll wie Dur den Halbtonschritt vom 7. Ton zur Oktave benötigt, was man den Leitton nennt. Das einzige zusätzliche Zeichen, was eine harmonische Molltonleiter benötigt, ist die gemessen an reinem Moll (Vorzeichenvorgabe durch die parallele Durtonart) zu erhöhende Septime. Also a-Moll erhält ein # vorm g, cis-Moll erhält ein # vorm h.
Variant-Durtonart, Dur-Parallele zu Cis-Moll wäre ja E-Dur (jeweils vier Kreuze.)

(Ich würde His in diesem Fall über über die C-Dur-Tonleiter erklären die durchweg um einen chromatischen Halbton erhöht wird: Aus C-D-E-F-G-A-H-C wird Cis-Dis-Eis-Fis-Gis-Ais-His-Cis.)
 
Zitat von Klimperline: "bei Blasinstrumenten sind es hingegen zwei verschiedene Griffe"

Hallo Klimperline,

das kann ich leider nicht bestätigen ob nun auf Trompete, Saxophon oder Posaune werden "c" und "his" gleich gedrückt oder bei der Posaune gezogen. Es gibt zwar sogenannte "Hilfsgriffe bzw. Hilfszugpositionen" die man nehmen kann, wenn man schnelle Passagen spielt oder um mal die Tonhöhe etwas zu verändern, aber im Grunde sind es die selben Griffe/Züge ;-)

Bei Streichern bin ich raus, davon habe ich (leider) keine Ahnung :-D

Gruß trombonella
 

Zurück
Top Bottom