Flügelkauf - Wo/Wie anfangen ?

So sollte es meiner Ansicht nach sein, die Mechanik muss gleichmäßig und gut reguliert sein, wenn ein Instrument das Geschäft verlässt.
... und so ist es jetzt auch. Hr. Schweisser hat das Instrument nochmal durchreguliert und ich war gestern zum erneuten Anspielen da. Ich habe mir 2h Zeit genommen und einfach auf dem Instrument geübt. Zum einen habe ich dabei gemerkt, was ich ggf. noch etwas anders haben will und vor allem dass ich mich doch relativ schnell an ein neues Instrument gewöhnen kann.

Ergebnis: Der S&S Model A, SN: 489588 ist nun meiner.

Er wird in ein paar Wochen geliefert sobald mein Schimmel verkauft ist und der Platz geräumt ist. Der Neue kommt nun doch ins Wohnzimmer im EG. Meine Frau hat die "Notwendigkeit" eingesehen.

Sobald er da ist mache ich Euch eine kleine Aufnahme.

Ich möchte Euch allen herzlich Danken für Eure Begleitung und die vielen Anregungen und Tipps, die mir geholfen haben die richtige Entscheidung zu treffen.
 
Herzlichen Glückwunsch, @ChristianN, zu Deinem/Eurem neuen Mitbewohner. Möge er Dir viel Freude bereiten.
 
Herzlichen Glückwunsch zu diesem Trauminstrument. Ich hatte das ja schon seit Deinem post in dem Du zum ersten mal so begeistert warst, gehofft, dass Du den nimmst.
Top Baujahr auch für einen Steinway Flügel! Alles richtig gemacht.
 
Ich hatte das ja schon seit Deinem post in dem Du zum ersten mal so begeistert warst, gehofft, dass Du den nimmst.
Nachdem er zwischenzeitlich ja einem anderen Kunden versprochen war, ist mir klar geworden wie enttäuscht ich war, dass ich ihn nicht mehr kaufen konnte. Dann ist aber der andere Käufer abgesprungen und zweimal wollte ich es nicht versemmeln. Dann gab's kein Halten mehr...

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Es ist eher seltener der Fall, dass man einen alten Steinway kauft.
Es ist oft andersherum.
Die Teile suchen sich ein temporäres Futterherrchen, - frauchen.

Diese Biester haben eine Seele, und gehen auf Seelenfang für das zwischenzeitliche Herrchen, das - wie bei Katzen, den alt ägyptischen Göttern - den Dosenöffner zu spielen hat.
Nur ist es hier kwasi wie der Sprit beim Auto - Stimmen, ein-, zweimal im Jahr, damit es auch immer wieder Spass und Freude macht.

Und ist Herrchen weg, Spender der abgestimmten Swingerei, dann ist eben die Suche nach einem neuen Futtermenschen angesagt.

Dünne Holzmembranen, Sitz der Seele von Violinen und Klavieren, leiden, wenn ungespielt.
Das mache man sich klar, wenn man in die Nähe eines alten Steinway, Blüthner, Bechstein, Bösendorfer, Erard, Pleyel, Graf, Walter etc. gerät.

Glückwunsch.
Willkommen im Club.
 
Am Samstag ist der große Tag der Anlieferung.

Da wir einen großformatigen Fließenboden (50x50cm) haben und sich schon das Klavier immer sehr schlecht verschieben hat lassen, frage ich mich gerade, ob große bodenschonende Rollen erforderlich sind, damit nicht bei jeder Verschiebung die Fließenoberfläche abplatzt.

Da gibt's wohl welche mit Polyamid. Hat jemand Erfahrung damit ?

Oder reichen die Originalrollen und ich mache einfach Teflonuntersetzer drunter ?

Wie macht ihr das bei Instrumenten die ab und an mal verschoben werden müssen ?

Und welchen Zapfendurchmesser haben die Rollen bei die S&S, 20mm oder 23mm ?

Danke
 
Hallo ChristianN,
herzlichen Glückwunsch zum Steinway! Ich kann mir gut vorstellen, wie glückseelig zu sein musst, weil ich mir vor nun fast einem Jahr den gleichen Traum erfüllt hab. Selbst der Blick auf das tolle Instrument reicht aus, um Glücksgefühle zu entfesseln ;-)
Mein Flügel steht auf kleinen Untersetzern (siehe Foto). Ich habe ihn auch schon ein paar mal bisschen geschoben - das hat unseren Fliesen noch nie geschadet. Diese Untersetzer hat damals der Klavierverkäufer mitgebracht.

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LG
Christian
 
@ChristianN : Bei Bodenfliesen (zumal in der Größe) rate ich zu gummierten Doppellenkrollen (wie sie auch die Großen Konzertflügel haben. Es gibt sie in unterschiedlichen Größen. Die Gefahr, daß die Fliesen Schaden nehmen (reißen), ist dann erheblich geringer.
 

Bei Bodenfliesen (zumal in der Größe) rate ich zu gummierten Doppellenkrollen (wie sie auch die Großen Konzertflügel haben.
Tendiere ich auch dazu, zumal wir schon gerissene Fließen hatten und zwar ohne 100kg Last.

Der Händler meinte aber das wäre riesiger Aufwand, weil jede Bohrung anders wäre, konisch zylindrisch, versch. Durchmesser, etc. und man dann auch die Beine kürzen müsse, weil die Konzertrollen höher wären. Mein Gefühl war aber eher, er wollte da nicht mehr herumtun...

Ist es nicht so, dass die S&S einfach eine zylindrische Bohrung mit 23mm haben und die Dinger einfach gesteckt sind ?
Kann das jemand bestätigen ?

Dann könnte man nämlich beim Aufbau einfach die mitgelieferten Rollen gegen Konzertrollen austauschen ... und fertich
 
Ne, kann man nicht. Flügel mit Konzertrollen haben für gewöhnlich andere Beine, da die Rollen ja höher bauen.
 
Man muß die Beine entsprechend kürzen und die Bohrungen für die Zapfen müssen exakt ausgeführt werden. Im Prinzip kann das jede vernünftige Schreinerei machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Klavierbaumeister hat - zu dem Thema befragt - bestätigt:

"Umbau auf Konzertrollen ist immer ein Mega-Act." (Zitatende)

Es werden also doch die Teflonuntersetzer...
 
So, nun ist er heute "eingezogen". Erst mal ein Bild von der aktuellen Aufstellsituation:

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Die Teflonrutscher sind tatsächlich super. Man kann das Instrument alleine problemlos bewegen. Gut, unsere Fließen sind ja auch relativ glatt.

Die anfängliche Begeisterung wurde jäh gedämpft als ich nach 2 Stunden spielen aufhören musste, weil mir so dermaßen die Ohren geklingelt haben, dass ich vor dem Tinitus abgebrochen habe. Wie ihr seht, haben wir fast nur schallharte Wände (Fließenboden, geweiselte Wände, Glastüre, Glasschranktüren) im Raum und ich sitze dazu noch ziemlich in der Raumecke.

Was man nicht sieht ist, dass der Raum wenigstens nicht rechtwinklig ist, sondern 2 "Ausbuchtungen" mit 45/90 Grad hat, so dass waagrechte stehende Wellen zumindest (stark) gedämpft sind. Aber im Diskant ist er so "schreiend brillant", dass man es kaum aushält.

So wird das also nicht funktionieren, es ist sowas von zu laut, dass es keine Freude macht zu spielen ;-( Ein Schallmessgerät im Bereich der Tastatur zeigt 75dB an bei piano-Anschlag. Wenn man Gas gibt, kommt man an die Schmerzgrenze und da ist die Klappe noch zu !

Erste Maßnahme wahrscheinlich Teppich, aber in welchem Umfang, nur darunter oder großflächiger ?

Hilfe ! Was sind die effektivsten Maßnahmen um dem "Problem" Herr zu werden ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Da in der Flügel Ecke wäre ja Platz an der Wand für sogenannte Akustikbilder. Das sind schallabsorbierende Basotect Platten mit Aufdruck. Z.B. hier:


Teppich ist auch immer eine gute Idee. Viel hilft viel.
 
Hilfe ! Was sind die effektivsten Maßnahmen um dem "Problem" Herr zu werden ?

Die reine Lautstärke und auch die knallige Brillanz lassen sich mit Absorbern, Diffusoren und Baßfallen nicht maßgeblich reduzieren. Mit diesen Elementen gestaltet man den Hall der Höhen und Mitten (Absorber), entmulmt den Klang (Diffusoren) und den Baß (Baßfallen), falls das jeweils überhaupt nötig ist.
Absorber lohnen sich in Räumen mit vielen glatten Oberflächen wie in deinem, wenn der Hall ein Problem ist. Die Elemente lassen sich selbst bauen oder kaufen, es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Konstruktion. Teppiche und Polstermöbel wirken ebenfalls absorbierend. Ist genug Fläche an den Wänden und/oder der Decke, läßt sich der Hall stark dämpfen. Dabei schießt man auch mal übers Ziel hinaus und legt den Raum "tot" (überdämpft, sollte bei dir aber eher keine Gefahr sein ;-)).
Diffusoren lohnen sich nur mit genügend Abstand zum Hörplatz und beeinflussen den Klang subtil, in einer Art Hallreduktion, ohne gleichzeitig viele Höhen zu vernichten (wie es Absorber tun). Offene Bücherregale können ähnlich wirken.
Die Baßfallen, die es zu kaufen gibt, diese hübschen farbigen Röllchen für die Ecken, sind unterdimensioniert. Um einen tatsächlichen Effekt zu erzielen und Raummoden zu beseitigen, ist viel, wirklich viel Volumen nötig. Das sind ja richtig lange Wellen. In der Regel ist so etwas in Wohnzimmern nicht praktisch machbar. Und in der Regel auch nicht nötig.

Die entscheidende Maßnahmen, um deinen Flügel erträglicher zu machen, sind (mit Vorbehalt per Ferndiagnose):
- Die Intonation: An den Raum anpassen lassen. Sanfter, weniger brillant. Dem Klavierbauer gezielte Wünsche äußern, die ihr dann zusammen erarbeitet. Meiner Ansicht nach essentiell.
- Die Aufstellung: Weg von dieser Stelle. Nicht die Wand beim Spielen im Rücken haben. Den Flügel nicht rechtwinklig zu den Wänden, und nicht so nahe an den Wänden aufstellen. Falls es bei dir möglich ist, würde ich ihn z.B. einen halben oder ganzen Meter aus der Ecke herausholen und 45° in den Raum kippen, sodaß du mit dem Rücken in Richtung der Glastür sitzt. Ist sicher schwierig, das in einem fertigen Wohnzimmer hinzubekommen, aber so, wie der Flügel jetzt steht, dickt er direkt an den Wänden ungeheuer auf. Vielleicht ist auch eine ganz andere Aufstellung möglich?
- Ein Teppich unterm Flügel, sowie ein paar qm Absorber an den Wänden bzw. der Decke könnten zum Endresultat beitragen, wichtiger sind aber die beiden o.g. Punkte.

Ich hatte mit meinem alten Flügel ein ähnliches Problem. Nach einer Odyssee durch die Raumakustik half die Intonation am meisten. Der neue ist von Haus aus milder, und die letzten Spitzen wurden ihm kürzlich genommen.

Viel Erfolg!
 

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