Flügelkauf Gewährleistung / Probleme

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Mission ausgeführt. Habe ein schön gleichmäßig gewachsenes Stück Hainbuche gewählt. Buchenholz-Stab ließ sich mit sanftem Nachdruck in die Bohrung (in einem astfreien Bereich) schieben. Das Objekt liegt nun wettergeschützt und luftig abgelegt an der Ostfassade des Hauses bis nächstes Jahr.
Der Stimmstock liegt aber nicht frei herum, sondern ist in einem Rahmen fest verleimt. Spielt das eine Rolle? Würde er ausschließlich nach innen schrumpfen, weshalb gibt es dann überhaupt Risse?
 
Schwindrisse entstehen im Holz weil dieses außen, am Stammumfang (tangential) mehr schwindet als es das innen tut. Diese Diskrepanz baut Spannungen auf, die sich schlussendlich in Längsrissen entladen die zum Kern hin schmäler werden und zum Kern hin zeigen. Aus diesem Grund zeigen auch dünne Bretter seltener Risse als dicke. In Längsrichtung (longitudinal) schwindet Holz nur marginal. In Strahlrichtung (also zum Kern hin, radial) ist der Schwund auch geringer als am Umfang. Und Kernholz schwindet weniger als Splintholz.

Das heißt, Holz schwindet in jeder Dimension anders. Je nachdem aus welchem Stammbereich das geschnittene Brett stammt zeigen sich auch bei geschnittener Ware entsprechende Auswirkungen.

Bei Stabholzprodukten werden kleinere Holzteile so ausgerichtet miteinander verleimt, dass sich die Bewegungen nach Möglichkeit egalisieren. Auch können problematische Bereiche wie Äste oder Holzschäden aussortiert werden.

Bei mehrschichtigen Holzprodukten werden die einzelnen Teile so ausgerichtet, dass sich die Spannungen kompensieren und Festigkeit, die auch die Faserrichtung bestimmt wird, mehr (Mehrschichtplatten) oder weniger vollständig (vielschichtiges Sperrholz) neutralisiert.

Ob ein Brett nun irgendwo mit anderen Teilen verleimt oder verschraubt ist, hat in der Regel so gut wie keinen Einfluss auf das Schwinden, solange die parallelen Fasern sich frei bewegen können. Daher sind die Ausnahmen das Sperrholz und die Mehrschichtplatten, wo die Beweglichkeit durch querliegende Schichten mehr oder weniger vollständig "gesperrt" wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Erfahrungsgemäß treten Stimmstockschäden bei Instrumenten mit Vollpanzer wesentlich seltener auf als bei angestemmter oder gefensterter Gußplatte.
 
Bei Stabholzprodukten werden kleinere Holzteile so ausgerichtet miteinander verleimt, dass sich die Bewegungen nach Möglichkeit egalisieren.
Ich denke, bei den gewöhnlichen Stabholzprodukten werden die Stückchen überhaupt nicht gezielt ausgerichtet, sondern so aneinandergekleistert, wie sie per Zufall aus der Maschine purzeln, im Großen und Ganzen wird sich dann das Arbeiten des Holzes trotzdem egalisieren, zumal die Stückchen ja vergleichsweise klein sind und damit jedes einzelne nicht so wahnsinnig viel Kraft hat. Dass man Stäbe oder Bretter sehr genau Stück für Stück anschaut und sich dann ein schlaues System ausdenkt, wie man sie am besten kombiniert, das gab's vielleicht früher mal, wenn Tischplatten verleimt würden, die dann noch richtige Gratleisten bekommen haben. Aber das ist aufwendige Profi-Handarbeit, macht heute keiner mehr. Schau dir mal die Hirnholz-Kante von sonem Pseudo-rustikal-Wirtshaustisch an: Stäbe planlos irgendwie aneinandergeleimt, bei der Gesellenprüfung wär da einer durchgefallen. Das ist halt das Gleiche wie bei Eckverbindungen oder so: Lochblech, Winkelblech, Akkuschrauber, fertig.
 
Das mag in der Massenfertigung schon stimmen, obwohl hier lange ein sehr großer IKEA-Birkenholz-Tisch stand, wo die Ausrichtung der über die ganze Tischbreite verlaufenden Stäbe durchaus sinnvoll aussah. Arbeitszeit ist halt in Mitteleuropa der Kostentreiber schlechthin.

Bei einem Klavierstimmstock sowieso kein Thema, wäre aber noch vom Aufwand her vorstellbar, so schwierig ist "das schlaue System" nun auch wieder nicht.
 
Kein Thema, weil das offenbar so nicht vorkam — so war das gemeint.
 
Moin. Anbei mal ein Zwischenstand von mir: war beim verkaufenden Klavierhändler, Problem geschildert, der schien ehrlich überrascht. Er hätte keinerlei Probleme beim Stimmen gehabt und seiner Erfahrung nach seien Stimmstöcke bei Ibach doch recht robust. Von unten sieht der Stimmstock auch gut aus, das Instrument hält die Stimmung bei den betreffenden Saiten m.E. sehr gut.
ich denk ich werd jemand anders mal zum nächsten Stimmen kommen lassen und mir da auch nochmal nen Feedback holen.
Die Wirbel sind laut VK im übrigen noch Original und hätte es Probleme gegeben, hätte er zunächst dickere Wirbel eingebaut.

Lg und danke für euer bisheriges Feedback..
 

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