Fingersatz bei Chopins 1.Ballade

Hallo steffin,

eine ganz blöde Stelle im Stück (hat mich einige Nerven im Klavierunterricht gekostet:confused:).
Meine Meinung dazu:

Ich denke nicht, dass Chopin eine rhythmisch exakt ausgefeilte Stelle haben wollte. Er musste seine Vorstellung natürlich irgendwie zu Papier bringen, aber wir haben es hier ja nicht mit Mozart zu tun.
Soll heißen: Ich denke, man sollte jene Stellen frei, leicht, beschwingt, und etwas nach Gefühl zu spielen, das heißt auch dass in der rechten Hand nicht alle Noten zwingend gleichlang sein müssen (hört sich m.E. sogar ziemlich langweilig und statisch an, das will ja keiner ;)). Verstehe die Noten der Quintole dabei nicht als einzelne Intervalle, sondern wie in einem großen Bogen, sie gehören untrennbar zusammen.
Versuch einfach mal in angemessenem Tempo durchzuspielen und sieh, was dabei herauskommt. Ohne die ganze Zeit genau mitzuzählen.
Bist du mit dem Ergebnis nicht zufrieden, kannst du ja noch etwas feilen.
Den Vorschlag würde ich aber lassen wo er ist, denn Chopin hat ja nicht ohne Grund einen Vorschlag notiert und keine Sextole :)

Vielleicht kommen ja noch andere Vorschläge zu der Stelle, meinen hast du hiermit.

Viele Grüße
Stilblüte
 
Ballade Quintolen

Im Prinzip hat Stilblüte schon recht, der Vorschlag muss erhalten bleiben und das Problem der Quintolen muss jetzt gelöst werden. Man kannn zwar aber man sollte nicht solche Stücke spielen, wenn das nicht klappt. Das heisst aber nicht, dass du die Ballade nicht spielen sollst, sondern gerade jetzt das Problem lösen. Ob ich das hier und jetzt schriftlich schaffe weiss ich nicht. Ich muss mir wohl doch ne videokamera zulegen und solche Sachen vormachen.

Polyrytmik (neue deutsche rechtschreibung) - kann man an einem Tag erlernen, Sie kommt überall vor, auch bie den Klassikern, Beethoven ist voll davon z.b. Ende 1. Satz G-dur Kl. Konzert und die romantiker treiben es ja auf die Spitze aber es steckt immer eine geniale Idee dahinter.

Für den Anfang empfehle ich:

linke Hand eine Loop-Figur: c,e,g,c2,g,e,c,e,g,c2, usw Fingersatz 5,4,2,1,2,4,5,4,2 usw. Dies ist eine triolenfigur.

Die rechte Hand beginnt mit: c,e,g,e,c,e,g,e,c usw natürlich eine Oktave höher. Das sind jetzt Achtel. Die Umkehrpunkte in beiden Figuren kommen immer synchron, also links c auf rechts c und dann weiter links c2 auf rechts g und wieder von vorn. Dies ist der bekannte 2 gegen 3 Rytmus. Wenn du den gut kannst spielst du bei veränderter figur links, rechts eine neue Figur:
c,d,e,f,g,f,e,d,c,d,e usw. Das sind jetzt Sechzehntel. du spielst also eine 3 gegen 4 Figur wobei die beiden Hände auf die Viertel immer gemeinsam spielen.

Als letzte Übung für heute spielst du links die Triolenfigur und rechts Folgendes mit dem Fingersatz: 2.1.2.3.4.5.4.3.2.1.2.1.2.3.4.5.4. usw.
und zwar die Töne c,d,e,f,g,a,g,f,e,d,c,d,e usw. wobei du das erste c mit 2 nimmst und auf d mit 1 und dann so weiter wie beschrieben, Dies ist eine Quintolenfigur. Denkst du dir die Figur mit der linken Hand schnell sind es Sechzehnteltriolen und die Quintole würde auch mit 2 Balken aber als Quintole notiert. du kannst es dir aber auch langsam notiert wie bei Chopin denken: Die linke Hand spielt Viertel triolen und die rechte dann eben Viertelquintolen.

Der Unterschied zu den vorherigen Übungen ist jetzt, dass die beiden Hände nicht mehr an den Eckpunkten immer synchron spielen sondern nur noch synchron sein müssen, wenn die linke Hand ihren Anfangspunkt spielt.
Die rechte Hand befindet sich dann abwechselnd auf c oder auch a.

Noch ein Hinweis. Alle diese Übungen soll man unbedingt auch mit vertauschten rollen für jede Hand spielen.

Wenn dir das ständige Spielen auf den weissen Tasten auf die Nerven geht, erfinde neue Figuren im selben Rytmus, auf diese Weise kannst du das gesamte Feld der polyrytmie üben.

Eine Empfehlung für Ravelliebhaber: Eine Übung 3 gegen 4

Figur links: a.cis.e.a2.e.cis.a.e Fingersatz 5,3,2,1,2,3,5
Figur rechts: e.g.b,cis,e2,cis,b,g,e,g Fingersatz 1,2,3,4,5,4,3,2,1
Abstand am anfang eine Quinte und die Synchronpunkte immer auf links a und rechts e, immer am anfangs- und Wendepunkt. somit haben wir einen A-dur Undezimakkord , ähnliche Passagen kommen bei Ravel ständig vor. wer das beherrscht, kann das dann auf 3 und 4 Oktaven ausdehnen, wobei 3 Oktaven pro Sekunde ungefähr das Tempo ist, in dem die Originalstellen laufen sollten.

am Anfang aber schön langsam und nur darauf achten, dass die Synchronpunkte getroffen werden.

Sollte etwas nicht klar sein, was bei so einem Text durchaus möglich ist, bitte nachfragen, vielleicht hat sich auch ein Fehler eingeschlichen, den ich nicht bemerkt habe - also nicht gleich hauen
 
Jedes Mal werd ich da viel langsamer, weil ich einfach immer mitzählen muss.
Jetzt dachte ich mir, dass man vielleicht den Vorschlag als 6. Note nehmen könnte und dann zu jeder Note in der linken Hand eine in der rechten spielt. Aber ist das erlaubt?
Wenn nicht, wie kann man das lernen die Quintolen schneller zu spielen?

Steffin, ich bin nun auch seit anderthalb Jahren!! an dieser Ballade, und kenne sie daher recht gut (zumindest auswendig). Bei der Zielgeschwindigkeit, in der diese Stelle gewöhnlich gespielt wird, zählst man sowieso nur auf halbe Takte. Ich würde niemals versuchen, innerhalb dieses halben Taktes mitzuzählen, da kommt man immer bei einem Polyrhythmus aus dem Tritt. Daher, nur halbe Takte zählen - mit den Tips von Klavigen bzgl. Polyrhythmus-Training sollte das dann funktionieren.

Halte nicht viel davon, den Vorschlag als 6. Note zu nehmen, so kommt er nicht so schön zur Geltung.

Die Quintolen schneller spielen... Zum einen braucht man einen funktionierenden Fingersatz, nicht einfach an diesen Stellen. Für die erste Quintole nehme ich genau den, der in den von dier genannten Noten angegeben ist, auch wenn er erstmal seltsam und ungewöhnlich vorkommt. Zum anderen hat mir ein Tip meiner Klavierlehrerin sehr geholfen: Gar nicht erst versuchen, die Quintolen legato zu spielen; da das Pedal sowieso die komplette Quintole gedrückt ist, ruhig staccato spielen - ist einfacher an dieser Stelle, weiterhin kommt damit die Melodielinie prägnanter, uind man kriegt die Stelle besser auf Tempo. Vielleicht hilft das etwas?
 
Quintolen und andere

@Steffin,

der Haupttrick bei den Übungen gerade am Anfang besteht darin, dass man sich wenig darum kümmern soll, was so zwischendrin passiert. Hauptsache ist, dass die Synchronpunkte gut klappen und für die Bewegungsfreunde auch der tip:

Das sind parallele Bewegungen der Hände, daher sind die entsprechenden Schwünge (oben- und unten durchschwingen) natürlich mit entsprechende Phasenverschiebung zu spielen, also die Rechte Hand spielt aufwärts sowie die linke abwärts spielt.
 
Hallo!
Ich bin nun auch seit 2 Wochen bei der besagten Stelle mit den Quintolen.
Mein Problem ist nun, dass ich absolut nicht zusammen spielen kann. Rechte und linke Hand getrennt kann ich schon im Orginaltempo und auswendig spielen, aber zusammen geht nicht.
Mein Klavierlehrerin hat mir auch gesagt, dass man da erst gar nicht versuchen soll zu zählen und es einfach frei spielen soll, aber so, dass Anfang und Schluss zusammen passen. Sie hat mir auch schon verschiedene Methoden gezeigt wie man sowas üben kann, aber es wird einfach nicht besser.
Mein Lehrerin versteht auch nicht warum mir das so viel Schwierigkeiten bereitet (ich auch nicht), denn sie kann es vom Blatt schon deutlich besser spielen als ich jetzt.
Kann mir vllt jemand ein paar Tipps geben wie man üben kann möglichst frei zu spielen?
Irgendwie kann ich mich nämlich nicht auf beide Hände gleichzeitig konzentrieren.

lg bechode
 
Versuch mal

- den Rhythmus (frei natürlich ;)) mit den Händen zu klopfen, also die Schwierigkeit allein rauspicken und das verkomplizierende, feinmotorische Fingerspiel wegzulassen.
Wenn das geht, sollte es auch früher oder später funktionieren, wenn die Finger den Rhythmus spielen.

- zusammen zu spielen - und zwar ganz langsam. So langsam, dass du die Kontrolle über jeden Ton, jeden Finger, jede Bewegung (und damit den Rhythmus) hast. Das klappt auf jeden Fall, du musst das Thempo nur entsprechend runterdrehen. Und was langsam funktioniert, funktioniert auch schneller. Wenn du das Tempo (mehr oder weniger schnell) wieder steigerst.
Bedenke: Deine Finger sind imstande, die Stelle zu spielen, schließlich kannst du es einzeln schon. Jetzt muss nur noch der Kopf imstande sein, die Finger gewähren zu lassen :D

- Vielleicht hilft es dir auch, ganz entgegen den bisherigen Tipps im Thread, den Rhythmus genau festzulegen.
Vielleicht macht gerade das dir Probleme, dass die Finger "frei" spielen sollen und sich an nichts festhalten können.
Arbeite dir also den Rhythmus mal genau aus, wie du ihn spielen möchtest, und versuche, einmal so zu üben.
Ich denke, dass sich bei jedem an dieser Stelle mit der Zeit ein bestimmter Rhythmus "einschleift", bewusst oder unbewusst.
Möglicherweise solltest du diesen Schritt vorwegnehmen?

Gruß
Stilblüte
 
Irgendwie kann ich mich nämlich nicht auf beide Hände gleichzeitig konzentrieren.
Mir hilft es immer sehr, wenn ich dabei nur der einen Hand zuhöre und die andere sozusagen einfach laufen lasse. An dieser Stelle würde ich mich nur darauf konzentrieren, die rechte Hand gleichmäßig zu spielen und die linke Hand einfach laufen lassen. Probiers mal.

Natürlich muss man später schaun, dass die rechte auch wirklich gleichmäßig läuft, aber das geht normalerweise...

marcus
 
Tipp zum Üben von verschiedenen Rhythmen:

Unter Zuhilfenahme eines bei uns sehr ausgerägten Rhythmusgenerators, nämlich des Sprachvermögens, benutzen (singen, sprechen) wir Wörter mit der betreffenden Anzahl Silben, also zB

- Quintole: Fré-dé-ric-Cho-pin
- Vierer: A-ma-de-us
- Triole: Beet-ho-ven


Ich benutze eigentlich für die Quintole das in der Schweiz sehr gängige Wort An-ne-li-se-li (= etwa: Anne-Lieschen), für den Vierer An-ne-li-si (Anneliese), Triole Hans-ja-kob und Zweier Pe-ter.

etc

Nun stellt man das Metronom auf die Viertel (oder man schlägt, denkt sie) und spricht zuerst das betreffende Worte (1. Silbe auf "Eins"). Dann spielt man mit jeder Hand einzeln die betreffende Figur, bis sie rund läuft.
Man denkt immer nur den Viertel und das Wort.
Dann wechselt man immer ab, und immer im Viertelschlag bleiben: 5er, 4er, 5er, 4er etc.
Mit der Zeit geht das beidhändig (4gegen5, 3gegen4, 2gegen3 etc etc).
Ich hatte noch nie Probleme damit.
Meine Schüler auch nicht.
Diese Methode scheint vielleicht etwas seltsam, lustig oder kinderhaft.
Ist aber garantiert effizienter als alles Überlegen, rechnen, zählen, langsam üben etc.

Wers so macht (richtig macht), schnallt es innert kürzester Zeit.
Ich rede da von Minuten über Stunden bis allerhöchstens wenigen Tagen.

Aber sicher nicht wochenlang dran rumwurschteln. Dann ist sicher etwas falsch!

Natürlich bedingt dies aber, dass man die Figur technisch spielen kann (Fingersatz etc).
Was ich hier erklärt habe, ist lediglich die rhythmische Unabhängigkeit der Hände.
 
Quin- und andere Tolen

@thepianist73,

deine Vorschläge empfinde ich als sinnvolle Ergänzung meiner Polyrythmieübungen im Posting nr. 65
die Sprache macht vieles einfacher und endlich ist auch mal einer der Meinung, dass man dieses "Problem" schnell und eigentlich sofort (also spätestens innerhalb 1 Woche) lösen kann und muss. Sonst soll man solche Stücke nicht spielen.

Hier noch 2 lustige Sprechspiele für alle, die bei 3 gegen 2 oder 3 gegen 4 noch Probleme haben.

Wenn man Achtel und Triolen aufeinander projiziert entsteht folgender Gesamtrythmus - Gross-müt,ter,chen-

Bei Triolen gegen Sechzehntel also 3 gegen 4 ensteht folgender Gesamtrythmus:

Geh-doch,weg-AL-ter,Depp-

wobei -für längeres aushalten steht und
, für kurze Aufeinanderfolge
 
Ehrlich gesagt vermute ich, dass eure Tipps nur verwirklicht werden können, wenn man sie jemandem persönlich erklärt.

Wer nicht weiß, wie ein drei gegen vier Rhythmus zu klopfen oder spielen ist, kann mit den kurzen Sätzen/Worten wohl kaum etwas anfangen, besonders da Betonung und genaue Länge der einzelnen Silben aus der Schriftsprache kaum ersichtlich sind, ebensowenig wie Aufteilung auf rechte und linke Hand bei entsprechender rhythmischer Figur.

@ thepianist:
Deine Vorgehensweise habe ich, so wie du sie im letzten Beitrag erklärt hast, nicht ganz verstanden.
Dahingehend, was gespielt, was gesprochen und wie genau das Metronom eingestellt werden soll.

Ich möchte natürlich mit meiner Kritik niemandem zu nahe treten, versteht sich hoffentlich.

Gruß,
Stilblüte
 
Wer nicht weiß, wie ein drei gegen vier Rhythmus zu klopfen oder spielen ist, kann mit den kurzen Sätzen/Worten wohl kaum etwas anfangen, besonders da Betonung und genaue Länge der einzelnen Silben aus der Schriftsprache kaum ersichtlich sind, ebensowenig wie Aufteilung auf rechte und linke Hand bei entsprechender rhythmischer Figur.
Hallo!
Dem kann ich eigtl nur zustimmen. Mit Rhythmusübungen war ich bis jetzt in meinem Unterricht bis jetzt nur sehr selten konfrontiert. Jetzt sagen mir die wenn auch gut gemeinten Tipps von thepianist73 und klavigen nicht besonders viel.
Was jetzt "Geh-doch,weg-AL-ter,Depp-" mit 3 gegen 4 zu tun hat, kann ich mir momentan wirklich nicht vorstellen.

Drum frag ich mich auch ob so Rhythmusübungen bei 5 gegen 6 überhaupt noch sinnvoll sind. Ich denke zum Schluss wird man das doch gar nicht hören ob man nun gezählt hat oder ob man es frei gespielt hat oder doch?

lg bechode
 

Rytmische spielereien

@Bechode,

Pianist73 und ich haben angedeutet, dass es hier darum geht, mit lustigen Spielen das thema zu bearbeiten, dennoch sind diese SPrachspiele sinnvoll, wenn man sie versteht. Also immer chön den Humor behalten.
Ich werde ein Beispiel genauer erklären.

Wenn wir beide rytmische figuren, also Achtel Triolen und Sechzehntel, übereinander kopieren so ensteht ein komplexer Rytmus. Um den vereinfacht darzustellen, bilden wir das kleinst gemeinsame vielfache als Nenner und bekommen Zwölftel. Jetzt müssen wir nur noch zuordnen, wieviele Zwölftel jeweils welches tonereignis hat und schon ist das Sprachspiel durchschaut.

1. Triole und 1. Sechz. fallen zusammen auf die eins - gesprochen : Geh-
dies wird 3 Zwölftel lang ausgehalten
dann folgen das 2. Sechz. und die 2. Triole im Zwölftes abstand aufeinander - gesprochen "doch,weg - wobei das "weg" dann 2 xZwölftel lang ausgehalten wird
es folgt das 3. Sechz. welches ebenfalls 2xZwölftel lang ausgehalten wird: gesprochen: Al -
es folgen die dirtte Triole und zuletzt das 4 Sechz. wieder im abstand von einem Zwölftel, wobei das 4. Sechz. wieder 3xZwölftel lang ausgehalten wird.
gesprochen : ter,Depp-
Danach geht es wieder von vorne los.

Wer möchte kann sich die verhältnisse auch auf einem Kreis- oder Uhrenmodell, sowie auf einer Zeitstrecke genau auftragen und er wird es verstehen. Dann spätestens erklärt sich auch der Rytmus dieses Sprachspiels, wobei man gern ein alternatives nehmen kann.

Viel Vergnügen - ich meine es aber ernst
 
Triole in Quartole?

Hallo!
@Klavigen: Danke für die ausführliche Ausführung! Jetzt hab ichs verstanden!


In Takt 179 der Ballade hab ich ein kleines Verständisproblem mit der Verteilung und zwar hier
Ballade Takt 179.JPG
In der obersten Stimme ist eine Triole und gleich darunter eine Quartole und im Bass ist alles ganz normal.
Steht die Triole hier für sich oder ist diese mit im letzten Viertel der Quartole mit drin? Also praktisch eine Triole in einer Quartole!?
Davor ist mir die Verteilung klar, deswegen hab ich auch nur die Note um die es mir hier geht rot markiert und mit grün hab ich die Noten so markiert wie ich denke, dass sie nacheinander gespielt werden!
Lieg ich hier mit der Verteilung richtig?

lg bechode
 
Hallo!
@Klavigen


In Takt 179 der Ballade hab ich ein kleines Verständisproblem mit der Verteilung und zwar hier
Den Anhang 214 betrachten
In der obersten Stimme ist eine Triole und gleich darunter eine Quartole und im Bass ist alles ganz normal.
Steht die Triole hier für sich oder ist diese mit im letzten Viertel der Quartole mit drin? Also praktisch eine Triole in einer Quartole!?
Davor ist mir die Verteilung klar, deswegen hab ich auch nur die Note um die es mir hier geht rot markiert und mit grün hab ich die Noten so markiert wie ich denke, dass sie nacheinander gespielt werden!
Lieg ich hier mit der Verteilung richtig?

lg bechode

Ich kann dich bestätigen. die Noten der Mittelstimme : g,as,b sehe ich auch als verkürzte Quartole, und dann das nächste As und die im Sopran folgenden Achteltriolen: g2 (noch übergebunden und zeitgleich mi dem Mittelstimmen as1), f und es triolisch gegenüber den Achteln im Bass

Klingt wirklich kompliziert, wenn man es mit Worten sagt, vorspielen wäre einfacher. Ich denke aber, dass bei deiner sauberen Vorheranalyse alles verstanden wird.

Weiter viel Erfolg

LG Klavigen
 
Hallo!
Mittlerweile hab ich jetzt die Ballade so ziemlich durch. Jetzt fängt ja aber die Arbeit erst richtig an^^ An so einigen Stellen fehlts noch an Sauberkeit, Technik und Geschwindigkeit. (eigtl ist´s nur eine Stelle, die ist aber über 15 Seiten lang^^)
Im Bezug zur Geschwindigkeit hab ich da gleich noch eine Frage. Wie schnell muss/sollte man denn den presto con fuoco Teil ungefähr spielen?(Metronamangabe)
Ich hab mir schon viele verschiedene Aufnahmen angehört und die Geschwindigkeit ist da sehr unterschiedlich. Manche rattern das alles grad wie eine Maschine runter und andere spielen es relativ langsam.
Wenn ich noch gar keine Aufnahme der Ballade gehört hätte würd ich es wahrscheinlich gar nicht sooo schnell spielen...

lg bechode
 
hallo
Ich wollt mal wissen welchen Fingersatz ihr hier bei den rot markierten Zahlen habt. Der von meiner Leherin besteht beim "Aufstieg" nur aus 1 2 3! Da man das aber sehr schnell spielen soll find ich das etwas unpassend hier nur 3 Finger zu verwenden, aber was besseres ist mir auf die schnelle auch nicht eingefallen. Abwärts verwende ich den selben Fingersatz! Ich hoffe ihr habt bessere Vorschläge;)

Den Anhang 94 betrachten

gruß bechode

Hallo Bechode,

der Fingersatz 123 beim g-moll - Arpeggio ist hier sehr gut! Den verwende ich auch! Besser geht es gar nicht. Mein besserer Vorschlag: Laß ihn so!
Ich liebe die erste Ballade von Chopin sehr!

Liebe Grüße, Mario
 
Wie schnell muss/sollte man denn den presto con fuoco Teil ungefähr spielen? [...] Manche rattern das alles grad wie eine Maschine runter und andere spielen es relativ langsam.

Es sollte schon "mit Feuer" gespielt werden. Aber genau das darf eben nicht heißen, die Stretta einfach nur möglichst schnell "runterzudonnern". Du mußt genügend Zeit haben, die verschobenen Akzente und Melodietöne herauszuarbeiten. Chopin hat zudem ein paar harmonische Varianten eingebaut, die man auch hören sollte (dazu braucht der Hörer Zeit!). Wenn man diese Varianten nicht mehr wahrnimmt, braucht man sich auch keine Mühe zu machen, sie einzustudieren. Und dann solltest Du immer noch genügend Reserven besitzen, zum Schluß (vor den Sextolen-Läufen) noch ein wenig aufzudrehen - aber auch dann ist das Stück ja noch nicht zu Ende. Also heißt es "klug disponieren". Natürlich beneide ich die Pianisten, die mit virtuoser Geste ein prasselndes Höllenfeuer entfachen. Aber leider hört man oft genug nur einen Hochleistungsgasbrenner.

Ich selber (muß ich leider gestehen), komme nur mit Streichholzausrüstung durch diese anderthalb Seiten ...
 
Im Bezug zur Geschwindigkeit hab ich da gleich noch eine Frage. Wie schnell muss/sollte man denn den presto con fuoco Teil ungefähr spielen?(Metronamangabe)

Es klingt vielleicht zu einfach, aber ich würde (nein, besser gesagt, ich versuche selber es so zu machn) das Tempo zu nehmen, wo ich noch eine faire Chance habe, allen Noten noch einigermaßen musikalisch zu spielen. Damit ergibt sich das Tempo von alleine. Also auf gut deutsch, so schnell du kannst und es noch gut klingt.
Meine alte Klavierlehrerin hat darauf bestanden, dass der Rhythmus des presto con fuoco-Teils genauso bleibt, wie er in den Noten steht. Sehr viele Spieler ändern den Rhythmus dahingehend, dass im Takt 9 nach Beginn des Presto con fuoco-Teils (da wo der g-moll Akkord in beiden Händen ist), danach die rechte Hand auf die Zählzeit der 2. halben Note statt der 2. Viertelnote kommt, wodurch sich der Rhythmus verschiebt. Steht nicht da, wird wohl also auch nicht so gemeint sein.
 
Chopin Fingersatz

Liebe(r) Bechode,

habe mich gerade angemeldet und gleich jemanden gefunden, der sich auch auf so verrückte Sachen wie Chopin-Balladen einlässt! Ich benutze denselben Fingersatz, spiele die Läufe allerdings nicht so rasend schnell, sondern achte sehr auf die richtige Dynamik, bei der bei Chopin ja vor allem ankommt.

Kann dir also leider nicht mit einem anderen Fingersatz dienen!

Herzlichen Gruß
irina
 
Ja also das Problem mit dem Fingersatz hat sich jetzt nach den paar Monaten mittlerweile gelöst.;) Ich glaub auch, dass für meine Hände der Fingersatz 123123125.... am besten ist. Die Stelle klappt nach all den Monaten zwar immer noch nicht perfekt, aber doch einigermasen akzeptabel (ist aber meiner Meinung nach die schwerste Stelle der Ballade).
Trotzdem Danke für die Ratschläge!

Sauber kann ich den presto con fuoco Teil noch nicht so schnell spielen wie ich ihn gern hätte. Ich neig da immer schnell zum "wurschteln", aber ich hoffe, dass es mit etwas übung doch besser wird.
Nach meinem baldingen unfreiwilligen Lehrerwechsel :( werde ich auch nochmal versuchen mit einem anderen Lehrer die Ballade einigermasen zu perfektionieren. Falls sie dann gut gelingen sollte und ich damit zufrieden bin, mach ich vllt auch mal ne Aufnahme davon.

lg bechode
 

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