Filmmusik für Imagefilm gesucht

dibabel

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Wir machen einen Imagefilm für unsere Schule (Berufskolleg), 3-5 Minuten. Darf alles nix kosten, klar. Aber Musik muss ja sein. Ich fange gerade an, zu probieren und zu suchen. Habt ihr vielleicht ein paar Tipps für mich? Ich habe Samplitude und kann damit auch leidlich umgehen, ich kann vom Klavier aus direkt Midi-Objekte erstellen, aber ich habe sowas noch nie gemacht. Es muss wirklich nichts Dolles werden. Aber es wäre schon mal ein Anreiz. Oder lieber doch irgendeine Freeware-Musik nehmen? Wo würdet ihr da suchen? Oder ein klassisches Stück nehmen und ein bisschen anpassen? Gibt es urheberrechtliche Probleme, wenn ich da zum Beispiel was von Haydn nehmen würde, ein Motiv etwa, das sich durch den Track zieht?
Bin für jeden Tipp dankbar. Nehme auch gern Musik geschenkt, wenn jemand mag :-)
 
Urheberrechtlich ist alles unbedenklich, wenn die Urheber seit mindestens 70 Jahren tot sind.

Ich würde aber an deiner Stelle etwas eigenes kreieren. Warum nicht den Begriff „Filmmusik“ weiter fassen und eine Soundscape erschaffen, in die z.B. auch Geräusche, evtl. sogar bearbeitet und verfremdet, einbezogen werden? Alternativ kannst du natürlich auch an einer Musikhochschule für dein Projekt werben und Studenten die Filmmusik gestalten lassen. Für Bezahlung in der Währung „Erfahrung“ findet sich da bestimmt jemand.

Mit dem Programm Adobe Premiere (z.B. der Elements-Version) lassen sich Bild und Ton gut und relativ unkompliziert miteinander verbinden.
 
Grundsätzlich schade, dass alles nix kosten darf. Kein Fliesenleger legt aus Spass Fliesen, es sei denn im eigenen Heim...
Und leider merkt man das auch bei der überall gegenwärtigen, schnell zusammengestrickten Mucke, die allem und jedem Visuellen unterlegt ist...
Da gibt es Programme, die einem vorgaukeln, dass man schnell und leicht komponieren kann, indem man die entsprechenden Werkzeuge benutzt und die wenigsten wissen, wie das Handwerk geht.
Andererseits ist es klasse, dass man es einfach machen kann. Ich freue mich auch über Videoschnittprogramme, die mir ermöglichen, mich so zu fühlen wie ein Regisseur, aber natürlich benutze ich diese Filmchen nur für mein eigen Vergnügen...
Verzeiht, das kam mir gerade so in den Sinn...
 
@Stilblüte, seit Jahren pinnacle, da ich es ein bißchen kenne, habe ich mich nicht getraut, auf etwas anderes umzusteigen. Adobe premiere ist wohl besser.
 
@dibabel wie wäre es mit humorigen mus. Einsprengseln?
Berufskolleg, evtl. handwerklich etc

Johann Strauß jun. "Zigeunerbaron":
"auf, zur Arbeit" und "ja das Eisen muss man schmieden" (mit rhythmischem Gehämmer auf einem Amboss)
(davon findest du schnell YT Aufnahmen)

Wagner "Rheingold"
Da gibt es einen Abschnitt, auf dem nur gestimmte Ambosse zu hören sind, die crescendo-diminuendo einen raschen punktierten siciliano-Rhythmus hämmern (das erste Beispiel von Geräuschmusik in der Musikgeschichte, soll quasi industrielle kapitalistische Fronarbeit symbolisieren)
 
@rolf, Superidee! Wir haben einen Fundus von grandioser Musik, die über die Jahrhunderte entstanden und auch noch erhalten ist. Ist sie häufiger zu hören, auch als scheinbar unwichtiges Beiwerk, so wird ihre Qualität aber vielleicht dazu führen, dass Menschen sie wahrnehmen und sie öfter hören wollen.
Eigentlich schaue ich gerne Natursendungen...Aber seit Jahren schon halte ich solche Dokumentationen nicht mehr aus. Die meist allzu bombastische, höchst dramatische Musik ist in der Regel so schlecht, dass meine Ohren sofort Magen-Darm bekommen. Gleichzeitig werden auch die Bilder zunehmend lauter: Ruhige Himmel sind nicht mehr gewünscht. Ohne Zeitraffer geht da nix. Ich habe schon oft Nordlicht in echt gesehen. Leute, ich sage Euch: Es ist nicht so schnell, wie es in allen Dokus immer gezeigt wird!
Und zu allem Überfluss kann man dann die Stimme des Erzählers, der im günstigsten Falle interessante Informationen zum Brutverhalten von fast ausgestorbenen Ameisenarten darbietet, gar nicht verstehen, weil die Welle der Musik die piepsige Stimme übertönt.
Und durch die ubiquitäre mangelhafte Musik glaubt der geneigte und unwissende Zuschauer, das sei schön....es wird ja nix anderes mehr geboten. Seufz.
Also, ich finde deine Idee echt gut! Auch wenn Du das vielleicht als Witz gemeint hast.
 
Auch wenn Du das vielleicht als Witz gemeint hast.
@Tastatula das ist weder als Witz gemeint noch ist es ein Witz. (humorig ist allerdings das Libretto des Zigeunerbarons) wenn es in dem Video irgendwie auch um "Arbeit/ Berufswelt" gehen sollte, könnten die beiden Einsprengsel (Strauß & Wagner) sowohl passen als auch humorig wirken (heute malocht ja keiner wie die geknechteten Niebelungenzwerge)
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Filmmusik solltest Du unbedingt einen dieser Songs mit Ukulele nehmen, damit gleich eine Easy-Peasy-Atmosphäre erzeugt wird. Außerdem im Film unbedingt fröhliche junge Frauen zeigen, die mit Kaffeebecher in der Hand auf dem Sofa hocken und lächelnd auf den Bildschirm ihres auf den Beinen liegenden Macbooks schauen.
 
Hallo? Er hat doch gesagt: Berufskolleg. Da braucht man mit Wagner und Strauß echt nicht zu kommen. Wie gesagt: Imagefilm. Da braucht es eher Gangsta Rap.
 

Danke erst mal! Ja, das ist genau das Ding: Muss da unbedingt gerapt werden-? Das kommt nicht glaubwürdig rüber, wenn ich das mache. Und einfach einen stampfigen Loop einspielen, naja. Einige Filme sind tatsächlich mit ruhiger Klaviermusik unterlegt, so Einaudi-mäßig, das passt aber auch nicht zu uns. Dann schon eher der Zigeunerbaron (das Schreiben und das Lesen ist nie mein Fach gewesen :musik032:). Hatte auch schon mit der Halle des Bergkönigs aus Peer Gynt geliebäugelt, ich finde, da sind die Treppenstufen schon drin und da haben wir viele. Tatsächlich zeigen wir auch Maschinen.
Auf jeden Fall Soundeffekte, ja.
Ich probier mal weiter ... Bilder sind noch gar keine da.
 
Endlich fertig, der Film. Habe dann letztlich doch eine rockige Gitarrenkomposition meiner Tochter genommen, die sie mir gerne hergeschenkt hat ;-)
Ich war aber auch so mit dem Schnitt und nachher mit dem Einsprechen beschäftigt, dass ich gar keine Zeit mehr hatte für was Eigenes. Dafür habe ich endlich mal wieder ein bisschen mit Samplitude gearbeitet und mir schon so einiges Neues vorgenommen.
 
Und zu allem Überfluss kann man dann die Stimme des Erzählers, der im günstigsten Falle interessante Informationen zum Brutverhalten von fast ausgestorbenen Ameisenarten darbietet, gar nicht verstehen, weil die Welle der Musik die piepsige Stimme übertönt.
Ich sehe auch sehr gerne Naturfilme aber ich schalte schnell ab oder um, wenn es zu nervig wird. Das ist meist – auch bei Filmen – der Fall und aufgrund unzähliger Beschwerden ist das Problem zu lauter Musik den Sendeanstalten bekannt. Hoffentlich ändern sie endlich etwas - für unsere gutes Geld können wir das erwarten.

Gestern Abend habe ich einen vor wenigen Tagen aufgenommenen Dokumentarfilm angeschaut und mich darüber gefreut, dass der Film nicht moderiert wurde. Es waren nur Naturgeräusche oder die ein oder andere Stimme der Protagonisten zu hören. Es war eine Wohltat und besonders gut hat mir der Anfang - die Fahrt über den Salar de Uyuni - gefallen. Das ist Meditation in Bildern.
:-) :super:

 
@Marlene ich bin in einem Verein, der heißt: "Lautsprecher AUS", er hat das Anliegen, sich um Musikberieselung im öffentlichem Raum zu kümmern. Auch wir haben an die öffentlichen Sender genau zu diesem Thema geschrieben und bekamen Antworten, die sich darunter subsummieren lassen, dass Dokumentarfilme Kunstwerke sind, zu denen die Musik als tragendes Element dazugehört. Den von Dir empfohlenen Film schaue ich mir in jedem Fall an! Manchmal gibt es auch tatsächlich Dokus, die mit der Musik kunstvoll umgehen, die ein gutes Timing haben, wann und wann auch welche Musik passend ist. Aber seit Langem gibt es die Tendenz, sich den Privaten anzuschliessen, mit schlecht komponierter pseudobombastischer hanszimmerimitierender Pathethikmucke, und Zeitrafferwolken...Schliesslich darf man ja den Anschluss zur Mittelmässigkeit nicht verlieren!
 
(...), dass Dokumentarfilme Kunstwerke sind, zu denen die Musik als tragendes Element dazugehört.

Ach, hier verstecken sich also die ganzen Künstler, die aus dem anderen Faden zu Pädagogik und Künstlertum vertrieben wurden!

Scherz beiseite: das meinen die doch nicht ernst! Wir alle wissen, dass die Vorgabe heißt: das Wegschalten mit allen Mitteln verhindern! Deshalb: schnelle Schnitte, künstliche Spannungsbögen, peppige oder dramatische Musikbegleitung. Denn der moderne Zuschauer hat eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und eine hohe Aufmerksamkeitsschwelle. Wenn es nicht ständig kracht, dann tippt sein Fingerchen hektisch auf der Fernbedienung.
 
Ach, hier verstecken sich also die ganzen Künstler, die aus dem anderen Faden zu Pädagogik und Künstlertum vertrieben wurden!

Scherz beiseite: das meinen die doch nicht ernst! Wir alle wissen, dass die Vorgabe heißt: das Wegschalten mit allen Mitteln verhindern! Deshalb: schnelle Schnitte, künstliche Spannungsbögen, peppige oder dramatische Musikbegleitung. Denn der moderne Zuschauer hat eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und eine hohe Aufmerksamkeitsschwelle. Wenn es nicht ständig kracht, dann tippt sein Fingerchen hektisch auf der Fernbedienung.
Genau, aber nicht weiter sagen! ;-)
Danke für Deinen Post! Ich hätte es verwerflicher nicht sagen können!
 
Es gibt viele Filmmusik-Komponisten, die keine Chance haben, große Spielfilme zu vertonen. Ich vermute, dass die sich mit actionreicher Musik in Naturdokumentationen austoben wollen, vielleicht sogar in der Hoffnung, auf diese Weise für größere Produktionen entdeckt zu werden.
 
@Marlene ich bin in einem Verein, der heißt: "Lautsprecher AUS", er hat das Anliegen, sich um Musikberieselung im öffentlichem Raum zu kümmern.

Der öffentliche Raum ist leider oft auch die Natur. Anstelle auf den Wind in den Bäumen oder die Vogelstimmen zu achten, werden Wald, Flur und Park (bei uns z.B. der schöne Marienberger Park mit plätscherndem Bachlauf und einigen Baumriesen) mit Musik beschallt.
:-( :dizzy:
 

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