Fachbegriff gesucht

  • #21
Rolf hat in seinem Beitrag https://www.clavio.de/threads/fachbegriff-gesucht.23961/post-568569 ein paar Beispiele gegeben, was lesbare und übersichtliche Notation angeht, aber nach strenger Notenlehre inkorrekt ist.
Ich bin vor kurzem beim Spielen über folgende Notation gestolpert:

1762817006662.png

Auch wenn ich den Sinn dahinter verstehe, hat sie mich insbesondere im Zusammenspiel mit der linken Hand zunächst vollkommen aus dem Konzept gebracht und verwirrt. Diese Notation hätte ich sofort verstanden:

1762817420507.png

Was haltet ihr von der Notation vom ersten Screenshot?
 
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  • #22
In älteren Noten finden sich häufig Punktierungen, die Taktstriche überwinden.
Erst später wurde diese Konvention im Sinne der besseren Lesbarkeit geändert.
 
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  • #23
Die Notation ist original so von Brahms - auch in der Orchesterfassung:

1762817943660.png

In späteren Ausgaben findet man die Notation mit Überbindungen, die auf den ersten Blick etwas einfacher zu lesen ist. Allerdings ist die verschobene Hemiole in der originalen Fassung auf Anhieb erkennbar und das Notenbild zeigt unmissverständlich, wie das musikalisch gemeint ist. Das geht im "modernen" Notensatz etwas verloren.
 
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  • #24
Danke für die Rückmeldung. Ich denke, dass sich bei mir die Lesegewohnheit so verinnerlicht hat, dass Noten (von der Notation) einfach nicht über Taktgrenzen hinweggehen. In deutlich einfacher Form verwirrt es mich bereits regelmäßig, wenn ich im Chor Stücke von z.B. Heinrich Schütz singe, wo Mensurstriche ("Taktstriche" zwischen den Notenzeilen) notiert sind und dort die Notenwerte über die Mensurstriche gehen.
 
  • #25
Ha, ich sehe gerade, dass es in dem von mir verlinkten Partiturausschnitt der Erstausgabe einen krassen Übertragungsfehler gibt - da hat der Kopist mal richtig gepennt... Wer findet den Murks?
 
  • #26
Ha, ich sehe gerade, dass es in dem von mir verlinkten Partiturausschnitt der Erstausgabe einen krassen Übertragungsfehler gibt - da hat der Kopist mal richtig gepennt... Wer findet den Murks?

Spielen die Bratschen tatsächlich im Tenorschlüssel und eine Terz tiefer als die Flöten?
Und wo wir gerade bei den Stelle bei den Bratschen sind: Warum sind bei den letzten beiden Tönen im drittletzten Takt die Hälse auch nach oben gerichtet? Welchen Mehrwert hat es, da doch zuvor geschrieben steht, dass erste und zweite Bratsche diese Stelle (unisono) spielen.
 
  • #27
Spielen die Bratschen tatsächlich im Tenorschlüssel und eine Terz tiefer als die Flöten?
Eben nicht. Die Stelle ist falsch geschlüsselt.


Warum sind bei den letzten beiden Tönen im drittletzten Takt die Hälse auch nach oben gerichtet?
Vermutlich, weil die Stelle vorher divisi gespielt wird und das unisono damit verdeutlicht werden soll. Würde man in modernen Ausgaben sicher nicht so notieren.
 
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  • #28
So sieht es in der ersten Gesamtausgabe aus:

1762852425256.png
 

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