Neues hochwertiges Digitalpiano á la Yamaha CLP-885 für fortgeschrittenen Spieler für Zuhause gesucht

  • Ersteller Ersteller lukas1128
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Stimmen ist auf alle Fälle notwendig und danach muß in aller Regel nichts mehr großartig gemacht werden - kleine Ausreisser in der Intonation, Pedale einstellen usw. .
Sollte der Kunde einen speziellen Wunsch ( eher klarer Klang oder weicherer Klang ), was öfter vorkommt, dann ist mehr zu tun . Deshalb wundert mich daß man ungesehen ein Klavier zum Kunden schickt ohne zu wissen ob das den Wünschen des Kunden entspricht.
So kenne ich das auch von allen Neuinstrumenten, die mir in den Laden geliefert wurden. Eigentlich nur kontrollieren und vielleicht noch Kleinigkeiten korrigieren. Aber in erster Linie: stimmen. Wobei ich mich schon oft genug gewundert habe, wie gut die Stimmung manchmal noch war, als die Klaviere bei mir ankamen. Meist allerdings viel zu hoch gestimmt (444 Hz), weil die ja eh absehbar absinken.
 
Das kann nicht im Interesse der Hersteller sein, dass die Instrumente so zum Kunden kommen. Das wäre doch ganz schnell auch für die Hersteller rufschädigend, wenn das große Händler systematisch machen würden. Es sei denn, die Kunden solcher Instrumente sind alle genauso begeistert von ihrem Online-Schnapper wie im Video oben. Dann sind alle glücklich außer dem ersten Klavierstimmer (wenn der jemals bestellt wird). 😅
Letztlich sind die ja in erster Linie nur verstimmt. Und sobald der erste Stimmer da war, dann ist ja alles wieder gut.
 

Meist allerdings viel zu hoch gestimmt (444 Hz), weil die ja eh absehbar absinken.
Gerade das muss bei einem Silent-Klavier ja auch gut auf das digitale abgestimmt sein, wenn man die beiden mischen wollte. Wobei man ja auch das digitale in der Regel verändern kann.
 
Eine Stimmung genau passend zum elektronischen Part, wird zB in Fällen wie hier wichtig sein:



Hier wird der aktustische Klaviersound mit Streichern und E-Piano-Klängen aufgefettet.
 
Eine Stimmung genau passend zum elektronischen Part, wird zB in Fällen wie hier wichtig sein:



Hier wird der aktustische Klaviersound mit Streichern und E-Piano-Klängen aufgefettet.

Aber einfacher ist es die Hz-Einstellung das TA-System der Stimmhöhe entsprechend zu justieren.
 
Ich komme gerade vom Klaviergeschäft zurück! Natürlich möchte ich euch meine Eindrücke schildern:

Ich hatte das kleine Pianohaus ganz für mich alleine, was natürlich sehr angenehm war. Ich mag es immer nicht in die Tasten zu hauen, wenn nebenan ein anderes Verkaufsgespräch stattfindet. Gehört sich ja auch nicht. Yamaha habe ich nicht erwartet, war auch bis auf eines das ich gar nicht spielte nicht vorhanden.

Der Fokus heute lag auf Kawai. Angefangen habe ich mit einem K300 Aures 2. Zunächst ganz kurz digital, weil das so schon eingestellt worden war vom Verkäufer, aber dann natürlich erst mal direkt akustisch. Es war verstimmt. Das war mein erster Impuls, welchen ich auch direkt äußerte. Wurde auch bestätigt. Es war recht kühl in dem Laden und ich kann schon verstehen, dass es schwierig ist die Stimmungen bei neuen Instrumenten unter diesen Bedingungen zu halten. Es klang ansonsten gut, Bässe in Ordnung, Diskant klar aber von der Reinheit her nicht perfekt. In der mittleren Lage Kawai-typisch warm und angenehm. Das Aures System klingt auch gut. Ich könnte es nicht von Digitalpianos mit eingebauten Lautsprechern unterscheiden. Man muss es schon gut aufdrehen, um annähernd an die Lautstärke des akustischen Klavieres zu kommen, aber die Möglichkeit besteht ja. Die verschiedenen Klänge sind ganz nett, aber ist ja alles ein wenig eine Spielerei. Aber gerade das Transponieren ist mir ja wichtig und geht natürlich gut.

Dann ging es an ein K500. Deutlich besser, der Bass kräftiger, insgesamt lauter, voluminöser und der Diskant herrlich. "Glitzern", feiner nuancierter spielbar, angenehm; tatsächlich im Diskant durch die feinere Spielbarkeit auch etwas leiser, was aber angenehm ist, weil es nicht so "schillernd" ist wie beim K300. Das K500 war kein ATX/Aures System und der Verkäufer meinte, dass die bessere Kontrollierbarkeit daher kommt. Ich glaube das liegt aber im Diskant an der Duplex Skalierung. Das Instrument hat mir schon echt gut gefallen. Die Beschichtung der Tasten war anders, aber hauptsächlich gemerkt habe ich das an den schwarzen, weil diese nicht glatt sondern so matt mit Struktur waren.
Zurück zum K300 im Vergleich war dieses klanglich aber auch nicht schlecht.

Die Bauhöhen sind schon ein deutlicher unterschied in der Optik. K300 finde ich von der Höhe was ausgewogener vom Design her. Aber der Klang soll da für mich maßgeblich sein, nicht die Optik.

Dann an ein K200. Das war schon spürbar dünner im Bass, klar, nur 114cm Bauhöhe. War okay, ganz gut. Wäre preislich auch eher das, was ich mir gut ansparen könnte, aber da würde mir klanglich glaube ich schnell etwas fehlen.

Zurück zum K300 und K500, waren diese aber wieder deutlich voluminöser.

Dann bin ich an ein Steingraeber. Ich weiß nicht welches, Preis waren 48.000€. Daraus kann man wahrscheinlich schließen welches. Es war gut, klar besser ausbalanciert irgendwie und aufeinander abgestimmt, egal welche Stimmlage. Aber ganz ehrlich: Im Vergleich zum K500 direkt daneben muss sich letzteres absolut nicht verstecken! Also 5x so gut wie teuer im Vergleich zum K500 ist das Steingraeber definitiv nicht! Aber eben keine Massenproduktion, sondern deutsche Handwerkskunst.

Ich war an einem gebrauchten Blüthner, welches 12.000€ kostete, was aber wohl nur 25% des Originalpreises waren, weil es auch aus den 80ern war. Es war definitiv gut, man merkt, dass die Marke grundsätzlich in einer höheren Liga als die angespielten Kawais spielt, es war aber nicht so, dass es mich umgehauen hat. Es würde dann ein AdSilent System verbaut werden können.

Ach ja - ein GL10 zum Vergleich zum K500 wurde auch angetestet. Das K500 hat mehr Lautstärke und Kraft im Bass als der Flügel - was Wahnsinn ist - aber der reine Klang der Basssaiten war beim Flügel doch etwas besser. Mir hat der GL10 Flügel auch deutlich besser gefallen als noch beim Test Anfang des Jahres. Ich habe jetzt hier nicht mehr nachgelesen, was ich dazu geschrieben hatte, aber ich meine er kam nicht gut weg gedanklich. Ist ja eh nicht im Preisrahmen (also rein akustisch ja preislich ähnlich zu einem K300 / 500 mit Aures, aber rein akustisch ist für mich ja keine Option). Platz wäre nur mit Wohnzimmer Umgestaltung in der Mietwohnung vorhanden und wenn Flügel, dann später im Leben...

Ganz zum Schluss noch ein K15 probiert. War einfacher, aber für 4.500€ voll ordentlich. Also kann man auch machen. Daneben wollte ich zum Vergleich noch ein anderes K200 kurz anschlagen, und war plötzlich überrascht von der super schönen warmen Ausstrahlung in den mittleren Lagen. Ganz anders als das K200 zuvor. Es war etwas besser gestimmt meine ich.

Fazit: K200 wahrscheinlich zu dünn im Bass und Diskant, K300 sehr gut und K500 super. Ich hatte jetzt nicht das Aha-Erlebnis wo man total begeistert war, was ich mir natürlich gewünscht hätte. Ich glaube aber das liegt an den Stimmungen. Ich habe ja am letzten K200 gemerkt, wie viel Unterschied das plötzlich macht. Ich konnte dadurch gar nicht einschätzen, ob mir das K300 vielleicht nicht absolut reicht, weil es gut gestimmt in den eigenen vier Wänden plötzlich phänomenal klingt. Wahrscheinlich ist das so, aber das weiß ich durch den Besuch im Pianohaus heute nicht. Das K500 ist wahrscheinlich noch mal viel besser, wenn es gut gestimmt ist. Aber vielleicht "reicht" mir ein K300 absolut aus. Das kann ich gerade nicht sagen, weil ich das Gefühl habe, ich habe nicht das volle Potential der jeweiligen Instrumente gehabt.

Novus-Reihe war nicht vor Ort, aber ich entferne mich gedanklich eh immer weiter davon....leider auch preislich nach oben.....der Inhaber berichtete noch, als Kawai (wir sind ja nicht weit von Krefeld weg) ihm und anderen Händlern das NV12 vorstellte. Kawai schwärmte von den neuen Technologien und Lautsprechern und alle Händler schauten sich an und fragten sich, wo denn die versprochene Klanggewalt bleiben würde.
 
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Maybe. Ist auch ein recht spezieller Anwendungsfall. Klanglich finde ich das Ergebnis aber gar nicht so übel.
Habe ich auch ausprobiert heute und man kann akustisch + digital tatsächlich sehr gut mixen. Haben dabei rausgefunden, dass die akustischen Klavier eher so auf 444 Hz gestimmt waren. Fällt natürlich bei Klavier - Klavier auf. Bei Klavier - Streicher fällt das schon nicht mehr so auf. Ich brauche das nicht unbedingt. Das ist für mich nicht der Grund für ein Aures-System.
 
Sehr interessanter Bericht und hat große Ähnlichkeiten mit unseren Erfahrungen, nur halt mit Yamaha.

Ein Laden, der deutlich hörbar verstimmte Instrumente duldet, ist mal eine Ansage. Das hat sich in Wien nur C. Bechstein beim Concert 8 getraut — das war aber auch so geringfügig, dass nur meine Frau das wahrgenommen hat. Meinen Schweinsohren blieb das verborgen.
 
Ich glaube die meisten hören das nicht. An sich können die das da glaube ich auch. Würde mich trauen da ein Instrument zu kaufen und stimmen zu lassen. Aber trotzdem doof.
Er bot auch an, dass wenn es konkreter wird, ich vorher Bescheid geben kann und er ein Instrument mal aufbereitet.
 

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