Etuden über etuden

  • Ersteller des Themas ChrisSilver
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Wie wärs mit Czerny Op. 299?
 
@ubik: dein Enthusiasmus fasziniert mich unheimlich! Ich schätze Menschen, die von eigenen Vostellungen dermaßen überzeugt sind. (solang ich die Meinung nachvollziehen kann)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Allerdings komme ich nicht über 50 Viertel/Minute, würde es aber gern schneller spielen. Welche Geläufigkeits-Etüden könnte ich schon spielen?

Ich bin zwar kein Klavierlehrer, aber ich würde dir eigentlich keine Etüden empfehlen, sondern dass du weiter an dem Stück arbeitest. Oder, wenn es überhaupt nicht geht, lässt du es für ein paar Wochen oder Monate liegen.

Ich würde dir empfehlen einfach mal stellenweise vorzugehen und versuchen diese Stelle in deinem gewünschten Tempo zu spielen. Mit Metronom kannst du das Tempo kontrollieren. Wenn du das Stück ständig komplett im schnellen Tempo durchzuspielen versuchst, dann kann es nur schiefgehen.

Ansonsten kannst du noch in diesen Thread reinschauen: https://www.clavio.de/forum/klavier...4553-schnelle-stuecke-fehlerfrei-spielen.html Dort sind viele wertvolle Tipps.

Aber: Muss das Stück denn in einem schnelleren Tempo? Reicht es nicht, wenn du es auch langsamer spielst? Man sollte eigentlich immer so spielen, dass man schneller denken kann, als die Finger erlauben.
 
Hallo!

Sorry, dass ich eure philosophischen Gedankengänge mal kurz unterbreche:
Ich spiele seit 2 Jahren Klavier und im Moment 'Solo per il Cembalo' (oder so ähnlich) aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach. Allerdings komme ich nicht über 50 Viertel/Minute, würde es aber gern schneller spielen. Welche Geläufigkeits-Etüden könnte ich schon spielen? Die Präludien von Bach sind wahrscheinlich noch zu schwer...

lg magnolia

Hallo magnolia,

das Stück ist eine Komposition von Carl Philipp Emanuel Bach, das ist große Meister des empfindsamen Stils. Hast du schonmal seinen "Versuch über die wahre Art das Clavier zu spielen" gelesen. Da kannst du eine Menge darüber erfahren, worauf es beim musikalischen Vortrag ankommt. Das Tempo ist eigentlich relativ zweitrangig. Die Tempoangabe Allegro ist meines Erachtens nicht im Sinn eines Beethovenschen Allegros, das viel schneller wäre, zu verstehen. Deine 50 Viertel sind vielleicht ein bißchen zu langsam, aber nicht sehr viel. Viertel 60 wäre schon ein recht gutes Tempo für dieses Stück, angesichts dessen, daß sehr viele Sechzehnteltriolen vorkommen. Wenn du dieses Stück nach 2 Jahren Unterricht schon spielen kannst, kannst du wirklich stolz auf dich sein!
 
@killmymatrix: ja, genau das meine ich. Allerdings habe ich mir das Stück etwas anders vorgestellt, die Frau spielt ja alles praktisch gleich laut.

den vielen schnellen Beiträgen nach ist ja hier im Forum einiges los...
Danke für eure Antworten! Mit den Bach Inventionen warte ich lieber noch ein bisschen, aber dieses Czerny op. 299 werd ich mir mal besorgen. Ich habe heute festgestellt, dass ich das Stück sowieso nicht so schnell spielen kann wie ich ursprünglich vorhatte, da ich sonst die Dynamik und den Ausdruck im zweiten Teil ziemlich vernachlässigen müsste...

lg magnolia
 
Chopin vs. Hanon

Hallo,
ich habe einige Jahre lang Hanon täglich gespielt (die ersten 40 Übungen). Das war extrem trocken und hat wenig gebracht. Fingerübungen aus den Stücken, die man gerade übt, zu machen, hat auch nichts gebracht.
Seit etwas drei Jahren übe ich jetzt täglich die Etuden von Chopin (op. 10 und op. 25). Das macht richtig Spaß, und bringt sowohl Technik als aus Ausdruck wirklich weiter. Chopin also ganz klar meine Empfehlung.
Gruß - Andreas
 
Meine Lehrerin meinte z.B. auf die Frage hin, wie ich das Handgelenk in einen Triller einbauen sollte, sie würde ihn hauptsächlich aus den Fingern spielen; andere vertreten die Meinung, dass man die Finger fixieren und das Handgelenk schütteln sollte...
lieben Gruß

Triller mittels Handgelenk zu schütteln finde ich für sehr schnelle Triller ziemlichen Quatsch. So schnell kann ich ja gar nicht schütteln, da bekomme ich ja einen Drehwurm! :D
Das verwenden offensichtlich nur solche, die Triller eben nicht beherrschen.

Warum machen es sich so viele immer kompliziert, wenn es einfach auch geht?
Ich mache solche Triller selbsverständlich auch aus den Fingern. Wer anderer Ansicht ist, kann mit mir mal um die Wette trillern. Es wird immer der sie schneller spielen können, der sie aus den Fingern beherscht.
Dabei sollte man das Gefühl haben, der Oberarm würde irgendwo aufliegen und man die beiden Finger nur baumeln läßt, ohne das Handgelenk zu schüttlen.

Schnelle Triller brauchen natürlich Training. Aber je öfter man Triller spielt, desto schneller werden sie mit der Zeit.
Wußtet ihr, daß man an Trillern übrigens auch bei fortgeschrittenen Schülern bemerkt, ob sie viel üben oder wenig?
Fortgeschrittene Schüler, die sehr viel üben, können Triller sehr schnell spielen.

Liebe Grüße, Mario
 
Cramer-Bülow-Etüde

Ich krame den Thread wiedermal hervor, weil ich ne Frage zu einer Cramer-Bülow Etüde habe.
Ich übe gerade die erste ( Allegro) dieser Etüden, und meine Lehrerin hat mir vor den Sommerferien dazu folgendes gesagt:

1. Die Hinweise von Otto Weinreich soll ich nicht beachten.

2. Ich soll mit beiden Händen gleichzeitig beginnen, also nicht erst beide Hände einzeln auf das gewünschte Tempo ( 132) bringen.

3. Um die Geschmeidigkeit und die natürlichen Bewegungen zu erlangen soll ich aber parallel zum Beide-Hände-gleichzeitig-Üben mit den Händen einzeln die Läufe so spielen, dass ich wirklich zu 100% auf natürliche Bewegungen achte, Tempo ist da zweitrangig.

4. Die Hauptaufgabe besteht aber darin:
Hände überkreuzen, sodass die linke Hand also nicht beim unteren e sondern beim normalen e zu spielen beginnt, und die Rechte nicht beim normalen c sondern beim unteren c.

Das Ziel dieser Übung ist es, dass die linke Hand die Oberstimme spielt, und so besser vom Gehör wahrgenommen wird. Außerdem ist es ja durch das Überkreuzen nicht gerade leicht zu spielen, weshalb es dann, wenn ichs mit Überkreuzen im Tempo 132 Viertel kann, ohne Überkreuzen total leicht gehen soll.

Negative Konseqeunzen dieses Überkreuzens:
1. Es " klimpert", will heißen: Die Finger spielen irgendwie nicht gleichzeitig ihre Töne, was aber eigentlich nicht daran liegen kann, dass die eine Hand nicht so schnell spielen kann wie die andere, denn einzeln können sies doch auch jeweils bei laufendem Metronom.

2. Wenn ich also nun Tempo 88 hinbekommen habe, und nun bei Tempo 96 weitermachen will ( meine Lehrerin sagte, ich soll immer zwei Stufen höher, und dann wieder eine runter, also: 88- 96-92-100....), dann fängst schon wieder an zu klimpern, und ich versuche krampfhaft- die Hände haben dabei auch immer den Drang zu verkrampfen, was das Hauptproblem ist- dieses Klimpern wegzubekommen, was ich dann auch irgendwann schaffe.

Ich kann mir aber irgendwie nicht vorstellen, dass das der Sinn der Sache ist, also immer zwei Stufen hoch, eine runter, und beim Hochgehen immer der Versuch, dem Verkrampfen zu entgehen und das " Klimpern" loszuwerden.


Hat jemand nie Idee was ich da falsch mache, bzw. nen Tip, wie ichs besser machen kann?

Lg Hacon
 
4. Die Hauptaufgabe besteht aber darin:
Hände überkreuzen, sodass die linke Hand also nicht beim unteren e sondern beim normalen e zu spielen beginnt, und die Rechte nicht beim normalen c sondern beim unteren c.

Bist du sicher, daß du da nicht was falsch verstanden hast?

Hände überkreuzen bei dieser Erüde ist doch absurd :floet:
 
Bist du sicher, daß du da nicht was falsch verstanden hast?

Hände überkreuzen bei dieser Erüde ist doch absurd :floet:
Ich habs zu 100% nicht falsch verstanden. Ich musste es ja sogar im Unterricht schon ausprobieren.
Meine KL meinte auch, dass mir das wahrscheinlich total komisch vorkommen würde, aber wenn ich DAS kann, dann ist das normale Spielen dieser Etüde ein Kinderspiel.
 

Meine KL meinte auch, dass mir das wahrscheinlich total komisch vorkommen würde, aber wenn ich DAS kann, dann ist das normale Spielen dieser Etüde ein Kinderspiel.

Oh, sowas hatte ich befürchtet ;)

So nach dem Motto: mach es dir so unbequem und schwer wie möglich, dann klappts nachher auf jeden Fall... Eine gewisse sadistische Ader kommt da schon manchmal durch bei den Lehrern :rolleyes:

Also aus meiner Sicht: hauptsächlich solltest du dir eine angenehme Haltung angewöhnen, eine, wo du dich so wenig wie möglich anstrengen mußt.
Das muß doch wehtun, wenn man mit überkreuzten Händen mit demselben Fingersatz Tonleitern spielen soll.

Naja, aber ich bin natürlich nicht dein Lehrer.
 
Ich habe eben richtig krass bemerkt, welche Auswirkungen dieses Üben mit dem Überkreuzen haben kann. Hab einen Lauf dieser ersten Etüde so lange mit Überkreuzen geübt, bis ich schon ne recht gute Geschwindigkeit draufhatte und an eine unüberwindbare Grenze gestoßen bin.
Dann wollt ich mal schauen, obs jetzt ohne Überkreuzen besser geht. Was geschah?

Meine Finger sind plötzlich so derbe schnell gelaufen, ich hatte kaum mehr eine Kontrolle, es war eine unglaubliche Geläufigkeit da ( auch in der Linken!), das Problem war nur - und jetzt glaube ich zu wissen, wovon Klavigen immer gesprochen hat- meine Finger haben nicht automatisch immer die richtigen Tasten gedrückt, und so schnell konnte ich mental nicht mitdenken:rolleyes:
 
Ich habe jetzt mal eine Frage zur zweiten der Cramer- Bülow-Etüden ( Allegro):
In Takt 5 muss als erstes das fis angeschlagen und den halben Takt lang gehalten werden. Jetzt ist aber die dritte Achtelnote auch ein fis, weshalb die halbe Note am Anfang des Taktes also gar nicht einen halben Takt lang gehalten werden kann.

Soll ich jetzt diese dritte Achtelnote dann einfach halten, also gar nicht als Achtel spielen, oder lieber darauf verzichten, dass das fis wirklich einen halben Takt lang erklingt?
( Dasselbe in grün gibts dann auch noch in Takt 6 mit dem dis)

Liebe Grüße,
Hacon
 
Ich hab die Noten grad nicht zur Hand

aber solche Stellen gibt in der Klavierliteratur oft.
Da schlägt man die zweite Note natürlich an (sonst würde ja was fehlen) - und dann läßt man diese zweite Note aber nicht los, sondern hält sie so lang wie die erste gedauert hätte.
 

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