Erfahrungsaustausch Spätberufene

Gestern hab ich wunderbar üben können und bin so richtig zufrieden gewesen. Ich find's so ulkig, ewig bricht man sich einen ab und schwups, von jetzt auf gleich ist ein Fortschritt da. Ich dachte echt ich bekomm die Begleitung einfach nicht so richtig hin, hab das Stück nun über Silvester nicht angerührt (konnte ich auch nicht, da zu Besuch bei der Familie und vor Ort kein Klavier), hab noch nen Tag nen Bogen drum gemacht und jetzt geht's! Im Schneckentempo, aber es geht! Juhu!

Ich finde es übrigens so interessant beim Klavierspielen, dass ich vieles eben durch Vorerfahrungen wahrnehme, was wahrscheinlich meinem Sohn nie auffallen würde. Also ganz banal, wenn ich mit der Klarinette die Begleitung spiele, spiele ich halt nur die. Beim Klavier läuft aber die linke Hand nicht einfach nur eigenständig durch, sondern ist ja stets parallel zur rechten Hand unterwegs. Dass ich die Linie in der Begleitung vernünftig betonen kann, kommt bei mir immer erst im nächsten Schritt wieder. Also irgendwie übe ich immer erst rechte, dann linke Hand, dann die Verknüpfung (erstmal sehr langsam, Dynamik geht dabei etwas flöten) und dann wieder während die andere mitläuft die Betonungen und Dynamik wieder richtig.
Finde ich hoch interessant, dass der Übeprozess eben so vielschichtig ist. Ist ne ganz neue Erfahrung.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck

Bei mir war gestern meine Zwillingsschwester zu Besuch. Sie hatte ihre Altblockflöte dabei und hat mir vorgespielt. Dafür habe ich ihr am Klavier vorgespielt.

Als wir uns später unterhielten meinte sie, dass Klavier ja viel schwieriger sei als Flöte, weil man mit zwei Händen unterschiedliche Dinge macht.
Ich denke man kann das nicht wirklich vergleichen, oder? Flöte hat ja ganz andere Schwierigkeiten als Klavier? Ich kann mich ja zB darauf verlassen, dass der Ton sauber rauskommt..
Sonnendeck, was denkst du zu dem Thema?
Lg
 
Finde Klavier nicht schwerer, anders. Wobei ich eben auch nur den Vergleich zur Klarinette habe, da ist der Einstieg wegen der schwierigeren Tonerzeugung als bei der Blockflöte, aber das hat man ja fix raus. Bei der Klarinette muss man halt sehr viel hören und am Ton zu arbeiten, so ein c3 bekommt man nicht einfach so sauber hin. Und auch so ist eben der Ton total variabel, da muss der Ansatz voll mitarbeiten, mit dem richtigen Griff ist's dan nicht getan. Beim Klavier ist halt die Koordinaten erstmal schwieriger. Feinarbeit ist bei beiden Instrumente Feinarbeit und anstrengend ;-)

Man muss halt auch immer das gleiche Niveau vergleichen, auf der Blockflöte kann man fix einfach ein Liedchen hinrotzen, das kann man beim Klavier ebenso schnell draufhämmern, wer schön spielen will, muss üben.


Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
@Tanzpause

Da ich Cembalo (vorher Klavier) und Blockflöte lerne, habe ich den Eindruck, dass Klavier schwieriger ist. Wobei jedes Instrument so seine Tücken hat. Bei der Blockflöte kommen ja noch die versch. Griffe hinzu, die auch noch bei jeder Oktave unterschiedlich sind, im Gegensatz zum Klavier. Und wenn man dann noch zwischen versch. Blockflöten (z. B. Alt-und Tenorblockflöte) zwischendurch wechselt und dann noch andere Tonarten, da ist man schon gefordert - Das beste Gehirnjogging :-D Vorallem wenn ich hauptsächlich Altblockflöte Spiele und nach längerer Pause wieder zur Tenorblockflöte greife.

Auch bei der Blockflöte ist es Übungssache die hohen Töne gut zu spielen, damit sie auf Anhieb kommen, aber auch die tiefen Töne können Probleme machen, da sie schwierig zu greifen sind.

Viele Grüße
Musicanne
 
@Tanzpause

Da ich Cembalo (vorher Klavier) und Blockflöte lerne, habe ich den Eindruck, dass Klavier schwieriger ist. Wobei jedes Instrument so seine Tücken hat. Bei der Blockflöte kommen ja noch die versch. Griffe hinzu, die auch noch bei jeder Oktave unterschiedlich sind, im Gegensatz zum Klavier. Und wenn man dann noch zwischen versch. Blockflöten (z. B. Alt-und Tenorblockflöte) zwischendurch wechselt und dann noch andere Tonarten, da ist man schon gefordert - Das beste Gehirnjogging :-D Vorallem wenn ich hauptsächlich Altblockflöte Spiele und nach längerer Pause wieder zur Tenorblockflöte greife.

Auch bei der Blockflöte ist es Übungssache die hohen Töne gut zu spielen, damit sie auf Anhieb kommen, aber auch die tiefen Töne können Probleme machen, da sie schwierig zu greifen sind.

Viele Grüße
Musicanne
Ich hab mal ein beliebiges Allegro-Stück für die Blockflöte gesucht: Das sieht schon nicht so einfach aus und hört sich auch nicht so an :-D


View: https://www.youtube.com/watch?v=ibn62CilPf8
 
Ich hab mal ein beliebiges Allegro-Stück für die Blockflöte gesucht: Das sieht schon nicht so einfach aus und hört sich auch nicht so an :-I]

Seit ich mal auf nem Blockflöten Konzert war (ein bisschen zwangsläufig ner Freundin zuliebe) bin ich der Meinung, dass Blockflöte eins der unterschätztesten Instrumente überhaupt ist...



Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Momentan hab ich echt ne Null-Bock-Phase!
Außerdem tun mir die Arme weh!
Und ich will auch keinen Bach spielen oder hören ... Streik!!
Cohens Hallelujah ist grad recht nett! In Dauerschleife, weil man das so schön dramatisieren kann.
Aber ansonsten mag ich grad nicht ans Klavier.
Hat sonst noch wer so ne Flaute?
 
@Tanzpause
Vorallem wenn ich hauptsächlich Altblockflöte Spiele und nach längerer Pause wieder zur Tenorblockflöte greife.

Auch bei der Blockflöte ist es Übungssache die hohen Töne gut zu spielen, damit sie auf Anhieb kommen, aber auch die tiefen Töne können Probleme machen, da sie schwierig zu greifen sind.

Viele Grüße
Musicanne
Ja, den Wechsel stelle ich mir auch echt schwer vor.
Meine Schwester will gern noch Tenorblockflöte spielen, die ich ihr zum Geburtstag schenke, Dh ich habe jetzt eine daheim. Ich finde das C echt schwer zu greifen... Dabei schaffe ich am Klavier locker eine Oktave. :-)

Seit ich mal auf nem Blockflöten Konzert war (ein bisschen zwangsläufig ner Freundin zuliebe) bin ich der Meinung, dass Blockflöte eins der unterschätztesten Instrumente überhaupt ist...

Meine Tochter hat zum Geburtstag eine Sopran-Blockflöte bekommen und das finde ich schon etwas -ähm- anstrengend.
Der Klang der Alt-/Tenorblockflöten ist viel schöner. Natürlich ist das Können meiner 4 jährigem auch noch sehr begrenzt, aber es strapaziert die Nerven sehr viel weniger, wenn sie am Klavier klimpert. :lol:

Lg
 
Meine Tochter hat zum Geburtstag eine Sopran-Blockflöte bekommen und das finde ich schon etwas -ähm- anstrengend.
Der Klang der Alt-/Tenorblockflöten ist viel schöner. Natürlich ist das Können meiner 4 jährigem auch noch sehr begrenzt, aber es strapaziert die Nerven sehr viel weniger, wenn sie am Klavier klimpert. :lol:

Lg

Hihi, da leide ich mit dir, aber so ein Blockflötenquartett (inkl. Sopran) mit Leuten die's können ist der Hammer!

Und klar, Blockflöte ist das Instrument, das die meisten mal irgendwann lernen mussten, aber ist dennoch gemein, dass nur dadurch so ein schlechter Ruf des Instruments besteht...

Unsere legendären Blockflöten-Klarinetten Trios, je Kind eine Blockflöte und ich mit der Klarinette haben auch nun ja, die Nerven der Nachbarn eher strapaziert, aber wir hatten Spaß :-)



Liebe Grüße vom
Sonnendeck
 
Momentan hab ich echt ne Null-Bock-Phase!
Außerdem tun mir die Arme weh!
Und ich will auch keinen Bach spielen oder hören ... Streik!!
Cohens Hallelujah ist grad recht nett! In Dauerschleife, weil man das so schön dramatisieren kann.
Aber ansonsten mag ich grad nicht ans Klavier.
Hat sonst noch wer so ne Flaute?

Flauten kenne ich auch! :bye:
Zur Zeit zwar nicht, aber irgendwann ist eine da.
Die sitz ich aus und weiß, die nächste Brise kommt! :ballon:
So lässt es sich aushalten :super:

Liebe Grüße
Marion
 

Und ich will auch keinen Bach spielen oder hören ...
Das sind bedenkliche aussagen :-D

Aber ich kenne diese Phasen auch. Erst zu Weihnachten konnte ich mich zu nichts aufraffen, die letzten Tage arbeitete ich aber quasi ununterbrochen am Klavier.

Versuchs mit ein paar Kadenzen der Hauptfunktionen in allen Lagen, Stellungen und Tonarten. Die sind leicht, fordern die Konzentration und machen Spaß. Dann kannst du ein wenig darüber variieren, mit der Dynamik und der Phrasierung spielen, das macht Freude und bringt gleichzeitig viel, finde ich :-)

Frei nach dem Motto: wenn kein Wind zum Segeln ist, musst du das rudern lernen :-D
 
Zuletzt bearbeitet:
Andere Frage:
Ich überlege, ob ich mir die russische Klavierschule wünsche. Nur welchen Band? :konfus:
Ich übe seit einem Jahr und arbeite gerade an einem Mozartstück laut Henleskala Schwierigkeit 3/4.
Eigentlich wollte ich Band 1, aber meine ältere Schwester meinte, der wäre evtl zu leicht?
Lg
 
@Tanzpause

Da ich Cembalo (vorher Klavier) und Blockflöte lerne, habe ich den Eindruck, dass Klavier schwieriger ist. Wobei jedes Instrument so seine Tücken hat.

Ich benötige für das Üben am Klavier mehr Konzentration (und das heißt auch, einen geeigneteren Moment im Tagesablauf) als für das Üben mit der Querflöte. Es müssen einfach vom Gehirn mehr Noten simultan aufgenommen und verarbeitet werden: bis zu 8, im Gegensatz zur Querflöte. (Höchstvermutlich gibt es auch 10 Noten, aber als allenfalls fortgeschrittene Anfängerin ist mir das noch nicht untergekommen.)
Die Blasinstrumente benötigen hingegen äußerste Präzision im Ansatz. Der Ton muss ja auch (zumindest bei der Querflöte) gegebenenfalls dadurch minimal korrigiert werden, und das spontan, ohne langes Nachdenken.
Ich liebe diese Verschiedenheit und mag deswegen (trotz knapper Übezeit) keines der beiden Instrumente aufgeben.
 
Andere Frage:
Ich überlege, ob ich mir die russische Klavierschule wünsche. Nur welchen Band? :konfus:
Ich übe seit einem Jahr und arbeite gerade an einem Mozartstück laut Henleskala Schwierigkeit 3/4.
Eigentlich wollte ich Band 1, aber meine ältere Schwester meinte, der wäre evtl zu leicht?

Im Band 1 gibt es ein paar wirklich nette Stücke dabei, z.B. das letzte Stück: JS Bach, Polonaise in g, BWV Anh 119
Aber auch viele der üblichen Anfängersachen wie z.B.: Johann Krieger, Minuet in a minor

Aber das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist ggf. recht schlecht, wenn Du dann die erste Hälfte dann sowieso weglässt (5-Tonraum-Ministückchen) und bei der 2. Hälfte dann auch nur selektiv Sachen rausgreifst und dort sind auch noch einige 4-händige Sachen darunter.

Die Stücke sind allesamt recht kurz, also nur halbe A4-Seiten und in guter Qualität auch als Download zu bekommen.

Diese Polomaise ist sicherlich eine der schwersten in Band 1 und damit ist Band 1 ggf. wirklich etwas zu leicht.


View: https://www.youtube.com/watch?v=01gChqmcbaM



Band 2 lohnt sich dann sicherlich eher für Dich, wobei ich viele Stücke nicht so wirklich toll finde, aber das ist Gescmackssache.
 
Andere Frage:
Ich überlege, ob ich mir die russische Klavierschule wünsche. Nur welchen Band? :konfus:
Ich übe seit einem Jahr und arbeite gerade an einem Mozartstück laut Henleskala Schwierigkeit 3/4.
Eigentlich wollte ich Band 1, aber meine ältere Schwester meinte, der wäre evtl zu leicht?
Lg

Wenn Du auf dem Level Henle 3/4 arbeitest (mit oder ohne KL?), würde ich an Deiner Stelle eher einige der Bände "Am Klavier" des Henle-Verlags anschaffen.

http://www.henle.de/de/am-klavier/index.html

Ich finde die Auswahl sehr gelungen; der Schwierigkeitsgrad geht von 2-6 (nach Henle-Skala). Zu jedem Stück findest Du auch einige Hintergrundsinformationen und Hinweise auf Probleme beim Erarbeiten und Üben.

Der Verlag schickt Dir auch gratis eine Auswahl von drei Stücken zu; die bekommst Du auch im gut sortierten Musikalienhandel. (wobei mir die drei Stücke nicht so gefallen).

Alternativ die Urtext Primo Reihe, die immer drei Komponisten zusammenfasst:

http://www.wiener-urtext.com/de/urtext-primo

Für gerade mal 5 (!!) Euro eine Sammlung von Bärenreiter:

https://www.baerenreiter.com/shop/produkt/details/BA10900/
 
Wenn Du auf dem Level Henle 3/4 arbeitest (mit oder ohne KL?), würde ich an Deiner Stelle eher einige der Bände "Am Klavier" des Henle-Verlags anschaffen.
@Tanzpause Kann ich auch nur empfehlen, aus dem Schubert-Band habe ich für mich viel mitnehmen können, auch wenn die längeren Stücke weiter hinten schon zu schwer für mich sind.

Großes Vergnügen bereitet mir gerade auch Margret Feils' progressiv geordnete Zusammenstellung von 85 Originalwerken. Nicht daß ich die Papptastatur :lol: bräuchte, aber die Stückchen weiter vorn sind einfach genug für Blattspielübungen und die weiter hinten entsprechen ungefähr Henle-Niveau 3/4, sind also nach etwas Üben gut machbar. Ist auch viel Bekanntes und Populäres darunter gemischt.
 
Andere Frage:
Ich überlege, ob ich mir die russische Klavierschule wünsche. Nur welchen Band? :konfus:
Ich übe seit einem Jahr und arbeite gerade an einem Mozartstück laut Henleskala Schwierigkeit 3/4.
Eigentlich wollte ich Band 1, aber meine ältere Schwester meinte, der wäre evtl zu leicht?
Von der RKS gibt es auch den Spielband - ich weiß nicht was der taugt, laut Rezension knüpft er aber an der Schwierigkeit der RKS Band 2 an.

Wenn Du mit Henle 3/4 gut zurecht kommst, ist der erste Band tatsächlich zu leicht. Die ersten Stücke könnten jedoch als Blattspielübung interessant sein.

Ich würde eher zum guten alten Bach raten. Die zweistimmigen Inventionen liegen genau in diesem Schwierigkeitsgrad und bringen technisch und musikalisch extrem viel. (Auch wenn sie anfangs sehr demotivierend sein können. Ich hab nach der RKS Band 2, in der mir nicht wirklich etwas schwer gefallen ist, mit den Inventionen angefangen und musste erstmal schlucken ob des Schwierigkeitsgrad, was vor allem daran lag, dass in der RKS kaum nennenswerte Zweistimmigkeit gefordert wird).

Zum Einstieg könntest Du z.B. die E-Dur Invention nehmen. Dieser verschobene Rhythmus geht leicht ins Ohr und das Stück klingt auch bei einem gemächlichen Tempo sehr gut (siehe die Gould-Aufnahmen - diese sind einfach überirdisch gut). Eine Herausforderung für dich wäre die c-moll Invention. Diese habe ich öfter angefangen, aber nie fertig gemacht - der Aufwand war mir stets zu groß (jetzt könnte ich sie in einem normalen Zeitraum schaffen, bin aber mit dem WTK beschäftigt :-D).

Ein gutes Training für die linke Hand und ein Ohrenschmaus scheint mir auch die h-moll Invention zu sein, die aber ähnlich wie die c-moll Invention eher schwer ist.

Ebenfalls sehr schön und machbar sind die Stücke in C-Dur, D-Dur, F-Dur, G-Dur und e-moll :-)

Fazit: Für ein 10er beim Henle unglaublich viel Material für das nächste Jahr garantiert :super:
 
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