Entwicklungspotential

tom_

tom_

Dabei seit
24. Juli 2017
Beiträge
21
Reaktionen
23
Liebes Forum,

ich habe mit Anfang 30 gerade frisch mit dem Klavierspielen angefangen. Nun frage ich mich, welches Potential ich mir bei durchschnittlichem Talent und durchschnittlicher Übungszeit (bspw. eine Stunde am Tag) erhoffen darf.

Ich werde sicherlich kein Konzertpianist werden und strebe das auch nicht an. Aber ich will auch nicht bloß für mich allein dahinklimpern. Die Freude an der Musik ergibt sich für mich nicht ganz unwesentlich aus dem gemeinschaftlichen Musizieren mit anderen Menschen. Damit das auch Spaß macht, bedarf es, glaube ich, zumindest eines gewissen Niveaus.

Darum frage ich: Was kann ich mir denn realistischerweise erwarten – meinetwegen in Henle-Stufen oder nach der Einteilung von Wolters?

Tom

EDIT: mein Vorstellungsthread
 
Ich glaub das kann man gar nicht sagen.
Ich spiele seit 4 Jahren jeden Tag eine Stunde und staune nur frustrierte/demotivierte Bauklötze, wenn z.B. @saugferkel nach einem Jahr was einstellt. Ich kann die Stücke ziemlich schnell auswendig, aber meine Feinmotorik war als Späteinsteiger zum k...zen und das ist ein heftiges & dauerhaftes Handicap. Das eigene Talent oder die eigenen Baustellen sind einfach mal weit gestreut und sind nicht immer durch lediglich etwas mehr Fleiß-Investition aufwiegbar.
Die individuelle Herangehensweise beim Erarbeiten/Lernen spielen auch eine Rolle, das kann man nicht mal eben umstellen wenn das vorher schon nicht optimal war.
Mit oder ohne guten Lehrer ist auch ein relevanter Faktor.
Oder was dein Qualitätsanspruch an die erlernten Stücke ist.
Etc. pp....eine Pauschalaussage ist kaum machbar.

Ich würde mal sagen: Der Weg ist das Ziel.
Ich habe in 4 Jahren viele unscheinbare kleine Anfänger-Stücke kennengelernt, die dann unerwartet doch zauberhaft waren. Ich höre mit gern Klaviermusik an, die sich in einem ganz anderen Niveau bewegt. Das ist nicht immer schlimm.
 
Eine brauchbare Orientierung bietet der RCM-Syllabus. Er sieht 10 Grade vor, die in etwa 10 Lehrjahren entsprechen und listet zu jedem Grad zahlreiche Stücke.

Dabei sollte man beachten, daß mit progressiv steigender Übezeit gerechnet wird. Vorstufe A/B und Grad 1 und 2 orientieren sich an der Aufmerksamkeitsspanne von Kindern, für die höheren Grade sind deutlich mehr Übezeit als eine Stunde täglich vorgesehen.
 
mit Anfang 30 gerade frisch mit dem Klavierspielen angefangen [...]bspw. eine Stunde am Tag
Hallo Tom,
natürlich wird hier niemand eine Prognose Deines Fortschritts machen können, trotzdem möchte ich Dich ermutigen, konsequent dran zu bleiben und, wie schon oben gesagt wurde, all die Stücke, die Du nach und nach im steigendem Schwierigkeitsgrad lernen wirst, mit Freude und Interesse zu spielen.
Eine meiner Schülerinnen entspricht so ziemlich genau Deiner Ausgangslage, spielt seit ca. 12 Jahren und ist, wenn man Wolters heranzieht, irgendwo bei der Stufe 10-12. Sie hat allerdings minikleine Hände und hat selbst bei Oktaven, geschweige denn bei vollgriffigen Oktavenakkorden, ihre Probleme. Trotzdem hat sie schon sehr viele schöne und technisch anspruchsvolle Stücke (beachtlich gut) gespielt, zuletzt und zur Zeit sind wir an einigen Rachmaninows Etüden dran.
Viel Erfolg!
 
Wie wäre es mit einer Forums-Blacklist für bestimmte Sätze / Sprüche?

Kandidat Nr.1 für die Liste ist "Ich (bzw. der kleine Leander-Tristan) will ja kein Konzertpianist werden."

Dann vielleicht als Nr.2: "Schließlich soll das Klavierspielen ja SPASS machen."

Wieso Blacklist? Genau so könnte man für Klavierlehrer eine Liste mit immer den gleichen Sprüchen erstellen und bewerten.
z.B. ohne Klavierlehrer wird's nichts, ohne Klavierlehrer macht es kein SPASS, TEY ist Shit, ohne Harmonielehre kann man nicht vernünftig interpretieren usw.

Ja Hasi, sehr wahrscheinlich 90% hier wollen keine Konzertpianisten werden oder mit dem Klavierspielen das Geld verdienen ....einfach nur ein nettes Hobby betreiben. Im Gegensatz zu Konzertpianisten und Klavierlehrer verdienen die sog. nur zum SPASS-Spieler Lebensunterhalt nicht mit der Musik.
 
Hallo @tom_ und herzlich willkommen im Forum.

Man sagte schon alles, was es dabei zu sagen gibt. Ich kann Dir nur sagen, hab einfach Spaß dran.

Hinzufügen würde ich aber gerne das: Ich fing November 2015 mit 32 an Klavier zu spielen und hab nen Überstunden-Job. Seit Mai diesen Jahres nehme ich Unterricht und meine KLin korrigiert andauernd meine Fehler, was ich sehr schön finde. Ich darf aber trotzdem beim Schülervorspiel vorspielen und drauf bin ich stolz. Denn ich könnte mir sowas vor 3 Jahren nicht vorstellen.

Mach's einfach, ohne Erwartungen. Wie weit Du damit kommen kannst, zeigt Dir die Zeit.

Auch wenn die Aussage "Ich will ja kein Konzertpianist werden" im Forum gehasst wird, trifft diese Wahrheit viele Erwachsenen. Denn, sowie @Steinbock44 sagte, wir tun/werden damit kein Geld verdienen, jeder von uns hat bereits einen Beruf, Job, Familie usw. und betreibt das Klavierspielen als Hobby. Hobby bleibt Hobby, solange es Spaß macht.
 
Chirurg mit Hobby Klavierspielen ist immer noch besser als umgedreht. :lol:
Und überhaupt ist sowieso die Frage naheliegend, wozu man dieses Hobby eigentlich betreibt, wenn nicht zum Spass. Das ist trivial und redundant.
Die gebetsmühlenartige Versicherung, daß man " Kein Konzertpianist werden will und nur zum Spaß spielt " ist jedoch nicht gerade leistungsfördernd und soll unterschwellig eine generelle Exkulpation aller vorhandenen Mängel bezwecken. Insofern nervt es schon ein wenig und bremst engagierte Antworten evtl. aus. Da kann ich den leichten Unmut von Hasi verstehen.
 
Vielen Dank, Doc88, Du hast es tatsächlich viel besser erklärt als ich es hinbekommen hätte!
 

Ich werde kein Konzertpianist, das mit Sicherheit. Es wäre eher unglaubwürdig, wenn ich das Gegenteil behaupten würde.
Die gebetsmühlenartige Versicherung, daß man " Kein Konzertpianist werden will und nur zum Spaß spielt " ist jedoch nicht gerade leistungsfördernd und soll unterschwellig eine generelle Exkulpation aller vorhandenen Mängel bezwecken.
Das da verstehe ich nicht so ganz. Der Ich, der kein Konzertpianist wird, versucht ständig seine Mängel zu beseitigen und immer was neues zu lernen.

Was soll an dieser Aussage "leistungsmindernd" wirken?
 
Keiner, der mit 30 Jahren zum ersten mal vor einen Ball tritt, erklärt in einem Fußballforum feierlich, dass er nicht Bundesliga-Profi werden will. Es ist ohnehin klar.

In einem Klavierforum erzählt aber jeder zweite Spätanfänger, dass er nicht Konzertpianist werden will.

Ich finde das lustig. Ehrlich!

:lol:
 
Zuletzt bearbeitet:
Chirurg mit Hobby Klavierspielen ist immer noch besser als umgedreht. :lol:
Und überhaupt ist sowieso die Frage naheliegend, wozu man dieses Hobby eigentlich betreibt, wenn nicht zum Spass. Das ist trivial und redundant.
Die gebetsmühlenartige Versicherung, daß man " Kein Konzertpianist werden will und nur zum Spaß spielt " ist jedoch nicht gerade leistungsfördernd und soll unterschwellig eine generelle Exkulpation aller vorhandenen Mängel bezwecken. Insofern nervt es schon ein wenig und bremst engagierte Antworten evtl. aus. Da kann ich den leichten Unmut von Hasi verstehen.

Hm, jeder regt sich sicher über verschiedene Dinge auf..

Für mich, die ich auch keine Konzertpianistin werden will ;-), heißt der Satz schlicht und einfach: "Leider kann ich keine 4-12 Stunden Übezeit investieren, denn so ganz nebenher muss auch noch die Arbeit, die Familie etc ...laufen."

(Ich muss bei dem Satz immer grinsen, weil mich meine KL zu meiner großen Überraschung in einer der ersten Stunden fragte: "Aber Konzertieren ist nicht das Ziel, oder?" Ich sollte sie mal fragen, ob das vielleicht eine erschreckte Frage war. ;-))

Spaß - ein Modewort sicher. Wenn ich formulieren sollte, was mir persönlich Spaß daran macht, würde ich in erster Linie sage: "Ich genieße Klänge." (Dies übrigens schon immer.)

@tom_ , leg los und schau, wo Du landest. Hier im Forum gibt es Menschen, die auf sehr verschiedenem Niveau musizieren - viele von ihnen sind glücklich damit.

Eines ist auf jeden Fall essentiell: eine gute Lehrkraft.
 
In einem Klavierforum erzählt aber jeder zweite Spätanfänger, dass er nicht Konzertpianist werden will.
:lol:

Das ist richtig, aber sowas auf die schwarze Liste zu setzen. Es ist eine ehrliche Selbsteinschätzung um nicht Gegenfragen zu provozieren wie: ist dir bewusst, dass du mit diesem Alter nie ein Niveau eines Konzertpianisten erreichst.
Ich bin der Einstellung, man soll sich nur solche Ziele festlegen die zu erreichen sind. Alles andere endet nur in Frust.

Leider gibt es auch Hobby-Klavierspieler die sich masslos überschätzen (Stichwort: LMG, 3K) und solche nerven wirklich gewaltig.
 
Keiner, der mit 30 Jahren zum ersten mal vor einen Ball tritt, erklärt in einem Fußballforum feierlich, dass er nicht Bundesliga-Profi werden will. Es ist eine Selbstverständlichkeit.

In einem Klavierforum erzählt aber jeder zweite Spätanfänger, dass er nicht Konzertpianist werden will.

Ich finde das lustig. Ehrlich!

:lol:

Es gibt aber kaum Leute, die mit 30 zum ersten Mal einen Ball treten. Die haben alle schon ein bisschen gekickt.
 
Hatte ich das schon 'mal gesagt: ich will kein Konzertpianist mehr werden?

Hab' mich gerade umorientiert und mache eine Umschulung zum Schachprofi. Wie lange dauert 'n das, bis man damit Kohle verdient?

CW
 

Zurück
Top Bottom