Empfehlungen für ein VST-Plugin

Grundsätzlich ist das alles möglich, Du musst aber Deinen Rechner evtl. umkonfigurieren, brauchst Kabel, Adapter, Interfaces etc.

Das System Masterkeyboard plus Software-Instrument auf dem Computer ist - wenn man es noch nicht kennt - komplex. Wenn Du einen Apple-Rechner hast, ist das Setup relativ einfach, mit Windows ein bisschen komplizierter. Audiointerface ist tendenziell immer besser, weil flexibler und klanglich hochwertiger (ab ca. 150 € gibt es da schon ganz ordentliche), Du kannst aber auch die interne Soundkarte des Rechners nutzen, bei Windows musst Du die Rechnereinstellungen aber dann dafür optimieren.

Durch dieses Gewurschtel musst Du Dich selbst durchkämpfen, das dauert ein bisschen und nervt, wenn das System aber mal steht, ist es fast "Plug&Play". Vorher macht es nicht so viel Sinn, Dir alle Optionen im Detail zu erklären, weil Du es schlicht nicht komplett verstehst.

Ich würde Dir folgendes empfehlen: Lade Dir die kostenlose Demo-Version von Pianoteq (oder irgendeine andere Demo-Version, wobei es von den Sample-Libaries keine Demo-Versionen gibt) runter und bringe Dein System damit zum Laufen. Danach wirst Du deutlich klarer sehen. Ob Du später Garritan oder weiß Gott welches VST kaufst und verwendest, macht dann keinen Unterschied, es ist dann einfach ein weiteres VST, dass auf Deinem Rechner funktioniert wie alle anderen VSTs.
Zum Glück ist mein ehemaliger Klavierlehrer auch so ein Soundtüftler.
Den werde ich dann mal zur Trial & Error Party einladen! ;-)

Hardware ist bis auf die VST jedenfalls schon vorhanden. Neuer ultraschneller Gamig Laptop, Steinberg UC22 Interface sowie diverse Kabel. Hab dummerweise nur gerade nicht die Zeit, mich da richtig reinzufuchsen.

Hatte auch schon in einem anderen thread Rückmeldungen zu dieser doch am Anfang sehr komplexen Technik bekommen.

Danke jedenfalls für deine Rückmeldung.
 
Erfahrungsgemäß sammeln sich zum ersten VST irgendwann weitere dazu. Sie kosten ja auch nicht die Welt, und weitere Investitionen in Hardware sind nicht nötig. Aktuell sind VSTs ja wieder sehr günstig zu haben ("Cyber Season" oder wie auch immer). Den Favorit unter meinen Piano-VSTs, das NOIRE von Native Instruments gibt es z.B. gerade zum halben Preis, schlappe 74,50€.
 
Entspricht meiner Erfahrung: Sample-Pianos - auch wenn sie besser klingen - haben die Tendenz etwas statisch zu klingen, bei Pianoteq ist der Klang bei dynamischem Spiel formbarer.
Genau! Bei Sample-Pianos werden Textbausteine abgefeuert, zwar hochdifferenzierte, aber trotzdem vorgefertigte. Bei Modeling wird jeder Anschlag in Echtzeit generiert und kein Ton klingt wie der andere.
 
Entspricht meiner Erfahrung: Sample-Pianos - auch wenn sie besser klingen - haben die Tendenz etwas statisch zu klingen, bei Pianoteq ist der Klang bei dynamischem Spiel formbarer.
Theoretisch mag das so sein, hängt aber durchaus von der Anzahl gesampelter Anschlagsstärken ab. Das NOIRE hat 22 Velocity Layers und ist sehr dynamisch spielbar.

Bei Modeling wird jeder Anschlag in Echtzeit generiert und kein Ton klingt wie der andere.
Auch das mag so sein. Wie groß die Bedeutung in der Praxis ist, ist aber fraglich. Die Wahrheit liegt immer im Klangerlebnis, wenn man selbst damit spielt. Natürlich sind hier die Geschmäcker unterschiedlich. Ich habe auch diverse Pianoteq Plugins, aber wenn ich mit NOIRE spiele geht die Sonne auf. Wie gesagt, vollkommen subjektiv.
 
Meine Erfahrung (ganz ohne Theorie) bezieht sich auf Synthogy Ivory vs Pianoteq, kann natürlich sein, dass neuere Sampleverarbeitung auch geschickter gemacht ist.
Pianoteq ist allerdings mE vor allem praktischer und läuft inzwischen sogar auf Raspberry Pi 3, besser 4 oder 5.
Was E-Pianos angeht gefällt mir meine Erinnerung an Scarbee mehr als Pianoteq - habe ich aber nie direkt verglichen.
Aber da spielt natürlich viel zusammen: Tastatur/Velocity-Kurve/Schallwandler ...

Nutzt Du die ganzen Nebengeräusch-Tricks von Noire?
 
Das verstehe ich nicht. Kannste das genauer erläutern?

Im Prinzip alles schon gesagt... Bei Pianoteq hat man mehr das Gefühl ein Eigenständiges Instrument zu spielen, denn irgendeine (wenn auchch sehr gute) Kopie.

An ein analoges echtes Instrument kommt es natürlich nicht dran, aber als digitale Lösung ist es wirklich eigenständig und nicht wie die Sample basierten VSTs
 
Ich habe jetzt schön öfter gelesen, dass die modellierten VSTs spielbarer sein sollen als die gesampelten.

Ich frage mich aber, was das jetzt genau heißt: bedeutet das, dass sich die Töne virtuoser anhören (so hieß es ja hier in einem Kommentar) oder geht es hier eventuell auch um einen Unterschied in der Latenzzeit? Also dass beim modellierten VST die Übertragung von Anschlag und Tonerzeugung direkter ist? Oder spielen sich die Unterschiede dort im nicht hör- und merkbaren Bereich ab?
 
Ich habe jetzt schön öfter gelesen, dass die modellierten VSTs spielbarer sein sollen als die gesampelten.

Ich frage mich aber, was das jetzt genau heißt: bedeutet das, dass sich die Töne virtuoser anhören (so hieß es ja hier in einem Kommentar) oder geht es hier eventuell auch um einen Unterschied in der Latenzzeit? Also dass beim modellierten VST die Übertragung von Anschlag und Tonerzeugung direkter ist? Oder spielen sich die Unterschiede dort im nicht hör- und merkbaren Bereich ab?

Latenz kann auf schwächerer Hardware durchaus auch ein Thema sein, gibt nix nervigeres als wenn der Klang zu sehr hinterm Anschlag hinterher hängt(spielen ja schliesslich keine Orgel...) aber das ist nicht das einzige, was den Unterschied ausmacht, da sind subtilere Dinge am Werk.

Wird dir aber nichts anderes übrig bleiben, als das für dich selbst herauszufinden, mit was DU gerne musizieren magst! Richtige schlechte VSTs gibts eigentlich nicht (wenn man bei den "Platzhirschen" bleibt...)

Ist bei echten, analogen Instrumenten ja auch nicht anders. Was dem einen gut gefällt, ist für den anderen manchmal ein absolutes "no go"...

(So brauch ich beispielsweise zum Wohlfühlen eine extrem leichtgängige Klaviatur, alles was auch nur ein hohes Spielgewicht hat ist mir ein Graus...)
 

Nutzt Du die ganzen Nebengeräusch-Tricks von Noire?
Geräusche der Tasten, Mechanik oder des Pedals meinst du damit vermutlich nicht, das gibt es ja auch in modellierten Pianos.
Die Ambience-Geräusche sind interessant für entsprechende Musik. Da liefern sie bei Studioaufnahmen einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum spezifischen Sound. Wenn ich das Klavier für mich spiele, nutze ich sowas aber nicht. Mit der Particles Engine zu experimentieren macht Spaß. Für "klassisches" Repertoire natürlich nicht wirklich zu gebrauchen. Was ich bei NOIRE aber sehr schätze, ist der wirklich hervorragend klingende, eingebaute Faltungshall, der eine große Zahl an Räumen modelliert.

Bei Pianoteq hat man mehr das Gefühl ein Eigenständiges Instrument zu spielen, denn irgendeine (wenn auchch sehr gute) Kopie.
Die Modellierung erfolgt ja nicht im luftleeren Raum, sondern es wird ja explizit versucht, gewisse Vorbilder (Steinway, Bechstein, Grotrian, usw.) zu modellieren. Insofern verstehe ich das Argument mit der Eigenständigkeit nicht wirklich. Klar kann man mit den entsprechenden Editionen (Standard/Pro) tiefer in die Modellierung eingreifen. Vielleicht auch auf die Gefahr hin, dass das Ergebnis eher experimentell klingt als eigenständig. Ich gebe zu, dass mich das gar nicht reizt, ich besitze aus diesem Grund auch nur die Stage-Version. Ich wende schon (zu?) viel Zeit für Technisches auf, und die Gefahr ist durchaus real, dass das Musizieren zu kurz kommt.

Auf der Startseite wurde zu diesem Thema geschrieben:
Sehr fleißig ist auch das Team von Pianoteq und hat grade ein Upgrade zur Version 8 geliefert.
Das letzte Upgrade (Version 8) wurde von ca 13 Monaten veröffentlicht. Sicher ist Pianoteq fleißig in der Veröffentlichung von Bug-Fixes oder Verbesserungen in der Usability, aber klangliche Verbesserungen im zugrundeliegenden Pianomodell konnte ich im Change Log keine entdecken).

Ich frage mich aber, was das jetzt genau heißt: bedeutet das, dass sich die Töne virtuoser anhören (so hieß es ja hier in einem Kommentar) oder geht es hier eventuell auch um einen Unterschied in der Latenzzeit? Also dass beim modellierten VST die Übertragung von Anschlag und Tonerzeugung direkter ist? Oder spielen sich die Unterschiede dort im nicht hör- und merkbaren Bereich ab?
Deine Fragen sind absolut berechtigt. Ein nettes Bonmot ist ja: "Über Musik zu reden ist wie über Architektur zu tanzen." Wenn jemand meint, Töne würden sich "virtuoser" anhören, dann lässt mich das etwas ratlos zurück.

Was die Übertragung vom Anschlag auf die Tonerzeugung betrifft, ist es eher so, dass ein modelliertes Piano eine zusätzliche Latenz erzeugt, denn der Klang muss in Echtzeit berechnet werden, ist also CPU-intensiv. Praktisch fällt das bei modernen Prozessoren nicht ins Gewicht, die Latenz ist vernachlässigbar.

Abschließend möchte ich bemerken, dass ich die Begeisterung für modellierte Instrumente durchaus teile. Die Stärken dieser Technologie kommen dabei besonders bei Instrumenten zum Tragen, wo der Klang stetig moduliert werden kann, wie bei Bläsern und Streichern. Siehe z.B. die SWAM-Technologie der Firma Audio Modeling.
 
Den Favorit unter meinen Piano-VSTs, das NOIRE von Native Instruments gibt es z.B. gerade zum halben Preis, schlappe 74,50€.

Guter Tip, mir war das zum Normalpreis immer zu teuer, jetzt habe ich es mir auch gegönnt! Der Grundklang ist für mich wirklich sehr angenehm, deutlicher "intimer" als Garritan CFX. Und es ist durchaus spassig mit den ganzen Möglichkeiten zu experimentieren. :super:
 
Ich werde hoffentlich nach dem ganzen Weihnachtsstress die Zeit und Muße haben, in die Welt des VST-Recordings einzutauchen.

Als Beatles Fan durch und durch werde ich mich dabei zunächst der Sample VST Garritan CFX (spricht mich momentan - rein subjektiv - am meisten an) widmen und im nächsten Jahr ausführlich berichten. Natürlich nicht auszuschließen, dass ich darüber hinaus auch andere VST, möglicherweise auch modellierte, testen werde.

Vieleicht finde ich zwischendurch sogar Zeit zum Musizieren.....
 
Latenz kann auf schwächerer Hardware durchaus auch ein Thema sein, gibt nix nervigeres als wenn der Klang zu sehr hinterm Anschlag hinterher hängt(spielen ja schliesslich keine Orgel...) aber das ist nicht das einzige, was den Unterschied ausmacht, da sind subtilere Dinge am Werk.

Wird dir aber nichts anderes übrig bleiben, als das für dich selbst herauszufinden, mit was DU gerne musizieren magst! Richtige schlechte VSTs gibts eigentlich nicht (wenn man bei den "Platzhirschen" bleibt...)

Ist bei echten, analogen Instrumenten ja auch nicht anders. Was dem einen gut gefällt, ist für den anderen manchmal ein absolutes "no go"...

(So brauch ich beispielsweise zum Wohlfühlen eine extrem leichtgängige Klaviatur, alles was auch nur ein hohes Spielgewicht hat ist mir ein Graus...)
Am Ende ist es wie bei der Partnerwahl: man hat " einen Typ", aber bei welchem Individuum es dann tatsächlich Klick macht und die Liebe am Horizont auftaucht findest Du nur durch Versuch und Irrtum raus.

Der Begriff "Spielbarkeit" ist unglücklicherweise sehr nebulös. Gemeint ist damit, wenn sich der Kontakt zum Instrument sowie dessen Responsivität und "Folgsamkeit" natürlich, rund, authentisch, organisch, also einfach gut anfühlen. Und diesbezüglich bekommen Modeling-VSTs tendenziell leicht bessere Noten.

Aber das würde @Monsieur_Barso sofort intuitiv verstehen, wenn er viel Zeit an den Tasten verbrächte. Ich behaupte mal dreist, dass letzteres Deine vorrangige Priorität sein sollte.
 
So, die erste Frage stellt sich schon, noch bevor ich irgendetwas einspielen konnte.

Habe mir vor ein paar Tagen Garritan CFX bei Thomann gekauft und anschließend auf meinen Laptop downgeloaded. Dann die erste kleine Ernüchetrung, die anscheinend eine Geißel unserer Zeit darstellt: ich musste mal wieder (genau wie beim Videoschnittprogramm oder Windows 11) zunächst ein Kundenkonto anlegen, diesmal bei MakeMusic, bevor überhaupt irgendetwas ging. Das finde ich mittlerweile echt sooo nervig, dass man nicht wie früher Software kaufen und einfach installieren und benutzen kann.

Nun ja, Kundenkonto angelegt und dann war es etwas tricky, das Programm über den Key Account vollständig zu installieren. Ich hatte zwar auf dem Desktop die Garritan Kachel, aber bekam beim Öffnen immer angezeigt, dass dieses Produkt nur testweise und unvollständig für eine gewisse Zeit laufen würde.
Zur vollständigen Registrierung und Legitimation musste ich eine Grafik mit meinen angegeben Daten per rechtem Mausklick speichern, auf die Desktopoberfläche kopieren und anschließend dieses Bild per drag and drop auf die geöffnete Programmoberfläche ziehen. Geht's im Jahr 2023 nicht noch umständlicher?

Auch das hat dann Gott sei Dank irgendwann funktioniert. Allerdings ließ mich der erste Eindruck ein wenig ratlos zurück. Zum einen wirkt die Grafik der Benutzeroberfläche recht unscharf und zum anderen bekomme ich das Programmfenster nicht auf den ganzen Bildschirm maximiert.

Kann mir jemand von den Garritan Nutzern sagen, ob das normal ist? Oder bekomme ich das Programm erst groß auf den Bildschirm, wenn ich mein Instrument anschließe?
 

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