Ein Autodidakt lernt Klavierspielen

Troubadix

Dorfpolizist
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3. Mai 2011
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Hallo!

Nach zehnjähriger Existenz als Autodidakt war es heute nun endlich soweit, dass ich meinen ersten Klavierunterricht bekam. Ich möchte euch erzählen, wie es mir dabei gegangen ist.

Nun ja, in meinem Vorstellungsthread habe ich ja mal erwähnt, dass ich vor zirka zwei Jahren bereits einmalig „Unterricht“ hatte und diesen eher negativ erlebt habe. Das ganze ist damals so abgelaufen, dass ich erst irgendwas vorspielen sollte. Ich spielte den ersten Satz aus Beethovens 28. Sonate. Leider war ich ziemlich nervös, ich kam mit dem Klavier (es war wirklich schlecht) nicht zurecht, hab mich ziemlich oft verspielt und musste öfter einen Abschnitt erneut beginnen, es war also keine berauschende Leistung. Trotzdem wurde ich in den höchsten Tönen gelobt und mir wurde sogar eine gute Technik bescheinigt! Glaubt mir, ich bin keineswegs sonderlich bescheiden und verfüge über eine recht gute Selbsteinschätzung. Meine Technik war und ist bescheiden und ungerechtfertigte Streicheleinheiten mag ich nicht! Der Unterricht lief dann so ab, dass mir nur gesagt wurde „Hier ein bisschen lauter, dort ein bisschen schneller und hier ein bisschen lockerer, du machst alles so super...“ Das hat mich nicht sonderlich weitergebracht und nach drei Stunden hab ich aufgegeben, weil mir mein Geld zu schade war. Soweit zur Vorgeschichte, nun zur gestrigen Stunde.

Nach einem mühsamen Arbeitstag freute ich mich also auf den Unterricht. Ich muss dazu sagen, dass ich den Unterricht geschenkt bekommen habe und vorher keinen Kontakt mit der Lehrerin hatte. Als ich bei der Adresse ankam, stand ich vor einem Wohnblock, was meine Hoffnungen auf einem Flügel spielen zu dürfen, schon ziemlich zu Nichte machte. Endgültig wurde diese dann beim betreten der Wohnung zerstört. Ganz hat mich das aber nicht entmutigt, das vorhandene Yamaha-Klavier wird auf meinem Niveau schon vorerst reichen und spielte sich auch wirklich ganz gut. Nach einem kurzen Vorstellen dann die erste Frage, die mich erstaunlicher Weise erst mal sprachlos machte. „Was willst du von mir lernen?“ Ich habe ihr daraufhin erklärt, dass ich vor allem an meiner Technik arbeiten möchte und an Methoden, um sich neue Stücke zu erarbeiten. Als ich ihr erzähle, dass ich täglich 30-60 Minuten übe sagt sie mir, dass sie mich beneidet, weil ich im Gegensatz zu ihr so viel Zeit zum üben hätte.:confused: Hier wurde ich zum ersten Mal stutzig. Ich schlug ihr vor, dass ich ihr ein Stück vorspiele, welches ich bereits gelernt habe um ihr zu zeigen, auf welchem Niveau ich mich bewege, bevor wir dann zu dem Stück kommen, das ich mir gerade erarbeite. Ich begann die Nocturne op.62 No.2 von Chopin zu spielen. Ich hielt dies für einen guten Einstieg und ein schönes „Präludium“ für das folgende Stück. Nach dem ersten Teil, den ich für mein Empfinden ganz gut hinbekommen hab, wenn auch mit etwas zittrigen Fingern, unterbrach sie mich und sagte, sie hätte erst mal genug gesehen und gehört. Sie lobte meine Musikalität, erkannte aber einige technische Defizite die ich mir über die Jahre angeeignet habe und erst mal korrigiert werden müssen. Dann fragte sie mich, welches Stück das gerade war und von wem, das machte mich zum zweiten Mal stutzig.

Mein erstes elementares Problem war der Anschlag. Ich spielte zu laut! Sie meinte das liegt daran, dass ich zu Hause ein E-Piano habe und dieses zu leise eingestellt habe. Von nun an soll ich auf volle Lautstärke stellen und trotzdem versuchen, leise zu spielen. Da werden sich mein Nachbarn aber freuen!:D

Meine nächsten Fehler waren, dass mein Fingerkrümmung nicht optimal war, meine Handgelenke zu weit oben waren und ich allgemein etwas zu verkrampft war. Wir korrigierten die Fehler anhand einfacher C-dur Tonleitern und Arpeggien. Dabei vielen noch andere Kleinigkeiten auf. Zum Beispiel habe immer das Handgelenk gehoben, wenn ich mit 3 gespielt habe und habe dabei 2 auf der vorherigen Taste liegen lassen. Sie wies mich darauf hin, das jeder Finger auch wider gehoben werden muss und selber arbeiten muss. Das ging zirka eine halbe Stunde so dahin. Schwer viel mir vor allem, mit beiden Händen gleichzeitig nach oben und unten zu laufen, da ich das noch nie geübt hatte. Es kam kurzzeitig die Befürchtung in mir auf, dass wir jetzt nur noch Tonleitern und ähnliches üben würden und ich gleich den Hanon vorgelegt bekomme. Zum Glück haben wir dann aber abgebrochen und ich habe die geübten Sachen als Hausaufgabe aufbekommen, womit ich kein Problem habe.

Dann wollte sie sehen, welches Stück ich denn spielen möchte, also holte ich die Symphonischen Etüden raus. Bereits mit den ersten vier Akkorden waren wir zehn Minuten beschäftigt. Mich hat dann etwas verärgert, dass sie dieses Stück als Begräbnismusik bezeichnet hat und man diese auch so spielen müsse, was ich absolut nicht so sehe. So sind wir dann noch einige Takte durchgegangen und ich musste leider erkennen, dass hier noch sehr viel Arbeit vor mir liegt, wenn ich dieses Stück einmal halbwegs brauchbar spielen möchte. Zum Schluss bin ich dann kurz zur zweiten Variation gegangen. Im dritten und vierten Takt treten hier sehr gemeine Akkorde auf die nicht auf einmal greifbar sind. Das ganze beginnt mit e-gis-gis´ in der rechten Hand. Das Problem dabei ist, dass die Begleitfiguren recht schnell gespielt werden und es auffällt wenn man das gis´ zeitversetzt spielt es sei denn, man spielt diese Sprünge so schnell, das quasi kein Versatz hörbar ist. Die Begleitung sehr leise und mit Pedal gespielt macht dann meiner unbedeutenden Meinung nach den Rest. Ihr Kommentar dazu war „Chopin hatte eben große Hände“!:D Ihr Vorschlag wäre, die Begleitfigur e-gis an dieser Stelle einfach nicht zu spielen, das halte ich aber für falsch und einfaches ignorieren des Notentextes. Der Schumann wird sich schließlich etwas dabei gedacht haben, so was in eine Etüde schreiben.

Zum Abschluss haben wir uns geeinigt, dass wir in der nächsten Stunde mit einem komplett neuen Stück beginnen und dieses also von Beginn an lernen. Als Vorschlag nannte sie mir die Sonate von Grieg (ich hoffe, sie hat hier „nur“ den zweiten Satz gemeint) oder das cis-Moll-Präludium von Rachmaninov. Ich hab ihr gesagt, dass ich mir was überlegen werde.

Hier schwanke ich noch zwischen einigen Stücken, die auf meiner Liste stehen. Zum einen Beethovens Sonate op.26 (schon wieder Begräbnismusik!:D), die ich schon lange einmal angehen wollte, zum anderen habe ich über Brahms Rhapsodie op.76 No.2 und Chopins Etüde op.25 No.7 nachgedacht. Auch Prokofievs „Montagues et Capulets“ aus Romeo und Julia kam mir in den Sinn. Im Moment tendiere ich aber zu Liszts genialer Schumann-Transkription „Widmung“, vielleicht fällt mir aber noch was anderes ein.

Nächste Woche am Mittwoch geht es wieder weiter. Bis dahin habe ich beschlossen, nur an den besagten technischen Fehlern zu arbeiten und nicht an einem Stück zu üben. Ob mich der Unterricht auf Dauer bei dieser Lehrerin begeistern wird, kann ich jetzt noch nicht sagen. Technisch kann sie mich auf jeden Fall vorerst weiterbringen und wenn ich merke, dass nichts mehr weiter geht, kann ich immer noch wechseln. Ich werde der Sache auf jeden Fall eine Chance gegeben, auch wenn ich nicht mit allem zufrieden war.

So weit, so gut! Sollte jemand Tipps oder Anregungen haben, wäre ich sehr dankbar!

Viele Grüße!
 
Troubadix,

lauf weg so schnell du kannst! Abgesehen davon, dass der "Lehrerin" musikalisches Grundwissen zu fehlen scheint, bin ich vor allem entsetzt über einige grundfalsche technische Aspekte:
1) "Richtig gekrümmte Finger": Unsinn, die Finger- und Handhaltung richtet sich alleine nach der jeweiligen Passage, die es zu spielen gilt. Mal gekrümmt, mal flach, ... Mein russischer Klavierprof. sagte stets: "Wie Musik, so Hände!"
2) Du würdest zu laut spielen. Die meisten Laien spielen eher zu leise und mit zu wenig dynamischen Unterschieden. Die Melodie beispielsweise sollte *deutlich* hervorgehoben werden.
3) Du sollst die Finger aktiv von der Taste heben. Das ist falsch und führt zu Verspannungen. Der Finger, der nicht mehr spielen soll, wird stattdessen nur entspannt, die Taste trägt ihn automatisch nach oben und der Ton endet.
Ich war ursprünglich auch Autodidakt, bevor ich mich entschloss, Unterricht zu nehmen. Ich hatte insgesamt vier Lehrer. Von den ersten dreien habe ich bestenfalls NICHTS gelernt, der vierte war phänomenal. Russischer Konzertpianist.
Troubadix, suche dir den BESTEN Lehrer, den du finden kannst.

Beste Grüße und Wünsche!
 
Hallo Troubadix,

vielleicht ist es für Dich hilfreich zu wissen, dass es auch andere gibt, die lange gebraucht haben, bevor sie einen guten und für sie geeigneten Klavierlehrer gefunden haben. Nach einigen schlechten Erfahrungen in meiner Jugend und einem ebenso misslungenen Versuch während der Studienzeit habe ich seit einem Jahr endlich eine ausgezeichnete Klavierlehrerin gefunden, bei der mir der Unterricht Freude bereitet und bei der ich zugleich viel lerne.

Nach einigen schlechten Erfahrungen wird man misstrauisch. Dieses Misstrauen ist ja durchaus gesund, sollte Dich aber nicht daran hindern, nach einem wirklich guten KL zu suchen, der für Dich geeignet ist.

Da Du lange Zeit Autodidakt warst, ist es sehr wahrscheinlich, dass sich technische Fehler eingeschlichen haben. Deshalb brauchst Du jetzt kompetente Hilfe, um diese Fehler zu korrigieren - und keineswegs einen Lehrer, der Dir neue Fehler beibringt.

Ich möchte Dich ermutigen, aktiv zu werden und gezielt nach einem guten Lehrer zu suchen, d.h. bei unterschiedlichen Lehrern Probestunden zu vereinbaren.

Vielleicht ist es ratsam, die Ansprüche an den Schwierigkeitsgrad der neu zu erlernenden Stücke etwas zu reduzieren und erst einmal evtl. vorhandene technische Fehler/Schwierigkeiten anhand einfacherer Stücke aufzuarbeiten.

Viele Grüße
Clavifilius
 
(...)
also holte ich die Symphonischen Etüden raus.
(...)
Ihr Kommentar dazu war „Chopin hatte eben große Hände“!:D
(...)
im amerikanischen Gerichtsfilm wüde es jetzt heißen "keine weiteren Fragen" oder "ihr Zeuge" :D

Schumanns Etüden... dass die teilweise bösartig schwierig sind, ist Dir sicher bekannt - wären da die Papillons nicht eine geschicktere Wahl?
 
Troubadix,

sei dankbar für Deine Erfahrungen.

Ich empfehle Dir, such Dir einen gescheiten Lehrer und sei bereit für den Unterricht zu zahlen. Auf den Flügel, auf den Du gerne spielen möchtest, muß auch angeschafft und gewartet sein, .... Dein großes musikalisches Potenzial möchtest Du umsetzen, Dein Halbwissen vervollständigen. Dann brauchst Du auch einen professionellen Lehrer, der aus Deinem "Wirrwarr" Dir helfen kann, einen Weg herauszukristallisieren, den Du als den Deinen erkennst. Dieser ist mit Gold nicht aufzuwiegen. (Auch den Hinweis von Rolf würde ich nicht ignorieren, und das Glück von einem Professionellen auch noch gratis)

kulimanauke
 
Ich glaube nicht, dass ein sofortiger Wechsel unbedingt nötig ist. Wenn man eine bessere Alternative hat, dann kann mans natürlich da versuchen.

Ein bisschen hat mich deine Darstellung an meinen früheren Klavierunterricht erinnert. Meine KL hatte auch nicht soo große Repertoirekenntnisse und sie predigte immer die "aktiven Finger". Obwohl es besseren Klavierunterricht gab, hab ich gerade in diesem Unterricht alles gelernt, was ich heute kann. Das hat mich immerhin von einer Beethoven Sonatine (glaube F-Dur) zu Bach, Beethoven Sonatensätzen, Rachmaninoff und Chopin gebracht.

Bei den großen Brocken, die du dir vorgenommen hast, halte ich es auch für das beste langfristig jemand anderen zu finden. Meine Devise dabei: Guter Unterricht ist sein Geld auf jeden Fall wert!
(Kleine Anekdote von mir: In Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung Instrumentalpädagogik hatte ich Unterricht genommen bei einem Dozenten meiner Wunschhochschule. Er verlangte pro Stunde etwa 2-3x so viel wie meine damalige Lehrerin. Am Ende habe ich mich doch gegen den Studiengang entschieden und ich hörte dann immer wieder, das Geld sei doch jetzt zum Fenster rausgeschmissen, völlig sinnlos verbraten. Ja wieso denn? Ich habe einige hervorragende Unterrichtsstunden erhalten. Sind die denn ohne bestandene AP nichts wert?! )

lg marcus
 
3) Du sollst die Finger aktiv von der Taste heben. Das ist falsch und führt zu Verspannungen. Der Finger, der nicht mehr spielen soll, wird stattdessen nur entspannt, die Taste trägt ihn automatisch nach oben und der Ton endet.

Hallo Schmickus,
ich sehe das genau wie du. Das Heben führt bei mir tatsächlich zu Verspannungen...Ich hab schon an mir gezweifelt! Sie hatte sicher damit recht, dass ich gelegentlich einen Finger zu lang auf einer Taste liegen lasse, im grundsätzlichen Heben der Finger sehe ich aber keinen Sinn und es fühlt sich auch eher unnatürlich an.

Ich möchte Dich ermutigen, aktiv zu werden und gezielt nach einem guten Lehrer zu suchen, d.h. bei unterschiedlichen Lehrern Probestunden zu vereinbaren.

Vielleicht ist es ratsam, die Ansprüche an den Schwierigkeitsgrad der neu zu erlernenden Stücke etwas zu reduzieren und erst einmal evtl. vorhandene technische Fehler/Schwierigkeiten anhand einfacherer Stücke aufzuarbeiten.

Hallo Clavifilius,
ich habe heute beschlossen, wieder auf die Suche nach einem neuen Lehrer zu gehen. Als ich heute morgen aufwachte und an die gestrige Stunde zurückgedacht habe, hatte ich irgendwie kein gutes Gefühl! Mir fallen immer mehr Sachen ein, die mich gestört haben!

Zum Thema mit dem Schwierigkeitsgrad, leider kann ich mich nur für die Stücke begeistern und mich zum lernen motivieren, die mich wirklich innerlich bewegen. Es ist schwer zu beschreiben, welche Stücke das warum tun und warum sich das manchmal auch bei einem Stück ändert. Mein Anspruch ist keinesfalls an den Schwierigkeitsgrad des Stücks gerichtet. Das Dilemma an der Sache ist, das diese Stücke sehr häufig einen recht erheblichen Schwierigkeitsgrad einfach mit sich bringen. Wenn ich könnte, würde ich am liebsten die h-moll Sonate von Liszt oder die Kriegssonaten von Prokofiev spielen, wie du siehst nehme ich mich also schon deutlich zurück!:D Es gibt aber durchaus anspruchsvolle Stück, die ich recht gut hinbekommen habe, die Nocturne war zum Beispiel keinesfalls einfach. Ich verstehe aber was du meinst! Vielleicht wärme ich wieder ein leichteres Stück auf, dass ich in der Vergangenheit mal gespielt habe, da fällt mir bestimmt etwas ein. Dafür muss ich aber erst wissen, was denn nun wirklich meine technischen Fehler sind!:)

Schumanns Etüden... dass die teilweise bösartig schwierig sind, ist Dir sicher bekannt - wären da die Papillons nicht eine geschicktere Wahl?

Hallo Rolf,
natürlich ist mir bewusst, dass die Etüden teilweise brutal schwer sind. Ich hatte jedoch nie die Absicht, sie alle zu lernen. Mein Ziel war nur das Thema und die erste Variation zu lernen. Nun habe ich noch zusätzlich die erste Hälfte der zweiten Variation gelernt, werde sie aber dann zur Seite legen. Vor allem das Thema und die erste Variation finde ich so toll, dass ich sie einfach lernen musste. In beschriebenem Umfang finde ich die Etüden leichter als die Papillions, die mich bis jetzt noch nicht begeistern konnten, ich werde sie mir aber noch mal anhören.

Ich empfehle Dir, such Dir einen gescheiten Lehrer und sei bereit für den Unterricht zu zahlen. Auf den Flügel, auf den Du gerne spielen möchtest, muß auch angeschafft und gewartet sein, .... Dein großes musikalisches Potenzial möchtest Du umsetzen, Dein Halbwissen vervollständigen. Dann brauchst Du auch einen professionellen Lehrer, der aus Deinem "Wirrwarr" Dir helfen kann, einen Weg herauszukristallisieren, den Du als den Deinen erkennst. Dieser ist mit Gold nicht aufzuwiegen. (Auch den Hinweis von Rolf würde ich nicht ignorieren, und das Glück von einem Professionellen auch noch gratis)
kulimanauke

Geld war nie das Problem bei mir, eher die Zeit. Für qualifizierten Unterricht bin ich sehr wohl auch bereit, einen angemessenen Betrag zu zahlen, damit das Unterrichtsinstrument auch immer schön gestimmt ist.:D Die Klavierlehrerin hat mir meine Frau gesucht und mir den Unterricht zum Geburtstag geschenkt. Wenn ich mir nun selber einen Lehrer suche, kann ich schon einige Sachen telefonisch abklären, zum Beispiel die Frage nach dem Instrument, Repertuar usw.

Ich glaube nicht, dass ein sofortiger Wechsel unbedingt nötig ist. Wenn man eine bessere Alternative hat, dann kann mans natürlich da versuchen.
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Bei den großen Brocken, die du dir vorgenommen hast, halte ich es auch für das beste langfristig jemand anderen zu finden. Meine Devise dabei: Guter Unterricht ist sein Geld auf jeden Fall wert!
lg marcus

Hallo Marcus,
genau das werde ich probieren! Ich werde am Mittwoch die gute Frau mit den Sachen konfrontieren, die ich mittlerweile als falsch identifizieren konnte. Parallel gehe ich auf jeden Fall auf die Suche nach qualifizierterem Unterricht.

So groß sind die Brocken dann auch wieder nicht! Die Symphonischen Etüden schon, aber da hab ich ja schon geschrieben, wie ich die handhabe. Bei Beethoven gibt es schwierigere Sonaten, als die 12., ich glaube die wäre auf jeden Fall machbar, mit viel Arbeit natürlich! Auch das Stück von Prokofiev wäre machbar. Die Widmung ist auch eher ein manuell leichteres Stück in der Liszt-Literatur, dafür aber um so schöner!

Noch mal wegen dem Geld, das ist für mich wirklich kein Hauptkriterium!

Vielen Dank euch allen für eure Antworten! Bin auch weiterhin für Kommentare dankbar! Gibt es denn hier im Forum keinen guten Klavierlehrer in Linz?:)

Viele Grüße!
 
Neue Bahnen

Hallo!

Ich habe mir nun zwei neue Klavierlehrer gesucht, die ich morgen und übermorgen ausprobieren werde. Im Übrigen werde ich in manchen Sachen umdenken und meine Strategie ändern. Nachdem ich mich noch mal genauer mit den Schumann Etüden auseinandergesetzt habe musste ich mir eingestehen, dass mich bereits das Thema überfordert, zumindest wenn ich alle Notenwerte exakt versuche einzuhalten und ohne mit dem Pedal zu schummeln und zu verschmieren. Ich werde sie daher zur Seite legen und im Unterricht kein Wort darüber verlieren. Stattdessen werde ich mit einem leichten Stück starten. Dabei dachte zum Beispiel an "Von fremden Ländern". Wenn ich weiterkommen möchte ist es notwendig, einige Sachen im Spielapparat komplett neu aufzuarbeiten und einen Haufen an Kleinigkeiten zu beseitigen. Manchmal muss man eben einen Schritt zurück gehen, um weiter zu kommen. Danach möchte ich mit dem Lehrer an den 32 Variationen von Beethoven arbeiten, um ein solides technisches Grundgerüst zu schaffen. Die anderen Stücke, vor allem die Widmung und die Beethoven Sonate werde ich als übergeordnetes Ziel beibehalten und auf sie zur gegebenen Zeit zurückkommen.

Ich werde dann berichten, wie es mir gegangen ist!

Viele Grüße!
 

Hallo Trobadix,

Hoffe, dass es mit den anderen KLs besser klappt, die erste scheint ja wirklich kein Glücksgriff gewesen zu sein. Drück' dir die Daumen!

LG, PP
 
Danke PP!

Auf jeden Fall weiß ich schon, dass ich heute auf einem (hoffentlich auch gutem) Flügel spielen darf und alleine das schon versüßt mir den Tag!:) Morgen habe ich dann Unterricht bei einer Pianistin, die sowohl eine sehr gute akademische Ausbildung als auch eine beeindruckende Konzerterfahrung vorzuweisen hat, also mit Sicherheit eine hervorragende Pianistin ist. Über die pädagogischen Fähigkeiten kann ich dann in den nächsten Tagen berichten!

Viele Grüße!
 
Auf jeden Fall weiß ich schon, dass ich heute auf einem (hoffentlich auch gutem) Flügel spielen darf und alleine das schon versüßt mir den Tag!:) Morgen habe ich dann Unterricht bei einer Pianistin, die sowohl eine sehr gute akademische Ausbildung als auch eine beeindruckende Konzerterfahrung vorzuweisen hat, also mit Sicherheit eine hervorragende Pianistin ist.

Hallo Troubadix,

freut mich, dass Du nun gezielt nach einer guten KL suchst. Ich hatte heute wieder das Vergnügen, eine schöne Klavierstunde zu genießen (ebenfalls auf einem gut regulierten/intonierten Flügel).
In der Tat: Das "versüßt den Tag". :)

Ich drücke Dir die Daumen, dass Du einen für Dich geeigneten KL findest!
(Und angesichts des "Misstrauens", das sich aufgrund bisheriger Erfahrungen eingeschlichen hat: Gib der Lehrerin/dem Lehrer und Dir die Chance, dass sich eine vertrauensvolle und entspannte Unterrichtssituation ergibt. Klar, Du wirst ihn/sie bewusst oder unbewusst "abchecken", das ist auch okay und verständlich, aber etwas Wohlwollen am Anfang schadet auch nicht. ;) )

Auch Deine Entscheidung, mit "einfachen" Stücken einen Neuanfang zu machen, halte ich für ausgezeichnet. Wobei "Von fremden Ländern und Menschen" in Wahrheit ja gar nicht einfach ist: Einerseits ein Stück, das man vom Blatt spielen kann, aber es wirklich gut zu spielen, ist ja alles andere als leicht. Insofern sicherlich ein geeignetes Stück für den Wiedereinstieg und eine Möglichkeit für den KL, didaktisches Geschick zu zeigen. :)

Du hattest geschrieben, dass Du auf einem Digital-Piano spielst daheim. Ehrlich gesagt, stelle ich es mir recht mühsam vor, fortgeschrittene Techniken auf einem Digi zu erlernen. Hattest Du mal darüber nachgedacht, passend zur jetztigen Aufbruchssituation Dir ein akustisches Klavier anzuschaffen? (Wenn ich Dich richtig verstanden habe, spielt der finanzielle Aspekt bei Dir da nicht die entscheidende Rolle. Also warum sich mit einem Digi herumplagen?)

Viele Grüße
Clavifilius
 
Über die pädagogischen Fähigkeiten kann ich dann in den nächsten Tagen berichten!

Bist ja kein "pädi" mehr, vielleicht ist ja das dann auch gar nicht so wichtig...:floet:

Dass du jetzt leichtere Stücke angehst finde ich auch gut! Du könntet dir aber auch den Kratzert und den Mikrokosmos kaufen und damit an den Grundlagen arbeiten. :D:D:D

LG, PP
 
Hallo Troubadix,
Auch Deine Entscheidung, mit "einfachen" Stücken einen Neuanfang zu machen, halte ich für ausgezeichnet. Wobei "Von fremden Ländern und Menschen" in Wahrheit ja gar nicht einfach ist: Einerseits ein Stück, das man vom Blatt spielen kann, aber es wirklich gut zu spielen, ist ja alles andere als leicht. Insofern sicherlich ein geeignetes Stück für den Wiedereinstieg und eine Möglichkeit für den KL, didaktisches Geschick zu zeigen. :)

Du hattest geschrieben, dass Du auf einem Digital-Piano spielst daheim. Ehrlich gesagt, stelle ich es mir recht mühsam vor, fortgeschrittene Techniken auf einem Digi zu erlernen. Hattest Du mal darüber nachgedacht, passend zur jetztigen Aufbruchssituation Dir ein akustisches Klavier anzuschaffen? (Wenn ich Dich richtig verstanden habe, spielt der finanzielle Aspekt bei Dir da nicht die entscheidende Rolle. Also warum sich mit einem Digi herumplagen?)

Hallo Clavifilius!

Das "Von fremden Ländern" musikalisch anspruchsvoll ist muss für mich so sein, da ich sonst kein Interesse und Freude daran hätte, mich mit so einem Stück auseinanderzusetzen. Ich denke auch das es gut geeignet ist, um einige Fehler im Bewegungsablauf zu korrigieren, damit ich mich dann den Variationen zuwenden kann.

Was das Digital-Piano betrifft, klar hätte ich lieber ein richtiges Klavier oder gar einen Flügel. Was das Geld betrifft, das ist weniger das Problem, eher meine momentane häusliche Situation. Das wird sich aber in den nächsten zwei bis drei Jahren ändern und dann werde ich auch beim Instrument sicher "aufrüsten" können. Aber bitte nicht glauben, das Geld bei mir überhaupt keine Rolle spielt!:D

Viele Grüße!
 
Das alte Leid

Hallo!

Der nächste Klavierlehrer ist getestet und leider muss ich gestehen, dass mir auch dieser Unterricht nicht sonderlich zugesagt hat. Ich hatte an dieser stelle zuerst einen eher unfreundlichen, emotionalen und nicht ganz fairen Beitrag darüber geschrieben, habe aber beschlossen ihn zu ändern, da solche Äußerungen hier nicht hingehören. Ich werde es einfach abharken und mich am Dienstag dem nächsten Lehrer zuwenden, mit hoffentlich besserem Ergebnis!

Es grüßt euch Troubadix!!
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Der nächste Klavier"lehrer" ist getestet und so langsam werde ich echt wütend!
...
Ich werde langsam echt ratlos!

Es grüßt euch ein verzweifelter und müder Troubadix!:(

Hallo Troubadix,

weshalb wütend, ratlos, verzweifelt?
Sieh's doch mal so: Du gewinnst einen interessanten und aufschlussreichen Einblick in die Klavierlehrer-Szene. Dass viele KL für Dich ungeeignet sind, wusstest Du schon vorher.
Und die beschriebene Situation von heute könnte Dich auch einfach amüsieren, wenn Du Deine Perspektive änderst.
Mit etwas Geduld findest Du noch einen ausgezeichneten KL.

Viele Grüße
Clavifilius
 

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