Ein Auflösungszeichen für den ganzen Takt?

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Mineral

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Liebe clavio-Community,

gilt ein Auflösungszeichen nur für die einzelne Note oder für alle anderen (selben) Noten im restlichen Takt?

Vielen lieben Dank für eure Hilfe!
 
Als Ergänzung: Gleiches gilt auch für Vorzeichen.
 
Lustig wird's dann, wenn man beim googlen nach irgendeiner Frage nur noch Hinweise findet, man möge doch bitte google benutzen.

Deswegen schön, daß Du die Antworten noch mit angehängt hast.
 
Und wenn das Auflösungszeichen nur für die jeweilige Note gelten soll, wird es explizit erwähnt, z.B. bei op. 11 von Schönberg.
 
Und wenn das Auflösungszeichen nur für die jeweilige Note gelten soll, wird es explizit erwähnt, z.B. bei op. 11 von Schönberg.
Bei hochchromatischen Strukturen (viele Versetzungszeichen auf engstem Raum) mit ständig wechselnden oder gar keinen harmonischen Bezugspunkten mehr kommt des öfteren die Schönberg'sche Schreibweise zum Einsatz: Vor jedem Ton erscheint entweder das dazugehörige Versetzungs- oder ein Auflösungszeichen, dafür entfällt der Gebrauch doppelter Versetzungszeichen, da man dazu den Bezug auf einen einfach erhöhten oder erniedrigten Zielton bräuchte, den es bei fehlender tonaler Bindung nicht mehr gibt. Wenn die Musik an sich schon kompliziert ist, sollte die Notation dem Interpreten nicht auch noch zusätzliche Rätsel aufgeben. Üblich ist es auch, sicherheitshalber bestimmte Noten zusätzlich mit Vorzeichen zu versehen, wenn sie in sehr kurzen Abständen sowohl mit als auch ohne Vorzeichen auftauchen oder sonstige Verwechslungsmöglichkeiten bestehen. Ein schönes Beispiel für diese Schreibweise wäre der Notentext der Alban-Berg-Klaviersonate.

LG von Rheinkultur
 
Lustig wird's dann, wenn man beim googlen nach irgendeiner Frage nur noch Hinweise findet, man möge doch bitte google benutzen.
Google selbst ist nicht das Problem. An anderer Stelle habe ich unlängst bereits geschrieben, dass das Suchen mit unkorrekten Stichworten leider auch oftmals nicht die richtigen Ergebnisse liefert. Die korrekten Stichworte kennen die Experten, weil sie aus ihrer professionellen Praxis heraus ja wissen, wonach sie suchen müssen. Wenn Fachleute in der Anonymität eines Internetforums eine vermeintlich oder tatsächlich blödsinnige Frage nicht beantworten wollen, brauchen sie das ja nicht zu tun.

Mir persönlich fallen spontan mehr als genügend Fachgebiete ein, auf denen ich mich jämmerlich schlecht auskenne. Gäbe man mir dann zu verstehen, ich sei zu doof zum richtigen Googeln, würde mir das in der Sache in keinster Weise weiterhelfen. Außerdem hat jeder in seinem Fachgebiet irgendwann mal auf einem Einsteigerniveau begonnen und konnte froh sein darüber, geduldig hilfreiche Informationen vermittelt zu bekommen. Da ich diese Erfahrung selbst gemacht habe, versuche ich meinerseits entsprechend zu handeln, sobald jemand anderes höflich und sachlich eine Frage stellt. Vielen ist es ähnlich ergangen - und viele tun ihrerseits dasselbe. Wo ist das Problem?

LG von Rheinkultur
 
gilt ein Auflösungszeichen nur für die einzelne Note oder für alle anderen (selben) Noten im restlichen Takt?
Letzteres trifft bei vor dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts komponierten Werken im Regelfall zu.

Eine Besonderheit kann es geben. Wird ein Ton nicht einfach, sondern doppelt erhöht oder erniedrigt (x oder bb vor der Note) und tritt dieser unmittelbar danach lediglich einfach erhöht oder erniedrigt auf, ist das dazugehörige Vorzeichen erforderlich. Ein einfaches Auflösungszeichen genügt dann leider nicht. Beispiele in Werken des letztjährigen Jubilars Max Reger (100. Todestag) gibt es zur Genüge.

Wer selbst Noten mit einer Notationssoftware setzt, erhält oft Unterstützung durch das Programm, das die erforderlichen Vorzeichen automatisch hinzufügt. Ganz ohne sorgfältiges Mitlesen und das Erzwingen von eindeutigen Versetzungszeichen kommt man allerdings auch nicht aus.

LG von Rheinkultur
 

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