Dominante - Bezeichnung

M

MaBa

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Ich hatte vor kurzem mit jemand eine Diskussion über Dominanten. Dabei blieb eine Frage offen: Wie bezeichnet man Dominanten, die sich dominantisch in eine nicht diatonische Stufe auflösen?

In der Harmonielehre von Frank Sikora wird die Diatonik schrittweise erweitert. Sekundärdominanten und ihre Tritonussubstitute, dann II-V und Sub(II-V)-Verbindungen, zuletzt MI-Funkionen.

Die Sekundärdominanten und Substitutdominanten sind entsprechend Dominanten von diatonischen Stufen.

Die Dominanten, die MI-Funktionen sind (I7, IV7, bVII7), bezeichnet Frank Sikora einfach als "Nicht dominantische Septakkorde".

Dominanten, die keinen direkten bezug mehr zur Tonart mehr haben, werden überhaupt nicht erwähnt.

Gruß
 
Ich hatte vor kurzem mit jemand eine Diskussion über Dominanten. Dabei blieb eine Frage offen: Wie bezeichnet man Dominanten, die sich dominantisch in eine nicht diatonische Stufe auflösen?

In der Harmonielehre von Frank Sikora wird die Diatonik schrittweise erweitert. Sekundärdominanten und ihre Tritonussubstitute, dann II-V und Sub(II-V)-Verbindungen, zuletzt MI-Funkionen.

Die Sekundärdominanten und Substitutdominanten sind entsprechend Dominanten von diatonischen Stufen.

Die Dominanten, die MI-Funktionen sind (I7, IV7, bVII7), bezeichnet Frank Sikora einfach als "Nicht dominantische Septakkorde".

Dominanten, die keinen direkten bezug mehr zur Tonart mehr haben, werden überhaupt nicht erwähnt.

Gruß

Hi MaBa,

Dominanten die sich in nicht-diatonische Akkorde auflösen werden als erweiterte Dominanten, bzw. "extended dominants" bezeichnet. Sie lösen sich quintweise auf und können durch ihren Tritonusstellvertreter ersetzt werden.
Darüber hinaus gibt es außer den Scheindominanten der MI Gruppe noch andere Dominanten die Spezialfunktion und keine Dominant Funktion haben.

Da wäre z.B. I7 und IV7 im Blues, wobei IV7 auch als Stufenakkord in Melodisch Moll vorkommen kann.
Also z.B.:

|| C-ma7 D-7 | C-ma7 F7 | C-6 ||

Auch II7 muß nicht immer V7/II sein. Im folgenden Beispiel in C Dur fungiert es als Dominante mit Spezialfunktion.

|| A- A-/G D7/F# F-6 | C/E ||

VII7 wird für gewöhnlich als V7/III-7 gehört. Ist er aber von längerer Dauer und löst sich in die Tonika auf, gilt er ebenfalls als Akkord mit Spezialfunktion.

|| Cma7 | ./. | B7 | ./. | Cma7 ||
 
Sind das denn dann noch richtige (D7) Dominanten?

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, wäre doch eine Dominante auf bVII7 ein Dv mit z.b. übermäßigter Sekunde als Vorhalt zur Terz.

Oder in deinem ersten Beispiel der F7 eine Subdominante mit hochalterierter Sexte (hattest du ja schonmal als Beispiel erwähnt).

Oder missverstehe ich hier etwas?
 
Sind das denn dann noch richtige (D7) Dominanten?

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, wäre doch eine Dominante auf bVII7 ein Dv mit z.b. übermäßigter Sekunde als Vorhalt zur Terz.

Oder in deinem ersten Beispiel der F7 eine Subdominante mit hochalterierter Sexte (hattest du ja schonmal als Beispiel erwähnt).

Oder missverstehe ich hier etwas?

Hi rappy,

das sind alles Scheindominanten. Durch enharmonische Umdeutung einzelner Töne ist die Akkordstruktur als Dominantseptakkord erkennbar.
Die übermäßigte Sekunde als Vorhalt zur Terz beim bVII7 wird als Grundton der bVII Stufe gedeutet und dieser Vorhalt wird nicht in die Dur-Terz von V7 geleitet sondern führt direkt in den Grundton der Tonika. Ohne die Septime der bVII Stufe würde es also wie eine Mixolydische Kadenz klingen, die ja auch in der Klassik Anwendung findet. Besagte Septime hat natürlich dadurch Berechtigung, dass sie die bVI Stufe der Tonart darstellt und somit essentieller Bestandteil von Moll-Dur ist, um das es hier ja schlussendlich geht.
 
Dominanten die sich in nicht-diatonische Akkorde auflösen werden als erweiterte Dominanten, bzw. "extended dominants" bezeichnet. Sie lösen sich quintweise auf und können durch ihren Tritonusstellvertreter ersetzt werden.

Danke. Offenbar ist der deutsche Begriff nicht sehr geläufig.

Ist der Begriff Dominanten mit Spezialfunktion schon ein allgmeingültiger Begriff für eine bestimmte Dominante oder wird die Funktion noch extra erwähnt.

Hier könnte man den Dom7 noch einfach als Subdominante bezeichnen, wie beim Blues auch.

|| A- A-/G D7/F# F-6 | C/E ||

|| Cma7 | ./. | B7 | ./. | Cma7 ||

Das Skalenklischee wird gleich sein wie bei einer Sekundärdominante?

Kann man sich die Dominanten mit Spezialfunktion selber irgendwie herleiten? Das wäre mir am liebsten :)
(Das zweite Beispiel wirkt wie eine "trugschlußmäßige" Auflösung der Dominante.)

Oder kennst du ein Buch, wo auch darauf eingegangen wird?

Gruß
 
Sind das denn dann noch richtige (D7) Dominanten?

Wenn ich das jetzt richtig verstehe, wäre doch eine Dominante auf bVII7 ein Dv mit z.b. übermäßigter Sekunde als Vorhalt zur Terz.

Mir geht es ums Improvisieren und der zu verwendenden Skalen. Wie man die Dominante in der Tonart richtig deuten müßte ist mich hier weniger wichtig.

Gruß
 
Danke. Offenbar ist der deutsche Begriff nicht sehr geläufig.

Ist der Begriff Dominanten mit Spezialfunktion schon ein allgmeingültiger Begriff für eine bestimmte Dominante oder wird die Funktion noch extra erwähnt.
Ich habe den Begriff von Berklee übernommen. Er steht für sich und wird nicht weiter erklärt. Auch Urs Nüssli verwendet ihn in seiner Harmonielehre, die übrigens SEHR zu empfehlen wäre. Ist zwar etwas teuerer, aber dadurch auch etwas kürzer als die von Frank. :D:D:D





Hier könnte man den Dom7 noch einfach als Subdominante bezeichnen, wie beim Blues auch.
Klar doch. Es bleibt aber trotzdem eine Dominante ohne Dominantfunktion.



Das Skalenklischee wird gleich sein wie bei einer Sekundärdominante?
Ja, auch hier geht es hauptsächlich um die "lines".

Kann man sich die Dominanten mit Spezialfunktion selber irgendwie herleiten? Das wäre mir am liebsten :)
Nun, es sind eben die Dominanten, die sich weder trugschlussmäßig noch quintweise auflösen.


(Das zweite Beispiel wirkt wie eine "trugschlußmäßige" Auflösung der Dominante.)
Meintest Du nicht das dritte Beispiel?
Dort hat aber B7 eine herrausragende Stellung. Es steht auf betontem Takt(-teil) und ist von ungewöhnlich langer Dauer.
Schau Dir mal die Stücke "Whispering" von John Schonberger oder "Meditation" von Carlos Jobim an. Ich höre besagten Akkord dort nicht unbedingt als Trugschluss.
 
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