Das ist ein bestimmtes Verhaltensmuster, was alle möglichen Tätigkeiten betrifft, die man lernen will. Wie jemand schon schrieb, auch bei Radfahrern mit Profi-Design bei gleichzeitiger Ahnungslosigkeit in der Sache. Man könnte auch sagen: Das professionelle Werkzeug soll den Anfänger kaschieren. Man will sich wie ein Profi fühlen, wenn man schon keiner ist.
...ich finde, das kann man so nicht über einen Kamm scheren.
Wer - egal auf welchem Gebiet - professionell unterwegs ist, der hat damit meistens sehr früh angefangen und war wohl in den allermeisten Fällen über weite Strecken gezwungen, mit miesem Equipment klarzukommen. Das prägt und man lernt daraus. Mit der Zeit kommt man so unweigerlich in einem Entwicklungsstadium an, in dem höchstwertiges Equipment für den Alltagsgebrauch zwar schön und weiterhin erstrebenswert ist, wo man "im Training" aber auch mit brauchbaren 08/15-Instrumenten/-Rennrädern/-Pinseln/-etc. auskommt ohne das ständig als störend oder hinderlich zu empfinden. Das ist der Zustand, den Rebecca beschreibt.
Amateure sind meist Spätanfänger und/oder Spätwiedereinsteiger und in einer Lebensphase, wo einfach mehr Budget vorhanden ist als bei einem hochbegabten 17-jährigen Stipendiaten. Und da macht es dann einfach verdammt viel Spass, sich edel auszurüsten. Ist einfach so!
Unterscheiden muss man da aber im langfristigen Verlauf trotzdem 2 Typen, die sich in Unterschiedliche Richtungen entwickeln:
Den einen geht es um die Sache selbst und das Material ist nur Mittel zum Zweck. Man erkennt außerdem, dass (in diesem Fall) ein perfekt hergerichteter Luxusflügel zwar Spaß macht und das eigene Spiel veredelt, dass man darauf aber unterm Strich auch nicht schneller Fortschritte macht und ein neues Stück nicht schneller drauf hat als auf einem Mittelklasseklavier. Man kommt dann irgendwann in einem ähnlichen Stadium an wie Rebecca wenn auch (meistens) auf wesentlich niedrigerem Niveau.
Bei den anderen bleibt die Beschäftigung mit dem Material im Vordergrung und die Tätigkeit für die man das Equipment ursprünglich angeschaft hat (spielen, Radeln, malen etc.) ist Beiwerk, in das viel weniger Herzblut reinfließt als in die Materialpflege.
Ich meine das übrigens völlig wertungsfrei, die beiden beschriebenen Typen haben lediglich unterschiedliche Vorlieben.