Die maßlose Orgelwelt

Hauptsache eine Orgel aus Schweizer Produktion.
Die alte wird übrigens im Dom zu Koper wieder erklingen:
https://ekopercapodistria.si/novice/koncert-v-podporo-postavitvi-novih-orgel-v-koprski-stolnici/
Schön, man wünscht ihr wohlgesonnere Zuhörer. Diese Ostverschiebungen deutschsprachiger Orgeln werden ja oft etwas bemitleidet und als Abschieberei angetan. Warten wir ab, ob die Leute dort uns nicht überlegen sind in Kreativität und Begeisterungsfähigkeit (wozu man sicher nicht superkorrekte Register braucht und die Beamten-Herren LKMD am Spieltisch).
 
Aber apropos Schweiz: wo war das gleich, wo eine neue Orgel mit historischen Spielmensuren nach wenigen Jahren entfernt werden soll zugunsten was
"Pflege- (bzw. "Spiel-)leichterem". Komplettes Luxusproblem.
Wohl die Edskes-Orgel in der Lazariterkirche Gfenn.
Hier gibt es tatsächlich einen Hinweis darauf, allerdings unbelegt (unter "2018" in der Werkliste):
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernhardt_Edskes#Werkliste_(Auswahl)
 
Zuletzt bearbeitet:
Genau, Gfenn. Wahnsinn, keine 3 (!!) Jahre. Jetzt werden schon propere Säuglinge verstoßen. OrganistIn austauschen wäre billiger gekommen, oder auch den ganzen Kirchenvorstand. Man müsste mal googeln, ob die bisher nur annähernd (aus-)genutzt wurde. Einweihungskonzert von Prof. Unvermeidlich ziehe ich schon mal ab... Natürlich landet die nicht auf dem Schrott, muss aber teuer umgesetzt werden.
 
Nehmt @MartinH endlich den Schlüssel weg. :017:
 
Ja, war unglücklich, wg. Westverschiebung... Aber ohne jeden Hintergedanken/Bezug geschrieben...
 
Wer austeilt... Insofern kein Problem. Wobei die Schlüsselthematik ja der nächste Auferger manchmal sein kann (siehe Nachbarthread). Eigentümer, die so gut wie nichts(!) selbst bezahlt haben, meistens den Wert dieses Geräts weder richtig ein- noch wertschätzen können, verbieten Leuten, zu üben - oder ziehen Machtspielchen ab mit Schlüssel abholen und zurückbringen (was kein ernsthafter Musiker oder -schüler an einer Hauptübergelegenheit akzeptieren können wird). Und die Damen und. Herren, die dafür zuständig wären, hören lieber weg. Könnte ja Arbeit machen (mehrfach mitbekommen - *nicht* mit mir). Ein Mosikasteinchen mehr ..
 
Wer austeilt... Insofern kein Problem. Wobei die Schlüsselthematik ja der nächste Auferger manchmal sein kann (siehe Nachbarthread). Eigentümer, die so gut wie nichts(!) selbst bezahlt haben, meistens den Wert dieses Geräts weder richtig ein- noch wertschätzen können, verbieten Leuten, zu üben - oder ziehen Machtspielchen ab mit Schlüssel abholen und zurückbringen (was kein ernsthafter Musiker oder -schüler an einer Hauptübergelegenheit akzeptieren können wird). Und die Damen und. Herren, die dafür zuständig wären, hören lieber weg. Könnte ja Arbeit machen (mehrfach mitbekommen - *nicht* mit mir). Ein Mosikasteinchen mehr ..
Aber die Jammerei über Organistenmangel lassen sie sich nicht nehmen.
Ich erinnere mich noch an eine meiner Übeorgeln, zu der selbst der Hauptorganist (A-Kirchenmusiker) keinen eigenen Schlüssel hatte und ihn immer in der Pfarrkanzlei holen musste.
 
Ja, war unglücklich, wg. Westverschiebung... Aber ohne jeden Hintergedanken/Bezug geschrieben...

Meine Phantasie hat eher bei dem "deutschsprachig" zu arbeiten begonnen. Wie sich derlei wohl, natürlich nicht-elektronisch, realisieren lassen könnte? ;)

PS. Von der schweizer Geschichte wusste ich nichts; danke für den Hinweis.
 

Nein, keine Erfindung. Der Pfarrer dort war ein sehr merkwürdiger Zeitgenosse. Der wollte auch nicht, dass am Abend geübt wird, mit der Begründung, dass der Herrgott auch mal seine Ruhe haben will.
Wobei das mit dem Üben am Abend oder in der Nacht echt ein Problem sein kann. Damit kann man schon die Nachbarschaft mal gut beschallen.
 
Weiß nicht, ob der Herrgott auch im Alten Schloss Stuttgart wohnt (nicht zu verwechseln mit der Schlosskapelle Solitude, da hat man ja auch nur eine popelige Mühleisen, uralt), ja, ich befürchte, dass da nicht mal regelmäßige Gottesdienste stattfinden. Was aber nicht daran hindert, die uralte (hüstel) Orgel von 1980 (von einem geizigen Schwaben?) zu entfernen. Sicher alles total kaputt und restaurierungsunwürdig. Weiß nicht, ob ich das gut finden soll. Sehr betont werden auch optische Aspekte und der Bau soll klanglich, oh Wunder, wieder in die vielgepriesene Vergangenheit weisen. Kreativ? Und man (3 OSV, sattsam bekannte Namen) hat sich auch in der Schweiz umgetan - das wird teuer, so viel ist sicher. Kommt mir registermäßig irgendwie auch recht groß vor für den Raum (den ich nicht kenne). Für eine C-Ausbildung ist das ja nun nicht zwingend notwendig, sicher nett. Aber man wird auch hier das Geld recht mühelos zusammenbekommen, schätze ich, auch wenn ich es nicht recht verstehe. Wahrscheinlich können da dann die diversen vielgewünschten Hochzeitsmärsche im Samstagstakt endlich überwältigend erklingen (bzw. diverse weltlichen Geräusche übertönen), auf dass die Ehen auch mal was länger halten.
edit: Immerhin ist mindestens eine Königin beteiligt, ob die die Verantwortlichen wohl auf eine Zeitreise mitgenommen hat ("aber der jetzigen, altersschwachen Orgel von 1980 fehlt es an Klangfarben und Kraft. Nach über 50 Jahren (...)")
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Weiß nicht, ob der Herrgott auch im Alten Schloss Stuttgart wohnt (nicht zu verwechseln mit der Schlosskapelle Solitude, da hat man ja auch nur eine popelige Mühleisen, uralt), ja, ich befürchte, dass da nicht mal regelmäßige Gottesdienste stattfinden. Was aber nicht daran hindert, die uralte (hüstel) Orgel von 1980 (von einem geizigen Schwaben?) zu entfernen. Sicher alles total kaputt und restaurierungsunwürdig. Weiß nicht, ob ich das gut finden soll. Sehr betont werden auch optische Aspekte und der Bau soll klanglich, oh Wunder, wieder in die vielgepriesene Vergangenheit weisen. Kreativ? Und man (3 OSV, sattsam bekannte Namen) hat sich auch in der Schweiz umgetan - das wird teuer, so viel ist sicher. Kommt mir registermäßig irgendwie auch recht groß vor für den Raum (den ich nicht kenne). Für eine C-Ausbildung ist das ja nun nicht zwingend notwendig, sicher nett. Aber man wird auch hier das Geld recht mühelos zusammenbekommen, schätze ich, auch wenn ich es nicht recht verstehe. Wahrscheinlich können da dann die diversen vielgewünschten Hochzeitsmärsche im Samstagstakt endlich überwältigend erklingen (bzw. diverse weltlichen Geräusche übertönen), auf dass die Ehen auch mal was länger halten.
edit: Immerhin ist mindestens eine Königin beteiligt, ob die die Verantwortlichen wohl auf eine Zeitreise mitgenommen hat ("aber der jetzigen, altersschwachen Orgel von 1980 fehlt es an Klangfarben und Kraft. Nach über 50 Jahren (...)")
Ich habe deinen Beitrag aufmerksam gelesen und trotzdem nicht verstanden.
 
Meine Meinung: Bevor am laufenden Band Luxusprojekte (mit ausschließlich fremdem Geld und oft genug irreführenden Argumenten) aus dem Boden gestampft werden, sollte man besser erstmal das Vorhandene ansatzweise ausnutzen. Bei Stuttgart musste ich an Zuffenhausen denen, große Mühleisen, aber Stelle neu ausgeschrieben mit Schwerpunkt "Popularmusik ("zeitgemäß", gähn). Wie kommt es eigentlich, dass früher vergleichsweise grośes Interesse da war, Konzerte voll, Zeitungen rezensieren qualifiziert etc., während heute, angeblich alles besser (lauter und teurer jedenfalls), kaum Interesse da ist? Über den Disponent dieser Orgel (Liedecke) las ich jedenfalls durchaus Positives. Die neue Orgel soll ja angeblich zur C-Ausbildung genutzt werden (war das bislang unmöglich?) Da "benötigen" Leute, die später für nen Appel und Ei sich regelmäßig die Sonntage frei halten müssen und Befehlsempfänger für irgendwelchen unpassenden Quatsch sind also ein millionenschweres Übeinstrument (wetten, dass da unter einer Mille gar nichts geht?)? Man vergleiche das, auch inflationsbereinigt, mit früheren Kosten.
Ich denke übrigens, dass so mancher Spender nicht wirklich verstehen wird, dass es hier letztlich um Geschmacksfragen geht (und böse gesagt, um Spielzeuge für einige wenige Leute, die eigentlich schon mehr als genug haben) und nicht um Ersatz eines unrettbar kaputten Dings (auch wenn man ja öfter verzweifelt nachhilft).

Selbst wenn sie die jetzige Orgel nur Mittelmaß sein sollte: das passt nicht in unsere heutige Zeit. Wenn das so weitergeht, ist die Orgelwelt einer der vielen Sargnägel der Kirche.
PS Aber, zwischen all den schönen Stilkopien nicht vergessen: immer feste druff auf die Vorfahren, die ja so gar nichts konnten. Hatten ja noch nicht mal ordentlich Kohle (über die sich so mancher offensichtlich definiert).
 

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