Das alles kann ein alter Bechstein-Flügel, wenn man es kann ...

  • Ersteller des Themas schmickus
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Mein 109 Jahre alter Bechstein klingt wie Klang gewordener Morgentau, brillant, lyrisch und einfach wundervoll ! Ich kann es zwar noch lange nicht so gut aber er klingt auch bei mir schön.
 
Echt toll! Ich bin überrascht, wie gut der besondere Klangcharakter über diese Aufnahme transportiert wird.
Am Anfang dachte ich, das klingt ja wie mein Flügel... wenn Horowitz drauf spielen würde :cool: :p

LG, Sesam
 
Hört ihr das nicht? Da machen nicht wenige Saiten "doing, doing".... Jetzt dürft Ihr mich hauen, aber für mich "jault" es.
 
Hört ihr das nicht? Da machen nicht wenige Saiten "doing, doing".... Jetzt dürft Ihr mich hauen, aber für mich "jault" es.

Lieber Fisherman,
natürlich jault es hier und da, und einige Basssaiten haben ihre besten Tage auch schon lange hinter sich. ABER: der Flügel hat wahrscheinlich seit Jahrzehnten keinen Klavierbauer mehr aus der Nähe gesehen, denn er steht im Scriabin-Museum, und zwar als Teil der Sammlung. "Bitte nicht berühren" oder "Bei Berührung ab in den Gulag", es sei denn, man heißt Vladimir Horowitz...
 
Hallo Schmickus, das habe ich mir schon gedacht. Ich war nur über die Verklärung des Klangs hier etwas "irritiert". Danke, dass Du mein Hörvermögen bestätigst - da bin ich selbst nämlich sehr unsicher.

@ Marlene: Dein kuk klingt m.E. besser - wenn Horowitz dran sitzt ;-).
 
...dies kann allerdings auch an der Aufnahme...
Ich habe eh nie verstanden, wie man an Hand solch einer Aufnahme überhaupt einen Flügelklang bewerten will. Da fehlt´s an allen möglichen Frequenzen und der Rest wird zu Brei.
Ich finde es generell schwer, auch bei guten Aufnahmen einen Eindruck vom Instrument zu bekommen, selbst wenn das Equipment auf beiden Seiten tadellos ist. Das klingt doch in natura komplett anders, oder nicht?
 
Ich habe eh nie verstanden, wie man an Hand solch einer Aufnahme überhaupt einen Flügelklang bewerten will. Da fehlt´s an allen möglichen Frequenzen und der Rest wird zu Brei.

Naja, einige grundlegende Klangeigenschaften kann man schon raushören: Offenbar erlaubt der Flügel sehr deutliche dynamische Abstufungen, zudem ist der Klang tragfähig und bleibt im Forte offen. Damit sind, neben einer geläufigen Mechanik, die Kernkompetenzen eines Konzertinstrumentes bewiesen. Das Jaulen und Scheppern kann man beheben, alles andere ist Geschmacksache.
 

Kannst du mir bitte noch erklären was du mit dem Ausdruck meinst "bleibt im Forte offen" ?

Überraschend viele Klaviere und Flügel haben Schwierigkeiten, ein wohlklingendes Forte oder Fortissimo zu produzieren. Der Klang wird zwar lauter, wirkt aber gepresst, matter und kürzer. Der Pianist möchte, das Instrument kann nicht. Ein Eindruck der Unsouveränität stellt sich ein. Der Klang trägt nicht mehr, einige Meter vom Instrument entfernt wirkt es sogar manchmal leiser als vorher.
Woran liegt das? Der Resonanzboden kann nicht, wie er soll, er kann die Anregung durch die Saiten nicht mehr sauber in Bewegung übersetzen. Dadurch leidet bei der nächsten Schwingung seine Kopplung an die Saiten. Jetzt ist es noch schlimmer, der Klang bricht ein.

Bei einem guten Instrument passiert das nicht, im Forte wird schön gestrahlt. Bei einem Sänger würde man von gesundem Forte ohne Druck und mit offener Kehle sprechen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe in einem Bechstein Centrum etliche alte überholte C. Bechstein Flügel aus den 70ern 2m und kleiner angespielt, kosteten alle so um die 25000 €. Sie waren im Forte wie schreiend, wie ein Mensch, der nicht laut und kräftig reden kann sondern schreien muß. Die neuen Bechstein, auch die A-Serie, waren viel besser. Trotzdem waren diese Bechstein Flügel schnell verkauft. Ich kann nur vermuten, daß es bei Bechstein unterschiedliche Zeitphasen in der Klanggestaltung gab, denn noch viel ältere sind offensichtlich besser.

Gruß
Manfred
 
Hört ihr das nicht? Da machen nicht wenige Saiten "doing, doing".... Jetzt dürft Ihr mich hauen, aber für mich "jault" es.

In dem Fall loben, nicht hauen. ;)
Das war mal eine analoge Aufnahme aus dem Jahr '86 (Betonung auf 'war'!) - vermutlich von einem Amateur gemacht(?), danach x-mal (analog) kopiert. Das sind die Tonhöhenschwankungen die Du hörst (Wow&Flutter).
Irgendwann dann digitalisiert (wann? wie? amateur/profi?) und da geht dann das eigentliche Audio-Verbrechen erst richtig los: Mir reichen nämlich schon die ersten 3 Sekunden zum Gruseln.
Das ist dieser kurze Applaus. Da hört man selbst hier über die eingebauten Notebook-Speaker die massiven Datenreduktions-Artefakte. Vermutlich von mehreren 'Generationen'.

Und dann will man noch den tollen Klangcharakter raushören, sorry... :rolleye: *)

Ich behaupte mal ganz frech, daß das, was man an Klavierklang in dem YT-Video hören kann, nicht mehr allzuviel mit dem zu tun hat, was bei den anwesenden Menschen, die anno '86 um Horowitz und den Flügel herumstanden im Gehörgang ankam.

Aber lasst Euch nicht irritieren, macht mal munter weiter... :D

C.
Sol

*) gibt's eigentlich auch :rollear: ???
 
In dem Fall loben, nicht hauen. ;)


Ich behaupte mal ganz frech, daß das, was man an Klavierklang in dem YT-Video hören kann, nicht mehr allzuviel mit dem zu tun hat, was bei den anwesenden Menschen, die anno '86 um Horowitz und den Flügel herumstanden im Gehörgang ankam.

Aber lasst Euch nicht irritieren, macht mal munter weiter... :D

Nur sonderbar, dass nach diesem ganzen Wow&Flutter&Datenwandeln die Sprechstimme von Horowitz so ungemein deutlich wiederzuerkennen ist. Ein Mirakel. Es muss sich um eine Sinnestäuschung handeln ...
 
außerdem klingt H. schon etwas bedudelt ;-). Jault und eiert ;-)
 

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