DanielCM - Projekt

Bis dahin kann ich nur versuchen, meine Vernunft nach der Weisheit der Bibel zu stimmen.

...für jemanden, der ausgerechnet den Kaiser Nero im Namen birgt, ist das ein kühner Gedanke... ;)

...ansonsten ist zu vermerken, dass im Buch der Bücher - egal welche "Fassung" - die Klaviermusik absolut ganz und gar nicht vorkommt... ;) ...auch Kompositionslehre zählt nicht zu den zentralen Anliegen der so genannten Heiligen Schrift...
 
Wenn wir mit den Lektüreempfehlungen schon bei der Bibel angelangt sind, dann kann man wohl auch das musikalisch ergiebigere (und weniger brisante) Pendant empfehlen: Bachs Wohltemperiertes Klavier und Beethovens Klaviersonaten.
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Laut Wikipedia führten diese Texte zwar ein "Schattendasein", es stand aber offenbar auch nix drin,
was im Widerspruch zur Kirchenlehre stand. Sie waren also einfach nicht so "angesagt".

Das kannst Du doch überhaupt nicht beurteilen. Auf welche Kirchenlehre beziehst Du Dich?
Römisch-katholisch, orthodox, lutherisch, calvinistisch? Wie kannst Du die theologische Bedeutung
eines Buches bewerten ("nicht so angesagt"), das Du nicht kennst und dessen Sprache
Dir auch in der adäquatesten Übersetzung unverständlich bleiben muß?

Übrigens hatten wir das Thema schon: Wikipedia, Deine Informationsquelle,
ist so seriös wie Amazon-Kundenrezensionen.

Trotzdem trinkt auch 'n blindes Huhn mal 'n Korn, denn Du hast zufälligerweise recht:
Theologisch sind diese Texte für die christlichen Kirchen zu verkraften, nicht jedoch
fürs orthodoxe Judentum. Sie fielen allerdings auch aus dem christlichen Kanon heraus,
eben weil sie im Tenach (der kanonisierten Bibel in hebräischer bzw. aramäischer Sprache => AT)
als Referenztext nicht enthalten waren.

Gruß, Gomez

.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
...ansonsten ist zu vermerken, dass im Buch der Bücher -
egal welche "Fassung" - die Klaviermusik absolut ganz und gar nicht vorkommt...
...auch Kompositionslehre zählt nicht zu den zentralen Anliegen der so genannten Heiligen Schrift...

Naja, lieber Rolf,

gegen so viel Purismus muß ich Hanns Eisler bemühen:
"Wer nur etwas von Musik versteht, versteht auch davon nichts."

Und eh Du gleich mit Deinem nächsten Ausweichmanöver kommst
und mir erklären willst, daß Eisler bestimmt nicht die Bibelexegese im Sinn hatte,
bestätige ich vorweg: Er dachte wohl eher an Histomat. Aber prinzipiell war es ihm
darum zu tun, daß Musiker über ihren Tellerrand hinausschauen, und ich befürchte,
dieser Einsicht könntest Du Dich nur um den Preis der Selbstverleugnung widersetzen.

Herzliche Grüße,

Gomez
 
Naja, lieber Rolf,

gegen so viel Purismus muß ich Hanns Eisler bemühen:
"Wer nur etwas von Musik versteht, versteht auch davon nichts."

Und eh Du gleich mit Deinem nächsten Ausweichmanöver kommst
und mir erklären willst, daß Eisler bestimmt nicht die Bibelexegese im Sinn hatte,
bestätige ich vorweg: Er dachte wohl eher an Histomat. Aber prinzipiell war es ihm
darum zu tun, daß Musiker über ihren Tellerrand hinausschauen, und ich befürchte,
dieser Einsicht könntest Du Dich nur um den Preis der Selbstverleugnung widersetzen.

Herzliche Grüße,

Gomez

lieber Gomez,
um über den Tellerrand zu schauen, braucht man einen Anlaß... - bei Jehovah, die hier vorgestellten Versuche werden weder die Bibelexegese noch die Kompositionslehre revolutionieren...
 
Manchmal ist der Umweg halt die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten...
 
Manchmal ist der Umweg halt die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten...

Hallo Gomez, laut WP ist das eine Gerade. Und meinst du das wirklich ernst:"Wikipedia, Deine Informationsquelle, ist so seriös wie Amazon-Kundenrezensionen"...?
Ich halte es für etwas verwegen, die bisher hochqualitativste und umfangreichste Enzyklopädie der Menschheitsgeschichte mit dem Ergebnis zu vergleichen, wenn Frau XY über Backblech oder den Geschmack und die Konsistenz von Büchsen-Dosensuppe sinniert. Eigentlich möchte ich mich gegen einen solchen Vergleich direkt wehren und ihn mir entschieden verwehren...

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Etwas anderes: da schon zweimal der Begriff "die Musik weiterbringen" hier fiel: ich weiß, wie es gemeint ist, aber bitte: die Musik generell gesprochen ist schon ein ziemlich großes und umfangreiches Ding, welches allenfalls viele geniale Köpfe über Jahrzehnte hinweg "ein Stück weiterbringen" können. Bitte drückt euch ein wenig vorsichtiger aus, - Danke

Schönen Gruß, Dreiklang
 
Jedenfalls lese ich (ganz ohne kompositorische Ambitionen) jetzt endlich mal die Bibel. Natürlich nicht in so einer verhunzten neumodischen Fassung, sondern den Reprint der Lutherübersetzung von 1545. Das war doch noch ein schönes Deutsch! (Matth. 27, 3-5) "Da das sahe Judas/der ihn verrhaten hatte/das er verdampt war zum tode/Gerewet es in/und bracht erwider die dreissig Silberling den Hohenpriestern und den Eltesten/und sprach/Ich habe ubel getan/das ich unschueldig Blut verrhaten habe. Sie sprachen/Was gehet uns das an? Da sihe du zu. Und er warff die Silberlinge in den Tempel/Hub sich davon/gieng hin und erhengte sich selbs." Dagegen eine Übersetzung von 1934: "Als Judas, sein Verräter, sah, daß er verurteilt sei, überkam ihn Reue; er brachte die dreißig Silberstücke den Hohenpriestern und den Ältesten zurück und sprach: "Ich habe gesündigt; ich habe unschuldiges Blut verraten!" Doch sie erwiderten: "Was geht das uns an? Das ist deine Sache!" Da warf er die Silberstücke in den Tempel; ging weg und henkte sich mit einem Strick." Schon an diesem kleinen Beispiel wird Luthers saft- und kraftvolle Sprache deutlich gegenüber dem trockenen Stil der neueren Übersetzung. Dazu noch die schönen Lettern und Cranach-Holzschnitte und die Bibellektüre wird zum sinnlichen Erlebnis.
Gruß,
Cem.
 

Hallo,

vielen Dank Artifex. Es freut mich, dass du die Lebendigkeit wahrnimmst.

@Dreiklang:
Ich habe immer darauf hingewiesen, dass ich mich nur als einer von vielen sehe, die die Musik weiterbringen und genau deswegen bringe ich und eigentlich jeder die Musik ein kleines Stück weiter.
Selbst diejenigen, die "nur" Musik hören haben einen kleinen Einfluss darauf. Ich möchte auch soweit gehen, dass gewisse Erfindungen, die erstmal nichts mit der Musik zu tun haben aber dann dafür verwendet (evtl. nach Weiterentwicklung) werden können die Musik weiterbringen. Beispielsweise digitale Instrumente, Aufnahmetechnik und moderne Medien.
Ich glaube dieses Thema wurde mit genügend Vorsicht behandeln. ;-)

@Cembalist:
Ich möchte da noch etwas hinzufügen. Ich habe die Werke von Sokrates und Platin im Original, also Alt-Griechisch gelesen/selber übersetzt. Es ist erstaunlich wieviel mehr man dadurch aus den Werken heraussaugen kann.

LG Daniel
 
huch. entschuldige das "I" und das "O" liegen recht beieinander.
Platon. Aristoteles war im übrigen auch dabei. Ein sogenannter Aureus wäre außerdem recht lateinisch...
 
Plumpus vor allem. Jedoch am schönsten sind die Hoden des Oraz, Virils Erotica oder Tacitus' Anales. Sokrates würde ich ja auch mal gerne im Original lesen, aber die Ausgaben sind schwer zu bekommen ;-)

So genug gescherzt, heute haben die Hohenpriester und Schrifftgelehrten den armen Jesus umgelegt, weil er ihnen mit Nächstenliebe und Bedürfnislosigkeit und solchem Kram das Geschäft verderben wollte.

Gruß,
Cem.
 
So genug gescherzt, heute haben die Hohenpriester und Schrifftgelehrten den armen Jesus umgelegt, weil er ihnen mit Nächstenliebe und Bedürfnislosigkeit und solchem Kram das Geschäft verderben wollte.
Zitat von Heinrich Heine:
(...)
Und als der Morgennebel zerrann,
Da sah ich am Wege ragen,
Im Frührotschein, das Bild des Manns,
Der an das Kreuz geschlagen.

Mit Wehmut erfüllt mich jedesmal
Dein Anblick, mein armer Vetter,
Der du die Welt erlösen gewollt,
Du Narr, du Menschheitsretter!

Sie haben dir übel mitgespielt!
Die Herren vom hohen Rate.
Wer hieß dich auch reden so rücksichtslos
Von der Kirche und vom Staate!

Zu deinem Malheur war die Buchdruckerei
Noch nicht in jenen Tagen
Erfunden; du hättest geschrieben ein Buch
Über die Himmelsfragen.

Der Zensor hätte gestrichen darin,
Was etwa anzüglich auf Erden,
Und liebend bewahrte dich die Zensur
Vor dem Gekreuzigtwerden.

Ach! hättest du nur einen andern Text
Zu deiner Bergpredigt genommen,
Besaßest ja Geist und Talent genug,
Und konntest schonen die Frommen!

Geldwechsler, Bankiers, hast du sogar
Mit der Peitsche gejagt aus dem Tempel -
Unglücklicher Schwärmer, jetzt hängst du am Kreuz
Als warnendes Exempel!
immer wieder lesenswert, das Wintermärchen von Heine
 
... Ich habe immer darauf hingewiesen, dass ich mich nur als einer von vielen sehe, die die Musik weiterbringen und genau deswegen bringe ich und eigentlich jeder die Musik ein kleines Stück weiter.
Selbst diejenigen, die "nur" Musik hören haben einen kleinen Einfluss darauf. Ich möchte auch soweit gehen, dass gewisse Erfindungen, die erstmal nichts mit der Musik zu tun haben aber dann dafür verwendet (evtl. nach Weiterentwicklung) werden können die Musik weiterbringen. Beispielsweise digitale Instrumente, Aufnahmetechnik und moderne Medien.
Ich glaube dieses Thema wurde mit genügend Vorsicht behandeln. ;-)

@Cembalist:
Ich möchte da noch etwas hinzufügen. Ich habe die Werke von Sokrates und Platin im Original, also Alt-Griechisch gelesen/selber übersetzt. Es ist erstaunlich wieviel mehr man dadurch aus den Werken heraussaugen kann.

LG Daniel

Hallo Daniel,

ich würde es eher so ausdrücken: solche Menschen (wie Du) tragen dazu bei, die Musik lebendig und farbig am Leben zu erhalten. Weiterbringen ist eben ein großes Wort ;)
Selbst nur eine neue Teil-Stilrichtung zu entwickeln in der Musik, ist happig schwer.
Ich bin allerdings der Meinung, daß die Musik tatsächlich noch nicht am Ende ihrer Entwicklung angekommen ist. Da ist wohl noch Raum für neues.

("im Original, also Alt-Griechisch gelesen" alle Achtung. Ich war in der Schulzeit froh, halbwegs durch die Latein- und Altgriechisch-Klausuren zu kommen...)

Ich wünsche Allen erholsame Feiertage....
 
Hi Daniel,

Ich möchte auch soweit gehen, dass gewisse Erfindungen, die erstmal nichts mit der Musik zu tun haben aber dann dafür verwendet (evtl. nach Weiterentwicklung) werden können die Musik weiterbringen. Beispielsweise digitale Instrumente, Aufnahmetechnik und moderne Medien.

das glaubte ich früher auch und war zB total von Synthesizern fasziniert.
Inzwischen glaube ich, dass solche technologische Dinge die Musik an sich nicht weiterbringen, sondern nur verflachen. Man wird nur geblendet von den vorgespielten "unendlichen" Möglichkeiten. Das ganze ist ein alter Trick der Industrie. ZB zuwas brauchen wir Klaviersimulatoren (Digipianos, gut es gibt praktische Gründe), es gibt doch das Orginal.

Allerdings hat die inzwischen für jeden erschwingliche sogar mehrspurige Aufnahme/Studiotechnik eine "Demokratisierung" der Medien bewirkt. Es kann heute jeder sein eigenes Album oder sogar Video produzieren und veröffentlichen.
Aber trotzdem bringt das die Musik nicht automatisch weiter (sorry, sieht man ja mM an deinem Beispiel), sondern eigentlich nur entsprechende Kreative und die sind weiterhin rar gesät, die auf der Basis unserer Musikkultur oder Teile davon, das heisst sie müssen den Status Quo erstmal gelernt und verstanden haben, diese erweitern und weiterentwickeln.

Gruß
 

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