Chopin Nocturne op.9 No.2

A

andris_k.

Guest
Guten Abend (oder besser: gute Nacht), Klavierfreunde!
Es handelt sich um das bekannte Nocturne von Chopin, das ich hier eingespielt habe. Das Stück ist ganz frisch, ich habe damit vor 3 Wochen angefangen und es war als Neujahrsgeschenk für meine Mutter gedacht. Da wir aber quasi heute schon ins neue Jahr rutschen, habe ich das Nocturne nun eingespielt.

Natürlich freue ich mich über Kommentare und Anregungen jeder Art :p

http://www.youtube.com/watch?v=o1pOKD5V3Cg&fmt=18

Grüße

Andris
 
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Guten Morgen Andris,

ich finde es ein sehr gelungenes Neujahrsgeschenk - von der Idee her und von der Qualität der Ausarbeitung. man hört, daß jedes Detail gut durchdacht ist. Allerdings (und hier bekomme ich fast schon ein schlechtes Gewissen, daß sich der Klavierlehrer in mir schon wieder meldet :floet:) irritiert mich ein wenig die linke Hand. Du versiehst das letzte Achtel einer jeden Dreiergruppe mit einem sehr scharfen staccato und nimmst genau im Moment des Anschlags das Pedal weg - mit dem Ergebnis, daß dieses letzte Achtel einen Akzent erhält und die Begleitung wie ein "Schluckauf" klingt -hicks! Nach den Buchstaben des Gesetzes hast du natürlich recht: Chopin notiert die letzten beiden Achtel unter einem Zweierbogen und setzt auch das Zeichen für "Pedal lösen" unter das letzte Achtel. Aber ob er Dein klangliches Ergebnis im Ohr hatte? Immerhin notiert er auf dem letzten Achtel keinen staccato-Punkt. Mein Tip: Den Klang des letzten Achtels länger halten, sei es mit den Fingern oder mithilfe des Pedals. Dies käme auch der melodischen Dichte und dem schwelgerischen Charakter der Oberstimme zugute. In den TT 30ff darfst Du übrigens ruhig noch leidenschaftlicher sein - Herzschmerz ist hier angesagt!

Wenn du die Trillerfigur in T 32 schneller spielen möchtest, versuch mal, sie in Zweiergruppen auf beide Hände aufzuteilen.

Und nach soviel Kommentar noch einmal ein großes Kompliment vom Erbsenzähler ;)
 
Guten Morgen Andris,

ich finde es ein sehr gelungenes Neujahrsgeschenk - von der Idee her und von der Qualität der Ausarbeitung. man hört, daß jedes Detail gut durchdacht ist.

Vielen Dank, koelnklavier! Die Idee mit dem Geschenk ist erst nach dem Beginn der Arbeit erschienen - ich konnte mir nämlich nicht vorstellen, dass ich den Text von diesem Stück in etwa 1.5 Wochen auswendig lernen werde. Aber im nachhinein erscheint es mir irgendwie unglaublich logisch (Chopin ist wohl ein Genie).

Allerdings (und hier bekomme ich fast schon ein schlechtes Gewissen, daß sich der Klavierlehrer in mir schon wieder meldet :floet:) irritiert mich ein wenig die linke Hand. Du versiehst das letzte Achtel einer jeden Dreiergruppe mit einem sehr scharfen staccato und nimmst genau im Moment des Anschlags das Pedal weg - mit dem Ergebnis, daß dieses letzte Achtel einen Akzent erhält und die Begleitung wie ein "Schluckauf" klingt -hicks! Nach den Buchstaben des Gesetzes hast du natürlich recht: Chopin notiert die letzten beiden Achtel unter einem Zweierbogen und setzt auch das Zeichen für "Pedal lösen" unter das letzte Achtel. Aber ob er Dein klangliches Ergebnis im Ohr hatte? Immerhin notiert er auf dem letzten Achtel keinen staccato-Punkt. Mein Tip: Den Klang des letzten Achtels länger halten, sei es mit den Fingern oder mithilfe des Pedals. Dies käme auch der melodischen Dichte und dem schwelgerischen Charakter der Oberstimme zugute. In den TT 30ff darfst Du übrigens ruhig noch leidenschaftlicher sein - Herzschmerz ist hier angesagt!

Bloß kein schlechtes Gewissen! So sieht man ja, dass du ein sehr guter Lehrer bist. Das alles ist mir auch schon aufgefallen und ich konnte mir echt nicht erklären, wieso diese 3 Noten am Ende jeder Figur bei mir so komisch klingen, wobei sie bei Rubinstein (nach dessen Aufnahme ich mich zu richten versucht habe) so wundervoll und vollendet klingen. Ich konnte leider diesbezüglich noch nicht mit meiner Lehrerin sprechen, weil wir jetzt Ferien haben - aber ich bin mir sicher sie würde mir auch so etwas in der Art sagen.

Und nach soviel Kommentar noch einmal ein großes Kompliment vom Erbsenzähler ;)

Vielen Dank :p
 
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Hi andris_kaya,

ist eine sehr schöne Aufnahme, irgendwie gefällt mir diesesmal auch der Klang deines E-Pianos besser. Passt vielleicht besser zum Stück.

Schade koelnklavier hat das mit dem Schluckauf schon gesagt, das ist mir nämlich auch sofort aufgefallen. (Wem nicht?) ;-)
Hatte mich schon gewundert, wo du das her hast und wollte schon meine Rubinstein Aufnahmen anhören. Aber hat sich ja geklärt.

Bei dem Triller am Ende komm ich auch nicht richtig auf Geschwindigkeit.
Klasse Tip von koelnklavier, das muss ich gleich ausprobieren.

Gruß

PS:
Ich halt mich ja zurück, aber vielleicht ein gaaanz kleines bischen schneller? (wegduck)
 
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Sag mal Andris, wie viele Stunden übst du eigentlich täglich?
 
Hi andris_kaya,

ist eine sehr schöne Aufnahme, irgendwie gefällt mir diesesmal auch der Klang deines E-Pianos besser. Passt vielleicht besser zum Stück.

Danke, Bachopin! Ich habe es diesmal etwas anders aufgenommen, nämlich mit einem Olympus LS-10 über die zweite Kopfhörerbuchse. Anscheinend ist die Signalqualität von meinem DP über LineOut irgendwie schlechter als über Kopfhörer - Youtube verschlechtert alles noch merkbar, die originale WAV-Datei klingt noch schöner (vor allem wenn mit 48Khz+ aufgenommen). Aber stimmt, kann auch sein, dass der Klang jetzt besser zum Stück passt. :)

Schade koelnklavier hat das mit dem Schluckauf schon gesagt, das ist mir nämlich auch sofort aufgefallen. (Wem nicht?)
Hatte mich schon gewundert, wo du das her hast und wollte schon meine Rubinstein Aufnahmen anhören. Aber hat sich ja geklärt.

Ja das stimmt! Übrigens ich habe nun nach koelnklaviers Kommentar herumprobiert und bin nicht glücklicher geworden. Das Problem ist: wenn ich die dritte Dreiergruppe länger halte, dann klingt es viel besser, allerdings glaube ich nicht, dass man so spielen kann, weil die Hand überhaupt keine Zeit mehr zur nächsten Figur entspannt zu gehen! Wenn ich aber versuche denselben Effekt mit dem Pedal zu erzielen, dann wird es zu einem durchgehenden Pedaleinsatz und widerspricht (eigentlich) dem Notentext? Bin etwas ratlos diesbezüglich... Aber ich glaube, man sollte es irgendwie mit Pedal machen...:confused:


Bei dem Triller am Ende komm ich auch nicht richtig auf Geschwindigkeit.
Klasse Tip von koelnklavier, das muss ich gleich ausprobieren.
Meint ihr, der Triller soll noch schneller gespielt werden? Eigentlich ist es doch gar kein Triller, oder?? Lustig ist, dass wenn ich mit dem Stück angefangen habe, konnte ich diesen "Triller" überhaupt nicht spielen, meine Finger haben sich dagegen gewährt und nach einer Woche sieh mal das Gehirn hat verstanden was man von ihm will und ich konnte ihn spielen. Ich kann ihn sehr schnell spielen, wollte es aber am Ende der Aufnahme nicht riskieren (bloß nicht alles von Anfang an aufnehmen wegen einer Verspielung am Ende :)), weil mir die Aufnahme ziemlich schwer gefallen ist.


Ich halt mich ja zurück, aber vielleicht ein gaaanz kleines bischen schneller? (wegduck)

In diesem Fall gebe ich dir Recht. Ich würde es ein ganz kleines bischen schneller spielen. Aber in Zukunft, jetzt würde ich mich zu oft verspielen. :)
 
Sag mal Andris, wie viele Stunden übst du eigentlich täglich?

Hallo, Castati :)
Wieso, gefällt dir die Aufnahme nicht ? :) (Scherz)
Es ist wirklich unterschiedlich. Wirklich bescheuert war ich während der ersten vier Monate: da habe ich 4-5 Stunden am Tag nach der Arbeit geübt. Allerdings ist es nicht möglich so einen Stundenplan auszuhalten, weil ich nach der Arbeit häufig ziemlich müde bin. Ich hatte danach 1 Monat gar nicht gespielt, danach habe ich eine Zeitlang etwa 2 Stunden am Tag gespielt.
Das Nocturne habe ich ziemlich viel geübt: 1.5 Wochen fürs Auswendiglernen: etwa 3 Stunden am Tag (allerdings nicht jeden Tag) und dann etwa 1.5 Wochen fürs Spielen an sich auch zeitlich so in dem Dreh. Richtig schwer und fies war die Aufnahme: 2 Tage lang etwa 7 Stunden am Tag bis ich 2 nach meinem Maßstab brauchbare Versionen hinbekommen habe, eine von ihnen siehst du jetzt.

Gruß
 
Hi andris_kaya,

Meint ihr, der Triller soll noch schneller gespielt werden? Eigentlich ist es doch gar kein Triller, oder?? Lustig ist, dass wenn ich mit dem Stück angefangen habe, konnte ich diesen "Triller" überhaupt nicht spielen, meine Finger haben sich dagegen gewährt und nach einer Woche sieh mal das Gehirn hat verstanden was man von ihm will und ich konnte ihn spielen.

Ja ja, unbedingt schneller spielen, das ist der technische Höhepunkt des Stückes! Muss aber dabei gleichmäsig bleiben (das ist mein Problem).

Ist übrigens, wie du geschrieben hast, eine totale Gemeinheit von Chopin, ist nämlich koordinationsmäsig (Gehirn und so) sauschwer. Er verpackt immer gerne irgendwelche Übungen in seinen Stücken.


Aber durch den Trick von koelnklavier (beide Hände) wirds einfacher.

Gruß
 
Pedal kannst du ruhig länger verwenden. Die Angabe per Stern und ped ist so unpräzise und wird der Komplexität von Art und Timing des Pedals nichtmal annähernd gerecht.
Stern heißt für mich nur, irgendwo im Verlauf der Note auflösen, mit darauffolgendem ped auch eventuell diese Note mitnehmen und dann während dieser neu pedalisieren. Innerhalb dieser Riesenbandbreite spiele ich dann mit den Ohren und orientiere mich an Einspielungen.

Ansonsten: Chapeau, chapeau!
 
Ja das stimmt! Übrigens ich habe nun nach koelnklaviers Kommentar herumprobiert und bin nicht glücklicher geworden. Das Problem ist: wenn ich die dritte Dreiergruppe länger halte, dann klingt es viel besser, allerdings glaube ich nicht, dass man so spielen kann, weil die Hand überhaupt keine Zeit mehr zur nächsten Figur entspannt zu gehen! Wenn ich aber versuche denselben Effekt mit dem Pedal zu erzielen, dann wird es zu einem durchgehenden Pedaleinsatz und widerspricht (eigentlich) dem Notentext? Bin etwas ratlos diesbezüglich... Aber ich glaube, man sollte es irgendwie mit Pedal machen...:confused:

Andris, du hast absolut recht.

Zur Pedalbezeichnung ist folgendes zu sagen:

in alten Ausgaben, wo das Pedal mit Ped. und Sternchen bezeichnet ist, dürfen diese Anweisung nicht einfach direkt so gespielt werden, wie sie gedruckt sind!
Das Pedal wird nämlich in en allermeisten Fällen erst gedrückt, nachdem die Taste(n) unter dem/denen Ped. steht gedrückt wurden, mit einer Verspätung von etwa 1 Achtel oder mehr. Das korrekte Pedalzeichen wäre also nach rechts verschoben. Und genauso wäre auch das Sternzeichen (fürs Loslassen des Pedals) nach rechts zu verschieben: es gehört eigentlich direkt unter die folgende Note.

Falls sich jetzt jemand auf den Standpunkt stellt (nehme ich zwar nicht an, aber wer weiß...?), daß man das Pedal exakt dort drücken soll, wo Ped steht, und exakt dort loslassen, wo das Sternchen steht, würde mich interessieren:

Soll man im Takt 6 das Pedal auf dem 1.Achtel drücken, halten bis zum 6.Achtel, das 6.Achtel dann ohne Pedal spielen und wieder drücken auf dem 7.Achtel?

Okay, die Frage ist nicht ernst gemeint :D
 

Andris, du hast absolut recht.

Zur Pedalbezeichnung ist folgendes zu sagen:

in alten Ausgaben, wo das Pedal mit Ped. und Sternchen bezeichnet ist, dürfen diese Anweisung nicht einfach direkt so gespielt werden, wie sie gedruckt sind!
Das Pedal wird nämlich in en allermeisten Fällen erst gedrückt, nachdem die Taste(n) unter dem/denen Ped. steht gedrückt wurden, mit einer Verspätung von etwa 1 Achtel oder mehr. Das korrekte Pedalzeichen wäre also nach rechts verschoben. Und genauso wäre auch das Sternzeichen (fürs Loslassen des Pedals) nach rechts zu verschieben: es gehört eigentlich direkt unter die folgende Note.

Das mit der Verschiebung finde ich eine sehr plausible Erklärung, Haydnspaß, selbst bin ich darauf nicht gekommen, wobei ich natürlich schon weiss, dass das Pedal erst nach der gedrückten Note gedrückt wird. Danke, Haydnspaß
 
Hallo, Castati :)
Wieso, gefällt dir die Aufnahme nicht ? :) (Scherz)
Es ist wirklich unterschiedlich. Wirklich bescheuert war ich während der ersten vier Monate: da habe ich 4-5 Stunden am Tag nach der Arbeit geübt. Allerdings ist es nicht möglich so einen Stundenplan auszuhalten, weil ich nach der Arbeit häufig ziemlich müde bin. Ich hatte danach 1 Monat gar nicht gespielt, danach habe ich eine Zeitlang etwa 2 Stunden am Tag gespielt.
Das Nocturne habe ich ziemlich viel geübt: 1.5 Wochen fürs Auswendiglernen: etwa 3 Stunden am Tag (allerdings nicht jeden Tag) und dann etwa 1.5 Wochen fürs Spielen an sich auch zeitlich so in dem Dreh. Richtig schwer und fies war die Aufnahme: 2 Tage lang etwa 7 Stunden am Tag bis ich 2 nach meinem Maßstab brauchbare Versionen hinbekommen habe, eine von ihnen siehst du jetzt.

Gruß

Ich glaube ich schaue mir deine Videos besser nicht mehr an, davon kriege ich immer Neidanfälle. :D Beruhigend ist, dass du zumindest etwas mehr übst als ich (ca. 2 Stunden pro Tag, aber über 360 Tage im Jahr) und ich gerade festgestellt habe, dass die Nocture nicht so viel Notentext hat, wie ich erwartet habe. Nein wirklich, Respekt für die Leistung!

Ich würde dich auch gerne mal was schnelles spielen sehen, wo du schon bei Chopin bist, wie wäre es mit Op. 25, No. 10? :D
 
Ich glaube ich schaue mir deine Videos besser nicht mehr an, davon kriege ich immer Neidanfälle. :D Beruhigend ist, dass du zumindest etwas mehr übst als ich (ca. 2 Stunden pro Tag, aber über 360 Tage im Jahr) und ich gerade festgestellt habe, dass die Nocture nicht so viel Notentext hat, wie ich erwartet habe. Nein wirklich, Respekt für die Leistung!

Haha, Castati, du bist süß!
Empfinde das als Motivation! Bei mir ist es jedenfalls so, ich weiss auch nicht warum. Wenn ich mir mal bei Youtube ein tolles Stück anschaue, so habe ich zuerst immer Sorgen, dass ich jetzt mit dem Klavierspielen aufhöre, weil ich vllt. nie so spielen werde aber dann im Laufe des Stückes finde ich alles einfach so toll, dass ich am liebsten sofort 12 Stunden durchspielen würde. Sehr seltsam!

Zum Beispiel das hier: http://www.youtube.com/watch?v=LfjD-DQ5REk
Dieses Video schaue ich mir mindestens 3 Mal am Tag an! Mir fehlen einfach komplett die Worte, um das zu beschreiben, was ich bei diesem genialen Stück und bei dieser genialen Interpretation empfinde. Kein Sch... will ich, dass es das letzte wird, was ich in diesem Leben hören werde! Und jedes Mal wenn ich es mir angeschaut habe will ich zum Klavier rennen und üben, üben, üben und üben :)

Ich würde dich auch gerne mal was schnelles spielen sehen, wo du schon bei Chopin bist, wie wäre es mit Op. 25, No. 10? :D


Castati, auf keinen Fall! Ich werde jetzt mindestens 2 Monate (geschätzt) einfach entspannt nach der russischen Klavierschule weiterüben. Das mit dem Nocturne war mein absolutes Limit und ich war 3 Wochen lang in einer Art Meditationsphase (kann bis jetzt immer noch nicht begreifen, dass ich das Stück geschafft habe - muss an dem Pedaleinsatz natürlich noch viel arbeiten), in der ich sehr konzentriert nur dieses eine Stück geübt habe.

Außerdem es wird sicherlich Menschen geben, die der Meinung sind, es ist blöd und zu früh so was zu spielen und die Lehrer sind unterschiedlich. Meine Lehrerin kennt mich schon halt etwas besser und hat mir das Stück selbst gegeben, wofür ich ihr aber im nachhinein sehr dankbar bin :) Ich habe es nicht bereut und UNGLAUBLICH viel gelernt: Triller (hatte ich früher nicht), Unabhängigkeit von Händen (hört sich leicht an, ist aber echt schwer), sogar Noten im Bassschlüssel, die hier anders notiert sind.

Gruß
 
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Außerdem es wird sicherlich Menschen geben, die der Meinung sind, es ist blöd und zu früh so was zu spielen
Unsinn, es nie zu früh! Die Gefahr ist eher, daß es irgendwann zu spät ist ...

Noch ein Hinweis zu Koloraturkadenz am Ende: Es geht nicht sosehr um die bloße Schnelligkeit. Diese Figur muß sehr viel Leben und Wärme besitzen. Sie darf sich im Tempo (und in der Dynamik) steigern und wieder abschwellen, aber all das muß sehr luftig geschehen. Es ist eine Gesangskoloratur. In dem Augenblick, wo man die Anstrengung/Anspannung hört, fällt diese Koloratur in sich zusammen. Also ausprobieren, was machbar und ästhetisch stimmig ist.
 
Hallo Andris!

Mir sind beim Anhören deiner Aufnahme die Tränen in die Augen gestiegen. Mehr brauch ich wohl nicht zu sagen ;)
Ganz, ganz, ganz, ganz großes Kompliment.

LG, Sesam
 
Wie lange spielst du inzwischen?
Übrigens ist die komplette Sturmsonate von Beethoven eine musikalische Offenbarung. Allerdings ist mir Kempff da viel zu konservativ und langweilig, naja Geschmackssache.
 
Hi,

zu dieser allgemeinen Dikussion, ob man (zu) schwierige Stücke lernen soll:

Ich hatte als 10 Jähriger klassischen Gitarrenunterricht, aber eigentlich wollte ich Orgel spielen und mein Lieblingsstück war die Toccata und Fuge in d-moll.

Anhand der Noten (für Orgel!) hab' ich mir die dann selber auf der Gitarre beigebracht (na ja auszugsweise und nur eine Stimme).
Das hat mich mehr weitergebracht wie alle Stunden beim Lehrer.
:-)


Noch ein Hinweis zu Koloraturkadenz am Ende: Es geht nicht sosehr um die bloße Schnelligkeit. Diese Figur muß sehr viel Leben und Wärme besitzen. Sie darf sich im Tempo (und in der Dynamik) steigern und wieder abschwellen, aber all das muß sehr luftig geschehen. Es ist eine Gesangskoloratur. In dem Augenblick, wo man die Anstrengung/Anspannung hört, fällt diese Koloratur in sich zusammen. Also ausprobieren, was machbar und ästhetisch stimmig ist.

Zu dieser Stelle wollt ich schon immer mal einen Profi fragen: Muss man eigentlich die Wiederholungen dieses "Trillers" genau einhalten oder kann man das auch freier gestalten?

Gruß
 

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