Buch "Jedes Kind will musizieren"

Ich kenne das Buch nicht, der Titel kommt mir aber irgendwie bekannt vor :)

Hab jetzt mal ein bißchen im Web recherchiert und folgendes Zitat aus dem Buch gefunden:

"Üben ist wichtig, damit man Spaß an der Musik haben kann.
Signalisieren Sie Ihrem Kind: Es muss geübt werden. Das Thema steht nicht zur Diskussion."


Steht irgendwie in interessantem Widerspruch zum Buchtitel.
 
Ich finde nicht unbedingt, dass es ein Widerspruch ist.
Die Argumentation ist doch schlau: Du möchtest spielen lernen? Damit Du nicht die Lust verlierst, musst Du üben. Denn Fortschritt macht Spaß. Oder so...?

Nicht zur Diskussion stellen, das find ich auch richtig. Was wäre, wenn Kinder diskutieren wollen, ob sie zur Schule gehen oder nicht? Es ist alles eine Frage des Ausmaßes. 'Ich meine, man kann schon verlangen, dass das Kind eine halbe Stunde übt am Tag, wenn es noch recht jung ist. Und gut ist auch, wenn es lernt, Pflichten in den Alltag zu integrieren und als unabdingbar hinzunehmen.

Man kann selbst wählen, was man anziehen möchte (der Witterung angemessen), sollche Wahlmöglichkeiten finde ich für junge Kinder angemessen.

LG
violapiano
 
Der Titel ist ziemlich plakativ,

und falsch.

Genauso falsch wie "Alle Menschen sind gleich", "Jeder soll studieren", etc.
 
Der Titel ist ziemlich plakativ,

und falsch. ...
Im Prinzip hast du Recht, aber es ist eben: ein Titel.

@ Franz
Danke für den Link. (Bin übrigens auch über deine Seite auf den Titel gestoßen). Dann scheint es eher was für die Eltern größerer Kinder zu sein. Ich suche etwas für frischgebackene Eltern, um sie zur zeitigen musikalischen Förderung ihres Nachwuchses anzuregen.
 
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Alternativvorschlag für den Buchgtitel:

Jedes Kind soll musizieren. Und ist es nicht willig...

...und um's gleich ganz deutlich zu sagen: ich bin überhaupt nicht dieser Ansicht! :)
 
Ich glaube, jedes Kind will in erster Linie spielen.
Und nicht umsonst heißt die Beschäftigung mit dem Klavier im allgemeinen Sprachgebrauch Klavier spielen und nicht Klavier üben.

Jedes Kind, was sich mit seinem Spielgerät spielerisch, aber intensiv auseinandersetzt, total darin vertieft ist, übt in Wirklichkeit, ohne es zu merken.

Von daher würde ich gar nicht den Fokus auf "Üben" setzen, weil das ein Begriff ist, der auch ein bisschen unangehm besetzt ist, weil mit Arbeit verbunden.

Besser ist es, den Fokus statt Üben und Arbeit auf Spielen und Vergnügen zu lenken, und zwar in der Form, dabei vor allem auf die intensive Beschäftigung und das vollständige Fokusieren auf das Spielzeug, hier auf das Klavier, zu lenken. Und stattdessen zeigen, dass das Vergnügen damit wächst, wie intensiv man sich mit dem Spielzeug auseinandersetzt.

So finde ich es viel, viel besser und hilfreicher, statt Ermahnung des Kindes, eine halbe Stunde zu üben, dem Kind das ZIEL schmackhaft zu machen, z.B. das Stück (welches gemeinsam mit dem Kind ausgesucht werden sollte, z.B. durch Vorspielen mehrerer geeigneter Stücke und Aussuchen davon vom Kind!!!) möglichst gut und schön vorzuspielen und zu ermutigen, dass es das auch so schön, eigentlich noch viel schöner, spielen kann.

Es sollte eher darum gehen, die Lust zu wecken, statt an Pflichten zu ermahnen, ist irgendwie hilfreicher.

Im übrigen geht das nicht nur Kindern so, sondern Erwachsenen ebenso, finde ich zumindest! :)
 
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Alternativvorschlag für den Buchgtitel:

Jedes Kind soll musizieren. Und ist es nicht willig...

...und um's gleich ganz deutlich zu sagen: ich bin überhaupt nicht dieser Ansicht! :)

Wie wärs, wenn Du das Buch liest?
Es steht tatsächlich noch ein bischen mehr darin als der Titel und die von dir zitierte Aussage.

Musik tut gut - wer wüsste das nicht aus eigener Erfahrung! Musizieren hat nicht nur mit Kunst zu tun, sondern ist ein menschliches Grundbedürfnis.


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Musik macht Kinder intelligenter und selbstbewusster

Musik tut gut - wer wüsste das nicht aus eigener Erfahrung! Musizieren hat nicht nur mit Kunst zu tun, sondern ist ein menschliches Grundbedürfnis.

Musizierende Kinder sind glückliche Kinder - und sie haben im doppelten Sinn des Wortes ein Instrument zur Seite, mit dem sie die Wechselfälle des Heranwachsens besser bewältigen können.

Forschungsstudien belegen zudem, dass Musizieren die Intelligenz von Kindern und Jugendlichen fördert und ihr Sozialverhalten verbessert - Grund genug, Musik als festen Bestandteil in die Erziehung und Ausbildung eines jeden Kindes einzubeziehen.

Ohne musikalische Vorkenntnisse vorauszusetzen, beantwortet die Autorin kurzweilig und humorvoll alle Fragen rund um das Thema Musikerziehung - vom Kleinkindalter bis zur Pubertät:

- Wie können Eltern bereits Krabbelkinder musikalisch fördern?
- Muss mein Kind eine besondere Begabung zeigen?
- Was und wie lernen Kinder in der Musikschule?
- Wann sollten Kinder mit dem Musikunterricht beginnen?
- Welches Instrument eignet sich für mein Kind?
- Was zeichnet einen guten Musiklehrer aus?
- Was tun, wenn mein Kind begabt ist?
- Was kostet das alles?

Mehr: http://www.klavierbuch.de/index.php?cat=KAT03&product=P000024

@ Wu Wei: Das Buch ist genau für die Zielgruppe "frischgebackene Eltern, um sie zur zeitigen musikalischen Förderung ihres Nachwuchses anzuregen."

Es ist freundlich geschrieben und sehr nett gestaltet. Die wesentlichen Fragen zum Thema sind gut beantwortet und ich kann es guten Gewissens empfehlen.

Zum Thema "Üben": Leider ist es völlig weltfremd, davon auszugehen, dass Klavier "üben" oder Klavier "spielen" oder "trainieren" oder wie man es sonst noch nennen will, immer ein reines Vergnügen darstellt. Früher oder später kommen bei Kindern wie bei Erwachsenen Durchhänger. Damit müssen Lehrer und Eltern konstruktiv, liebevoll, manchmal aber auch mit etwas Konsequenz oder Strenge umgehen. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass Kinder einfach vergessen, sich ans Instrument zu setzen, wenn sich die Eltern nicht darum kümmern und eine feste Zeit eingeplant wird. Gerade aufgrund der Mehrbelastung durch das G8 wird Zeitplanung immer wichtiger. Die Kinder sind durch die Schule so eingespannt, dazu kommen Ablenkungen "Lokalisten" usw. Einen Stundenplan halte ich deshalb für sehr, sehr wichtig.

Neulich habe ich mit einem 8-jährigen Punkt 3 der "goldenen Regeln" besprochen:
"Das Üben sollte in den Tagesablauf eingebaut werden wie das Zähneputzen"
Seine Antwort war schlagkräftig: "Das Zähneputzen vergesse ich auch immer"
:tuba:
 

Ich möchte mit so einer Einstellung zur Musik in keinster Weise in Verbindung gebracht werden. Das ist ja grausam!

Hier geht es nur um Zeitplanung, über die "Einstellung zur Musik" wird keine Aussage gemacht.

Es ist halt meine langjährige praktische Erfahrung, dass Zeitplanung eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt. Wenn man sich mit Musik beschäftigen will, muss zunächst eine gewisse Zeit dafür zur Verfügung stehen.

Wenn Du gute Tipps hast, wie man die Schüler zum Klavier spielen motivieren kann, auch wenns doch mal nach Arbeit riecht, bin ich sehr interessiert.
 
Es ist zu vermuten, dass Haydnspaß im Zusammenhang mit der Pflege seiner Zähne sehr, sehr schlimme Erfahrungen hat machen müssen. Wer weiß, welche Szenen sich da im Badezimmer abgespielt haben, welch menschliche Tragödie.
 
Mensch, Wu. :cool:

K.
 
Zitat von Haydnspaß Beitrag anzeigen
Ich möchte mit so einer Einstellung zur Musik in keinster Weise in Verbindung gebracht werden. Das ist ja grausam!

Hm, niemand wird ernsthaft bestreiten, dass eine gewisse Disziplin notwendig ist, um regelmäßig zu üben.
Fraglich ist halt, ob man das allzu starr handhaben soll. Was ist schon dabei,
mal einen Tag nichts zu machen ??????????? Hallo ???
Die Disziplin besteht doch gerade darin, keinen dauerhaften Schlendrian reinzubringen.
Andererseits sind wir doch nicht beim Militär
 
Also ich klink mich da jetzt auch mal rein, weil mich diese Thema aus aktuellem Anlass auch gerade sehr interessiert.

Ich spiele seit vielen Jahren Klavier und Orgel. Nun habe ich auch einen Fan, der mir gerne zuhört und mich als musikalisches Vorbild sieht ......:)

Mein 6 1/2 jähriger Sohn (1. Klasse) hat bis vor kurzem an meinem Klavier immer nur "herumgeklimpert", meistens mit nur einem Finger, ohne wirklich eine Melodie zu spielen.

Seit der letzten "Wetten-Dass-Sendung" interessiert er sich plötzlich für den Flohwalzer. Ich zeigte ihm den ersten Teil am Klavier und innerhalb einiger Minuten spielte er mit beiden Händen und richtigem Fingersatz diesen Teil nach (natürlich nicht immer fehlerfrei, aber immerhin .....) . Nach ein paar Tagen fragte er mich, wie denn das Stück weitergeht und ich zeigte ihm den nächsten Teil.

Mittlerweile geht er mehrmals täglich von alleine zum Klavier und spielt oder übt für ein paar Minuten das bereits gelernte, wobei er auch schon den Teil mit den gekreuzten Händen recht gut beherrscht. Mit Stolz hat er es auch schon einem Freund vorgespielt .....

Nun frage ich mich wie ich ihm mit sanfter Methode diese Freude am Spielen erhalten kann bzw. welcher "strategische" Schritt jetzt als nächstes angebracht wäre. Mir wäre wichtig ihn z.B. nach einiger Zeit mit einem neuen Lied zu begeistern, das er dann wieder von alleine lernen will. Mit Notenlernen würde ich noch warten - ab wann wäre das denn sinnvoll ?

Kennt jemand leichte Kinderstücke für zwei Hände (Noten) die ich ihm dann vorspielen könnte und die wieder seine Neugierde erwecken könnten ?

In seiner Schule gibt es Klavierunterricht erst ab der 3. Klasse, ich würde aber im nächsten Jahr versuchen ob er nicht doch schon früher damit beginnen könnte.


lg
Robimarco
 
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Nun frage ich mich wie ich ihm mit sanfter Methode diese Freude am Spielen erhalten kann bzw. welcher "strategische" Schritt jetzt als nächstes angebracht wäre. Mir wäre wichtig ihn z.B. nach einiger Zeit mit einem neuen Lied zu begeistern, das er dann wieder von alleine lernen will. Mit Notenlernen würde ich noch warten - ab wann wäre das denn sinnvoll ?

Kennt jemand leichte Kinderstücke für zwei Hände (Noten) die ich ihm dann vorspielen könnte und die wieder seine Neugierde erwecken könnten ?

Wie wärs mit dem Nikolauslied:
http://www.klavierspiel.com/pdf/LasstUnsFroh1.pdf

Hier kannst Du noch ein paar andere Kinderlieder runterladen:
http://www.klavierspiel.com/unterrichtsmaterial.html

Mit dem Notenlernen kann man spielerisch anfangen:
http://www.noten-quiz.de/

Für Kinder im Alter von 6-7 Jahren finde ich sehr schön:
70 Tastenabenteuer mit dem kleinen Ungeheuer

Auf phantasievolle Weise werden die kleinen Stücke mit außermusikalischen Inhalten verbunden. Das Ungeheuer und seine "Tastenabenteuer" machen Lust aufs Klavierspielen!

Gibt's natürlich auch im Clavio-Shop :rolleyes:
 
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Vielen Dank, Franz !
 
Seit der letzten "Wetten-Dass-Sendung" interessiert er sich plötzlich für den Flohwalzer. Ich zeigte ihm den ersten Teil am Klavier und innerhalb einiger Minuten spielte er mit beiden Händen und richtigem Fingersatz diesen Teil nach (natürlich nicht immer fehlerfrei, aber immerhin .....) . Nach ein paar Tagen fragte er mich, wie denn das Stück weitergeht und ich zeigte ihm den nächsten Teil.
Mittlerweile geht er mehrmals täglich von alleine zum Klavier und spielt oder übt für ein paar Minuten das bereits gelernte, wobei er auch schon den Teil mit den gekreuzten Händen recht gut beherrscht. Mit Stolz hat er es auch schon einem Freund vorgespielt .....
Hm, dann hat "Wetten dass" ja doch was Positives bewirkt ?! :-o :rolleyes:
 

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