Brauche Tipps - kann nicht vom Blatt spielen!

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AstvomBaum

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26. Juli 2010
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Hallo, ich bin neu im Forum und finde es richtig klasse.

Zu meinem Problem:
Ich muss von heute bis Freitag 5 mittelschwere nicht wirklich aufwändige Stücke flüssig spielen können, da ich bezahlt Begleitmusik spielen soll.

Das Problem ist eigentlich folgendes: Ich weiss nicht warum, aber ich kann nicht vom Blatt spielen, ich weiss nicht was ich falsch mache.
Ich finde eigentlich, dass ich nicht sonderlich schlecht spiele, und technisch bin ich mittlerweile auf einem recht gutem Neveau.
Ich spiele seit etwa 3 oder 4 Jahren (ich glaube 3 1/2) und das schwierigste Stück dass ich spielen kann ist denke ich der türkische Marsch von Mozart oder eventuell das Inventio No. 8 von Bach, ich habe aber bei allen Stücken das Problem, dass ich sie erst vernünftig spielen kann, wenn ich sie vollständig auswendig kann, ich habe mir extra die Notenbuchreihe "Piano Sight Reading" gekauft, aber ich kriege es einfach nicht hin vernünftig vom Blatt zu spielen (natürlich der 1. Band ist kein Problem das sind nur einstimmige max. zweistimmige Läufe und am Ende ein par Sprünge)

Ich vermute mittlerweile, dass das mit meinen Augen zusammenhängen könnte, da ich auf dem einem Auge 5 und auf dem anderem 4.25 (weitsichtig)
habe, vielleicht schafft mein Gehirn es nicht das Gesehene schnell genug auf die Finger zu übertragen?
Am Notenlesen kann es nicht liegen, das kann ich gut, nur sobald ich direkt spielen soll was ich sehe mache ich nur noch Fehler und von Rythmus und gleichmäßiger Geschwindigkeit kann man nicht mal träumen.
Ich kann auch nicht ein Stück "etwas" vorbereiten und es dann vom Blatt spielen, ich muss es richtig auswendig können, das war bis jetz nie wirklich ein Problem, da ich die schwierigen Stücke bein Üben sowieso auswendig gelernt habe, das wird aber jetz zum Problem, da ich mir nicht in 3 bzw. 4 Tagen mehrere Seiten an Noten reinhämmern kann.

Was soll ich tun? Ich hab im Moment geplant mich wirklich tagelang vors Klavier zu setzten, aber so kann das doch nich weitergehen.

Ich hoffe ihr habt irgendwelche Tipps oder Ratschläge für mich.

mfG
AstvomBaum
 
Wenn man nicht vom Blatt spielen kann, liegt das in den allermeisten Fällen daran, daß die Zeichen auf dem Notenblatt bei einem keine (oder keine ausreichende) Klangvorstellung auslösen!

Vermutlich ist es bei Dir so, daß Du immer so gespielt hast:

Noten sehen -> aufgrund von Wissen entsprechende Tasten drücken -> anschließend feststellen: "Aha, so hört sich das also an".

Dies ist aber nicht die richtige Art, an Musik heranzugehen. Es ist eine Art, die den menschlichen Organismus sozusagen als Roboter betrachtet, der Töne hervorbringt, die man sich dann anschließend anhören kann. Das kann aber nicht funktionieren!

Der Prozeß sollte so sein:

Noten sehen -> Klangvorstellung (Rhythmus / Tonhöhen) im inneren Ohr -> Übertragung aufs Instrument.

Was Du mal machen solltest, ist z.B., unbekannte, recht leichte Noten vom Blatt zu singen! Zunächst nur den Rhythmus mit seeehr ungefähren Tonhöhen; später, wenn Du allmählich erfahrener wirst, versuchst Du auch die Tonhöhen genauer zu treffen.

Beim guten Blattspieler (wie auch beim guten Improvisator) geht dann nicht mehr das innere Hören dem Tastenspielen voraus, sondern beides verschmilzt zu einem Prozeß - Hören=Spielen.

Ein weiterer Aspekt ist zudem das Wissen um bestimmte immer wiederkehrende Grundelemente der Musik (z.B. bestimmte Melodiefiguren oder insbesondere Akkorde), so daß man diese auf einen Blick wahrnimmt ("Ach so, das ist jetzt wieder dieser Akkord") und sofort spielen kann, ohne jeden Ton einzeln zu entziffern. Daher rate ich auch unbedingt zu Theorie- und Gehörunterricht!

LG,
Hasenbein
 
Hasenbein hat mit seinen letzten Sätzen es auf den Punkt gebracht. Die Schnelligkeit im Blattspielen liegt darin, dass man bekannte Akkord, Figuren, Rhythmen oder was auch immer schnell zusammenfassen kann. Das bedeutet, dass man Blattspielen üben muss (oder bereits viele Stücke gespielt haben muss) und es nicht einfach so kann.

Ich habe Blattspielen mit der Russischen Klavierschule - Band 2 geübt. Sollte dir das zu schwer sein, versuch es mit Band 1.

Bevor man überhaupt erst vom Blatt spielt, schaut man sich die Noten mindestens eine halbe Minute an und analysiert es durch. Ob es nun die Vorzeichen sind, die Struktur, Bezeichnungen, Taktart oder was auch immer einem einfällt, prägt man sich ein.

Vom Blatt singen ist auch nicht unbedeutend, um vom Blatt zu spielen. Das erleichtert das Ganze um mindestens die Hälfte. Weil letztendlich ist die Grundidee des Stücks, also das was man auch mit der Stimme singen könnte, das Wichtigste, was beim Blattspielen herauskommen sollte. Ob man jetzt ein Akkord mit der linken Hand nicht spielt ist viel unwichtiger, als die Melodie zu verfehlen.

Was man auch nicht machen sollte: Mitten im Stück aufhören, sondern einfach immer weiter spielen, egal was passiert.

Und wie hasenbein gesagt hat. Sich mal mit Musiktheorie befassen. Intervallfolgen, Akkorde sofort aus dem Notenbild benennen.

Viel Spaß beim üben.
 
Hasenbein, es wäre natürlich die ideale Voraussetzung wenn das innere und äußere Ohr so gut ist, und diesen Zustand zu erreichen solllte natürlich
immer eine der höchsten Prioritäten sein.

aber (ein noch unterentwickeltes) Gehör lässt sich nicht so schnell entwickeln. Erst mal viel schneller Erlernen lässt sich blitzschnelles Harmonie-Erfassen (und das jeweilige Umsetzen in der Hand) später dann auch bei komplizierteren Harmonien. Die Augen erkennen das Geschriebene wieder, und sofort automatisch der richtige (blinde) Griff auf der Tastatur.

Beim guten Vom-Blatt-Spiel kommen noch 3 ebenso wichtige Fähigkeiten hinzu:
1. die Tastatur blind erfühlen zu können,
also jede Akkord-Kombination beherrschen, ohne auf die Tasten zu schauen (weil man ja wie der name schon sagt aufs "Blatt" schaut)

2. Die Fähigkeit, während dem Spielen voraus zu denken/schauen,
also ständig wachsam sein, was als nächstes kommt, während die Finger noch das aktuelle wiedergeben.

3. Während dem Spielen Erkennen, wann man vereinfachen kann und muss (gilt nur für schwerere Sachen)


Das Alles kriegt man nur durch Praxis. Vom-Blatt-Spiel lernt man nicht aus einem Buch.

Nur Mut - spiel einfach viel vom Blatt (gibt Unmengen einfacher Stücke von Grieg oder vom frühen Haydn oder Mozart), begleite andere Instrumentalisten - auch wenns wie ein Sprung ins kalte Wasser scheint am Anfang. Notfalls vereinfache Sachen, Hauptsache der Fluss geht nie verloren und du weißt immer wo auf den Noten man gerade ist.

und werde fit in Harmonie, Satzlehre, Intervalle usw.



achja, ähnlich was ubik gerade schrieb. hat sich wohl genau überschnittenh ;)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
(...)
aber (ein noch unterentwickeltes) Gehör lässt sich nicht so schnell entwickeln. Erst mal viel schneller Erlernen lässt sich blitzschnelles Harmonie-Erfassen (und das jeweilige Umsetzen in der Hand) später dann auch bei komplizierteren Harmonien. Die Augen erkennen das Geschriebene wieder, und sofort automatisch der richtige (blinde) Griff auf der Tastatur.
(...)

sehe ich ebenso, auch alles danach - und ich fürchte, dass AstvomBaum damit in der kurzen Zeit bis Freitag überfordert ist.

deshalb kann ich in diesem speziellen "bis Freitag Fall" nur empfehlen: so viel wie möglich das üben, was Du spielen sollst.
 
ich würde mich sofort Rolf anschließen. Und, zum Trost: Ich spiel seit 3 Jahren - aber Sight Reading würde mich schon auf der ersten Seite überfordern. Alles nur auswendig... Ist mir aber wurscht. MUSIK MACHEN geht auch ohne!
 
ich bin Anfänger und arbeite verbissen, daran "zeitnah" vom Blatt zu spielen.
Natürlich nur Anfängernoten auf einfachem Niveau.

Zur Zeit arbeite ich nach "improve your sightreading" von Paul Harris. Also ähnliche Übungen wie im Kember, den du wohl hast.

Was mich weiterbringt, geht in die Richtung was ubik und hasenbein gesagt haben.

Bevor ich die Takte einer neuen Übung spiele, versuche ich, sie zu summen oder im Kopf zu hören.
Nachdem ich es dann auf dem Klavier gespielt habe wiederhole ich die Singübung.
Auch nach einem Tag, oder einer Woche.

Ich mache es jetzt auch mit "richtigen" Stücken, die ich spielen kann: Ich versuche, sie vom Blatt zu singen. (In der Regel still :D ).

Und seit ein paar Wochen mache ich große Fortschritte im "vom Blatt spielen".
Die innere Vorstellung hilft mir.

NewOldie

P.S. Ganz wichtig für mich beim "vom Blatt singen" ist, den Puls zu fühlen. Ich klopfe dann einfach das Metrum mit dem Bleistift auf das Papier.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
ich bin Anfänger und arbeite verbissen, daran "zeitnah" vom Blatt zu spielen.

"Verbissen" ist schlecht. Sehr schlecht. :cool:

Obiger Satz ist in etwa so, als würde ein Gärtner verbissen daran arbeiten, eine Blume durch Gießen und Düngen zum Schnellerwachsen und Schnellerblühen zu bringen. "Nun blüh' gefälligst, doofe Blume!" :D

Ansonsten sind die Dinge, die Du beschreibst, natürlich gut und richtig.

LG,
Hasenbein
 
"Verbissen" ist schlecht. Sehr schlecht. :cool:

Hallo hasenbein,

danke, das war mir gar nicht bewusst, dass ich tatsächlich "verbissen" geschrieben habe.
Aber es gibt einen (erschreckenden) einen Einblick in mein Unterbewusstsein.
Ich entspanne mich also mal wieder. :p


Erreicht ein Schüler nach langem Fußmarsch seinen Guru im Himalaya.
Sagt er: "Meister, ich bin jetzt bereit, die Lebensweisheit zu empfangen!"
Antwortet der Guru nach einer Weile: "Trachte nach dem Erreichbaren!"
Der Schüler enttäuscht: "Aber das ist doch für einen Fortgeschrittenen viel zu einfach..."

Antwortet der Guru: "Gut, dann trachte eben nach dem Unerreichbaren"

.... sollte ich wohl auch mal drüber nachdenken?:D

NewOldie
 
Erreicht ein Schüler nach langem Fußmarsch seinen Guru im Himalaya.
Sagt er: "Meister, ich bin jetzt bereit, die Lebensweisheit zu empfangen!"
Antwortet der Guru nach einer Weile: "Trachte nach dem Erreichbaren!"
Der Schüler enttäuscht: "Aber das ist doch für einen Fortgeschrittenen viel zu einfach..."

Antwortet der Guru: "Gut, dann trachte eben nach dem Unerreichbaren"

Ganz groß!

Einer zum An-die-Wand-Hängen!

Vielen Dank!

LG,
Hasenbein
 
Hallo AstvomBaum (lustiger Name :) ),

neben den schon gegebenen prima Tipps vielleicht noch einen, den auch pppetc schon mal gegeben hat: vielleicht könntest du die Noten dir unbekannter Stücke ohne Klavier studieren, also versuchen, herauszufinden, wie sie klingen könnten, wie Formen, Strukturen, Melodien verlaufen, welche Entwicklungen vorhanden sind (Tempo, Dynamik, Anzahl der Stimmen etc.). Danach könntest du dir mit den Noten in der Hand die Stücke per Tonträger anhören und dabei deine erarbeitete Klangvorstellung mit der tatsächlichen vergleichen.

Weiter ist es meiner Meinung sehr wichtig, nicht alles richtig und auch keineswegs alle Noten spielen zu wollen. Da scheitert es auch oft. Ich muss gestehen, dass ich früher mal die Cesar Franck-Sonate für Violine und Klavier vom Blatt spielen musste (würg! :p ), Gott sei Dank aber nicht im Konzert. Der Prof. meinte hinterher, es sei eine sehr interessante Darbietung der Sonate mit zwei Fingern gewesen :D . Aber immerhin habe ich den Überblick behalten .... . Beim Blatt spielen (und nur da ;) ) ist also kräftiges Pfuschen angesagt!

Viele Grüße

chiarina
 

Ob man jetzt ein Akkord mit der linken Hand nicht spielt ist viel unwichtiger, als die Melodie zu verfehlen.
Dem möchte ich gern noch hinzufügen, dass es sehr darauf ankommt, in welcher "Situation" man vom Blatt spielt. Beim Begleiten (besonders bei Vokalmusik) ist es wichtiger, den Bass mitzuspielen als die Melodie, da auf dem Bass und der Harmonie alles andere aufbaut und hier die Orientierung herrührt. Der Bass ist durch andere Instrumente hindurch auch am besten hörbar.

@ AstVomBaum:
Die Fähitkeit bzw. Fertigkeit, vom Blatt zu spielen, ist nicht nur erlernbar, sondern meiner Meinung nach auch eine gewisse Veranlagung. Ich kenne einige Leute, denen das nie schwer gefallen ist, die es oft, gut und gerne praktizieren, andere mögen es weniger und können es auch nicht besonders gut.
Das ist auch unter Klavierstudenten so; ein wirklich begabter Komilitone von mir spielt ungern vom Blatt und behauptet, er könne es nicht; wie genau dieses "Nicht können" aussieht, ist natürlich relativ. Das hat aber nichts mit seinen Klavierspielfähigkeiten zu tun, er ist unser jüngster Klavierstudent und hat mit 17 Jahren die Aufnahmeprüfung bestanden.
Wir haben sogar einen Klavierprofessor, von dem es heißt, er könne nicht besonders gut vom Blatt spielen. Erlernbar ist es aber offenbar, denn meine Professorin erzählte mir ebenfalls, dass sie es als Kind nicht so gut konnte, und jetzt begleitet sie Klavierkonzerte vom Blatt.

Man kann nicht alles können; vielleicht hast du dafür eine schnelle Auffassungsgabe, was das "richtige" üben von Stücken angeht und lernst Stücke schnell und leicht auswendig.

Ich bin auch nicht so der Blattspiel-König, aber ich stelle doch eine Verbesserung fest, wenn ich es übe, auch wenn die lang nicht so hoch und schnell ausfällt, wie es wünschenswert wäre. Ich muss aber ja nicht Korrepetitor werden... :D

Eine Möglichkeit:
Vor dem Klavierspielen immer 10 Minuten Blattspielen als Einspielen.
 
Danke

Danke für eure Tipps, auf Dauer werden die mir bestimmt helfen, ich hab das mit der Melodie verinnerlichen an sehr einfachen Stücken ausprobiert, das hilft ehrlich, danke.

Tja aber im Moment schockiert mich das ehrlich das ich diese ganzen nun wirklich einfachen Noten (einfach nur Akkordstimmen mit recht simplen, maximal 3 tönigen Basslinien), es handelt sich hierbei übrigens um Studentenlieder, einfach nicht in meinen Schädel kriege, es sind einfach zu viele Noten um sie in ein par Tagen auswendig zu lernen.
Ich sehs schon kommen, ich werde mich Freitag mit einem verdammt eklicgen "wischiwaschie" spielen blammieren, hab heute schon versucht abzusagen, aber alle andern scheinen im Urlaub zu sein, haben uns jetz auf weniger und vorallem kürzere Stücke geeinigt, ich werds trotzdem nicht auf die Reihe kriegen...
Naja vielleicht kann ich meinen "Ruf" wenigstens nicht gant zerstören indem ich mit einem meiner gut eingeübten Stücke überzeuge...

Aber trotzdem danke nochmal, die Tipss helfen mir für die Zukungt sehr.
 
... und warum hast du dann zugesagt, wenn du es nicht auf die Reihe bekommst?
 
Hallo AstvomBaum,

musst du denn wirklich jede einzelne Note auswendig lernen, um die Stücke spielen zu können? Zwischen letzterem und nur vom Blatt gibt es doch auch noch Zwischenstufen.

Wenn es denn auswendig lernen sein muss: Alle Methoden und Grundsätze, mit denen man möglichst viel möglichst schnell ins Langzeitgedächtnis übertragen kann, muss man, fürchte ich, auch erst lernen. Wenn du aber bislang ALLES auswendig gelernt hast, dann wirst du auch eine gewisse Erfahrung im Auswendiglernen haben ...

Du musst dich entscheiden, ob du das Ganze durchziehen willst oder nicht. Wenn nicht, lass es. Wenn ja: Es gibt gute Methoden, eine Sache anzugehen und schlechte. Folgendes wäre eine schlechte:

haben uns jetz auf weniger und vorallem kürzere Stücke geeinigt, ich werds trotzdem nicht auf die Reihe kriegen...
Naja vielleicht kann ich meinen "Ruf" wenigstens nicht gant zerstören

Von vorneherein zu sagen „ich schaff es sowieso nicht“ ist sogar die allerschlechteste.

Liebe Grüße,
Nuri
 
Ich habe leider keinen neuen Tip fürs Auswendigspielen bis Freitag, sonst würde ich gerne helfen. Doch, einen schon: Du mußt zum Lernen nicht am Klavier sitzen, vorausgesetzt, daß du dich anhand der Noten daran erinnern kannst, was du zu spielen hast. Nutze also jede Gelegenheit, die Stücke gedanklich zu spielen oder zu hören und versuche dabei, die Struktur zu erkennen.

Eine Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen, sie ist nicht böse gemeint aber du solltest wirklich darüber nachdenken: Mit diesem Job hast du dich übernommen, auch wenn du es einigermaßen hinbekommen solltest - was ich dir wünsche. Vielleicht solltest du in Zukunft etwas genauer überlegen, bevor du sowas annimmst.

Noch ein Gedanke zur Bewältigung des Freitags: Reicht es vielleicht aus, die Stücke einfach zu begleiten, ohne die Melodie zu spielen? Dann könnte es ausreichen, dir das Taktmaß und die Akkordfolgen aufzuschreiben, am besten zusammen mit dem Text der Lieder. Studendenfeiern sind ja häufig recht feucht und dann kommt es vor allem auf einen unterstützenden Klangteppich an, der zu den Liedern paßt. Wenn du zur Einstimmung den Anfang der Melodie spielen mußt, kannst du das ja ganz banal einstimmig machen, vielleicht in Oktaven, damit es kräftiger wird. Die Akkorde haust du einfach in Vierteln in die Tasten und wenn dir hier und da ein paar Extratöne zur Überleitung einfallen, können die Studenten dazu schmettern, was das Zeug hält :)
 
off-topic in A-Dur

Ich muss gestehen, dass ich früher mal die Cesar Franck-Sonate für Violine und Klavier vom Blatt spielen musste (würg! :p ), Gott sei Dank aber nicht im Konzert. Der Prof. meinte hinterher, es sei eine sehr interessante Darbietung der Sonate mit zwei Fingern gewesen :D . Aber immerhin habe ich den Überblick behalten ....

:D

im Scherzo-Satz prima vista? Hut ab!!! :D der ist bösartig vertrackt...

welcher Teufel stellt solche Aufgaben??
 
wow! Ich habe gerade unglaubliches festgestellt, ich hab alles mit vorher gemacht wie ihr das vorgeschlagen habt (mit melodie erst m Kopf hören, dann mit Noten die Musik anhören), habe die Noten meinem Musiktheoretischemwissen nach analysiert, mir vorher vorrausschauend Fingersätze und schwierige Stellen überlegt (aber nicht aufgeschrieben) und mich dann ans Klavier gesetzt. Dann wars erst so wie immer, ich habs nicht hingekriegt, aber anders als sonst hab ich nicht nach den ersten Takten aufgehört sonder sturr weiter gespielt (beim ersten mal aber etwas langsamer) und siehe da: beim zweiten Durchgang lief es schon beinahe fehlerfrei!
Ich glaub ich hab einfach vorher immer zu früh aufgegeben.
Ich bin ich so dankbar.
Was ich aber feststellen musste ist, dass meine Rechte VIEL besser vom Blatt spielen kann als meine Linke, daraus hat sich für mich der Trick ergeben wenn ich ins taumeln komme nur die Rechte vom Blatt zu spielen und mir mit der Linken einfach eine Basslinie ausm Hut zu zaubern, klappt recht gut.

Ehrlich ich bin euch sowas von dankbar, das ist die Öffnung in einen neue Dimension, jetz hab ich was völlig neues in mir entdeckt, DANKE! :-)

Noch ein Wort dazu warum ich das überhaupt angenommen hab (bin so froh dass es doch klappen wird):
Es war im Prinzip eine Aneinanderreihung unglücklicher Ereignisse, man hat mich schon Monate vorher gefragt, da hab ich natürlich zugesagt, hätte aber nie damit gerechnet die Noten erst soo spät zu kriegen, und zusätzlich kannte ich den genauen Termin nicht, der wurde mir mit den Noten erst eine Woche vorher (letzten Donnerstag) mitgeteilt, mies war nur dass ich von Donnerstag bis Sonntag nicht zu Hause war, sondern etwa 300 km entfernt von meinem Klavier festsaß, aber egal es klappt ja jetz doch alles, danke nochmal!
 
:D

im Scherzo-Satz prima vista? Hut ab!!! :D der ist bösartig vertrackt...

welcher Teufel stellt solche Aufgaben??

Hallo Rolf,

na ja, lass den Hut lieber auf - du weißt nicht und willst es auch gar nicht wissen, wie ich das gespielt habe .... (Mist, unser Computer ist kaputt und ich schreibe jetzt auf unserem Uraltding. Auf dem funktionieren aber die Smileys nicht. Also denk sie dir einfach dazu ..... . Aaah :))))))))) !!! ).

Im Studium war ich ja viele Jahre Korrepetitorin verschiedener Klassen, auch bei Geigern. Und da hatte einer das verabredetete Stück nicht geübt und brachte stattdessen diese ach so leichte Sonate in den Unterricht, bei dem ich korrepetieren sollte - böse Geiger, ja, ja! :p (ist mir Gott sei Dank nur selten passiert). Ich habe im zweiten Satz, so befürchte ich, oft nur den Basston und das Thema gespielt (*hüstel*). Ab und zu auch mal gesprochen oder gesungen, um dann im nächsten Takt oder ein bisschen weiter wieder einzusetzen. Und der Schluss - du glaubst gar nicht, wie entzückend oder auch verzweifelt so ein einzelner Basston mit aufgeschreckter rechter Hand klingen kann ....! Später habe ich sie dann aber mal richtig gespielt, das ist eine tolle Sonate!!!

Aber, lieber AstvomBaum, da siehst du mal, wie man, wenn es nicht anders geht, auch mal derbe pfuschen muss. Hauptsache, man weiß, wo man ist und spielt immer weiter! Bei Studentenliedern reicht es ja vielleicht auch aus, notfalls nur den 1. Akkord jedes Taktes zu spielen. Oder nur die unterste Stimme. Ich würde auch üben, bei allen Phrasenanfängen wieder einsteigen zu können (falls du mal rausfliegst). Aber dein letzter Post zeigt ja schon, dass du auf dem richtigen Weg bist.

Viel Glück und viele Grüße

chiarina
 
off-topic -- Sonate A-Dur

Später habe ich sie dann aber mal richtig gespielt, das ist eine tolle Sonate!!!

das fand Marcel Proust auch!! :)

ich liebe den Anfang sehr und das komplette Finale - schwungvoll und elegant!

Und das Scherzo ist halt vertrackt, da muss man richtig pingelig und akribisch üben :D - aber wenn´s dann mal sitzt, macht es großen Spaß!!

herzliche Grüße, Rolf
 

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