Bösendorfer restaurieren

Ich war diese Woche zwischendurch etwas am regulieren. Eigentlich wollte ich auf Steinway Messwerte gehen, aber das ist hier nicht möglich. Wenn ich den Tastentiefgang auf 10 reduziere ergibt sich eine Steigung von weniger als 40! Also habe ich jetzt Tiefgang auf 10.4 Steigung auf 43, Auslösung 2mm Drop 1 mm. Der Nachdruck ist etwas knapp, aber ich möchte nicht noch weniger Steigung. Geht jetzt jedenfalls gleichmässig, fühlt sich etwas schneller an als vorher. Allerdings habe ich das Gefühl der Flügel ist auch etwas leiser und weniger elastisch.
Ich fürchte fast, dass man bei Bösendorfer Mechaniken einfach nicht aufs Optimum kommt. Die einzige Idee die ich noch hätte, wäre, die Piloten etwas nach hinten zu versetzen, aber das ist mir zu aufwändig und auch zu riskant.
Was meint ihr zu alten Bösendorfer Mechaniken (Die Marke ist übrigens Flemming).
 
Ich war diese Woche zwischendurch etwas am regulieren. Eigentlich wollte ich auf Steinway Messwerte gehen, aber das ist hier nicht möglich. Wenn ich den Tastentiefgang auf 10 reduziere ergibt sich eine Steigung von weniger als 40! Also habe ich jetzt Tiefgang auf 10.4 Steigung auf 43, Auslösung 2mm Drop 1 mm. Der Nachdruck ist etwas knapp, aber ich möchte nicht noch weniger Steigung. Geht jetzt jedenfalls gleichmässig, fühlt sich etwas schneller an als vorher. Allerdings habe ich das Gefühl der Flügel ist auch etwas leiser und weniger elastisch.
Ich fürchte fast, dass man bei Bösendorfer Mechaniken einfach nicht aufs Optimum kommt. Die einzige Idee die ich noch hätte, wäre, die Piloten etwas nach hinten zu versetzen, aber das ist mir zu aufwändig und auch zu riskant.
Was meint ihr zu alten Bösendorfer Mechaniken (Die Marke ist übrigens Flemming).

Erst mal ausprobieren womit der Tiefgang mit der Steighöhe kompatibel ist - Steinway Manual hilft Dir da nicht weiter. Du kannst mit dem Teifgang auch auf 11 gehen, mach einfach Proben wo es sich am besten spielt.

LG
Henry
 
So fertig reguliert!
Ich habe mir ein einfaches Reguliergestell gebastelt damit gings wesentlich genauer. Spielt jetzt spürbar präziser.
Tiefgang etwa 10.6, Steigung knapp 45, Auslösung ca. 2 mm, Abnicken ca. 1mm, Fänger bei 13mm, Repetitionsfeder steigt schön, Nachdruck minimal. Besser wirds nicht.
Ich habe mal nachgemessen: Hebelverhältnis Taste:
Vorderkante Taste-Waagebalkenstift/ Wagebalkenstift-Mittelpunkt Pilote = 2,2
Sollte gemäss Theorie idealerweise eigentlich 2,03 sein, d.h. die Piloten über 1cm weiter hinten stehen.
http://www.klavierstimmer-b-wagner.homepage.t-online.de/fluegelmechanik.htm
Das erklärt auch das Verhältnis Tiefgang/Steigung. Das könnte mit ein Grund sein warum Bösendorfer etwas träge wirken.
 
Dann reden wir aber von einem anderen Preis! Der Teppich wurde Jahrzehntelang aufwändig individuell mit Flecken versehen und mit blossen Füssen aufwändig abgewetzt.
 
Ich hab mir jetz mal selber ein Notenpult für den Bösi gemacht, Modell Johann Strauss. (Kopie von meinem anderen Bösi). Stichsäge mit Sägeblatt "kurve fein". Es lässt sich nicht ganz verhindern das die Schnittkanten etwas ausreissem mal schauen ob ich das gescheit gespachtelt kriege. Muss noch geschliffen werden.
Zeituaufwand fürs Aussägen etwas mehr als eine Stunde
Schwierigkeit 6 von 10
Spassfaktor 8 von 10
 

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Du wirst bald auf die Tastenklappe keinen "Bösendorfer" mehr schreiben dürfen. :-D

Spaß beiseite, gut schaut's aus. :super:
 

Mit 2 h für das Hochziehen bist du sportlich unterwegs. Da bleibt für das Feintuning keine Zeit.
Vielleicht bin ich auch zu langsam. Aber bedenke, ich bin jetzt schon älter als es J.S.Bach jemals gewesen ist.

Grüße altermann
 
Herzlichen Glückwunsch zur gelungenen Restaurierung:super:! Ist leider immer so, dass der Klang bei YT nicht authentisch ist. Aber warum spielst Du das himmlische Ges-Dur Impromptu in G-Dur:konfus:?

Viele Grüße
Christian
 
Danke für eure comments.
@altermann: Vielleicht warens auch drei Stunden, wenn ich am Flügel sitze vergeht die Zeit wie im Flug.
@Christian: Die Noten für das Ges- Dur Impromptu hab ich vor Jahrzehnten mal auf dem Flohmarkt gekauft und wusste gar nicht dass es auch eine andere Version gibt (damals gabs noch fast kein Internet und einen Klavierlehrer hatte ich auch nicht). habe dann später nie mehr umgelernt.
 
Danke für eure comments.
@altermann: Vielleicht warens auch drei Stunden, wenn ich am Flügel sitze vergeht die Zeit wie im Flug.
@Christian: Die Noten für das Ges- Dur Impromptu hab ich vor Jahrzehnten mal auf dem Flohmarkt gekauft und wusste gar nicht dass es auch eine andere Version gibt (damals gabs noch fast kein Internet und einen Klavierlehrer hatte ich auch nicht). habe dann später nie mehr umgelernt.

Stimme das Geflügel einfach einen halben Ton runter. Dann hast du Ges-Dur :lol:
 
@Christian: Die Noten für das Ges- Dur Impromptu hab ich vor Jahrzehnten mal auf dem Flohmarkt gekauft und wusste gar nicht dass es auch eine andere Version gibt (damals gabs noch fast kein Internet und einen Klavierlehrer hatte ich auch nicht). habe dann später nie mehr umgelernt.

So ne Uralt-Ausgabe der Impromptus, wo statt Ges-Dur die Fassung in G-Dur drin ist, habe ich auch von Peters. Aber ich stimme @Moderato zu, in Ges-Dur ist es bequemer zu spielen und hat auch einen ganz anderen Charakter. Da sollte ein Umstieg auf die Original-Tonart bei Deinen Fähigkeiten kein allzu großer Akt sein;-).

Viele Grüße
Christian
 

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