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  • Ersteller des Themas tastenfern
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@hpesch, wie kommst Du zu dieser doch etwas verwegenen Aussage?
 
Auch wenn hier viele anderer Ansicht sind: Ein Bechstein oder eine ähnliche Preiskategorie ist für einen Anfänger, wenn auch ambitioniert, nicht notwendig und bietet wenig Vorteile. Bei der Geige z.B. scheint jedem klar zu sein, dass eine Guadagnini oder Stradivari aus einem Anfänger keine Anne Sophie Mutter macht. Beim Klavier dagegen herrscht ein unglaublicher Markenfetischismus vor.
Ja, gute Musiker brauchen gute Instrumente, um ihre klanglichen und musikalischen Ideen in jeder Nuance umsetzen zu können. Und ein Konzertpianist braucht eine gewisse Reproduzierbarkeit und Kontinuität in der Mechanik, die große Markenhersteller bieten, z.T. sogar mit der Möglichkeit, den Spieltisch vorm Konzert zu tauschen, wenn er dem Solisten nicht zusagt.
Das alles bringt dem Anfänger mit wenigen Jahren Erfahrung aber wenig, denn der hat genug mit seinen Fingern und dem Ausdruck zu tun. Auch wenn es keiner gern hört: Auch auf dem teuren Instrument klingt der Musiker seinen Fähigkeiten entsprechend.
 
Auch wenn hier viele anderer Ansicht sind: Ein Bechstein oder eine ähnliche Preiskategorie ist für einen Anfänger, wenn auch ambitioniert, nicht notwendig und bietet wenig Vorteile. Bei der Geige z.B. scheint jedem klar zu sein, dass eine Guadagnini oder Stradivari aus einem Anfänger keine Anne Sophie Mutter macht. Beim Klavier dagegen herrscht ein unglaublicher Markenfetischismus vor.
Ja, gute Musiker brauchen gute Instrumente, um ihre klanglichen und musikalischen Ideen in jeder Nuance umsetzen zu können. Und ein Konzertpianist braucht eine gewisse Reproduzierbarkeit und Kontinuität in der Mechanik, die große Markenhersteller bieten, z.T. sogar mit der Möglichkeit, den Spieltisch vorm Konzert zu tauschen, wenn er dem Solisten nicht zusagt.
Das alles bringt dem Anfänger mit wenigen Jahren Erfahrung aber wenig, denn der hat genug mit seinen Fingern und dem Ausdruck zu tun. Auch wenn es keiner gern hört: Auch auf dem teuren Instrument klingt der Musiker seinen Fähigkeiten entsprechend.

Das glaube ich nicht. Wenn ich einen Bechstein-Flügel hätte, könnte ich bestimmt so gut wie Horowitz spielen! Mindestens. Wenn das Instrument mit Diamanten besetzt wäre, wie bei Liberace, würde das Spielen auch mehr Spaß machen.
 
@EMoll
Ja, das ist mir schon klar, dass man nur durch ein gutes Klavier nicht gleich besser klingt.
 
Auch wenn es keiner gern hört: Auch auf dem teuren Instrument klingt der Musiker seinen Fähigkeiten entsprechend.
Falsch! Auf einem hervorragenden Instrument klingt das noch viel schrecklicher! Und genau deshalb ist auch für einen Anfänger ein möglichst gutes Instrument vorteilhaft. Weil es nämlich mit zunehmender Qualität die Fehler des Spielers 1:1 umsetzt (oder sogar "vergrößert" und somit hörbar macht. Einfache Instrumente sind da viel verzeihender.

Ich hatte kürzlich ein Mädel an meinem Klavier, das schon sehr lange spielt und leider nur einen Hobel zuhause hat. Das war vielleicht ein Gehämmere - weil es eben zuhause nicht anders geht und dort auch nicht so hörbar ist. Mein Klavier hat das sofort gnadenlos aufgezeigt. Und leider das Mädchen nicht glücklich damit gemacht.
 
Ich hatte kürzlich ein Mädel an meinem Klavier, das schon sehr lange spielt und leider nur einen Hobel zuhause hat. Das war vielleicht ein Gehämmere - weil es eben zuhause nicht anders geht und dort auch nicht so hörbar ist. Mein Klavier hat das sofort gnadenlos aufgezeigt. Und leider das Mädchen nicht glücklich damit gemacht.
Ein vernünftiges Premium-Digitalpiano statt des China-Hobels zum gleichen Preis hätte diesen Menschen sicherlich schon erheblich weitergebracht.

Darauf kann dann auch jederzeit ohne Moderator geübt werden. Wenn wie blöd gehämmert wird, dann weil zu Hause der Filzlappen immer unten ist.
 
Hmm, jetzt sind wir bei der Grunsatzdiskussion, was "angemessen" ist.

Ich will einfach nur ein gutes wertbeständiges Klavier, in Europa unter fairen Bedingungen gefertigt. Das auch nach etwas klingt und für einen ambitionierten Hobbymusiker geeignet ist.
Ich stelle mir hier keinen High-End Konzerflügel auf. Ich bin auch nicht übertrieben auf eine Marke aus. Aber ich will schon etwas "anständiges" für mein Geld, weil ich kaufe dann so schnell kein Klavier mehr. Also ein "Chinahobel" wird es sicher schon mal keiner.:-D
 
Auch wenn hier viele anderer Ansicht sind: Ein Bechstein oder eine ähnliche Preiskategorie ist für einen Anfänger, wenn auch ambitioniert, nicht notwendig und bietet wenig Vorteile. Bei der Geige z.B. scheint jedem klar zu sein, dass eine Guadagnini oder Stradivari aus einem Anfänger keine Anne Sophie Mutter macht.
Man muss natürlich sehen, was man sich leisten kann und will. Trotzdem ist es so: Ein schlechtes Instrument spielt sich oftmals auch schlecht. Es wird den Eindruck vermitteln, man sei zu blöd. Dann verliert man den Spaß. Dein Geigenbeispiel ist übrigens ungeeignet, diese Aussage zu entkräften. Es gibt auch hier die billigen Chinahobel (Kindergeige komplett mit Kasten um 100 Euro). Die klingen Scheiße, und die spielen sich Scheiße, und eignen sich bestenfalls dazu, einem quengelnden Kinde klarzumachen, dass Geige doof ist.
 
@dilettant Es gibt sehr viel zwischen einem „Hobel“ und einem Bechstein und der größere Teil davon ist gerade für einen Anfänger extrem brauchbar. Ich kenne Leute, die ihr Musikstudium absolviert haben, ohne auf einem Klavier in dieser Preisklasse zu spielen.

@tastenfern Das mit den Fertigungsbedingungen kann ich gut nachvollziehen. Wenn du ein Klavier eines deutschen Herstellers kaufst (Achtung: Viele der ehemaligen Traditionsmarken lassen auch in Fernost fertigen und erledigen nur das Finish in Deutschland), hast du auf jeden Fall ein Instrument, mit dem dein Mann sehr lange Spaß haben kann.
 

Neben allen objektiven Kriterien die beachtet werden müssen, ist mir persönlich das subjektive Kriterium von ausschlaggebender Bedeutung. Jeder Pianist/Klavierspieler kennt das: es muss zwischen Klavier und Spieler "etwas passieren", nein, kein Witz. Es ist wie bei Menschen: entweder die Chemie stimmt, oder sie stimmt nur mittelmäßig, oder gar nicht. Und das hat man nach wenigen Takten meistens heraus. Manche Klaviere reagieren auf die eigene Spieltechnik extrem dankbar, produzieren das Gemeinte mindestens in der Form, die man beabsichtigt hat. Ich nenne sie die "Selbstspieler": an denen klappt einfach alles, ob Triller, Nuancierungen, egal. In solchen Fällen ist es "die große Liebe": kaufen!
Dann gibt es die andere Gruppe, wo man froh sein kann, dass sie nicht schon mit der Tastaturklappe zuschlagen, bevor man einen Ton gespielt hat..., wo keine einzige Eingabe korrekt beantwortet wird, wo die Dynamik kaum zu steuern ist: knallende Mitten oder Bäße, stählerne, metallische Höhen, als würde gerade ein Glascontainer geleert, etc. Ich kenne eine renommierte Marke, bei der ich bislang nur dieses Grauen erfahren habe, sie aber nicht beim Namen nennen möchte, um keinen Ärger zu bekommen.
Also: nach allen objektiven Kriterien, einfach spielen, und das Subjektive in den Vordergrund stellen.
Pianist und Klavier müssen eine Symbiose eingehen, und das geht nunmal am besten über die Liebe..;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn du ein Klavier eines deutschen Herstellers kaufst (Achtung: Viele der ehemaligen Traditionsmarken lassen auch in Fernost fertigen und erledigen nur das Finish in Deutschland)

So undifferenziert würde ich das nicht sagen. Richtig ist, daß manche Traditionsmarken seit längerer oder kürzerer Zeit (letzteres z.B. Feurich) nur noch Handelsmarken sind, die irgendwem im Ausland gehören. Aber die verbliebenen renommierten deutschen Hersteller wie etwa A. Förster, Steingräber, Blüthner oder Grotrian fertigen durchaus von A-Z im Inland (Blüthner verkauft importierte Instrumente unter dem Namen Irmler). Welche Hersteller meinst Du denn?
 
In dieser Optik ist das Klavier zu diesem Preis unverkäuflich.
hattest Du damals das 130 T-PS in Eiche natur satiniert gemeint? WENN ich ein Klavier kaufen wollte und WENN dieses Modell mir zusagen würde und WENN ein dem Wert des INstrument adäquater Preis dransteht ( tut er das ? ) würde ich mir das INstrument in dieser Optik WENN es so aussieht wie auf dem Bild DIREKT kaufen.... sieht doch schick aus ... und der satinierte Apfelbaum darunter noch vielmehr .... :love:

btw... meint Ihr sowas wäre zu gross für mein kleines Musikzimmerchen ( 14qm) :-)
LG
OrangeT
 
(...)sieht doch schick aus ... und der satinierte Apfelbaum darunter noch vielmehr .... :love:

btw... meint Ihr sowas wäre zu gross für mein kleines Musikzimmerchen ( 14qm) :-)

Der satinierte Apfelbaum ist die Wucht! Allerdings waren alle Steingraeber-Klaviere, die ich bsilang anspielte, recht "scharf intoniert" -unter dem Aspekt würde ich bei 14 qm abraten. Ist das Instrument allerdings weich, spricht nichts dagegen.
 
Noch ein Tipp zum Klang: Manche Klavierhändler stellen ihre schwächeren Klaviere in die Mitte des Raumes, die besten und hochwertigsten jedoch an die Wände. Warum? Ein Klavier klingt hauptsächlich hinten raus, und nahe an der Wand entfaltet es den Klang weniger gut als frei im Raum oder weiter weg von der Wand. Zudem kann man psychologisch das Interesse des Käufers besser auf sog. Ladenhüter lenken, wenn sie prominent mitten im Verkaufsraum stehen. High End Klaviere gehen eher weg, da Kenner und Könner mit genug Kohle wissen was sie wollen. Ich hab jedenfalls schon öfter die schlimmsten Drahtkommoden mitten im Raum angetroffen und die Steinways, Bechsteins etc. dezent an der Wand.
Im Übrigen teile ich die Ansicht, dass ein gutes hochwertiges Klavier auch für Laien besser ist. Deutsche Marken sind da eben schon gut. Ich kenne Förster sehr gut, das sind hammergeile Klaviere!
 
tastenfern, habt ihr schon eine Entscheidung getroffen?

Ein gutes/hochwertiges Instrument ist nie verkehrt, auch oder gerade für Anfänger nicht. Ich habe mein Piano kürzlich reparieren lassen, der Unterschied beim Anschlag ist deutlich spürbar.

Wenn ich Platz für einen Flügel hätte (kommt vll. in ein paar Jahren), würde ich mir den gebrauchten Bösendorfer vom Stingl auf der Wiedner Hauptstraße in Wien kaufen. Fazioli Flügel sind auch sehr zu empfehlen.
 
Wenn ich könnte wie ich wollte,:cry:
Nur ein SEILER Piano .
War mein allererster unvergessener Klavierkontakt.
Wunderbarer weicher Klang.:love:
 

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