Berufschancen

Und @Chiarina: Korrepetitor ist oft ein wenig angenehmer Beruf, was ich so höre, man muss alles können und es allen recht machen, hat eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, wenn man schwierigste Klavierauszüge vom Blatt spielen (und ggf. noch eine Terz nach unten transponieren) muss, muss zu ganz vielen Proben da sein, darf aber nie im Konzert spielen. Korrepetition kann auch wirklich nicht jeder.

Kammermusik ist sicher was feines, doch es ist bestimmt nicht einfach, geeignete Ensemblepartner zu finden, engagiert werden muss man außerdem genauso.

Hallo Stilblüte,

ich kann dich gut verstehen und habe auch sehr lange Zeit so gedacht. Aber auch die Beiträge von PianoAktiv, Franz und Fabian machen einem klar, dass, ja, auch ich!, man doch sehr bequem auf seinem Hosenboden sitzt und denkt, Üben allein reicht. Ich habe einige Schüler, die im Marketing bei Procter§Gamble angestellt sind und was da abgeht, um ein! Produkt zu vermarkten....! Im Spiel selbst kann man sich sicher nicht von allen anderen abheben - dafür gibt es viel zu gute und viele Pianisten.

Als Korrepetitor werden übrigens an den Opernhäusern etc. eher Dirigenten eingestellt - die haben ein ganz anderes Know-how als unsereins. Aber ich habe mich z.B. schon zu meiner Zeit gewundert, wie wenig Pianisten an den Hochschulen Kammermusik machen. Ich selbst war die ganze Zeit studentische Hilfskraft bei verschiedenen Streicher-und Bläserklassen und habe mir damir auch meine Brötchen verdient. Man knüpft darüber sehr viele Kontakte - so habe ich z.B. mit Leuten gespielt, die den ARD-Wettbewerb gewonnen haben oder in sehr guten Orchestern sind. Begleiten kann man lernen, alles eine Frage der Übung.

Ansonsten könnte man sich durch die Präsentation von Konzerten von der Allgemeinheit abheben - eine Freundin von mir tut sich immer mit einer Schauspielerin zusammen und sie machen einen musikalisch-literarischen Abend. An der Musikhochschule Detmold gibt es einen Aufbaustudiengang "Konzertvermittlung" (o.ä.), der sich mit dem Aufbau und der Moderation von Kinderkonzerten u.a. befasst.

Franz und PianoAktiv zeigen ja auch, das es geht, also die Hoffnung nicht aufgeben und sich das Ganze erst man durch den Kopf gehen lassen. Einfach ist es nicht und mit Risiken behaftet - das ist klar!

Viele Grüße

chiarina
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Claudius,

Dein Vorstellungsthread sprengt schon alle Vorstellung.:D

Es ist gut, wenn man sich mit Konzepten verschiedenster Art anfreundet und ich sehe, dass Stilblüte dies durchaus ernst nimmt. Ich bin sicher es gibt noch eine Vielzahl Ideen, die nur darauf warten erdacht zu werden, gelebt zu werden und erfolgreich umgesetzt zu werden. Es ist eine Frage der Identifikation mit der Idee und ein beharren auf Umsetzung der Idee.

Stilblüte, Du magst es glauben oder nicht, aber so an die 50 Leute hier im Forum hättest Du für den Teil der Unterstützer ganz sicher, wenn es denn wirklich Dein Wunsch wäre, es so zu machen. Du bräuchtest sicher nicht zu jedem pilgern für ein Hauskonzert. Eine kleine selbst gebastelte Urkunde, eine offizielle Bekanntmachung und natürlich CDs oder DVDs :cool: die nur der Förderer bekommt und nicht kaufbar wäre. Du müsstest den Förderer als Teil Deiner Firma ansehen und ihm/ihr den Status eines wertvollen Mitarbeiters spüren lassen. Eine Firma, bei der der Förderer gerne mitarbeitet wegen der Gemeinschaft/Familie/dem Hilfefaktor/Zukunftsaussichten und vor allem selbst einen Teil daran beigetragen zu haben, dass jemand anderer berühmt wird und nicht von dieser Berühmtheit vergessen wird. Was wäre ich stolz, wenn ich sagen könnte, ohne mir wäre Stilblüte nicht so bekannt wie sie jetzt ist. Ich hab sie im Fernsehen gesehen. Seht her, liebe Freunde im Altersheim - da ist sie und das wegen mir! ...und sie schickt mir heute noch jedes Jahr zu Weihnachten Kekse! :cool::shock: *scheibenkleister*

Also das könnte man noch weiter spinnen, aber eigentlich will ich damit nur sagen, dass es unterschätzt wird, wie wichtig die Leute um einem selbst sind in Bezug darauf, dass sie helfen können. Irgendwer muss aber die Initiative ergreifen. Im Forum ist es so, ich stelle eine Frage in Bezug auf Laufwerke/Socken oder Klaviere, und schon rennt man mir die Türe mit Hilfe ein. Es läuft nicht so, dass ich zuerst bezweifle, dass mir wer helfen kann oder dass es eine Lösung gibt für mein Problem und lasse die Obertöne dazu mitschwingen in der gestellten Frage. So läuft es nicht. Ich bin bereit, etwas zu tun - sagt mir was ich machen soll - so läuft es.

LG
Michael
 
Stilblüte, du denkst viel zu eingefahren. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass man als Pianist vernünftig verdienen kann. Und dazu muss man nicht mal jedem bekannt sein.

Das ist erst mal die grundsätzliche Fragestellung: Will ich ordentlich verdienen oder reich und berühmt werden? Wer das zweite will muss vermutlich sehr talentiert sein, sehr sehr hart arbeiten und zusehen, dass er durch gutes Networking in ein großes Label kommt. Das ist aber nur eine Vermutung, bei diesem Weg kenne ich mich nicht aus.

Wenn du einfach nur ordentlich verdienen willst, kann ich gerne im Detail darstellen, wie das gehen kann. Die Frage ist: Wie viel willst du (netto) verdienen? Wenn wir eine Zahl haben, mache ich weiter.
 
Ich klinge schon wieder sehr kritisch, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass dieser 100(0)-Fans-Text mittel- oder langfristig bei allen funktioniert.

Ich stimme völlig mit Dir überein, es funktioniert nicht bei jedem, weil den meisten zu früh die Luft ausgeht.

In der Theorie ist es ganz einfach:
Nach ein bischen Marktforschung (Bedarf) entscheidest Du Dich für irgend ein Projekt:
  • z.B: Du spielst diese unbekannte Wagner Sonate zusammen ein paar anderen unbekannten Stücken auf CD ein. Es können vielleicht auch ein paar bekanntere dabei sein.
  • Du organisierst ein paar Konzerte, wo Du die CD vorstellst
  • Du macht Werbung auf allen Dir möglichen Kanälen. (Lokalpresse, Plakate, Handzettel, Internet, Forum, Youtube, eigene Website.
  • Du spielst Deine Konzerte und machst es so gut, dass Deine Zuhörer Deine CD kaufen (da ist natürlich Deine Webadresse drauf) und gerne in weitere Konzerte kommen wollen. Auf Deiner Website gibts eine Möglichkeit sich in eine Emailliste einzutragen.
So nimmt das dann seinen Lauf. Dann machst Du ein neues Projekt usw. Irgendwann, wenn Du Deine Zuhörer wirklich nachhaltig begeistern kannst, wirst Du vielleicht "entdeckt" und bekommst wie Rolf einen festen Platz im Konzertbetrieb.

Du hast ja einiges schon gemacht. Z.B. Mozartkonzert mit Orchester. Eine Fangemeinde gibt's ja auch schon.

Zwei Dinge sind nach meiner Erfahrung sehr wichtig:
1. Deine Ausbildung darf nicht unter dem durchaus arbeitsintensiven Selbstmanagement leiden. Am besten Du findest jemand der Dir das abnimmt.
2. Du musst dafür sorgen, dass Dir nicht die Luft ausgeht.

Eigentlich hast Du doch noch viel Zeit. Lernen und Üben ist zum jetzigen Zeitpunkt das wichtigste.

-----------------------------------------------------------

@ Fabian: Wie wärs, wenn Clavio ein Seminar organisiert:
Selbstmanagement für Musiker, einschl. Internetmarketing und Suchmaschinenoptimierung?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
@ Fabian: Wie wärs, wenn Clavio ein Seminar organisiert:
Selbstmanagement für Musiker, einschl. Internetmarketing und Suchmaschinenoptimierung?

Ich würde es sofort machen.

Aber...

Das ist etwas, was Pianisten zwar brauchen, aber nichts, was sie wollen. Ich denke nicht, dass ich das für mich gewinnbringend anbieten könnte.

Wenn Stilblüte allerdings will, manage ich sie. Mein Ansatz wäre ein ganz anderer als es derzeitige Musikmanager machen. Von deren Art habe ich keine Ahnung. Aber mit über 10 Jahren Erfahrung im Bereich Online-Marketing habe ich andere Mittel und Wege.
 
Hola, ich komme mir vor wie im Schlaraffenland :D

Meine Eltern wären vermutlich einigermaßen beruhigt, wenn ich an das Klavierstudium noch ein Schulmusikstudium anschließen würde - ihr wisst schon, festes Einkommen, man ist über den Arbeitgeber versichert, Rente vorhanden und so weiter.
Keine Ahnung, was so ein Schulmusiker netto im Monat verdient. Kommt natürlich auch drauf an, ob man irgendwann in ferner Zukunft mal zum Oberstudienrat aufsteigt.
Wichtig wäre mir, dass ich mir irgendwann in nicht allzuferner Zukunft ein ordentliches Instrument mit waagrechten Saiten leisten kann und wie auch immer geartete Räumlichkeiten, in denen ich das spielen kann.
Wenn ich eine Familie hab, sollte die auch ernährt werden.

@ Franz:
Hm klingt eigentlich alles logisch. In der Tat...
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wichtig wäre mir, dass ich mir irgendwann in nicht allzuferner Zukunft ein ordentliches Instrument mit waagrechten Saiten leisten kann und wie auch immer geartete Räumlichkeiten, in denen ich das spielen kann.
Wenn ich eine Familie hab, sollte die auch ernährt werden.

Hab doch ein bischen Geduld!
Du hast bisher alles richtig gemacht.

Pianistisch hast Du riesengroße Fortschritte gemacht, seit ich Dich vor zwei Jahren in München kennengelernt habe. Natürlich hast Du noch sehr viel zu lernen. Konzentrier Dich darauf. Das wichtigste ist Dein Studium!
Laß Dich nicht zu sehr von dem ganzen Managementkram ablenken, das kann eine echte Falle sein.

Ich bin sicher, Du wirst Deinen Weg finden.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Fabian,
ich glaube, Du irrst in Deiner Einschätzung, ein solches Seminar Gewinn bringend anzubieten. Das ist nur eine Frage, wie man das angeht und wo und wem man so etwas anbietet.

Beste Grüße
Claudius
 
Herzlich willkommen

Hallo pianoAktiv,

5 Seiten Vorstellung - das haben nur wenige geschafft bisher, alle Achtung.
Es ist aber auch hoch interessant bis hierher zu lesen.

Auch von mir ein ganz herzliches Willkommen!

Gruß aus Schwäbisch Hall

Walter

Hallo Stilblüte und alle anderen Interessierten:
pflege die bisherigen Kontakte, nicht nur die Internetkontakte, sondern die persönlichen Kontakte, Schulbekanntschaften, Musikschulbekanntschaften, Orchestermitglieder (die Dich schon mal begleitet haben), Nachbarschaft usw.
Mein letztes Konzert war auf solchen Kontakten + Handzettel aufgebaut, ca. 120 Leute waren da, 50 davon waren persönliche Bekannte von mir.
(Jetzt bin ich schon wieder so oberlehrerhaft :rolleyes: sorry)
 
In der Tat ist dies hier der spannendste Neueinstieg sei langem.

Es ist wichtig und auch erfrischend zu lesen, dass mal abseits der eingefahrenen Pfade gedacht wird und eben nicht nur in Bezug auf die Kunst des Klavierspiels sondern auch um die Kunst, den Beruf zu gestalten.

Die Alternative: entweder begabter Künstler mit Erfolg und Agenturverträgen oder andereseits Klavierlehrer- meist an einer Musikschule - wird ja meist unwidersprochen hingenommen und dritte Wege nicht gesehen bzw. nicht gewagt.

Es klingt nach Allgemeinplatz, dass unser Leben im ständigen Fluss ist aber tatsächlich wissen wir wenig über künftige Entwicklungen und Möglichkeiten.

So wurden noch vor einigen Jahren, die Möglichkeiten des e-commerce (Einkaufen über das Internet) als fast chancenlos eingestuft- damals hatten nur wenige Prozent der Bevölkerung einen Anschluss. Und wie hat sich das heute entwickelt?

Dass man ein richtiges Tonstudio praktisch in einem Programm haben kann wie heute Steinberg und emagic als beispiel wurde noch 1988 von IBM und Microsoft als Fantasterei abgetan. Nur die firma ATARI war damals schon anderer Meinung und konnten ihren Vorsprung aber gegen über den Branchenriesen nicht nutzen.

Die Frage, ab welchem Stand man ein guter Pianist/in ist muss auch ständig neu gestellt werden. Denn in Bezug auf das Marketing spielt es auch eine nicht unerhebliche Rolle, was das Publikum hören und sehen will.

Ich behaupte mal recht provokant, dass es auch sehr gute Pianisten gibt, die weder die h-moll Sonate, noch Liszt Paraphrasen spielen können aber in anderen Bereichen und Stücken durchaus ebenbürtig darstellen können.

Es gibt verschiedene Typen wie den "Tastenlöwen" oder den "Klangzauberer", wobei der eine wie der Andere sein Publikum finden kann,. wobei ich mir nicht mal sicher bin, ob der Tastenlöwe mehr Fans an sich ziehen kann.

Klavierspielen ist für den vom Virus befallenen eine Notwendigkeit wobei er sich auch als Konzertierender als ständig Lernender begreift, wenn es klug ist.
Auch LangLang oder Stadtfeld- um nur mal 2 Beispiele zu nennen- wissen, dass sie immer wieder neuen Rat einholen müssen und tun dies auch.

Es ist schwer, eine Grenze zu ziehen, ab welchem Können man sich nun öffentlich zeigen und präsentieren kann.

Da hier insbesondere Stilblüte angesprochen wurde, möchte ich klar feststellen, dass sie diese Grenze bereits überschritten hat. Unbestreitbar erreicht ihr 'Spiel das Publikum und ist geeignet, Fans an sich zu binden. Ebenfalls bin ich sicher, dass ihr zahlreiche Unterstützung durch Clavio-User sicher wäre, wie schon angesprochen. Dies hat aber auch mit dem grossen Fortschritt zu tun, den Stilblüte im Verlauf der letzten Jahren gezeigt hat und diese Erwartung wird sicher nicht geringer werden.

Deshalb meine ich auch, dass das Hochschulstudium eminent wichtig ist, denn dort wird ein Grossteil des weiteren Reifeprozesses vonstatten gehen. Diese Möglichkeit muss unbedingt weiter beschritten und genutzt werden.

Für mich heisst dies nun: Das weitere Lernen mit Ernst und Disziplin weiter wollen aber die anderen Möglichkeiten nicht auszuschliessen.

Alles ist eine Frage der Organisation, der Fantasie, der Planung und des Mutes.

ALle Eigenschaften sehe ich aber bei Stilblüte ausreichend vertreten.
 
Die 6. Seite schaffen wir sicher auch noch, hallo Claudius! :D
Selten, dass sich eine Vorstellung in so interessante Ecken weiterentwickelt. Freue mich auf weitere interessante Beiträge von Dir!

Noch kurz was zum Thema:

Carsten Dürer, der Herausgeber (und Hauptschreiber) von PianoNews hat eine kleine Broschüre ("Können allein reicht nicht") geschrieben, die vielleicht ein paar hier interessieren könnte.

Ich hab' sie gekauft, obwohl es mich eigentlich nicht wirklich betrifft (was öfters passiert...bin wohl zu neugierig ;)). Ich fand jetzt nichts völlig überraschendes drin, aber für den Preis von unter 10 Euro kann man das Heftchen vielleicht auch einfach mal als weitere Denkanregung mitnehmen.
 

Die Alternative: entweder begabter Künstler mit Erfolg und Agenturverträgen oder andereseits Klavierlehrer- meist an einer Musikschule - wird ja meist unwidersprochen hingenommen und dritte Wege nicht gesehen bzw. nicht gewagt.

hallo,

tatsächlich sind dritte Wege nicht nur möglich, sondern auch nötig.

Der Grund dafür ist, dass der erste Weg (Agenturvertrag etc.) eine immense "Zulassungsbeschränkung" aufweist und dass der zweite Weg trotz akademischer Ausbildung leider (!!!) nur selten akademische Bezüge ermöglicht.

Du hast irgendwo mal geschrieben, dass es eher realitätsfern ist, das Klavierstudium so anzulegen, als ginge es einzig um die Ausbildung zur Konzertkarriere (die dann meistens doch nicht realisiert wird) - - da ist unzweifelhaft was wahres dran!!! Wenn man aber bedenkt, dass auch für (erfolgreiche) "dritte Wege" sicher nötig ist, gut spielen zu können, kann die herkömmliche "Pianistenausbildung" an den Hochschulen eigentlich bleiben, wie sie ist. Was danach kommt, und das können "dritte Wege" sein, ist eine andere Frage.

Der erste Weg (Konzertkarriere, Agenturvertrag etc.) ist aber oft der Traum oder besser gesagt die Schwärmerei - irgendwo sollte es auch möglich sein, das hierfür nötige Können zu lernen: und das ist eine der Funktionen des Kalvierstudiums. Angenommen, man reformierte es im Hinblick auf eine spätere Berufswahl, die eine als zu unrealistisch angenommene Konzertkarriere ausschließt: wäre das pianistisch nicht ein Herunterschrauben der Qualität?

Ich will solche Fragen nicht entscheiden müssen - aber ich finde es immer begrüßenswert, wenn arrivierte Pianisten wie Beroff, Fleisher oder Margulis eben auch unterrichtende Klavierprofessoren sind.

Gruß, Rolf
 
Wenn du einfach nur ordentlich verdienen willst, kann ich gerne im Detail darstellen, wie das gehen kann. Die Frage ist: Wie viel willst du (netto) verdienen? Wenn wir eine Zahl haben, mache ich weiter.

Hallo Fabian,

deine Ideen und Erfahrungen hierzu interessieren mich natürlich sehr, denn von Online-Marketing o.ä. habe ich absolut null Ahnung! Insofern bin ich auch bei einem Seminar von dir dabei!
Also sind wir doch zunächst einmal bescheiden und gehen von 1000€ netto aus ......:D. Und nun?

Viele gespannte Grüße

chiarina
 
Hallo Rolf,

Ich will solche Fragen nicht entscheiden müssen - aber ich finde es immer begrüßenswert, wenn arrivierte Pianisten wie Beroff, Fleisher oder Margulis eben auch unterrichtende Klavierprofessoren sind.


Ich stimme Dir hierin zu, aber auch nicht. Viele der arrivierten Pianisten, die auch Professuren inne haben, sieht man an den Hochschule eher selten. Ich sag's vorsichtig und will das auch nicht generalisieren. Aber ich erinnere mich an Kommolitonen, die dann auf eigen Kosten zum Unterricht nach Paris fliegen sollten, weil der Herr eben dort weilte. Auch zwei Professuren anzunehmen ist in diesen Kreisen ja nicht so selten.
Es bleibt also eine Frage, ob sich jemand wirklich seinen Studenten zur Verfügung stellen will.
Darüber hinaus habe ich einzuwenden, dass nicht jeder arrivierte Pianist ein guter Pädagoge auf Top-Niveau ist.
Das habe ich nun selbst oft genug erlebt, dass ich bei Kursen von Leuten mit einem riesigen Namen war und die pädagogischen Fähigkeiten dieser arrivierten Pianisten gegen null ging oder da Ratschläge gegeben worden sind, die ich mal unter die Kategorie "absurd" einordne.
Ich bleibe dabei, man kann nicht schon deshalb unterrichten, weil man selbst mal Unterricht gehabt hat oder weil man als Pianist große Erfahrung hat.
Da muss immer nocht etwas dazukommen.

Das ist aber ein anderes Thema.

Beste Grüße
Claudius
 
Also sind wir doch zunächst einmal bescheiden und gehen von 1000€ netto aus ......:D. Und nun?

1.000 € netto ist nicht ordentlich. Ich meine, dass eine Kassiererin bei Aldi soviel verdient. Wenn du gut ausgebildeter Pianist mit Hochschulabschluß bist, kann das kein Ziel sein...

1.000 € monatlich sind 12.000 € jährlich. Als Gewerbetreibender machst du folgende Rechnung:

13.000 € Gewinn
- 927 € Einkommensteuer
=====================
12.073 € netto

Du zahlst also kaum Steuern. Nicht berücksichtigt ist u.a. die Krankenversicherung.

Um 13.000 € zu erzielen brauchst du 130 Fans, die bereit sind 100 € (+MwSt.) im Jahr bei dir auszugeben. Du musst also nur 130 Leute finden.

Man muss sich also fragen:

1. Wie finde ich meine "Fans"?
2. Was muss ich anbieten, dass sie 100 € im Jahr bei mir ausgeben?

Auf 1.000 € netto zu kommen sollte kein Problem sein. Das schaffst du vielleicht schon innerhalb einer mittleren Stadt mit 100.000 Einwohnern. Wenn es dir gelingt, innerhalb so einer Stadt bekannt zu sein, wirst du mehr als 1.000 € netto verdienen.
 
1.000 € netto ist nicht ordentlich. Ich meine, dass eine Kassiererin bei Aldi soviel verdient. Wenn du gut ausgebildeter Pianist mit Hochschulabschluß bist, kann das kein Ziel sein...

Hallo Fabian,

natürlich ist das kein ordentlicher Verdienst. Aber da siehst du mal, wie geschäftlich "versaut" wir (jedenfalls ich) Pianisten schon sind. Ich jedenfalls bin schon froh, wenn ich überhaupt ein einigermaßen hohes Entgelt für Konzerte bekomme. Im Studium habe ich jedenfalls immer gedacht, dass ich mal in einer billigen Wohnung mit Apfelsinenkisten als Regale lebe. Deswegen kann ich auch Stilblüte so gut verstehen, weil man gar nicht damit rechnet, als ausgebildeter Pianist mal genügend Geld für seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Ja, so verrückt ist das!

Mittlerweile denke ich auch anders darüber und finde die Diskussion hier super und auch mal dringend nötig - ich werde mir also die 130 Fans mal durch den Kopf gehen lassen. Willst du nicht vielleicht trotzdem mal ein Seminar anbieten?

Danke und viele Grüße

chiarina
 
ich möchte mal in den Raum stellen, dass längst nicht alle Akademiker akademisch verdienen.

Aber selbstverständlich ist der Musikerberuf auch ein Business, dient dem Lebensunterhaltserwerb.

Es ist natürlich auch ein Privileg, ein so schönes Studium absolvieren zu dürfen.

Ich meine aber auch allgemein zu beobachten, dass Musiker und Künstler allgemein wenig Geschick zeigen darin sich zu vermarkten. Bei manchen ist es sogar verpönt... und das ist doch seltsam?:)
 
. Aber hier müssen wir uns entscheiden, in welche Richtung wir das Gespräch führen wollen:
A) Wie entwickele ich ein musikalisches Profil und bilde, höre und spiele mich über den Durchschnitt
oder
B) Wie entwickele ich ein geschäftliches Profil, das mich aus dem Durchschnitt der Musiker und Instrumentallehrer heraushebt. Inwieweit kann ich einen Erfolg planen.
Entscheiden wir uns mal in Richtung A) - was würdest du vorschlagen? :)

Liebe Grüße
Stilblüte
 
Ich würde sagen, ohne a) kein b)...

Ohne b) bringt einem a) allerdings auch nichts.

La vie est dure... :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 

Zurück
Top Bottom