Musik als Beruf - Lohnt es sich?

wie alt bist Du denn?...
 
15!! wieso meinst du?? ist es total falsch was ich geschrieben habe ;) :D
 
ne weil ich was von "gymnasium nächstes jahr" gelesen habe und mich davon angesprochen fühlte :D ...
 
Vor allem aber sollte man aber noch einen, nicht ganz unwesentlichen Punkt bedenken: Wenn du dein Hobby zum Beruf macht, musst du dir ein neues Hobby suchen...

Wunderbar, den muss ich mir unbedingt merken:D

Hallo Tomita,

ich finde es absolut richtig, dass du dich so früh und intensiv mit deiner beruflichen Zukunft auseinandersetzt. Viele rutschen irgendwie in einen Beruf, ohne wirklich alle Möglichkeiten geprüft zu haben.

Ich kann dir auch nicht sagen, ob du als Musikerin eine Chance hast, es gibt reichlich gute bis sehr gute Pianisten, aber wie der Schlüssel zu den Weltbühnen aussieht weiß wohl niemand so wirklich. Also ist eine ehrliche Einschätzung deines Klavierlehrers mit Sicherheit der richtige Einstieg, er sollte deine spielerischen Möglichkeiten am besten beurteilen können.

Wenn ich einem jungen Menschen heute bei der Berufswahl helfe, dann mit folgenden Aspekten:

- Recherchiere sorgfältig, welche Berufe es gibt und was für dich interessant klingt. Schau dir die interessanten gründlich an und verschaffe dir ein Bild davon.
- Überlege genau, was dir wirklich Spaß macht, in welcher Branche auch wirklich dein Herz dabei ist. Der Beruf sollte einem Spaß machen und nicht in erster Linie nach der Verdienstmöglichkeit ausgesucht werden.
- Überlege, in welchem Beruf du dich selbstständig machen kannst. Hier bietet sich z.B. der wunderbare Beruf des Klavierbauers an. es kann durchaus interessant sein, sein eigener Chef zu sein.
- Überlege dir gut, ob du für einen Beruf deine gewohnte Umgebung verlassen möchtest. Es hilft dir nichts, wenn du auf dem Land lebst und so sehr an zuhause hängst und Stewardess wirst. Da wirst du nicht glücklich werden.
- Wenn du dich entschieden hast und einen Beruf angefangen hast, dann bring in auch zu Ende, anschließend kannst du dir immer noch wieder was Neues suchen, aber in Deutschland zählen Papiere, und abgebrochene Ausbildungen sieht keiner gerne.
- Und auch nicht ganz unwichtig, eine gewisse Zeit im Ausland öffnet anschließend so manche Tür.

Ich hoffe diese Tipps helefen dir ein wenig weiter, ich wünsche dir einen Beruf, an dem du immer Spaß haben wirst und vollkommen in ihm aufgehst. Wer weiß, vielleicht darf ich dir ja sogar mal in einem der großen Konzertsääle dieser Welt lauschen, ein schöner Gedanke.

Alles erdenklich Gute.
 
Hallo!

Hör auf Dein Herz, Deinen Bauch und mach das was die Beiden Dir sagen! Ein Studiengang nach Interessenslage der Wirtschaft macht vielleicht satt(er) aber nicht glücklich(er).

Gruß, Peter

Dieser Empfehlung möchte ich noch folgendes hinzufügen: solltest du auf "dein Herz" hören, dann hänge den Taxi-Schein noch dran. Mit irgendwas muss man Geld verdienen.
 
Hallo zusammen,
Ich frage mich zur Zeit oft, wie meine Zukunft aussehen wird, was mein Beruf sein soll, ob ich damit gut verdienen werde etc...
Die Seite von clavio mit den Berufen habe ich mir schon durchgelesen, nur wollte ich von euch auch nochmal wissen, wie das so ist, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Ein Leben ohne Klavier kann ich mir nicht vorstellen und das Klavierspielen werde ich (falls möglich) auch beibehalten.
Ich bin kein Wunderkind, spiele/übe am Tag 2 - 3 Stunden.
Nur lohnt es sich, Musik zum Beruf zu machen?
Mir wurde schon immer gesagt, "mach was mit Computertechnik, das ist die Zukunft!"
Ich besuche zur Zeit ein Gymnasium, habe also die Chance zu studieren.
Und wenn ich dann studiert habe und eine Richtung als Klavierlehrer oder gar Konzertpianist einschlagen möchte, findet sich da was?
Wird man gebraucht?
Ich werde nächste Woche meinen Klavierlehrer drauf ansprechen, aber hätte von euch auch gerne eine Meinung.
Freue mich auf Antworten,

liebe Grüße,
Tomita

So wie ich aus Deinem Frage spuehre, kann ich Dir nur antworten lass diese Idee fallen ich sehen es nicht, es mag vielleicht hart toenen aber ich bin mir da absolut sicher. Ich weiss nicht genau wie alt Du bist aber so wie ich denke,
muesstest Du in deinem alter diese Frage nicht stellen , weil der Weg eines Pianisten ( in ) schon gekennzeichnet ist, ich meine damit Du haettest schon Erfolge auch in kleinem Rahmen vorweisen muessen und auch aufgefallen sein.
Viele sind der Meinung der Beruf eines Konzertpianisten sei einfach, so wie in einem Kitschfilm, dem ist nicht so. Dieser Beruf ist bitter hart, ein Kampf in der Arena
dieser Ausdruck stammt von Paplo Picasso welches er mir gegenueber als Juengling gesagt hatte , ein Stierkampf . Du musst voll da sein es gibt so gut wie kein Privatleben und viel Stress die Gefahr das man zur Marionnete wird ist sehr gross wenn man nicht eine starke Pesoehnlichkeit ist.Glaube mir auch Geld damit zu verdiennen ist nicht so einfach wie dies aussieht, ein Pianist wie Lang Lang der bei der Olympiade fuer 10 minuten Auftritt 24 milionen Dollar als Gage bekommt ist eine grosse Seltenheit, das heisst nun nicht das ein hervorragender Pianist auch nur annaehernd an so eine Summe kommt, das Ziel grosses Geld in der Kunst zu verdienen , ist fuehr mich mehr als fragwuerdig. Das selbe gilt als Klavierlehrer dies muessen im Grund genau die gleichen Vorraussetzungen bringen wie ein guter Konzertpianist ( meine Ansicht) als Klavierlehrer braucht es viel viel Gespuehr, Koennen auch Nerven
und viel Menschenkenntnise. Auch ist es in der heutigen Zeit nicht einfach , Schueler zu bekommen da muss man sich wie beim Konzertpianisten einen sehr guten Ruf aufbauen und dies
braucht viel Zeit. Ausserdem ist es auch schwierig geworden eine Wohnung zu finden wo man frei arbeiten kann. Ich kenne viele Klavierlehrer und gute Pianisten die arbeitslos sind und auf Sozialhilfe angewiessen sind ,oder irgend einen fuer diese herabwuerdigen Job machen muesse. Ich kann dir den Rat geben arbeite am Klavier weiter, den was Du hier aufbaust gibt dir eine grosse Energie das ganze Leben lang und es ist ein Partner der dir auch in schweren Zeite immer beiseite steht und Dir trost und Freude gibt. Ich hoffe ich habe Dir damit nicht weh getan aber, es ist korrekt aus meiner Sicht dier ,die Wahrheit zusagen .

Cordialement
Destenay
 
Hallo zusammen,
Ich frage mich zur Zeit oft, wie meine Zukunft aussehen wird, was mein Beruf sein soll, ob ich damit gut verdienen werde etc...
Die Seite von clavio mit den Berufen habe ich mir schon durchgelesen, nur wollte ich von euch auch nochmal wissen, wie das so ist, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Ein Leben ohne Klavier kann ich mir nicht vorstellen und das Klavierspielen werde ich (falls möglich) auch beibehalten.
Ich bin kein Wunderkind, spiele/übe am Tag 2 - 3 Stunden.
Nur lohnt es sich, Musik zum Beruf zu machen?
Mir wurde schon immer gesagt, "mach was mit Computertechnik, das ist die Zukunft!"
Ich besuche zur Zeit ein Gymnasium, habe also die Chance zu studieren.
Und wenn ich dann studiert habe und eine Richtung als Klavierlehrer oder gar Konzertpianist einschlagen möchte, findet sich da was?
Wird man gebraucht?
Ich werde nächste Woche meinen Klavierlehrer drauf ansprechen, aber hätte von euch auch gerne eine Meinung.
Freue mich auf Antworten,

liebe Grüße,
Tomita

So wie ich aus Deinem Frage spuehre, kann ich Dir nur antworten lass diese Idee fallen ich sehen es nicht, es mag vielleicht hart toenen aber ich bin mir da absolut sicher. Ich weiss nicht genau wie alt Du bist aber so wie ich denke,
muesstest Du in deinem Alter diese Frage nicht stellen , weil der Weg eines Pianisten ( in ) schon gekennzeichnet ist, ich meine damit Du haettest schon Erfolge auch in kleinem Rahmen vorweisen muessen und auch aufgefallen sein.
Viele sind der Meinung der Beruf eines Konzertpianisten sei einfach, so wie in einem Kitschfilm, dem ist nicht so. Dieser Beruf ist bitter hart, ein Kampf in der Arena
dieser Ausdruck stammt von Paplo Picasso welches er mir gegenueber als Juengling gesagt hatte , ein Stierkampf . Du musst voll da sein es gibt so gut wie kein Privatleben und viel Stress die Gefahr das man zur Marionnete wird ist sehr gross wenn man nicht eine starke Pesoehnlichkeit ist.Glaube mir auch Geld damit zu verdiennen ist nicht so einfach wie dies aussieht, ein Pianist wie Lang Lang der bei der Olympiade fuer 10 minuten Auftritt 24 milionen Dollar als Gage bekommt ist eine grosse Seltenheit, das heisst nun nicht, dass ein hervorragender Pianist auch nur annaehernd an so eine Summe kommt, das Ziel grosses Geld in der Kunst zu verdienen , ist fuehr mich mehr als fragwuerdig. Das selbe gilt als Klavierlehrer dies muessen im Grund genau die gleichen Vorraussetzungen bringen wie ein guter Konzertpianist ( meine Ansicht) als Klavierlehrer braucht es viel viel Gespuehr, Koennen auch Nerven
und viel Menschenkenntnise. Auch ist es in der heutigen Zeit nicht einfach , Schueler zu bekommen da muss man sich wie beim Konzertpianisten einen sehr guten Ruf aufbauen und dies
braucht viel Zeit. Ausserdem ist es auch schwierig geworden eine Wohnung zu finden wo man frei arbeiten kann. Ich kenne viele Klavierlehrer und gute Pianisten die arbeitslos sind und auf Sozialhilfe angewiessen sind ,oder irgend einen fuer diese herabwuerdigen Job machen muesse. Ich kann dir den Rat geben arbeite am Klavier weiter, den was Du hier aufbaust gibt dir eine grosse Energie das ganze Leben lang und es ist ein Partner der dir auch in schweren Zeite immer beiseite steht und Dir trost und Freude gibt. Ich hoffe ich habe Dir damit nicht weh getan aber, es ist korrekt aus meiner Sicht dir ,die Wahrheit zusagen .

Cordialement
Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
hallo,

nun nach fast einem Jahr nach deinem letzten Post. hast du eine Entscheidung getroffen? bist du glücklich? Hast du für dich einen Weg gefunden dein Leben zu gestalten in dem vielleicht Musik auch wenn nicht als Beruf eine große spielen kann?

Grüße Daniel
 
als Mittvierziger halte ich es mit Oscar Wilde: "It is better to have a permanent income than to be fascinating". Geld macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
...
Vielleicht bin ich ein langweiliger, spießiger Miesepeter. Aber das Komische ist, dass ich mich gar nicht so fühle und mit einem "normalen" Berufsleben und einem schönen Hobby (Klavier) sehr zufrieden bin.
Sehr vernünftig deine Ansicht! Für einen Mitvierziger! Aber gerade für diese Altersklasse habe ich auch einen Ratschlag: Warte noch einige Jahre (5?), dann wirst Du vielleicht merken, dass plötzlich ziemlich heftig Krieg geführt wird. Verbrenne Dich nicht an der Front! Setz Dich still hin und genieße die Isolationshaft oder lass Dich rechtzeitig in den Betriebsrat wählen...

Und so einen vernünftigen Mitvierziger...trifft man selten. Einige haben in der Zeit ihre Midllife-Krise...wollen träumen, wollen raus, halten es nicht mehr aus...diese unerträgliche Langeweile der Routine. Andere halten durch und sterben ganz seltsam ganz früh...

Nach meiner Meinung kann ein junger Mensch noch nicht wissen, was wirklich richtig ist. Er sollte sich nur fragen: "Auf wieviele Arbeitgeber treffe ich, wenn meine Ausbildung abgeschlossen ist?". Nach dieser Frage ist der Lehrerberuf nicht mehr allzu attraktiv? Nach meiner Lebenserfahrung sind viele Musiklehrer recht gefrustet und fliehen in irgendwelche privaten Nischen, die sie sich mit dem Gehalt ja auch leisten können. Motto. Ganz aktuell kann man mit Musik wohl kaum noch Geld verdienen. Aber man sollte immer antizyklisch studieren...Physik "Kerntechnik"!?
 
Pianist ist kein Beruf, den man ergreift, sondern eine Berufung, der man sich nicht entziehen kann ohne das Gefühl zu haben, dass es richtig weh tut. Schon Deine Anfrage klingt in diesem Zusammenhang viel zu unbesessen. Wenn Du von Dir aus die Zeit am Klavier nicht völlig vergisst um irgendwann, nach ein paar kleinen Pausen, fest zu stellen, dass es 23h ist und Du irgendwann um 14h nach der Schule begonnen hattest und verdammt- "hatte doch noch Hausaufgaben, aber egal" denkst, dann bist Du in diesem sog. "Beruf" falsch. Es braucht einen Fanatismus hart an der Grenze zum Psychotischem - auch wenn mir jetzt Einige wirdersprechen mögen, dass dies auch bedenklich ist, weil es um einen klaren Intellekt und strukturiertes Arbeiten geht- ja, das stimmt auch.
Wer beim Pianistentum ans Auftreten und Geld verdienen und Ruhm ernten denkt hängt eher in einem oberflächlichem Narzissmus fest. Der Narzissmus muss schon tiefer gehen- solange mit sich unzufrieden zu sein, bis tatsächlich die absolute Musik im Raum steht. Dann ist es egal, ob ein Mensch oder 1000 im Raum sind. Es kann nicht um Geld und dergleichen gehen.
Oder anders gesagt: Wenn es für Dich vorstellbar ist, IRGENDWIE anders "glücklich" zu werden, solltest Du kein Pianist "werden". Wenn es nicht vorstellbar ist, dann spielt allerdings der vermeintliche "Vorsprung" der gezüchteten Wundertierchen keine Rolle.
 

Oder anders gesagt: Wenn es für Dich vorstellbar ist, IRGENDWIE anders "glücklich" zu werden, solltest Du kein Pianist "werden". Wenn es nicht vorstellbar ist, dann spielt allerdings der vermeintliche "Vorsprung" der gezüchteten Wundertierchen keine Rolle.
...man sollte bei aller gefühlten Berufung schon Sorge tragen, dass man auch gut genug spielen kann ;) und man sollte Mitstreiter, denen man sich womöglich unterlegen wähnt, nicht unsachlich als gezüchtete Wundertierchen abtun...
 
...man sollte bei aller gefühlten Berufung schon Sorge tragen, dass man auch gut genug spielen kann ;) und man sollte Mitstreiter, denen man sich womöglich unterlegen wähnt, nicht unsachlich als gezüchtete Wundertierchen abtun...

Und man sollte, falls es wie bei sehr, sehr vielen trotz aller Liebe zur Musik nicht zur Pianistenkarriere reicht, gern mit Menschen arbeiten wollen. Interesse an Menschen, an Kindern etc. ist unabdingbar, um mit Freude und ebenso großer Leidenschaft Musik bzw. das Klavierspielen als Lehrer zu vermitteln.

Liebe Grüße

chiarina
 
Pianist ist kein Beruf, den man ergreift, sondern eine Berufung, der man sich nicht entziehen kann ohne das Gefühl zu haben, dass es richtig weh tut. Schon Deine Anfrage klingt in diesem Zusammenhang viel zu unbesessen. Wenn Du von Dir aus die Zeit am Klavier nicht völlig vergisst um irgendwann, nach ein paar kleinen Pausen, fest zu stellen, dass es 23h ist und Du irgendwann um 14h nach der Schule begonnen hattest und verdammt- "hatte doch noch Hausaufgaben, aber egal" denkst, dann bist Du in diesem sog. "Beruf" falsch. Es braucht einen Fanatismus hart an der Grenze zum Psychotischem - auch wenn mir jetzt Einige wirdersprechen mögen, dass dies auch bedenklich ist, weil es um einen klaren Intellekt und strukturiertes Arbeiten geht- ja, das stimmt auch.
Wer beim Pianistentum ans Auftreten und Geld verdienen und Ruhm ernten denkt hängt eher in einem oberflächlichem Narzissmus fest. Der Narzissmus muss schon tiefer gehen- solange mit sich unzufrieden zu sein, bis tatsächlich die absolute Musik im Raum steht. Dann ist es egal, ob ein Mensch oder 1000 im Raum sind. Es kann nicht um Geld und dergleichen gehen.
Oder anders gesagt: Wenn es für Dich vorstellbar ist, IRGENDWIE anders "glücklich" zu werden, solltest Du kein Pianist "werden". Wenn es nicht vorstellbar ist, dann spielt allerdings der vermeintliche "Vorsprung" der gezüchteten Wundertierchen keine Rolle.

Ich finde diese Aussage von dermusikverfallen eigentlich sehr zutreffend. Eine normale "Begeisterung" wird nicht ausreichen. Außerdem bin ihc der Meinung, dass zu viele Musik studieren, die nicht wirklich der Musik verfallen sind. Diese werden später Musiklehrer oder Instrumentalpädagogen, wie sollen die dem Schüler echte Liebe zur Musik und deren Ausübung vermitteln? Wie sollen deren Schüler Musiker werden, die die Musik mit Haut und Haar lieben und sie unter Einsatz ihrer ganzen Persönlichkeit gestalten?
Ich behaupte, an vielen Musikschulen sind keine guten Lehrer. Das bezieht sich nicht nur auf Technik, sondern durchaus auf die innnere Haltung zur Musik.

Es gibt natürlich auch Andere....

LG
VP

Jetzt krieg ich bestimmt einen auf den Deckel
*duckflitz*
 
Ich finde diese Aussage von dermusikverfallen eigentlich sehr zutreffend. Eine normale "Begeisterung" wird nicht ausreichen. Außerdem bin ihc der Meinung, dass zu viele Musik studieren, die nicht wirklich der Musik verfallen sind. Diese werden später Musiklehrer oder Instrumentalpädagogen, wie sollen die dem Schüler echte Liebe zur Musik und deren Ausübung vermitteln? Wie sollen deren Schüler Musiker werden, die die Musik mit Haut und Haar lieben und sie unter Einsatz ihrer ganzen Persönlichkeit gestalten?
Ich behaupte, an vielen Musikschulen sind keine guten Lehrer. Das bezieht sich nicht nur auf Technik, sondern durchaus auf die innnere Haltung zur Musik.

Es gibt natürlich auch Andere....

LG
VP

Jetzt krieg ich bestimmt einen auf den Deckel
*duckflitz*


Liebe VP,

:D:D:D - bestimmt nicht!

Aber ich frage mich, ob das wirklich so ist. Nach meiner Erfahrung haben Musikstudenten eine große Liebe zur Musik, die alle verbindet.

Nur was man nach dem Studium damit macht, wird oft nicht genügend reflektiert. Selbst wenn man so viel Talent und Disziplin mitbringt, dass es zur Pianistenkarriere reichen sollte, muss man auch eine recht unverwüstliche Natur haben, um es auszuhalten, ständig rumzureisen, in Hotels zu übernachten, Familie und Freundeskreis woanders oder womöglich gar nicht zu haben, und die enorme körperliche und geistige Belastung von vielen Konzerten im Jahr verbunden mit PR-Maßnahmen und großem Druck zu überstehen.

Und die allermeisten werden eben Lehrer. Wenn sie das vorher nicht genügend bedacht haben, empfinden sie das womöglich als "zweite Wahl", unter ihrer Würde oder bringen die notwendigen Voraussetzungen zum Lehrberuf nicht mit wie Interesse an Menschen, Kindern, Interesse an der Musikvermittlung...... .

Meiner Meinung fehlt es nicht an Liebe zur Musik, sondern vor allem an diesem mangelnden Interesse, wobei es auch ungeheuer schwer ist, bei so manchen Rahmenbedingungen von Musikschulen (jeden Tag 11 Schüler hintereinander a 25 min., wenig Geld, .....) eine positive Motivation aufrecht zu erhalten.

Liebe Grüße

chiarina
 
Hallo tomita3,

hart, aber wahr: Der Zug in Richtung großer Pianistenkarriere ist wohl längst abgefahren.
Du solltest aber versuchen, die Sache mal aus einer anderen, nämlich zeitlich späteren Perspektive zu betrachten:

Auch wenn es nur zum Mittelmaß reicht, gewisse Randbedingungen müßten dann schon erfüllt sein, z.B. ein erstklassiges Instrument zum üben, ein entsprechender Raum, der ungestörtes Arbeiten erlaubt, dazu sind möglicherweise dann ein, zwei oder drei Kinder und Ehefrau oder Ehemann mit dabei - kurzum, die Angelegenheit erfordert mehr Geld, als man sich mit 14 oder 16 Jahren, zuhause bei Muttern gut versorgt (?), träumen läßt. Nun kann man das ja alles hinbekommen - die Frage ist nur, ob man das mit Klavierspielen hinbekommen kann und will. Die andere Alternative wäre eben ein Beruf, der sich mit Klavierspiel verträgt, verträgt insofern, als er etwas Freizeit zum üben läßt und nicht gerade die Hände überstrapaziert. Je nach Interessen außerhalb der Musik solltes Du mal etwas mit Dir zu rate gehen. Und dann gibt es ja noch Berufe, die neben musikalischen oder speziell pianistischen Fähigkeiten/Kenntnissen eine Ausbildung in einem anderen Bereich erfordern:

Bei technisch-mathematischer Begabung: Der ganze Bereich "Tonaufnahme", bis hin zur Akustik erfordert Kenntnisse und Ausbildung auf beiden Gebieten. (Nebenbei: Der Gründer der Flügelfabrik Fazioli hat m.W. eine Ausbildung als Konzertpianist und als Diplomingenieur)

Organisatorische Fähigkeiten und juristische oder kaufmännische Ausbildung: Der gesamte Betrieb "Musikgeschäft", von Agentur bis CD-, Rundfunk- oder Fernsehproduktion

Handwerkliche Fähigkeiten: Klavierbau (etwas Anregung kann Dir vielleicht auch die CD von Pianomania geben - obgleich da natürlich Spitzenniveau gezeigt wird)

Was ich Dir damit sagen will: Die Prioritäten werden für Dich in 20 Jahren andere sein, und Geld wird dann auch eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Du hast aber jetzt (vermutlich) noch genügend Zeit, Dich umzusehen und in Ruhe kritisch darüber nachzudenken, wie Du vielleicht in 20 Jahren leben möchtest. Und hab Geduld: Vielleicht (das wünsche ich Dir) sagen Dir eines Tages Bauch und Vernunft, daß Du auf dem richtigen Weg bist.

LG

Pennacken
 
Vielleicht hat man mit 16 naive Träume, dennoch sehe ichndas anders

Die antworten sind ja sehr entmutigend.. Ich kann die Realität nicht beurteilen, aber ich möchte eins genau sagen: übung macht den Meister, wer etwas wirklich will- auch die schweren Seiten des Traums, der schafft es, und: es lohnt sich,seinen Traum zu leben, sonst lohnt sich das leben nicht. Zu dieser Erkenntnis bin ich dieses Jahr gekommen: es ist ein kleines beispiel und kein Geiser Erfolg, dennoch hat mir folgende Erfahrung viel Mut gemacht: Also ich bin vor kurzem 16 geworden. Wie viele andere nehme ich an Jugend musiziert teil. Das 1. Mal war vor 3 Jahren- das Ergebnis ernüchternd: 22 Punkte im regionalwettbewerb- sprich 1.Preis ohne Weiterleitung zum Landeswettbewerb. In diesem Moment habe ich mir geschworen, mein bestes zu geben, egal was komme ...ich habe zwar viel meinem neuen Lehrer zu verdanken, dennoch habe ich es aus reiner Willenskraft, Disziplin und liebe geschafft, im Bundes
Wettbewerb den 1. Preis zu machen. Das ist im pianistenhimmel vielleicht nicht die Bohne wert, aber ich möchte dir trotzdem sagen: steh zu deinen wünschen, aeinehrlich zu dir selbst und wolle es. Dann schaffst du das!
 
Man sollte nicht darauf hoffen mit Musik reich zu werden, da kann man auch gleich Lotto spielen. Es gibt sicherlich Musiker welche reich geworden sind, aber daß sind in etwa 1 von 1 mio.
Wichtig ist es als Berufsmusiker so flexibel wie möglich zu sein, sinnvoll wenn man mehrere Instrumente beherrscht. Auch sollte man sich nicht scheuen recht monotone Arbeiten auszuführen, wie beispielsweise Korropetition. Ebenso sollte man nicht ortsgebunden sein. Hinzu kommt was Rolf und chiarina schrieb.
Wenn diese Vorraussetzungen erfüllt sind, wird man sicherlich als Musiker normal überleben können.

Wenn man Glück hat, gerät man an einen geldgierigen Mannager der einen gut zu vermarkten weiß :D

Viele Grüße

Styx
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Wer Pianist werden will muss verrueckt sein, diese Aussage stammt von Markus Groh zurzeit einer der begehrtesten jungen deutschen Pianisten und dem stimme ich zu. Jedes Jahr absolvieren einige hundert Pianisten in Deutschland ihr Studium, davon schaffen es gerade ein Prozent Karriere zu machen und diese ist bitter hart davon scheidet in den Jahren die Haelfte aus . Weltweit haben wir aber tausende Pianisten die alle den Wunsch haben Karriere zu machen. Man weist sich mit vielen Wettbewerben aus, vielleicht gibt es zu viele.? Wer heute nicht Gewinner eines der beruehmtesten Wettbewerbe der Welt ist hat so gut wie keine Chance, es kann hoechstens noch Vitamin A wirken. Ich muss dies alles bestimmt jede Woche einmal hoeren. Habe ich Gespraecheb mit den USA, England Deutschland usw, betr. eines Kuenstlers/in ist die erste Frage welchen grosser Preis hat der oder die gewonnen, wuerde ich sagen Jugend musiziert oder sonst irgend einen Preis , kriege ich die Antwort , was ist das ? Ich moechte nicht auf den Sinn dieser Wettbewerbe eingehen, es geht mir darum zu schildern wie es in der Realitaet aussieht. Ich habe vor kurzem in der Schweiz ein Gespraech mit einem Konzertveranstalter betr. eines Pianisten gehabt der vielen bekannt ist aber sich lange nicht mehr gezeigt hat, er grosse Wetbewerbe gewonnen. Die Reaktion des Veranstalter, ja dazumal hatten diese Wettbewerbe nicht solche Kuenstler wie heute, ich haette diesem am liebsten einen Tritt in den A...........gegeben. Ich sprach mit dem Intendanten eines der groesssten Festspiele der Welt, seine Antwort, Tag taeglich habe ich Anfragen von ehemalige hervorragenden Pianisten , die in keiner Agentur mehr aufgenommen werden , dabei koennen viele der grossen Jungen denen nicht die Hand reichen.
Seine Antwort und diese ist mir bis heute geblieben " es ist empfohlen was gescheites zu lernen " das war zuenischer Humor , aber es ist die Wahreit. Wir habe uns noch darueber amuesiert, weil wir dieses Ausspruch zu gut kannten . Vor einigen Tagen sprach ich mit einer Agentur in Berlin, ein Zweimann Betrieb Besitzer und Sekretaerin, diese Agentur betreut 2500 Musiker, fuer mich absolut unmoeglich, wo will man diese alle hinbringen, aber so sieht es bei vielen aus und dies Weltweit, kann jeder mal selber nachschauen. Will heute ein sehr guter Kuenstler eine Aufnahme bei einem Label verwirklichen, so muss er in den meisten Faellen Geld hinlegen bis zu 15000 euro, sonst laeuft nichts er muss zuerst beweissen , dass seine CD gefragt ist dann geht der Preis bei der naechsten CD vielleicht runter.
Die Frage wie finanziert ein Pianist seinen Fluegel, wie finanziert er eine Wohnung und diese zu finden ist ein sehr grosses Problem, braeuchte es doch ein eigenes Haus. Ich moechte diesbezueglich auf den franzoesischen Pianisten Alexander Tharaud kommen, er lebt in Paris hat kein Instrument, sonder viele Schluessel von Freunden die ein Instrument besitzen, er uebt mal da mal und dort, dass dieser hochsensible Pianist den ECHO 2011 bekommt mag ich ihm sehr goennen , da er kaempft. Dieser Beruf ist hart,bringt er auch viel trauriges mit sich, Arbeitslosikeit, Alkoholprobleme,voellige Vereinsammung,Depressionen usw.
Die Leute die heute um die Fuenfzig sind und sich auch alls Musiklehrer betaetigen stehen jenachdem weit besser da, da sie sich etabliet haben, sicher haben auch viele Juengere die Chance, eines muss man sich leider auch bewusst sein fuer viele ist Musik ein gewisser Luxus und auf diesen verzichtet man gegebenenfalls am ersten.
Ich kann nur empfehlen , derjenige der diesen Beruf ausfuehren will muss mit sich absolut ehrlich sein, darf sich ja nichts vormachen, die Stunde der Wahrheit kommt immer. Ich habe bewusst diese hier so geschildert so wie ich es erlebe, mag der Eine oder der Andere Kritig ausfuehren, ich muss es jeden Tag wahrnehmen.
Fuer mich ist es erfreulich , wenn sich viele fuer Musik interessieren und auch ausueben, dies kann einem niemanden nehmen, etwas vom Wertvollsten was es gibt,
darum macht Musik !

Cordialement
Destenay
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Dieser Beruf ist hart,bringt er auch viel trauriges mit sich, Arbeitslosikeit, Alkoholprobleme,voellige Vereinsammung,Depressionen usw.
Das liegt m.E. nach weniger am Beruf als an der Person; ein Leben lang am Fließband inner Fabrik zu stehen ist auch mies.
Dieses ständige Gejammer... Wer einen Musikberuf ergreift und es läuft nicht so wie gewünscht, muss sich verdammt nochmal aufraffen und sehen wo er seine Nische findet - zur Not muss er sich komplett neu orientieren.
 

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