Bei der Suche nach einem Klavier wurde von Yamaha aberaten

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Nepomuk21

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24. Okt. 2014
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Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum und habe mich angemeldet, weil ich einmal eure Meinungen zum Thema "Yamaha Klaviere" hören möchte. Ich habe als Kind angefangen, spiele somit seit vielen Jahren, allerdings nur für den Hausgebrauch. Ich habe leider aufgrund von Studium und Jobwechseln mit damit verbundenen Umzügen in diverse Mietwohnung nur ein Digitalpiano, was sich hoffentlich auch einmal ändern wird. Aber gut, besser als nicht zu spielen. Nun wurde ich von einer Freundin gebeten, sie beim Klavierkauf zu begleiten. Sie möchte mit dem Klavierspiel erst beginnen und ist auf der Suche nach einem vernünftigen Klavier. Ich hätte nie gedacht wie schwierig es ist.
Im ersten Pianohaus wurde uns das B3 von Yamaha nahe gelegt, was ich anspielte und mir auch ganz gut gefiel. Allerdings bin ich ja gerade etwas durch mein Digitalpiano versaut. :-(
Im nächsten Fachgeschäft wurde uns von Yamaha abgeraten. Die Resonanzböden würden nicht unter Spannung eingesetzt, der Klang wäre somit nicht wirklich gut und das dort angebotene China Klavier, das vor Ort noch einmal in der hauseigenen Werkstatt "gepimpt" wird sei viel besser.
Nun werden wir weiter die Fachgeschäfte abklappern und dabei werden uns noch viele Yamahas begegnen, die ich auf jeden Fall anspielen werde, aber ein bisschen ratlos bin ich schon.
Schließlich baut Yamaha nicht seit gestern Klaviere und auch in anderen Bereichen bin ich mit Yamaha sehr zufrieden.

Vielleicht kann mir hier ja jemand helfen.

Vielen Dank dafür.

Gruß aus dem Rheinland
 
Hallo Nepomuk,

such mal ein wenig durchs Forum. Es gibt hier zahlreiche Meinungen und Threads zum Thema "Yamaha".

Ich habe ein Yamaha und bin mit Preis/Leistung sehr zufrieden. Ich bin aber kein Fachmann und kenne mich entsprechend nicht aus.

Gruß, Nils
 
"Yamaha-Klavier" ist ein weites Feld! Es gibt innerhalb dieser Familie Qualitäts- und natürlich auch Preisabstufungen.

Ganz global von Yamaha abzuraten finde ich unseriös. Das sind ordentliche Instrumente, im mittleren und oberen Segment (über das untere kann ich nichts sagen) haben sie ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Man muss den Klang und die Spielweise mögen. Du machst genau das Richtige: Ganz viele Instrumente anspielen, um zunächst mal ein Feeling für die Unterschiede und daraus eine Meinung zu entwickeln.
 
Auf die untere Preisklasse der Yamaha-Klaviere kannst Du verzichten (sorry an alle unter Euch, die eines besitzen). Es gibt aber auch sehr gute Instrumente in der Preisklasse > 10.000..........

Gruß Ute
 
Dem Pearl-River-Direktimport würde ich jedes Yamaha jederzeit vorziehen (sofern wir nicht von einem komplett kaputten Uralt-Gebrauchten reden).

Man kann den Klang mögen oder nicht mögen, aber gut einreguliert kann man darauf gut spielen. Es sind solide, vernünftige Instrumente: sozusagen kein Rolls Royce, aber doch mindestens ein VW. Nicht umsonst sind Yamaha-Klaviere meines Wissens auch an Musikschulen recht verbreitet.

Persönlich bin ich kein riesiger Freund von Yamaha-Instrumenten. Aber stattdessen zum Eigen-Import zu raten ist schon reichlich dreist. Den entsprechenden Klavierbauer würde ich unter der Rubrik "unseriös" auf die Sperrliste setzen.
 
Persönlich bin ich kein riesiger Freund von Yamaha-Instrumenten. Aber stattdessen zum Eigen-Import zu raten ist schon reichlich dreist. Den entsprechenden Klavierbauer würde ich unter der Rubrik "unseriös" auf die Sperrliste setzen.

Überleg' mal. Der Typ investiert 50,60 vielleicht sogar mehr, Tausende Euros, um einen oder zwei, vielleicht drei Container Klaviere zu importieren. Er handelt die Dinger möglicherweise mit 60% Handelsspanne. Ich weiß es nicht, ist in den Raum geworfen. Die gebrauchten Yamahas handelt er ggf. mit nur 10 oder 20%.

Aus kaufmännischer Sicht, macht er demnach alles absolut richtig. Und welches Klavier für wen das bessere ist, kann nur jeder für sich entscheiden. Außerdem kennst du die Qualität seiner Eigenimporte nicht. Vielleicht sind die gut?!

Ich würde nur nicht dazu raten, Mutmaßungen zu äußern, über einen Händler, den man nicht kennt. Diese Art der Beratung ist mindestens genau so unseriös, wie ihr es dem Händler unterstellt.
 
Ich habe viele von Yamaha probiert, ich mochte keines der digitalen. Als Anfänger würde ich von einem Digi eh abraten. Es gibt Klaviere mit Silent Funktion, die kannst du auch in einer Wohnung nutzen. Und bis zu zwei stunden am Tag darfst du ohnehin üben! Mein Favorit unter den reinen digitalen ist mein Blüthner 2, mit Silent Funktion finde ich persönlich Wilhelm Steinberg ganz toll!
 
Überleg' mal. Der Typ investiert 50,60 vielleicht sogar mehr, Tausende Euros, um einen oder zwei, vielleicht drei Container Klaviere zu importieren. Er handelt die Dinger möglicherweise mit 60% Handelsspanne. Ich weiß es nicht, ist in den Raum geworfen. Die gebrauchten Yamahas handelt er ggf. mit nur 10 oder 20%.

Aus kaufmännischer Sicht, macht er demnach alles absolut richtig. Und welches Klavier für wen das bessere ist, kann nur jeder für sich entscheiden. Außerdem kennst du die Qualität seiner Eigenimporte nicht. Vielleicht sind die gut?!

Ich würde nur nicht dazu raten, Mutmaßungen zu äußern, über einen Händler, den man nicht kennt. Diese Art der Beratung ist mindestens genau so unseriös, wie ihr es dem Händler unterstellt.
Ich habe nie behauptet, dass der Händler kaufmännisch unsinnig handelt. Er tut nur nicht das, was ich als seriöses Gebaren bezeichnen würde, und bei dieser Einschätzung bleibe ich, sorry. Im Einzelfall kann so ein Pearl-River-Ding durchaus ein brauchbares Instrument sein, das habe ich nicht angezweifelt. Ich habe vor allem das beschriebene Verhalten als unseriös bezeichnet, nach dem der Händler versucht hat, das Markenklavier grundsätzlich schlecht zu reden. Und bei dieser Einschätzung bleibe ich.

Dieses grundsätzliche Abraten ist es, was mich stört. (Edit: mag natürlich sein, dass ich die Schilderung falsch verstanden habe.) Denn es gibt durchaus plausible Gründe für "Marke". Die Qualitätskontrolle bei Yamaha ist geradezu legendär, weshalb die Instrumente eine ziemlich geringe Streuung aufweisen. Das heißt, man kauft leidlich "sicher".

Die Streuung bei den China-Direktimporten ist auf der anderen Seite sogar sehr groß, weil eine Qualitätskontrolle beinahe nicht existiert. Mein lokaler Händler führt ebenfalls einen Eigenmarken-Import, hergestellt vom chinesischen Marktführer (Pearl River). "Gewährleistung" für defekte Instrumente heißt, dass im nächsten Container vielleicht 1-2 Gratisinstrumente stehen, wenn du gut verhandelst. Ansonsten: Reparatur vor Ort, mit entsprechendem Aufwand. Oder halt nicht, "irgendwie" spielt das natürlich.
 

Überleg' mal. Der Typ investiert 50,60 vielleicht sogar mehr, Tausende Euros, um einen oder zwei, vielleicht drei Container Klaviere zu importieren. Er handelt die Dinger möglicherweise mit 60% Handelsspanne. Ich weiß es nicht, ist in den Raum geworfen. Die gebrauchten Yamahas handelt er ggf. mit nur 10 oder 20%.

Aus kaufmännischer Sicht, macht er demnach alles absolut richtig. Und welches Klavier für wen das bessere ist, kann nur jeder für sich entscheiden. Außerdem kennst du die Qualität seiner Eigenimporte nicht. Vielleicht sind die gut?!

Ich würde nur nicht dazu raten, Mutmaßungen zu äußern, über einen Händler, den man nicht kennt. Diese Art der Beratung ist mindestens genau so unseriös, wie ihr es dem Händler unterstellt.

Ich hab letztens mit einem Händler gequatscht, der meinte, er verkauft pro Woche ein son China Klavier. Er hat total über die Dinger geschimpft, aber sowas wollen die Leute nunmal haben (wollen halt kein Geld ausgeben).

Das Ding kostet neu 2xxx€ und er macht da vll. 300€ Gewinn mit. Er kann sein Geschäft nur halten, weil er zuvor etwas anderes gearbeitet hat und anhgeblich auf einen großen Haufen Erspartem sitzt.

Ich kann in erster Linie nur von Yamaha Flügel sprechen, was grundsolide, sehr gute Instrumente sind.
 
Die Resonanzböden würden nicht unter Spannung eingesetzt, der Klang wäre somit nicht wirklich gut und das dort angebotene China Klavier, das vor Ort noch einmal in der hauseigenen Werkstatt "gepimpt" wird sei viel besser.

Nenn mal bitte den Namen des Händlers.

Mit Sicherheit unseriös, was er da zu Dir gesagt hat. Vermutlich hat er gemerkt, dass Du ein Laie bist, und versucht daher, mit für Dich nicht nachvollziehbarem Schlau-Sprech mit Dir einen Reibach zu machen.

Leider nicht unüblich, so was (in diversen Branchen).

Daher MERKE: NIEMALS alleine Klavier kaufen gehen, immer UNABHÄNGIGEN KOMPETENTEN Fachmann dabei haben!
 
Ich habe viele von Yamaha probiert, ich mochte keines der digitalen. Als Anfänger würde ich von einem Digi eh abraten. Es gibt Klaviere mit Silent Funktion, die kannst du auch in einer Wohnung nutzen. Und bis zu zwei stunden am Tag darfst du ohnehin üben! Mein Favorit unter den reinen digitalen ist mein Blüthner 2, mit Silent Funktion finde ich persönlich Wilhelm Steinberg ganz toll!

Ich kann mir ja ehrlich nicht vorstellen, dass Blüthner ein Digi baut, welches auf Augenhöhe mit Yamaha, Roland und vor allen dem derzeitigen Platzhirsch in Sachen Tastatur Kawai Paroli bieten kann.

Bei den eklatanten Stückzahlunterschieden und jahrzehntelangem Erfahrungsvorsprung und x Modellen und Serien müssten die ja total unfähig sein, wenn Blüthner mit seinem Nischending da vorbeizieht, oder?

Es ist sicherlich hilfreich beim Digibau auch sich mit dem Original gut auszukennen, aber das ist sicherlich auch nur die halbe Miete.

Ich hab aber nie so ein Blüthner 2 gesehen, wie erklärst Du Dir, dass das so toll ist? Ein genialer Geistesblitz von Blüthner, mit 2 Zügen am ganzen jahrzentealten Markt vorbeizuschwimmen? Das erscheint mir ebenso glaubhaft wie dass eine Chinesische Hinterhofbude urplötzlich einen supertollen Flügel baut.
 
Ich hab aber nie so ein Blüthner 2 gesehen, wie erklärst Du Dir, dass das so toll ist? Ein genialer Geistesblitz von Blüthner, mit 2 Zügen am ganzen jahrzentealten Markt vorbeizuschwimmen? Das erscheint mir ebenso glaubhaft wie dass eine Chinesische Hinterhofbude urplötzlich einen supertollen Flügel baut.
(Anmerkung: wie von anderer Seite bereits angemerkt, sind wir damit hier eigentlich OT.)

Auf der anderen Seite überhöhst du gerade die Fähigkeiten der "anderen". Digitalpianos zu bauen ist keine echte Raketenwissenschaft. Man braucht erstmal eine vernünftige Tastatur: da kauft man notfalls halt z.B. Fatar-Mechaniken zu. Keine Ahnung ob Blüthner das getan hat, aber es gibt definitiv gute bis sehr gute Mechaniken am Komponenten-Markt.

Dann braucht man eine Entwicklungs-Plattform und möglichst eine fertige Sample-Engine, die man mit möglichst guten Aufnahmen füttert. Die Plattformen gibt es, die Engine lizenziert man, für die Aufnahmen (Blüthner verwendet meines Wissens Samples eines Modell 1) holt man sich ggf. Hilfe dazu. Der Rest ist Umwandeln des Prototypen in eine Serienplatine, wofür es wieder Dienstleister gibt, sowie Entwurf des Möbels drumherum.

Ich meine mich an Testberichte der Blüthner-Digis zu erinnern, die in die Richtung gingen "nicht weltbewegend, aber grundsolide", und das halte ich definitiv für möglich. Der Rest ist zu einem guten Teil sowieso Geschmackssache.

Und damit wieder zurück zum eigentlichen Thema des Fadens: analoge Klaviere. :-D
 
(Anmerkung: wie von anderer Seite bereits angemerkt, sind wir damit hier eigentlich OT.)

Auf der anderen Seite überhöhst du gerade die Fähigkeiten der "anderen". Digitalpianos zu bauen ist keine echte Raketenwissenschaft. Man braucht erstmal eine vernünftige Tastatur: da kauft man notfalls halt z.B. Fatar-Mechaniken zu. Keine Ahnung ob Blüthner das getan hat, aber es gibt definitiv gute bis sehr gute Mechaniken am Komponenten-Markt.

Dann braucht man eine Entwicklungs-Plattform und möglichst eine fertige Sample-Engine, die man mit möglichst guten Aufnahmen füttert. Die Plattformen gibt es, die Engine lizenziert man, für die Aufnahmen (Blüthner verwendet meines Wissens Samples eines Modell 1) holt man sich ggf. Hilfe dazu. Der Rest ist Umwandeln des Prototypen in eine Serienplatine, wofür es wieder Dienstleister gibt, sowie Entwurf des Möbels drumherum.

Ich meine mich an Testberichte der Blüthner-Digis zu erinnern, die in die Richtung gingen "nicht weltbewegend, aber grundsolide", und das halte ich definitiv für möglich. Der Rest ist zu einem guten Teil sowieso Geschmackssache.

Und damit wieder zurück zum eigentlichen Thema des Fadens: analoge Klaviere. :-D

Ich denke man könnte den Designprozess für einen Flügel genauso simplifiziert darstellen und es wäre genauso falsch. Schlechte Digis gibts von genügend Firmen am Markt, gute nicht so viele...und selbst die Platzhirsche hauen immer mal wieder daneben mit Modellen.

Richtig: Back to topic ;)
 
Hi,
wer wäre dann der bessere Berater, der Klavierspieler oder der Klavierstimmer der auch Reparaturen durchführt ?

Gruß
Schellack
 
Beim Kauf vom Händler sollte man eigentlich erstmal grundsätzlich annehmen, dass man meistens mit seriösen Unternehmern zu tun hat... es kann durchaus (so rein psychologisch) schon etwas seltsam anmuten, wenn man beim Klavierhaus mit einem Konkurrenten im Schlepptau auftaucht. Ich gehe auch beim Autokauf nicht zum Händler mit einem Konkurrenz-Mechaniker im Gepäck.

Es gibt bei Kauf vom Händler ja auch die Gewährleistung: und wenn wirklich betrügerischer Kappes verkauft worden ist, wird das ggf. der örtliche Klavierstimmer kurz nach dem Kauf feststellen, und dann wird notfalls der Kaufvertrag rückabgewickelt. Bei Kauf von Privat sollte man aber definitiv einen Klavierbauer als Berater einschalten, denn Gewährleistung gibt es dort meist ja nicht.

Was ich aber auch beim Händler immer tun würde: Klavierspieler rekrutieren, notfalls den/die Lehrer/in. Habe ich auch beim Digi-Kauf seinerzeit getan. Und: Zeit lassen, viel ansehen und anspielen, bei vielen verschiedenen Händlern. In der Phase bin ich derzeit selbst.
 
Im ersten Pianohaus wurde uns das B3 von Yamaha nahe gelegt, was ich anspielte und mir auch ganz gut gefiel. [..] Im nächsten Fachgeschäft wurde uns von Yamaha abgeraten. Die Resonanzböden würden nicht unter Spannung eingesetzt,

Die Antwort ist sehr einfach: beim Yamaha weißt Du auf als Laie recht genau, was Du hast, bei der Hausmarke dagegen nicht. Das Stichwort Resonanzboden ist insofern wichtig, als die B3 älterer Bauart noch einen Sperrholzboden hatten. Du mußt also auf das Herstellungsjahr achten. Einzelheiten kannst Du hier im Forum ergooglen. Die Straßenpreise für Y. können im übrigen ganz schön variieren. Ich würde mich allerdings nicht von vorneherein auf Y. festlegen, denn auch in der Preisklasse des B3 gibt es einige Alternativen: Kawai, Samick, Joh. Seiler (auch von Samick), China-Feurich (von Hailun). Und mit etwas Geduld findet man für die rund 5500 E. auch ein junges gebrauchtes von W. Steinberg.
 
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