Bearbeitungen und Transkriptionen

  • Ersteller des Themas Pianojayjay
  • Erstellungsdatum

Eine fantastische Bearbeitung des Valsa Fantasie von glinka, Projekt 2035...

 
Ich weiß nicht, ob das als Transkription oder Bearbeitung im hier gemeinten Sinne gilt, aber ich mag sehr gern Brahms’ erleichterte Fassung der Walzer op. 39, weil auch ich die spielen kann und weil sie (im Gegensatz zu vielen anderen erleichterten Fassungen großer Werke) trotzdem toll klingen und nicht zuletzt, weil Brahms die beiden zweihändigen Fassungen der Walzer so schön als „eine für vernünftige Hände und eine - vielleicht für die schöneren“ umschrieben hat (ein alter Charmeur, der Brahms ;-):blume:).
 
Viele der bereits genannten Transkriptionen mag ich auch, darüber hinaus noch:

Schubert/Liszt: Gretchen am Spinnrad

Mendelssohn/Rachmaninov: Scherzo aus dem Sommernachtstraum



Bach/Rachmaninov: Violinpartita e-moll

 

Meine Transkriptionsfavoriten sind zur Zeit aus den
Soirées Musicales de Rossini von Liszt
die Lieder La Promessa, La Pesca, La Pastorella dell´ Alpi, La Serenata, und L´Orgia.
Das sind wunderschöne Stücke des Bel Canto, beim einfachen Anhören kommen sie evtl. zu süßlich raus. Wenn man sich aber die Texte der Originale besorgt, kann man den hintergründigen Humor Rossinis und Liszts Bearbeitungen verstehen. In La Serenata schießt Liszt mit seiner Ossia-Version sicher über das Ziel in Richtung Edel-Schnulze hinaus. Aber man muss diese Version auch nicht spielen!

Walter

P.s.: eigentlich schade, dass in den Peters-Ausgaben von Emil von Sauer nur die Tarantella und die Regatta de Venezia stehen. Für das Verständnis der Regatta halte ich den Text für unverzichtbar!
 
Im Moment bei mir im Repertoire:

Oginski: Polonaise a moll in gleich bearbeiteter Bearbeitung....

 
Generelle Überlegungen zu Paraphrasen, Transkriptionen, vielleicht auch zu Variationen:

Man darf das Original kennen, man darf auch die Interpretationsgepflogenheiten für die Originale kennen, ferner tut es gut, sich an diesen Gepflogenheiten zu orientieren. ;-)
Die Campanella-Etüde wird oft zur Rennbahn (das Paganini Vl.-Konzert ist es nicht), das Spinnerlied aus dem Holländer wird auf dem Klavier oft einfach durchgespielt (die Opernaufnahmen zeigen Überleitungen und Rubati), die Rigolettoparaphrase gerät oft zu "virtuos" angesichts der Spielpraxis des Originals (Pavarotti singt hier sehr langsam), Bellinis Casta Diva in der Thalbergversion sollte dem Bel Canto des Originals in nichts nachstehen.
Man versuche mal, dieses Stück bei einer Aufnahme von Maria Callas mit zu spielen!
Vielleicht ist es O.T., dieses Fass im vorliegenden Faden auf zu machen.

Liebe (transkribierte) Grüße

Walter

P.s.: Ist es bei Variationen anders? Wer kennt schon La Molinara (Beethovenvariationen) oder Die Pilger von Mekka (Mozartvariationen)? Sollte man das Original kennen, bevor man die Variationen spielt? Erschließen sich im Fall der Mozartvariationen neue Horizonte, wenn man die Arie "Unser dummer Pöbel meint" kennt?
 

Zurück
Top Bottom