Ballade von Stilblüte

Stilblüte

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Nachdem ich es ewig versprochen habe, nun nach scheinbar unüberwindbaren technischen (Computerbedingt :D) Schwierigkeiten die 1.Ballade von Chopin.
Hab da ganz viel Herzblut reingesteckt...
Bin gespannt auf positive sowie negative Kritik.
Jetzt, wo ich das Bild mühsam entfernt habe, höre ich die technischen und inerpretationsbedingten Fehler noch genauer, aber ich war leider zu faul, noch eine Aufnahme zu machen;)
Was solls, ich stehe zu meiner Aufnahme.
Aber man soll ja nicht mit sich zufrieden sein.

Entschuldigt die schlechte Tonqualität, stammt von einer Digitalkamera.
(Hat aber den klitzekleinen Vorteil, dass man manche Fehler überhört:cool:)




ah PS: Danke an Pille, ich hab es jetzt auch so geschafft, und danke an Dux, ohne den ich AVI nicht in mp3 hätte umwandeln können:)
Argh, in der Eile vergisst man das Wichtigste: Natürlich noch Dank an tomi, der die Ballade freundlicherweise auf seine Seite gestellt hat!!
 
Blüte, die Aufnahme ist ganz große klasse!!!
Du bist viel zu bescheiden :)
Zu dieser Aufnahme kannst du ganz beruhigt stehen!

Begeisterte Grüße von Eva
 
Blüte, das haut mich einfach nur noch um!
In diesem Leben werde ich es nicht mehr schaffen, so zu spielen!

Tief beeindruckte Grüße
Tosca
 
Auch von mir natürlich.... Ein großes Lob!! & Glückwunsch zu diesem gelungenem Stück!!
Es macht wirklich Spaß deine Aufnahme anzuhören =)
Wenn ich doch auch so spielen könnt... *michärger*

Grüsse vom Sebi
 
Ja wirklich eine gute Aufnahme, gafällt mir gut! Großes Lob! Das einzigste was ich bemängeln könnte wär, dass ich glaub ich ein oder zwei Fehler gehört hab, aber so ein langes und schweres Stück fehlerfrei zu spielen ist ja schon fast unmöglich.;) Werd die Ballade vllt auch demnächst in Angriff nehmen und hoffe sie auch so gut wie du mal spielen zu können.

gruß bechode
 
Ich habe mir das mal angehört.
Bitte fass das nicht negativ auf, ist gut gespielt, aber da muss mehr "Feuer" rein.
Hör mal Szpilmann "The Pianist"

Gruß Chief
 
Noch mehr Feuer? In einer Ballade?
Also, ich find´s super einfühlsame gespielt und würde es allenfalls gerne nochmals in besserer Aufnahmequalität hören.
Aber könntest Du mal deine Version zur Verfügung stellen, Chief?
Vielleicht weiss ich dann, was du meinst
 
Guten Morgen,

Liebe Stilblüte, also ich kann mich dem Gesagten nur anschließen. Ich finde es sehr einfühlsam gespielt -- eben genau balladig wenn man so will. Du hast den Charakter des Stückes wirklich gut umgesetzt und perfekt gespielt.

Tomi
 
Hallo Stilblüte!

Ich habe mir das Stück geradeeben angehört, und bin total begeistert. Ich finde es super interpretiert und gut umgesetzt.
Hut ab!

Steffi
 
Vielen Dank für eure positive Kritik.
Freut mich sehr.

@ Chief: Danke auch für deine Kritik, ich glaube, ich weiß, was du meinst mit "feurig". Wahrscheinlich "wilder, aufgeregter". Oder eher "passionné, leidenschaftlich"?
Ich weiß nur nicht, an welchen Stellen du das gerne hättest...
Meinst du am Ende im "Presto con fuoco"-Teil?
Übrigens spiele ich das Stück natürlich jedesmal anders.

viele Grüße

Stilblüte
 
Liebe Stilblüte.
Ich wollte mit Feuer nur damit sagen wie ich das sehe. Ich heisse nicht Chopin und alles was ich so sage ist meine Meinung.
Außerdem habe ich nie behauptet, das ich das besser kann, im Gegenteil ich bin manchmal ein ganz schlechter Klavierspieler und habe wenig Ahnung.
Nun mal zur Ballade I op. 23 so wie ich das sehe:
Den Anfangslauf der mit Largo beginnt fasse ich anders auf.
Nach dem Wechsel Moderato spiele ich leicht tänzerisch mit Betonung der linken Hand und den nachfolgen Lauf 6 tel nehme ich sehr sehr schnell mit der nötigen Brillianz.
Danach geht es weiter, steigere das Tempo beim agito Teil ziemlich schnell, bringe die linke Hand deutlich hervor.
Es folgt memo mosse, sotto voce, sehr melodisch, sehr lyrisch versuche pp zu spielen bis zum Thema.
Danach ff molto pesante bis zum piu animato Teil. Die Läufe versuche ich mit einer schönen Brillianz rüberzubringen. Das geht dann so weiter bis zum presto con fuoco Teil den ich versuche in einem wahnsinnigen Tempo zu spielen und die linke Hand schön herauszubringen.
Die Endläufe fasse ich auch anders auf mehr perlend.
Die Vorschlags Schlußakkorde spiele ich auch anders gehe sie langsam an und steigere das Tempo.

Vielleicht ist die Wortwahl Feuer nicht ganz passend, ich meine damit den harten Zugriff.
Bei deinem wirklich guten Spiel würde ich niemals vermuten, das der Interpret ein Mann ist.

Gruß Chief
 

Deinen Interpretationsvorschlag finde ich sehr interessant, Chief. Damit triffst du schon sehr genau meine Vorstellung von Chopin. Eine Verbindung von sehr tänzerischen Elementen, mit gerade diesem, von dir angesprochenen, perlenden Charakter. Immer wieder unterbrochen von impulsiven, dissonanten Elementen.
Vielleicht kannst du es ja auch mal einspielen...?

@Stilblüte

die Einspielung hat mir auch gut gefallen, allerdings vermisste ich hier und da ein wenig den rechten Biss, die Stringenz, die einen durch das Stück führt. Soweit meine Meinung.
Vielleicht lädst du es ja mal bei YouTube hoch, dann können wir deine Finger bei den schnellen Läufen auch bestaunen...: )
 
Latour, wir sind im Anflug und verstehen uns, gleiche Wellenlänge, gleiche Höhe,hast du eigentlich den Transponder ausgeschaltet sonst knallen wir in die Türme. Hokus Pokus...?
Chopin hätte eine ware Freude an uns, schließlich hatte er eine.. ja was soll man sagen, die Zigarren rauchte.

Gruß Chief
 
Hallo Stilblüte,

natürlich ist es immer heikel, das Klavierspiel eines anderen kritisieren zu wollen - bzw. zu sollen ;) -, welches zweifellos deutlich über dem eigenen Können rangiert. Daher auf jeden Fall meine Hochachtung für Deine insgesamt gute Beherrschung des Stücks mit seinen mannigfachen technischen Schwierigkeiten, und das sogar beim "Vorspiel".

Leider fehlt es der Aufnahme an jeglicher Dynamik. So lässt sich die interpretatorische Seite oft nicht genauer beurteilen.
Mir schienen vor allem manche (kurzzeitigen) Temposchwankungen zu extrem, zu "unorganisch". Im letzten, technisch besonders anspruchsvollen Abschnitt hatte man auch ein bisschen den Eindruck, dass noch etwas spieltechnische Souveränität fehlt, um wirklich frei gestalten zu können - aber das ist ja auch kein Wunder ... ;)

"Kurz" vor Schluss, genauer in den Takten 244 u. 245 (beginnt in der Aufnahme bei ca. 8 min Spielzeit) fiel mir außerdem auf, dass ich einen Akkord anders im Ohr habe. Und siehe da, es steht auch so in meinen (Urtext-)Noten: statt dem f', das Du (nach meinem allerdings nicht perfekten Gehör) gespielt hast, müsste es ein fis' sein.

Auf jeden Fall finde ich es klasse, dass Du Dich traust, die Früchte Deiner intensiven Arbeit zur Diskussion zu stellen! :)


Grüße

Bernd
 
Was soll das!

Stilblüte ist doch nicht Martha Agerich

Danke für die wundervolle Aufnahme, lass dich nicht beirren, weiter so.

Gruß Chief
 
Latour, wir sind im Anflug und verstehen uns, gleiche Wellenlänge, gleiche Höhe,hast du eigentlich den Transponder ausgeschaltet sonst knallen wir in die Türme. Hokus Pokus...?
Chopin hätte eine ware Freude an uns, schließlich hatte er eine..Zigarren rauchte.

Ja, watt soll man sajen, ditt mit dem Roochen habik aufjejeben, aber nur um viel teureren Süchten zu fröhnen. Jesund isset ja ochnich. Und trorich macht ditt ja manchmal ooch, bei dem vielen Chopeng und so. Und fliejen is ja ooch nich jerade billiich. Aber ick freu ma ma wieder, eenen uff meener Wellenlänge jetrefft zu haben. Also, ran an die Tasten und uffjenommen, schließlich warten dutzende Mäuler darauf, sich zu zereißen.
Ick wünsch da watt.
Bis neulich!
 
@Chief: Vielen Dank für deine Ausführliche Beschreibung, das zeigt mir, dass auch eine echte Meinung hinter der Behauptung steckt.
Ich sage dir, was ich dazu denke:
Der Moderato-Teil ist bei mir extra noch sehr langsam und zurückhaltend, ich finde, er sollte absolut ruhig und still, schweigend klingen.
Auf meiner Aufnahme ist er mir sogar noch nicht ruhig genug.
Den agigato-Teil hätte ich pers. auch schneller wilder klingen lassen, aber mein Klavierlehrer bestand auf eine mäßige Steigerung, die ihren Höhepunkt erst bei "sempre più mosso" findet. Was danach kommt, sollte impulsiv, aufgeregt, schnell und erregt sein.
Meno mosso empfinde ich wie du melodisch, lyrisch, allerdings habe ich (wie man ja hoffentlich etwas hörte, trotz miserabler Aufnahme:rolleyes:) nicht alles in der gleichen, leisen Lautstärke gespielt, sondern ein bisschen "Bewegung" versucht reinzubringen, das ganze wie eine kleine, feine, klare Melodie klingen zu lassen. Das Thema dann wie am Anfang, völlige Ruhe, wie die "Ruhe vor dem Sturm" vor dem, was folgt.
der ff-Teil, der folgt, sollte, wie du sagst, natürlich brilliant gespielt sein; außerdem ist es meiner Ansicht nach ein sehr leidenschaftlicher Teil. Es ist ein Höhepunkt des Stückes, meiner Meinung nach, der ja auch (wie der presto con fuoco Teil am Ende) im Bezug auf Spannung sehr deutlich vorbereitet wird. Er steht im krassen Gegensatz zu den Seiten davor und ist plötzlich in Dur, hat trotz der vielen Akkorde etwas unbeschwertes, tänzerisches.
Danach hast du ja einen Sprung gemacht; was dann kommt (ab sempre più animato), muss natürlich virtous, schnell, aber leicht, unbeschwert und durchsichtig klingen. "scherzando" empfinde ich als verspielt und schelmisch, was sich schließlich bis zum wieder "ernsteren" ff steigert, dann aber wieder leichter wird und schließlich nochmal zum früheren Thema zurückkehrt, das das ganze schön beendet.
Dann nochmal das Anfangsthema als "Ruhe vor dem Sturm" und wie es sich durch das ganze Stück zieht.
Schließlich, bei "appassionato", beginnt die für mich mit emotionsgeladenste Stelle des ganzen Stückes, diese zwei Takte vor dem "Presto con fuoco"-Teil. Die müssen in meinen Ohren unendlich leidenschaftlich und "Gefühlvoll", nicht im Sinne von setimental, sein, total geladen und "kurz vor dem Kochen".
Was dann kommt, ist natürlich möglichst schnell und sauber zu spielen, ebenfalls "feurig", leidenschaftlich, wild und mit einem Hauch von Wahnsinn.
Das Ende klingt ja schon etwas "irr", beinhaltet es doch keine wirklichen Melodien oder gefühlte Zählzeiten mehr.
Der eigentliche Höhepunkt am Ende ist schon vorrüber, und es ist, als würde das niedergebrannte Feuer noch ein paarmal auflodern.
Ideal wäre es, die beidläufigen Hände ohne Temposchwankung nach oben zu spielen, wie in einem langen Rutsch, dass ein Klang im Raum steht.
Bei deinem wirklich guten Spiel würde ich niemals vermuten, das der Interpret ein Mann ist.
Was meinst du damit?

Ich finde es interessant, deine (und andere) Meinung zu hören zur genauen Interpretation und Meinung des Stückes.

Stilblüte
 

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