Aufregung

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ConFuoco

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30. März 2011
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Hallo!

Also, ich habe ein kleines Problem.
Im Klavierunterricht bin ich meist so sehr aufgeregt, dass ich nicht richtig Noten lesen und selbstverständlichererise auch nicht spielen kann.
Im Unterricht kamen mir die Noten wie Hieroglyphen vor und beidhändig spielen war katastrophal. Aber wenn ich mir jetzt die Noten durchlese, kann ich das Stück problemlos duruchspielen, und wenn nicht würde es hôchstens 5 Minuten Übung kosten.

Außerdem fühle ich nach dem Unterricht, trotz der Freundlichkeit meines KLs, einfach nur große Erleichterung.


Könnt Ihr mir sagen was dagegen hilft?



Mit freundlichen Grüßen
ConFuoco
 
Wenn du bei Aufregung das Stück nicht spielen kannst, dann heißt es, dass du das Stück noch nicht so gut beherrschst.

Mache dir bewusst, dass deine Einstellung in deinem Unterbewusstsein verankert ist. Wir wurden durch unsere Eltern großgezogen und mussten den größten Teil unseres Lebens kritisiert werden, sei es durch unsere Eltern oder durch die Schule. Das ist zwar gut, weil wir dadurch den richtigen Weg finden (oder auch nicht), aber für das Klavier spielen bringt diese Last kaum was.

An dir kann man hervorragend erkennen zu was dich jahrelange Erziehung gebracht hat! Nämlich, dass du jetzt nicht mal vor deinem Klavierlehrer ohne Aufregung etwas vorspielen kannst.

Was kann man dagegen machen? Da hilft sich nur von den Fesseln zu befreien, die auf dir lasten. Wenn du lernst, dass es überhaupt nicht schlimm ist zu versagen, dann lässt diese Aufregung nach.

Ich schätze mal, dass du noch nicht lange Klavierunterricht hast. Von daher sei nicht zu enttäuscht, was das angeht. Sobald du deinen Klavierlehrer besser kennenlernst, wirst du nicht mehr so aufgeregt sein. Du hast nun mal Angst vor Kritik, etwas zu falsch zu machen. Aber da du es jetzt weißt, dass du Angst vor Kritik hast, kannst du besser damit umgehen.

Klavier spielen wird deine Persönlichkeit noch bereichern, weil sie dadurch wachsen wird.

In diesem Sinne: Augen zu und durch! :D
 
Ja, wenn die Chemie mit den Klavierlehrer stimmt wird sich deine Nervosität höchstwahrscheinlich legen.

Ich kenne das auch von mir. Ich muss öfters Fachvorträge vor Puplikum halten. Wie ich vor vielen Jahren damit angefangen hatte war ich auch nervös. Mit der Zeit stellt sich aber eine gewisse Routine ein. Es bleibt nurmehr eine anregende leichte Angespanntheit vor den Vorträgen die den Geist freier macht.

Gib dir einfach Zeit ......

LG
 
Das legt sich mit der Zeit. Konzentrier Dich auf das Spiel, auf Deine FREUDE - nicht auf den KL
 
Das legt sich wirklich mit der Zeit!
Du wirst Dich sicher bald an Deinen Klavierlehrer gewöhnt haben.

Mach` Dir am besten nicht zu viele Gedanken darüber. Jeder gute Klavierlehrer weiß um die Aufregung seiner Schüler und sieht es auch nicht so eng wenn mal etwas nicht so klappt.
Und vor allem: Mach` Dich bitte nicht selber fertig. Selbstvorwürfe bringen gar nichts.

Vertraue einfach darauf, dass es schon vielen Klavierschülern vor Dir so ging und es sicher auch vielen nach Dir so gehen wird.


OT:
@ubik
Wenn du bei Aufregung das Stück nicht spielen kannst, dann heißt es, dass du das Stück noch nicht so gut beherrschst.
Das stimmt so nicht. Es gibt auch Leute/Musiker, die haben einfach "nur" Auftrittsangst.
Aber davon würde ich jetzt bei Con Fuoco auch nicht ausgehen.
 
Oft resultiert so etwas auch aus der Tatsache, dass man meint, man spiele fehlerfrei ohne KL. Das ist ein ganz normaler psychologischer Vorgang. Versuche mal zuhause die Stücke mit Metronom zu spielen. Dies "simuliert" auch den Stress eines Zuhörers und zeigt Dir sehr schnell, wo das Problem liegt. Falls es mit Metronom zuhause klappt, spiele auch (vorübergehend) im Klavierunterricht mit Metronom (und konzentriere Dich dabei ganz auf den Klick - das hilft sicher). Billige elektronische Metronome gibts ab etwa 10 Euro im Handel.

Viel Glück

Hyp
 
Ich finde, man sollte trotzdem im Blick behalten, dass man auch oft ein Stück vorbereitet und es vermeintlich kann und dann beim Vorspielen klappt es nicht. Das liegt sicherlich auch an der Aufregung, aber auch an der Vorbereitung.

Was z.B. oft zu beobachten ist: Jemand kann ein Stück nur von vorne bis hinten durchspielen. Irgendwo einsetzen geht nicht. Man kann es dann zwar spielen, aber man könnte noch wesentlich vertrauter mit dem Stück werden.

Das ist überhaupt mein Credo: Üben heißt idealerweise sich mit einem Stück vertraut machen.

lg marcus
 
Hallo ConFuoco,

mach die keine Sorgen, wenn es nicht so wäre, wäre es nicht normal zum Anfang.:D


Ich habe einen guten KL
- der mich erst mal ein paar Minuten in Ruhe klimpern lässt, während er nebenan Kaffee kocht.
- der sich (absichtlich:p) auch mal verspielt; um mir die Nervosität zu nehmen.

das hilft mir gewaltig

LG NewOldie
 
Hallo!

Also, ich habe ein kleines Problem.
Im Klavierunterricht bin ich meist so sehr aufgeregt, dass ich nicht richtig Noten lesen und selbstverständlichererise auch nicht spielen kann.
Im Unterricht kamen mir die Noten wie Hieroglyphen vor und beidhändig spielen war katastrophal. Aber wenn ich mir jetzt die Noten durchlese, kann ich das Stück problemlos duruchspielen, und wenn nicht würde es hôchstens 5 Minuten Übung kosten.

Außerdem fühle ich nach dem Unterricht, trotz der Freundlichkeit meines KLs, einfach nur große Erleichterung.


Könnt Ihr mir sagen was dagegen hilft?



Mit freundlichen Grüßen
ConFuoco


Lieber Confuoco,


das, was du beschreibst, ist völlig natürlich und jeder Klavierlehrer kennt solche Situationen. Deshalb würde ich genau das, was du oben geschrieben hast, mit deinem Klavierlehrer besprechen. Dann bist du nicht mehr allein mit deinem Problem und ihr könnt gemeinsam überlegen, was zu tun ist.

Du brauchst keine Sorge zu haben, dass dein KL das persönlich nehmen könnte. Er wird froh sein, wenn er um deinen Druck und Stress weiß, denn hellsehen kann er ja auch nicht!

Viel Glück und Erfolg und alles Liebe

chiarina
 
Lieber ConFuoco!
Am Anfang war das mit der Aufregung im Unterricht bei mir auch ganz schlimm - aber auch da macht Übung den Meister - es legt sich im Lauf der Zeit. Spielst du zu Hause immer "einsam und verlassen" vor dich hin? Es hilft auch wenn andere im Raum sind und gar nicht vorhaben zuzuhören. "Chaos" um dich rum bringt dich nicht weiter, aber mir hat geholfen, einfach die Anwesenheit anderer "auszublenden" - geht natürlich nicht von heute auf morgen!
LG und viel Erfolg
tini
 

Hi ConFuoco,

das Vorspielstress normal ist weißt Du ja nun. Und klappen muß es sowieso nicht, weil's keine Prüfung ist sondern Unterricht. Könntest Du's schon, bräuchtest Du keinen.
Aber: Stress behindert das Lernen. Ein halbwegs guter Pädagoge sollte dem Stress entgegenwirken, um das Lernklima zu fördern.

Etwas anderes ist es, wenn das momentane Lernziel "Stressresistenz" heißt. Aber für eine solche spezielle Übesituation braucht's ein simples Stück, dass man 150%ig kann.

Wenn Du Dir denn Stress verbissen selber machst, schraub' Dich runter. Pause, Augen zu, Luftholen.
Oder was anderes machen: Gehörtraining/Intervalle raten, Akkorde, Tonleitern, Fingersatz beim neuen Stück, andere Lerninhalte halt.

"Außerdem fühle ich nach dem Unterricht, trotz der Freundlichkeit meines KLs, einfach nur große Erleichterung."
Bist Du oder ist Dein Lehrer leistungsbesessen? Das ganze ist doch ein Hobby für Dich, dass Spaß machen soll, oder???

Oh oh, con fuoco heißt doch "mit Feuer", "mit Begeisterung", aber doch nicht "mit Brechstange"!!
 
Also ersteinmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Nun, heute hatte ich wieder Unterricht, welcher gar nicht so schlecht verlief, und bin auf eine eventuelle Lösung meines Problms gestoßen.
Wie findet Ihr, dass ich einfach soviele Stücke übe, sodass ich keine neuen Stücke im Unterricht anfangen muss?
Denn ich bin beim Notenlesen so hektisch, dass ich, wenn ich die eine Note lese, die davor schon längst vergessen habe.
Im Unterricht fällt mir das Erfassen der Melodie sehr schwer. Sogar Stücke die ich normalerweise auswendig kann, kann ich (obwohl mit Noten) nur fehlerhaft und stockend spielen.
Aber wenn ich die Stücke so halbwegs kann, dann muss mein KL nicht erst jede Note mit mir durchgehen und so komme ich im Unterricht auch weiter.

Also, wie findet Ihr die Idee oder habt Ihr vielleicht noch bessere?

MfG

ConFuoco
 
Also ersteinmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Nun, heute hatte ich wieder Unterricht, welcher gar nicht so schlecht verlief, und bin auf eine eventuelle Lösung meines Problms gestoßen.
Wie findet Ihr, dass ich einfach soviele Stücke übe, sodass ich keine neuen Stücke im Unterricht anfangen muss?
Denn ich bin beim Notenlesen so hektisch, dass ich, wenn ich die eine Note lese, die davor schon längst vergessen habe.
Im Unterricht fällt mir das Erfassen der Melodie sehr schwer. Sogar Stücke die ich normalerweise auswendig kann, kann ich (obwohl mit Noten) nur fehlerhaft und stockend spielen.
Aber wenn ich die Stücke so halbwegs kann, dann muss mein KL nicht erst jede Note mit mir durchgehen und so komme ich im Unterricht auch weiter.

Also, wie findet Ihr die Idee oder habt Ihr vielleicht noch bessere?

MfG

ConFuoco

Hallo ConFuoco,

ob besser kann ich aus deiner Sicht nicht beantworten, ein Tip von mir:

Zuhause, wenn du allein spielst, hol dir da mal deinen Lehrer, der da ja in deiner Vorstellung wahrscheinlich nicht so anwesend ist wie real und in deiner Vorstellung im Klavierunterricht und so auch weniger "dazwischengeschoben" zwischen deinem Spiel, dem Ertasten und Horchen, hol ihn dir also bewusst her, als wärst du in der Klavierstunde. Beim Spielen. Und nimm genau wahr, was in diesen Sekunden des Spielens passiert. Wo ist deine Aufmerksamkeit, ist sie vielleicht aufgeteilt, wenn ja, wohin. Wieviel bleibt für das Horchen auf den Klang. Konzentration auf die Note, auf das Ertasten der Tasten. Wie oft taucht dereLehrer in deiner Vorstellung auf. Und andere Bilder, wie, das sollte ich jetzt aber schon können. Usw. Achte genau was alles in auch nur vielleicht kurzer Zeit von einer Minute vor sich geht. Und wieder. Was passiert in dieser KL-Schüler Situation.
Vielleicht kommt irgendwann der Punkt, wo du deinen KL zum Teufel jagen willst, weil er dich stört beim Horchen, Tasten, und du willst ihn zum Teufel jagen.
Dann jag ihn zum Teufel. In der Vorstellung. Rigoros. Es kann gut sein, dass du das zuerst nicht kannst, aber willst, so schlimm darf man nicht sein. Vielleicht jagst du ihn dann doch zum Teufel. Zum Teufel noch einmal! Und das gar gleich ein paar mal.
Vielleicht kommt auch ein Punkt, wo du spürst und dir aufgeht, der Lehrer kann ja wirklich nichts dafür, das ich meine Konzentration so abzweige, ich hol ihn mir ja selbst her, egal wie auch immer er selbst denkt.
Ich hole ihn mir selbst her, im Realen wie in der Vorstellung "während des Spielens, der Konzentration auf die Musik". Ich schenke dem Lehrer im Moment des Spielens viel Aufmerksamkeit - aus welchen Gründen auch immer - und auch dem Spiel. Die Aufmerksamkeit, Konzentration wird so geteilt. Vielleicht kommt der Punkt, wo du das spüren kannst.

Vielleicht jagst du ihn dann noch ein paar mal zum Teufel. Und irgendwann winkst du hinüber und lässt ihn herkommen. Und widmest ihm die gezielte Aufmerksamkeit, die du spürst, die du ihm widmen möchtest und musst, um aus seinem Wissen für dich zu schöpfen und dich dann ohne Abzweigung in seine Richtung dem Spiel zu widmen. Hin zum Lehrer, weg von ihm, hin zur Musik. Hin und her
Hören, Aufnehmen, Spielen. Versuchen. Ungeteilte Konzentration, wo sie situationsbedingt hingehört.

Liebe Grüße
Pomurla
 

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