Anfängerfragen, traut Euch!

  • Ersteller des Themas violetta
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viel gute Jazzmusik hören.Man kann Rhythmus auch üben...
 
Man übt nicht nur ein Stück auf einmal.
 
Ich spiele momentan mein Repertoire von 8 Stücken immer wieder mal durch (jeden Tag 2 andere) - damit ich es nicht wieder verlerne. Dann habe ich 2 neue Stücke in Arbeit. Und noch mein Klavierlernbuch mit einzelnen kurzen Stücken. Langweilig? Nein! :super:
 
heißt das konkret dann, dass der Lernende mehrere Wochen/Monate jeden Tag in der Übezeit nur dieses Stück geübt hat? :dizzy: Das klingt etwas .. äh... monoton. Kann man dann die Stücke überhaupt noch leiden nach so langer Zeit?
Ja, genau das heißt es :girl:
Monate lang "alle meine Entchen" und es war so so toll :-D

Nicht nur das du mehrere Stücke hast, für die ganz schweren Brocken kommen noch Ettüden dazu, oder du machst Stück X als Einstieg für Y, weil da die gleichen technischen Schwierigkeiten auftauchen, aber leichter zu verarbeiten.

Außerdem, du übst nicht "das Stück" den das kannst du logischerweise erst wenn du es kannst.
Und bis du es kannst, übst du dran.
Das ist diese "der Weg... Das Ziel" Geschichte :super:


Ich zb geh jetzt in die vierte Woche von Mozart KV6/IIIb und bin am feinschliff.
Das bedeutet, passende Geschwindigkeit finden, Betonung beachten, wann gehe ich ins Forte, wann ins Piano?
Gibt es Passagen die besonders heraus gestellt werden müssen?

Gleichzeitig bin ich bei Burgmüller an der Arabesque so weit, dass ich die durch spielen kann, wenn auch noch nicht auf dem geforderten Tempo.
Hier muss das ganze noch etwas besser fließen.

Und neu auf dem Ständer, Hayden (langsam gefällt mir der alte Knabe :super:)
Deutsches Lied.
Das ist aber gestern erst gestartet und da muss ich noch Arbeit rein Buttern.

Du siehst? Viel zu tun, ohne dass es langweilig wird.
Und ich spiele meine alten Stücke nicht, weil mir dafür kaum zeit bleibt.

(Sollte ich mal machen, so einen Klavier Sonntag, um zu schauen was sich gegenüber damals so verändert hat...)
 
Ich hab da mal eine wirklich doofe Anfängerfrage: Manchmal schreiben Klavierlernende ja zB "ich habe 6 Wochen gebraucht um das Stück zu lernen" oder "für Stück xy habe ich 4 Monate gebraucht" - heißt das konkret dann, dass der Lernende mehrere Wochen/Monate jeden Tag in der Übezeit nur dieses Stück geübt hat? :dizzy: Das klingt etwas .. äh... monoton. Kann man dann die Stücke überhaupt noch leiden nach so langer Zeit?

1. Manche Leute mögen es lieber, zwischendurch noch etwas Anderes zu spielen. Das ist erlaubt. :super: Man braucht dann aber länger. Zeit ist begrenzt, und mehr als üben geht nicht.
2. Andere bleiben lieber unentwegt an dem einen Stück dran. Auch das ist erlaubt.
3. Stücke, an denen man so lange arbeitet, sind ja nicht nur eine oder zwei Seiten lang und bestehen nicht nur aus denselben Patterns (wie jetzt bei den typischen Easy-Listening-Stücken aus der TEY-Fraktion). ;-) Da kommt permanent was "Anderes". Überspitzt könnte man sagen, es sind mehrere Stücke in einem, die aber auf faszinierende Weise ineinander verwoben sind.
4. Deshalb wird es auch nicht monoton. "Große Musik" ist auch so komplex, dass man sie (als Amateur) erst peu-à-peu wirklich durchschaut. Das ist eher spannend als langweilig. :super:
5. Ob man es dann noch leiden kann ... dazu gibt es keine allgemeinverbindlich zutreffende Antwort. Manche Stücke wachsen einem immer mehr ans Herz, bei anderen ist man eher froh, wenn man es weglegen kann.
6. Zu Punkt 5 gestehe ich hiermit öffentlich, dass ich kein Stück anfangen würde, das voraussichtlich erheblichen Einsatz fordert um es zu erlernen, wenn ich es nicht wirklich faszinierend finde und daher bereit bin, Wochen oder Monate damit zu verbringen. Diesen hedonistischen Luxus gönne ich mir als älterer fortgeschrittener Anfänger. :girl:
 
heißt das konkret dann, dass der Lernende mehrere Wochen/Monate jeden Tag in der Übezeit nur dieses Stück geübt hat?
Wie bereits mehrfach geschrieben, übt man dann mehrere Wochen/Monate immer wieder an diesem Stück. Ist leider so. Ob man es exklusiv übt, ist Geschmackssache und hängt vom Zeitfonds ab. Vielleicht orientierst Du Dich lieber in Richtung in Improvisation. Da muss man zwar auch üben - man braucht ja erstmal die Fingerfertigkeit, aber man muss
Das klingt etwas .. äh... monoton. Kann man dann die Stücke überhaupt noch leiden nach so langer Zeit?
Das hängt vom Stück ab. Technisch einfache Stücke sind oft (keinesfalls immer!) auch musikalisch einfach und werden irgendwann langweilig. Die sollte man dann auch nach einiger Zeit können und weglegen. Ging mir so mit den Lyrischen Stücken von Grieg. An einer Bach-Fuge hat man auch nach Jahren immer noch was zu entdecken und zu verbessern, die wird nie langweilig.
 
Ging mir so mit den Lyrischen Stücken von Grieg.

*offtopic* Mit allen 66 Stücken der Sammlung?
Ich stimme zu, dass nicht jedes ein "großer Wurf" ist, aber ich spiele sie immer wieder gerne.

Ansonsten, zur Frage von @ALP: es ist individuell ganz verschieden, wie viele Stücke man gleichzeitig bearbeitet. Hängt auch ein bisserl davon ab, ob und bei wem man Unterricht hat, wie man selbst gestrickt ist und wie viel tägliche Übezeit tatsächlich zur Verfügung steht.
 
Um Gottes Willen, ich bin zwar Jäger und Sammler, aber das hat Grenzen. Nein, ich habe aus dem ersten Band ein paar Stücke gespielt.

Ich komme nicht sooo viel zum Üben - ich knabbere schon fast zwei Jahre an der ersten Beethovensonate. Die ist mir zwar noch längst nicht langweilig, aber ich möchte auch ab und zu mal was fertigkriegen, und da bieten sich diese kleinen Einseiter an. Die kann man mal einschieben und in wenigen Wochen vorspielreif kriegen. Allerdings habe ich eben festgestellt, dass sie nach wenigen weiteren Wochen nicht mehr soooo spannend sind.
 
Ich fange nur Stücke an, die mich begeistern. Mich an einem Stück am Stück mehr als 20 Minuten festzubeißen kommt eher selten vor. Vor allem spiele ich in einer Übungssession (45 - 75 Minuten) immer aus mehreren Epochen bzw. Genres, z.B. Ligeti, Bach, Dvorak, eigene Sachen, Chick Corea.
Richtig übungsmäßig arbeiten tu ich dabei nur an ein oder zwei Stücken, derzeit hautsächlich mit Ligeti. Aber an einem Stück, was technisch schon einigermaßen läuft, kann im Ausdruck noch viel weiterentwickelt werden. Die Tage sind auch ganz unterschiedlich, manchmal liegt mir das eine, manchmal das andere Stück besser. Spannend ist es jedenfalls immer bei mir. Ich arbeite seit 50 Jahren ohne Klavierlehrer. Und wenn ich fleißig bin, sehe ich auch immer gewaltige Fortschritte.

Grüße
Manfred
 
Zuletzt bearbeitet:

Und ich spiele meine alten Stücke nicht, weil mir dafür kaum zeit bleibt.
(Sollte ich mal machen, so einen Klavier Sonntag, um zu schauen was sich gegenüber damals so verändert hat...)

Ich habe, wie stoni, ein Repertoire aus den alten, bisher erlernten Stücke. Das sind meine Lieblingsstücke, die ich nicht in meinem täglichen Übeprogramm spiele, sondern immer zwischendurch nach Lust und Laune und das bedeutet täglich. Ich spiele sie auswendig.

Das Gute daran ist, dass sie auf diese Weise einen Feinschliff bekommen, ohne dass ich es als Arbeit empfinde.

Meistens habe ich 2 Stücke, an denen ich parallel arbeite, zur Zeit sind das Schumanns " Von fremden Ländern und Menschen " und Pachelbels Kanon in D in der Version von Galloway.
 
Das ist natürlich richtig, allerdings erfordern die wenigsten Hobbys so viel Geld* auszugeben um überhaupt erst herauszufinden, ob man Freude daran hat.
Sorry aber das ist ne Ausrede. Mein erstes Klavier war ein Schrottkasten für umsonst. Mein zweites Klavier war ein Schrottkasten für 50 DM. Egal, ich wollt spielen; ein Budget wie bei Dir oder gar ein "gutes Instrument" wäre für mich nicht mal annähernd in Frage gekommen. Mein dittes war ein gutes Digi (Auszahlung der Ost-Lebensversicherung, später wegen Geldnot wieder verkauft), mein viertes war ein schlechtes Digi. Niemals habe ich Zeit auf die Suche verschwendet sondern nur die nötige Zeit in das Finden investiert. Mein jetziges (etwas besseres)Digi: Suchdauer eine Stunde inkl. An- und Abfahrt: Rein in Laden, 4 Instrumente der Preisklasse angespielt, ausgewählt, eingeladen, fertig.
Aufwändig Suchen kann man dann, wenn man wenigstens schon mal irgend was zum Klimpern hat und finanziell evtl. etwas flexibler ist. Falls das bei Dir der Fall ist, nehme ich alles zurück. :-)
 
Vor allem - bei allem clavio-typischen Gezeter über Digis und Youtube - noch nie war es so einfach und günstig wie heute, einfach mal anzufangen! Hab ich auch so gemacht.

Günstige Digis (bei allen Problemen im untersten Niveau) haben auch in Kitas/Schulen einen regelrechten Boom generiert, Klavier zu erlernen. Gefühlt lernen fast 1/4 mancher Kitagruppen/Klassen hier Klavier in den ersten Jahren. In meiner Klasse gabs damals nur 2-3 die überhaupt irgendein Instrument neben dem Unterricht erlernt haben.

Teuer sind auch andere Hobbies. Segelfliegen, Segeln, Reiten, Tauchen, Aquaristik etc. etc. - der Einstieg von 0 an (also man bekommt nix weitergereicht) ist auch anderswo heftig, eher heftiger.
Selbst eine Fußball-Ausrüstung ist auch net kostenlos und ist im Jungenalter quasi jedes Jahr neu zu kaufen.
 
Lassen sich die letzten Posts eigentlich mit dem Welpenschutz vereinbaren?
 
Lieber Barrat! Ich spiele jetzt 40 Jahre Klavier und habe herausgefunden,daß ich an der C-Dur-Fuge aus dem Wohltemperierten Klavier von Bach Bd1 immer noch übe,üben muß,feilen muß...aber das macht mir nichts aus.Natürlich habe ich nicht 20 Jahre an dem Stück durchgeübt,natürlich hab ich es mal vielleicht 5 Jahre überhaupt nicht mehr gespielt.
Nun mein Tip für dich:Sollte Dir das Stück noch zu schwer sein,übe es mal nur mit getrennten Händen und nur das zusammen, was geht,l aß auch mal Noten, die noch zu schwer zu spielen sind einfach weg,habe für mich herausgefunden, daß das Leichtermachen von schweren Stücken sehr hilfreich ist,weil man sie dann eben schneller "spielen" kann.Das führt dann zu einem Erfolgserlebnis(das man immer beim Üben braucht)und dann probiert man gerne Stück für Stück die noch fehlenden Noten einzubauen und das ist leichter,als von Beginn an das schwierige Original zu spielen. Ich muß mich zu einer solchen Übeweise selber immer wieder überwinden,weil ich auch diesen Perfektionszwang in mir habe,alles gleich können zu müssen. Dabei gibt Plattenaufnahmen von Rubinstein, wo er sich schwere Stellen einfach leichter gemacht hat-sprich-geschwindelt hat...
 

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