András Schiff "Jugendverbot"

Als ich mit 20 Jahren bei Jugens musiziert mit meiner damaligen Freundin die Fantasie von Schubert spielte, da sagte mir ein Juror, dass man späten Schubert eigentlich erst frühestens mit 30 spielen dürfe... jetzt habe ich verstanden wieso...
Sehe ich genauso und wird durch Forschungsergebnisse gedeckt:

http://www.spiegel.de/gesundheit/ps...5-statt-mit-18-laut-psychologen-a-924644.html
https://www.welt.de/kmpkt/article160551602/Warum-wir-erst-mit-30-so-richtig-erwachsen-sind.html
(Dazu passend: Die unreifen, eingeschnappten Kommentare unter dem Artikel :lol:)

Und auch ein bekannter Denker hat schon vor mindestens einem Jahrhundert die Grenze bei 28 Jahren gezogen. Da ich aber kein wandelndes Zitatelexikon bin, ist mir aber gerade entfallen, wer das war.
 
Andersrum: dürfen wir alte Knacker überhaupt Jugendwerke von sagen wir mal Mozart oder Mendelssohn spielen? Dazu muß man jünger als 20 sein!
:teufel::zunge:
 
die kannst du ruhig spielen, Voraussetzung du hast ein gutes Gedächtnis:angst::-D
 
oder man hat einen Dirigenten, der in den schnelleren Sätzen das Orchester etwas bremst, der Leistungsfähigkeit des Pianisten anpasst :super:

Rattle - Pressler - Mozart 23 - Silvesterkonzert
mit Emily Baer sollte es Pressler was die Leistungsfähigkeit betrifft lieber nicht aufnehmen, was aber die künstlerische Potenz betrifft, dazu brauche ich wohl nichts zu sagen:denken::super:
 
mit Emily Baer sollte es Pressler was die Leistungsfähigkeit betrifft lieber nicht aufnehmen, was aber die künstlerische Potenz betrifft, dazu brauche ich wohl nichts zu sagen:denken::super:

1. war gar nicht negativ gemeint, zumal ich, wenn ich es richtig im Kopf habe nur eine Rezension der damaligen Veranstaltung oder sogar Simon Rattle in einer Doku widergegeben gabe.

2. Der 2. Satz war herausragend.

3. BEAR, ob das in früheren Zeiten umgekehr war, keine Ahnung

4. Du darfst wie jeder hier denken, sagen, glauben, was du willst.

5. Du hast mit den Alterseinschränkungen angefangen, und ich scheine voll ins schwarze getroffen zu haben.

Bevor die Moderation wieder eingreift.

Ich habe die Nachwuchspianistin nicht ins Gespräch in diesem Thread gebracht, wäre mir übrigens auch nie in den Sinn gekommen, zumal in Zusammenhang mit Menahem Pressler etc.
Aber wie ich schon früher anmerkte, als auch in PM an die Moderation, scheint das oft das letzte Mittel mancher Forenmitglieder zu sein, wenn ihnen die Argumente ausgehen.

P.S. und es liken dann auch immer dieselben Personen, auch wenn die Argumentation völlig...

"Die Erde, ist keine Scheibe"

"Doch ist sie", dann wird Emily Bear ins Gespräch gebracht und ich werde mit irgendwelchen Behauptungen beworfen

@Destenay ich hätte erwartet , dass du wenigstens Mitsuko Uchida gebracht hättest
 
Zuletzt bearbeitet:
1. war gar nicht negativ gemeint, zumal ich, wenn ich es richtig im Kopf habe nur eine Rezension der damaligen Veranstaltung oder sogar Simon Rattle in einer Doku widergegeben gabe.

2. Der 2. Satz war herausragend.

3. BEAR, ob das in früheren Zeiten umgekehr war, keine Ahnung

4. Du darfst wie jeder hier denken, sagen, glauben, was du willst.

5. Du hast mit den Alterseinschränkungen angefangen, und ich scheine voll ins schwarze getroffen zu haben.

Bevor die Moderation wieder eingreift.

Ich habe die Nachwuchspianistin nicht ins Gespräch in diesem Thread gebracht, wäre mir übrigens auch nie in den Sinn gekommen, zumal in Zusammenhang mit Menahem Pressler etc.
Aber wie ich schon früher anmerkte, als auch in PM an die Moderation, scheint das oft das letzte Mittel mancher Forenmitglieder zu sein, wenn ihnen die Argumente ausgehen.
ich habe da nichts mitbekommen! sagt niemand etwas, wenn es um Vergleiche geht.
 
Andersrum: dürfen wir alte Knacker überhaupt Jugendwerke von sagen wir mal Mozart oder Mendelssohn spielen? Dazu muß man jünger als 20 sein!

Obzwar ich überzeugter Anhänger der 30-Jahre-These bin, steht m. E. außer Frage, dass gerade im künstlerischen Bereich bereits deutlich jüngere Menschen Belege unerwarteter "Reife" liefern können. Das ist gewiss kein Massenphänomen, und eigentlich ist es wirklich rätselhaft. Umgekehrt erlangen manche Menschen die Reife auch nicht mit 30, sondern nie. :lol: Auch rätselhaft.

Selbst Genies reifen. Beispiel Mozart: Ist der frühe Mozart "nur" ein Genie, so ist der späte Mozart irgendetwas Überirdisches. Zur validen Theoriebildung hat´s die Genies leider regelmäßig zu früh dahingerafft...:-(
 
Mich würde mal interessieren, wie Schiff zu Shaghayegh Nosrati steht, die ja die Variationen eingespielt hat. Sie ist 28 Jahre alt und wird von ihm gefördert. Sie besucht jetzt den Meisterkurs im rahmen des Klavierfestivals Ruhr und wird mit Schiff im Herbst Bach Konzerte spielen... ihr Bruder tummelt sich hier übrigens im Forum ;-)
 

Meine Gedanken beim heimlichen Verfolgen dieses Austausches:
1. Meine Güte, was die Leute manchmal denken... Jetzt muss ich hier etwas dazu schreiben.
Einpaar Sekunden später: Bloß nicht, es bringt nichts! und das Risiko einer öffentlichen Aussage ist viel zu groß!
noch 2 Sekunden später: siehe 1. oben.

Ich glaube, Ihr könnt ahnen, was ich zu sagen hätte.
 
Meine Gedanken beim heimlichen Verfolgen dieses Austausches:
1. Meine Güte, was die Leute manchmal denken... Jetzt muss ich hier etwas dazu schreiben.
Einpaar Sekunden später: Bloß nicht, es bringt nichts! und das Risiko einer öffentlichen Aussage ist viel zu groß!
noch 2 Sekunden später: siehe 1. oben.

Ich glaube, Ihr könnt ahnen, was ich zu sagen hätte.

Mich würde einfach interessieren , ob Sie sich schon mal am späten Schubert (steht jetzt nur als Beispiel für Stücke mit angeblichen Beschränkungen) versucht haben, ob sie irgendwelche Altersbeschränkungen für sinnvoll erachten oder ob einfach erst einmal der Spaß an der Musik im Vordergrund stehen sollte.
Natürlich verstehe ich Ihre Hemmungen.
Andererseits sind Sie ja der einzige hier, der mit manchen Mythen aufräumen könnte oder nicht.
Gibt es z.B. diese ....vergleiche unter Spitzenmusikern?
Haben Sie früher immer auf ihre Lehrer gehört oder war der Drang nach Neuem erst einmal größer?
Anderes Thema wäre natürlich das Thema "Prodigy". Wie übersteht man den inflationären Umgang mit diesem Label in seiner Jugend? Bis jetzt habe ich noch immer von Menschen mit wirklichem Talent dieser Kategorie gelesen, dass sie eigentlich das für sich ablehnen aber trotzdem in den Medien, in der Vermarktung dieser "Wiedergeburt Mozarts" nicht entfliehen können. Müssten im Moment einige Wiedergeburten rumlaufen ;)

Wie geht man damit um, wenn plötzlich - das Interesse an der Zirkus/Wunderkind Situation verschwindet?

Sie könnten soviel Interessantes hier beisteuern, aber ich verstehe, wenn nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ich mit 20 Jahren bei Jugens musiziert mit meiner damaligen Freundin die Fantasie von Schubert spielte, da sagte mir ein Juror, dass man späten Schubert eigentlich erst frühestens mit 30 spielen dürfe... jetzt habe ich verstanden wieso...

Und was genau hast du jetzt verstanden? Selbst, wenn das auf dich zutrifft, warum glaubst, du, dass diese Aussage auch für andere gilt? Ich kenne eine 18jährige Pianistin, die spielt D960 besser als die allermeisten Ü30er. Ich selbst habe Beethovens op. 109 mit 13 gelernt und denke auch im Nachhinein, dass ich die Sonate damals im Wesentlichen kapiert habe. Es mag sein, dass ich die Sonate mit 30 anders spiele und mit 50 nochmal anders. Aber wenn man in höherem Alter den Fokus auf andere Aspekte eines Werkes legt, mindert das nicht den Wert einer "jugendlichen" Interpretation. Man kann ohnehin niemals alle Facetten eines Meisterwerks gleichzeitig beleuchten.

So, wie Kissin die Chopin-Konzerte mit 12 gespielt hat, schaffen es die allermeisten ihr ganzes Leben nicht. Es ist keine Frage des Alters, sondern der Fähigkeit, ein Werk im Augenblick des Spielens entstehen zu lassen, so, als würde es genau in diesem Moment komponiert. Manche können das halt schon früh, manche später und manche lernen es nie.
 
Ich glaube, Ihr könnt ahnen, was ich zu sagen hätte.

Habe ein Konzert von Dir besucht, war es Mülheim ca. 2015? mit den Goldberg-Variationen :-).
Schiff nennt zwar in dem Zitat ein Alter und hatte es damals in Bonn auch so gesagt. Aber er hatte auch deutlich mit Beispielen noch dazu ausgeführt, was er damit meint. Ich denke, es war im Sinne von, soviel Erfahrung zu haben, dass man solche Stücke umsetzen kann. So absolut klang er nicht, und wir diskutieren hier über einen Satz, der im Zusammenhang gehört, wahrscheinlich etwas anderes meint. :denken:
 
@mick: ich habe den Juror damals nicht ganz nachvollziehen können. Ich mochte die Fantasie von Anfang an und hatte riesigen Spaß sie zu lernen und hieran zu wachsen. Dann habe ich sie sie 2017 und damit 17 Jahre später noch einmal gespielt. Nicht nur die Herangehensweise war ganz anders, auch die Ideen, Vorstellungen. Wir haben Sie gefühlt und wohl auch hörbar viel tiefgründiger aufgeführt als 2000. genauso erging es mir mit der 959, vor allem dem 2. Satz. Ich glaube, dass sich bei Schubert nicht nur ab einem gewissen Alter die Lebenserfahrung im Spiel bemerkbar macht, ich habe für mich das Gefühl man muss eine gewisse Lebenserfahrung haben um diese Tiefe in der Musik überhaupt fühlen und erleben zu können.
 
Tja, manche haben mit 16 halt schon mehr Lebenserfahrung als andere mit 50.
 
Es ist keine Frage des Alters, sondern der Fähigkeit, ein Werk im Augenblick des Spielens entstehen zu lassen, so, als würde es genau in diesem Moment komponiert.

Kannst Du das ein wenig genauer erläutern? Bei einem Impromptu von Chopin kann ich das noch nachvollziehen, sagt ja der Name schon;-), bei z.B. Fugen von Bach stelle ich mir das fast unmöglich vor. Oder verstehe ich das jetzt zu wörtlich?
 

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