Alternativen zu Chopinetüden?

C

Christoph

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Hallo,
ich spiel zur Zeit viel in dem Bestreben meine Romatiktechnik aufzumöbeln und irgendwie wird mir dauernd der Eindruck vermittelt dass da an Chopin-Etüden kein Weg vorbeiführt.
Weiß jemand vielleicht Alternativen die ähnlich technisch aufbauend sind?
Sitze z.B. grad an den Paganinivariationen von Brahms die nicht nur Musikalisch der Hammer sind, sondern auch technisch einen weiterführen sollen. Was gibt es noch?


MfG Christoph
 
Was hast du denn gegen Chopinetüden?

Aber wenn's sein muss: probier mal Liszt. Mir sagt Liszt zwar musikalisch wesentlich weniger zu als Chopin, aber ist ja alles Geschmackssache.
Die Paganinivariationen von Brahms dürften etwas zu schwer sein ;)
 
Hey Christoph,

findest du die Chopin-Etüden nicht schön? (Vlt bekehrt dich ja meine Aufnahme :D )

Als Alternative fällt mir noch Thalberg ein. War, glaub ich, ein Rivale von Liszt. Habe aber noch nie welche von ihm gespielt.
Bei Liszt muss man denk ich einfach Spaß an der eigenen Virtuosität haben. Manche sind zwar auch musikalisch ganz schön, aber die Technik ist die Hauptsache bei denen.

Von Debussy gibt es auch Etüden. Ist zwar nicht direkt romantisch, aber vlt findest du da auch eine, die dir gefällt.

marcus
 
Thalberg: toll!

Skrjabin ! ! !
Ligeti
Szymanowski
Moszkowski (op. 72 Per Aspera Ad Astra) ! ! !
Debussy
Liszt
Rachmaninow (Etudes Tableaux) ! ! !

etwas leichter: Cramer, natürlich Czerny (zT), etc etc
 
Alternativen

Was spielt ihr denn alles für irres Sachen:

Liszt etüden, Paganini Variationen usw. - klar kann man sich damit beschäftigen, aber ich habe den Eindruck, dass hier vielleicht etwas übersprungen wird.

Bevor ich Chopin Etüden angefangen habe, musste ich mindestens ca. 20 Cramer-Etüden einstudieren und das halte ich auch heute noch für sinnvoll. Die sind teilweise musikalisch schön und anspruchsvoll. auch den gradus ad Parnassum kann man empfehlen.
 
Ich finde die "Trois Nouvelle Etudes" von Chopin einen sehr guten Einstieg in die "großen" Chopin-Etüden. Sie sind vom Schwierigkeitsgrad leichter als die op.10 und op.25- Etüden, aber auch wunderschön.

Da der Schwierigkeitsgrad verschiedener op.10 und op.25-Etüden auch nicht gleich gross ist, kann man ja mit den vom technischen allgemein als etwas leichter angesehenen Etüden anfangen, als da wären z.B. 10/3 oder 25/1.
 
Hallo und erst mal vielen Dank für die Vorschläge!
Warum mir Chopin und Liszt nicht so zusagen möchte ich nicht weiter erläutern um Knüppeleien zu vermeiden;)
Finde interessant, dass die Paganinivariationen für so schwer erachtet werden. Finde sie liegen gut in der Hand und sind bei weitem leichter für mich zu bewältigen als diverser Fuselkram bei dem sich die Finger verknoten. Na ja mal schauen was meine altehrwürdige Lehrerin, die ich jetzt schon ein paar Wochen nicht mehr gesehen hab, dazu sagen wird.
 
gradus ad Parnassum

Hallo Klavigen,

vor langer Zeit habe ich mal hier nach einigen von Georgii im "Klavierspielerbüchlein" lobend hervorgehobenen Etüden aus dem Gradus gefragt, aber keiner konnte mir Näheres dazu sagen. Kannst du?

http://www.karadar.com/worterbuch/clementi.html

und auch wikipedia Stichwort Muzio Clementi und ebenfalls in den classical archives findest du midi und mp3´s und Google ist voll von Clementi


Im 1, Link sind auch Stücke aus gradus zu hören. dies ist eine hervorragende ergänzung zum cramer und die Stücke machen echt Spass, sindern aber bereits eine Herausforderung, also ernsthaftes Übung ist notwendig - und wenn man noch nicht so weit ist, sollte ein Lehrer mitmachen
 
Ok, danke. Hatte (s. anderer Thread) schon die Ausgaben in der Hand. Vielleicht schau ich ja jetzt auch mal mit meinem Lehrer rein.
 
gradus ad Parnassum

Ok, danke. Hatte (s. anderer Thread) schon die Ausgaben in der Hand. Vielleicht schau ich ja jetzt auch mal mit meinem Lehrer rein.

Auch beim Gradus gilt dasselbe wie bei Czerny, Cramer usw. - man muss eine Auswahl treffen - ich hab auch nicht alle 60 Cramer Etüden gespielt und auch bei Gradus langt eine auswahl

Bei chopin etüden allerdings wäre es ein Ziel, alle zu spielen, weil sie ebn alle toll sind - aber wer kann das schon - ich habe auch nur eine Auswahlt studiert.

Zu meiner Aufnahmeprüfung in Frankfurt hatte ich die Op 10/1 gespielt - ich glaube, das möchte ich heute garnicht mehr hören
 

Meine Lehrerin hat mir ihren Segen für die Paganini-Variationen erteilt:smile: - es sind zwar ein paar knackige Variationen dabei, aber trotzdem gut machbar. Sehe sie als Vorarbeit auf eine lange von mir erträumte Brahmssonate. Aber für die nächste Zeit hab ich jetzt erst mal was zu beißen.

Was haltet ihr eigentlich von den Schumann (Paganini?) Etüden? Kenne sie gar nicht. Wie ist der Schwierigkeitsgrad und was taugen sie musikalisch?
 
Gut machbare Variationen

Meine Lehrerin hat mir ihren Segen für die Paganini-Variationen erteilt:smile: - es sind zwar ein paar knackige Variationen dabei, aber trotzdem gut machbar. Sehe sie als Vorarbeit auf eine lange von mir erträumte Brahmssonate. Aber für die nächste Zeit hab ich jetzt erst mal was zu beißen.

Was haltet ihr eigentlich von den Schumann (Paganini?) Etüden? Kenne sie gar nicht. Wie ist der Schwierigkeitsgrad und was taugen sie musikalisch?

Die Umschreibung- gut machbar - finde ich sehr euphemistisch - erkläre doch mal etwas genauer, warum du die nicht so schwierig findest. Ich bin nämlich eher der Meinung, dass die insgesamt zum Gipfel des schwierigen Klavierspiels gehören. aber ich lerne immer gern Neues dazu. Man muss seinen Blickwinkel immer wieder neu suchen und eine neue Betrachtungsweise bringt oft viel mehr als manisches Üben.

Vielleicht habe ich davor aber auch einfach zu grossen Respekt. Als Jugendlicher habe ich die von Andor Foldes gehört und war damals der Überzeugung, dass ich das nie würde spielen können. Das habe ich als Jugendlicher allerdings auch von anderen Stücken gedacht, die später ihren "Schrecken" verloren haben.
 
Meine Lehrerin hat mir ihren Segen für die Paganini-Variationen erteilt:smile: - es sind zwar ein paar knackige Variationen dabei, aber trotzdem gut machbar. Sehe sie als Vorarbeit auf eine lange von mir erträumte Brahmssonate. Aber für die nächste Zeit hab ich jetzt erst mal was zu beißen.

Was haltet ihr eigentlich von den Schumann (Paganini?) Etüden? Kenne sie gar nicht. Wie ist der Schwierigkeitsgrad und was taugen sie musikalisch?

Mir gefallen die Brahmsschen Paganini-Variationen auch wunderbar und ich halte sie für nicht so schwer wie die Paganini-Etüden von Liszt. Sie sind natürlich pianistisch nicht so brilliant - Brahms und Paganini sind auch zwei Namen, die man nicht so leicht in einen Zusammenhang bringen würde.

Ob sie als "Vorübung" für eine Brahms-Sonate geeignet sind - weiß nicht so recht. Da wären doch eher die Rhapsodien, Capricci und Intermezzi geeignet.

Die Paganini-Etüden von Schumann sind schwer und uninteressant.
 
Voraussetzung für die PV sind wahrscheinlich erst mal große Hände.wenn man nicht mehr als eine None greifen kann scheitert man wahrscheinlich schon an den Sextenlawinen der 1.Variation die gebunden gespielt werden wollen, es sei denn man hat vielleicht eine überragende Technik.
Meine Klavierlehrerin, eine sicher sehr kompetente Person, da sie eine früher nicht ganz unbekannte Konzertpianistin war, hat zwar auch erst skeptisch geschaut, sie mich mal langsam anspielen lassen aber dann nach wachsammen Blicken und aufmerksammen Hören gemeint, dass ich das Packe.
Die ersten Probleme wird es wahrscheinlich in der 4. Variation bei den Trillern mit 4-5 (oder 3-4) geben die sich durch das ganze Stück durchziehen. Sowas hab ich noch nicht gemacht, ist aber glaube ich lernbar.
Ansonst wird mir der Ergeiz helfen, dieses unglaublich geile Epos durch zu arbeiten.
Aber im Ernst, soooo schwierig sind die nicht wenn man einigermaßen große Hände hat. Gut machbar eben. Ist ja für jeden was Anderes mehr oder weniger schwierig.
 
Da die Chopin-Etüden ja hier im Forum so häufig erwähnt werden: Wo ungefähr könnte man deren Schwierigkeitsgrad einordnen?
 
Da die Chopin-Etüden ja hier im Forum so häufig erwähnt werden: Wo ungefähr könnte man deren Schwierigkeitsgrad einordnen?

Hm, das fällt mir auf Anhieb nicht ein, die Einordnung, obwohl ich mal ein Äquivalent dazu gespielt habe... *nachdenk* Vielleicht in Richtung Beethoven-Sonaten (die ersten). Sie sind halt alle recht schnell, viele Läufe, Kadenzen und sehr sehr viele Noten... Sind eigentlich schon richtige kleine Stücke (klein? Bis zu 8 Seiten! :eek: )
Mich schreckt immer das Notenbild ab, aber sie helfen wirklich ungemein.
 
Bevor ich Chopin Etüden angefangen habe, musste ich mindestens ca. 20 Cramer-Etüden einstudieren und das halte ich auch heute noch für sinnvoll. Die sind teilweise musikalisch schön und anspruchsvoll. auch den gradus ad Parnassum kann man empfehlen.

Hallo Klavigen,
Ist es wirklich sinnvoll, die Cramer-Etüden vor den Chopin Etüden einzuüben?
Ich muss zugeben, ich kenne die Cramer-Etüden nicht.
Bevor ich mich an die erste Chopin-Etüde begeben habe, hatte ich (2 Jahre vorher) Czerny-Etüden (höchstens 3) und Bertini-Etüden (ich glaube 5-6 Stück) von meiner Lehrerin bekommen.
Diese Etüden haben rein technischen Schwerpunkt und ich finde, man kann sie absolut nicht mit einer Chopin-Etüde vergleichen.
Meine Lehrerin hat auch zu mir gesagt, die einzigen Etüden, die wirklich notwendig sind, seien die Chopin-Etüden. Denn dort lernt man Musikalität und Technik zugleich. Ansonsten könne man die Technik auch durch andere Vortragsstücke erarbeiten.

Ich muss zugeben, meine Technik ist jetzt nicht die Beste, aber dadurch, dass ich fast nie öde Etüden spielen musste, habe ich die Interesse am Klavierspiel nie verloren. Ich bin wirklich froh, dass meine Lehrerin solch eine Einstellung zu den Etüden hatte.


Viele Grüße
PP
 
Ist es wirklich sinnvoll, die Cramer-Etüden vor den Chopin Etüden einzuüben?
Diese Etüden haben rein technischen Schwerpunkt und ich finde, man kann sie absolut nicht mit einer Chopin-Etüde vergleichen.

Ich fühle mich mal ungefragt angesprochen :p, denn von den Cramer-Etüden habe ich alle bis auf vier gespielt *seufz* - spielen müssen, wäre wohl angebrachter.
Ich fand sie sehr sinnvoll, und nicht so langweilig und "rein-technisch-orientiert" wie die von Czerny oder Brahms, die aber auch durchaus ihren sinn haben. Es kommt darauf an, was man spielen möchte. Um "einfach so" etwas Klavierzuspielen, hobbymäßig, wenn auch auf hohem Niveau, braucht man sie gewiß nicht; dann ist aber auch fraglich, ob man mit dem Chopin-Etüden, die ja selbst wie Vortragsstücke sind, überhaupt gut zurechtkommt. Dabei übt man eine Technik nämlich nicht, man verbessert sie (hochgradig).
Für höhere Spiel-Ambitionen sollte man wohl schon beides machen - Etüden wie Czerny, Cramer, etc., von mir auch aus für Anfänger die von Gurlitt, dann aber auch Chopin spielen.
 
Hallo Klavigen,
Ist es wirklich sinnvoll, die Cramer-Etüden vor den Chopin Etüden einzuüben?
Ich muss zugeben, ich kenne die Cramer-Etüden nicht.



Ich muss zugeben, meine Technik ist jetzt nicht die Beste, aber dadurch, dass ich fast nie öde Etüden spielen musste, habe ich die Interesse am Klavierspiel nie verloren. Ich bin wirklich froh, dass meine Lehrerin solch eine Einstellung zu den Etüden hatte.


Viele Grüße
PP

Die Cramer Etüden als öde zu bezeichnen, obwohl du sie nicht kennst, ist wieder so ein Schnellschuss eines Lernenden. Gebt doch bitte nur Urteile ab, wenn sie auf Wissen und Kenntnis beruhen.

Wenn du als Alternative aber tatsächlich genug Bach- und andere Werke gespielt hast, dann kann die Technik daran auch gewachsen sein. Der Sprung von Bertini-Etüden auf chopin ercheint mir aber reichlich keck.

Hier aber sollte es doch wohl um Alternativen zu Chopin Etüden gehen ?
 

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