Akkorde und die wichtigsten Regeln

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violetta

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28. Apr. 2015
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Einen wunderschönen Nachmittag

bin gerade seit ein paar Tagen dabei mich mit der Musiktheorie zu beschäftigen. Und heute über folgendes Video gestoßen:
View: https://www.youtube.com/watch?v=il1um4a3ndU


Warum eigentlich? Aja, eigentlich war ich auf der Suche nach einem Video das Harmonien und Zusammenhaenge zu einem bestimmten Stück erklärt, damit ich endlich mal weiß von was genau gesprochen wird wenn ihr über Interpretation der Stücke usw. schreibt :konfus: (Vielleicht kennt ja jemand ein gutes;-))

Aber wie gesagt, gelandet bin ich bei diesem Video indem erklärt wird, welche 4 Akkorde man braucht um "Someone Like You " von Adele spielen zu können. Ist ja auch nicht wirklich uninteressant, also die Theorie dahinter ;-)
Das die verschiedenen Akkorde entstehen in dem man quasi den Akkord von Stufe X, einer Tonleiter nimmt und am besten so umkehrt das er nahe an den vorherigen Akkord liegt, das hab ich ja schon gewusst.

Das man den C-Akkord in der A-Dur zu einem C-Moll Akkord umwandeln muss, da kein F in A-Dur vorkommt hab ich soeben gelernt -> diese meine Interpretation stimmt doch? :denken: Oder eher nicht?

Aber nun endlich zur Hauptfrage :-)

In diesen Video wurden die 1,3, 6 und 4 Stufe für die verschiedenen Akkorde benutzt.
Mir wurde mal gesagt, das die meisten Stücke, oder viele Stücke mit den Stufen 1, 4 und 5 gebildet werden. Zumindest ist mein Klavierschulenbuch so vorgegangen.

Ist Stufe 1,4 und 5 eher im Klassikbereich angesiedelt und 1,3, 6 und 4 im Pop? Oder kann man das gar nicht so sagen? Oder kann gar gar wählen so wie ich will? 1,4,6 und 5 oder 1, 6, 3 und 4?
Gibt es dafür Regeln? Ich hoffe ihr wisst was ich meine ;-)

Danke Violetta
 
Ist Stufe 1,4 und 5 eher im Klassikbereich angesiedelt und 1,3, 6 und 4 im Pop? Oder kann man das gar nicht so sagen?
Kann man nicht so sagen. Was man sicher sagen kann: In der Klassik spricht man mehr von der Funktionstheorie und in der "Pop-Welt" odt von der Stufentheorie (das ist das, was Du hier auch machst).
Das man den C-Akkord in der A-Dur zu einem C-Moll Akkord umwandeln muss, da kein F in A-Dur vorkommt hab ich soeben gelernt -> diese meine Interpretation stimmt doch?
Irgend wie die falsche Herangehensweise. In A-Dur kommt ja noch nicht mal ein C vor. Genau so (un)logisch wäre es ja dann zu sagen, dass man einen E-Akkord in C-Dur in einen E-Moll umwandeln muss, weil ja kein Gis vorkommt. Aber so pauschal kann man das nicht sagen.

Ich schau mir jetzt erst mal das Video an...

Boah nee das ist echt schrecklich, kann ich mir nicht zu Ende anschauen. :-)

Ganz gut gemacht sind die Tutorials von Klaus Kauker, hier z.B. die Erklärung zu Funktionen:

View: https://youtu.be/47oY_U9z1r8

Ansonsten suche mal (auch bei YT) nach Stufentheorie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen wunderschönen Nachmittag
bin gerade seit ein paar Tagen dabei mich mit der Musiktheorie zu beschäftigen.
Hallo Violetta, das ist immer eine gute Idee. :-D



Ich halte das Video nicht für so schlecht, einfach grässlich langsam gemacht und es ist didaktisch auch saumässig umständlich umgesetzt. Also ich würd mir sowas nicht reinziehen und auch nicht meinen Schülern empfehlen. Zum Beispiel ist auch der Hinweis auf die phrygische Leiter eigentlich völlig unnütz.

Das man den C-Akkord in der A-Dur zu einem C-Moll Akkord umwandeln muss, da kein F in A-Dur vorkommt hab ich soeben gelernt -> diese meine Interpretation stimmt doch? :denken: Oder eher nicht?

Diese Frage verstehe ich nun gar nicht. Was meinst du damit? Warum soll man Akkorde umwandeln? In A-Dur gibts keinen C-Dur Akkord. Oder meinst du in einem Stück in A-Dur? Da kanns ohne Weiteres einen C-Dur Akkord geben. Es kann generell jeden Akkord in einem Stück geben. Wieso in deiner Frage c-moll besser sein soll als C-Dur, verstehe ich auch nicht. Denn beide haben kein cis, welcher der 3. Ton der A-Dur Leiter ist. Was das F noch soll, weiss ich nicht. Kannst du die Frage bitte anders formulieren? Dankeschön. :-)

In diesen Video wurden die 1,3, 6 und 4 Stufe für die verschiedenen Akkorde benutzt.
Mir wurde mal gesagt, das die meisten Stücke, oder viele Stücke mit den Stufen 1, 4 und 5 gebildet werden. Zumindest ist mein Klavierschulenbuch so vorgegangen.

Ist Stufe 1,4 und 5 eher im Klassikbereich angesiedelt und 1,3, 6 und 4 im Pop? Oder kann man das gar nicht so sagen? Oder kann gar gar wählen so wie ich will? 1,4,6 und 5 oder 1, 6, 3 und 4?
Gibt es dafür Regeln? Ich hoffe ihr wisst was ich meine ;-)

I, IV und V sind die Haupttonarten. Diese sind die häufigsten, und es lassen sich damit sehr einfache und unzählige Lieder/Stücke harmonisieren. So kannst du wohl rund 80% aller Volkslieder mit den 3 Harmonien super begleiten. Weitere Harmonien kann man in jedem Stil, in jedem Stück anwenden, da gibts keine wirklichen Präferenzen. Dass viele Popsongs nur mit den Haupttonarten auskommen, hat mit der Einfachheit derselben zu tun. Sie sind darum auch sehr eingänglich; die Breite der Musikkonsumenten können sich damit identifizieren. Das ist der Grund. Einfachheit. Darum auch die hohe Zahl des Volkslieder- bzw Volksmusikgutes, das mit wenigen Akkorden auskommt.

Im Übrigen wirst du mit nur den 7 Hauptstufen nicht weit kommen, wenn man einigermassen komplexere Musik machen will. So kommt zum Beispiel im C-Dur Präludium BWV 846 aus dem WTK1 nach einer I-II-V-I-Kadenz im 5. Takt ein a-moll Sextakkord (VI. Stufe = Parallele) vor und dann im 6. Takt ein D-Dur Vierklang (mit fis!), und zwar in Sekundstellung. Dieser ist die Doppeldominante (nämlich die Dominante von G-Dur, der im 7. Takt folgt).
 
Also es ist doch so: Die Stufen I, IV und V sind die Hauptfunktionen, wie @thepianist73 schon angedeutet hat. Mit diesen 3 Tönen lässt sich jede Tonart komplett ausdrücken - sprich, wenn also kein Leiterfremder Ton vorkommt, kannst Du jedes Lied damit begleiten.
Die Akkorde auf den Stufen II, III, VI und VII sind die sogenannten Nebenfunktionen, darunter die Paralleltonarten (II, III, VI) und ein verminderter Dreiklang, den man heute als Verkürzung des (Dominant)septakkords auf der V. Stufe ansieht (VII).

Schon in der Renaissance und früher findet man aber eine weitaus größere Klangvielfalt, die deutlich über die drei Hauptfunktionen hinausgeht (z.B. beim Stabat Mater von Palestrina - sofern man hier schon von Tonarten sprechen möchte), Höhepunkt der harmonischen Vielfalt liegt zweifellos im Barock mit Bach (auch hier wieder @thepianist73 :-D).

In der Frühklassik wurde diese Vielfalt hingegen wieder reduziert - die Einfachheit wurde revolutionär, frühe Streicherquartette von Johann Stamitz oder Haydn bewegen sich stark im inneren Kadenzbereich - das macht diese Musik auch so einfach, so verständnisvoll, vielleicht sogar ein wenig langweilig aus heutiger Sicht :schweigen:

Spätestens mit Beethoven findet man aber eine Abwendung von dieser Stilrichtung, die letztendlich in die Romantik geführt hat, in denen neue Impulse die Kadenz bereicherten (z.B. Terzverwandschaft, Nonenakkorde, etc.).

Mischungen zwischen den Stufen gab es allerdings schon immer, das lässt sich nur schwer an eine musikalische Stilrichtung festlegen: So lassen sich die Funktionen mit ihren Paralltonarten austauschen (Substitutionsklänge nennt man das glaube ich), Zwischendominanten einführen, Varianten der Subdominante (S65, S6) stellen sowieso schon eine Mischung aus den Stufen dar, weil sie Töne von der II und IV Stufe enthalten.

Was ich mir bis dato angelesen habe in Kürze:-)
 
Also, erstmal danke an euch für die vielen wertvollen Informationen :super:

Im Übrigen wirst du mit nur den 7 Hauptstufen nicht weit kommen, wenn man einigermassen komplexere Musik machen will. So kommt zum Beispiel im C-Dur Präludium BWV 846 aus dem WTK1 nach einer I-II-V-I-Kadenz im 5. Takt ein a-moll Sextakkord (VI. Stufe = Parallele) vor und dann im 6. Takt ein D-Dur Vierklang (mit fis!), und zwar in Sekundstellung. Dieser ist die Doppeldominante (nämlich die Dominante von G-Dur, der im 7. Takt folgt).

Von komplexere Musik machen bin ich ja noch weit entfernt ;-)
In den jetzt bald zwei Jahren Klavierunterricht, hab ich die Theorie häppchenweise gelehrt bekommen. Heißt ich kenne zumindest die Dur-Tonarten, kann manche davon mit der li. und re. Hand spielen, weiß wie man Akkorde umkehrt und wie man eben die dazugehörigen Kadenzen spiel. Ich hoffe jetzt hab ich mich verständlich ausgedrückt. Und eigentlich hab ich ja gar nicht vor, oder noch nicht vor Musik zu "komponieren". Aber um die Theorie besser zu verstehen schadet es glaub ich nicht ;-) Deswegen auch meine Eingangsfrage.

Diese Frage verstehe ich nun gar nicht. Was meinst du damit? Warum soll man Akkorde umwandeln? In A-Dur gibts keinen C-Dur Akkord. Oder meinst du in einem Stück in A-Dur? Da kanns ohne Weiteres einen C-Dur Akkord geben. Es kann generell jeden Akkord in einem Stück geben. Wieso in deiner Frage c-moll besser sein soll als C-Dur, verstehe ich auch nicht. Denn beide haben kein cis, welcher der 3. Ton der A-Dur Leiter ist. Was das F noch soll, weiss ich nicht. Kannst du die Frage bitte anders formulieren? Dankeschön. :-)

Ich werds mal versuchen, könnte ja sein das ich nur Topfen geschrieben hab:-D

Also im Video ist A-Dur 3 Stufe Cis Akkord, nicht C-Akkord wie ich geschrieben hab, sorry...
Und da in A-Dur ein Fis vorkommt und kein F so wie im Cis-Akkord (Cis-F-Gis) Kann man den Akkord nicht wie gehabt spielen, so habs zumindest ich verstanden :denken:
Im Video erklärt sie es bei diesen Akkord leider nicht so, beim nächsten allerdings schon. Fis Akkord ab Minute 5:00. Ab 5:37 steht das Beispiel mit Fis Akkord, ich hätte mir die selbe Erklärung eben auch für den Cis Akkord gedacht ;-)

Danke
 
Und da in A-Dur ein Fis vorkommt und kein F so wie im Cis-Akkord (Cis-F-Gis) Kann man den Akkord nicht wie gehabt spielen, so habs zumindest ich verstanden :denken:

Hi Violetta,

das Video habe ich mir nicht angeschaut aber kurz zu deinem cis-Akkord:
ein Akkord besteht aus Terzschichtungen: Grundton + Terz +Terz.
Wenn du eine kleine Terz plus eine große Terz auf cis schichtest, erhälst du einen Moll-Akkord.
Wenn du eine große Terz plus kleine Terz schichtest, erhälst du einen Dur Akkord.

Cis-Moll ist folglich: Cis - E - Gis
cis-dur: Cis - Eis - Gis

Wenn du jetzt wissen möchtest, ob cis-Moll oder Cis-Dur zur A-Dur Tonleiter gehört, bilde mal die A-Dur Tonleiter:

Grundton - Ganztonschritt - Ganzton - Halbton - Ganzton - Ganzton - Ganzton - Halbton
A - H - Cis - D - E - Fis - Gis - (A)

Jetzt schau dir an, welche Terzen du auf cis mit diesem Tonmaterial bilden kannst:
Cis - E - Gis
Leitereigen ist also der cis-Moll Akkord.

Dein F in deinem Akkord ist eine (verminderte) Quart und darf für die Akkordbildung (erst einmal) nicht genutzt werden (die besteht ja aus Terzen!). Die "rechtmäßige" Quart in A-Dur ist das Fis.

Vielleicht hast du das F aus Versehen enharmonisch verwechselt und meinst eigentlich Eis (entspricht auf der Klaviatur ja derselben Taste). Eis wäre korrekt für Cis-Dur, kommt aber wie geschrieben nicht im Tonmaterial von A-Dur vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das man den C-Akkord in der A-Dur zu einem C-Moll Akkord umwandeln muss, da kein F in A-Dur vorkommt hab ich soeben gelernt -> diese meine Interpretation stimmt doch? Oder eher nicht?
Eher nicht.

Also, diese Frage müsstest Du noch einmal anders formulieren. So versteht die niemand und deswegen kann die auch niemand beantworten.

CW
 
Also im Video ist A-Dur 3 Stufe Cis Akkord, nicht C-Akkord wie ich geschrieben hab, sorry...
Und da in A-Dur ein Fis vorkommt und kein F so wie im Cis-Akkord (Cis-F-Gis) Kann man den Akkord nicht wie gehabt spielen, so habs zumindest ich verstanden :denken:

Ah jetzt ist klar. Schimmelchen hat deinen "Denkfehler" hier schon entdeckt:

Vielleicht hast du das F aus Versehen enharmonisch verwechselt und meinst eigentlich Eis (entspricht auf der Klaviatur ja derselben Taste). Eis wäre korrekt für Cis-Dur, kommt aber wie geschrieben nicht im Tonmaterial von A-Dur vor.

Du musst tatsächlich Dreiklänge in deren Grundstellung immer als Terz-Terz-Schichtung sehen. Cis-F-Gis ist keine Terz-Terz-Schichtung.
Du meintest tatsächlich das Eis. Denn der Dreiklang heisst Cis-Eis-Gis und ist Cis-Dur. Die dritte Stufe einer Durleiter ist aber nicht Dur, sondern moll, weil deren Terz (der 5. Ton der ursprünglichen Tonleiter) sonst ja gross wäre (nämlich eben ein Eis) und somit die Quinte A-Eis übermässig.

Das Tonmaterial von A-Dur heisst A-H-Cis-D-E-Fis-Gis-A.
Daraus folgen:
I A-Dur (A-Cis-E)
II h-moll (H-D-Fis)
III cis-moll (Cis-E-Gis)
IV D-Dur (D-Fis-A)
V E-Dur (E-Gis-H)
VI fis-moll (Fis-A-Cis)
VII gis vermindert (Gis-H-D)

Darum sind - wie bereits von meinen Vorschreibern erklärt - die Stufen I, IV und V immer Dur, II, III und VI immer moll. Und da hast du ja alle Akkorde des Adele Songs. Ist es jetzt klarer?
 
Was genau meinst du damit? Was bedeutet "wie gehabt"?

:-D wie gehabt meine ich das hier ja eigentlich ein Cis-Dur Akkord entstehen würde (so wie ich es gelernt habe) und dann aber doch in moll gespielt wird.... (warum auch immer? meine Erklärung siehe oben, kein F in A-Dur) Aber vermutlich gibt es "wie gehabt" eh nicht in der Musik.

Also, diese Frage müsstest Du noch einmal anders formulieren. So versteht die niemand und deswegen kann die auch niemand beantworten.

Hab ich, siehe bitte oben ;-)

lg
 
Ok. Also:

Es gibt auf allen sieben Stufen - oder Tönen - einer Tonleiter einen Akkord, der aus den Tönen besteht - den "leitereigenen" Tönen - die die Tonleiter bilden. Also besteht der Akkord auf der zweiten Stufe der G-Dur-Tonleiter aus den Tönen a, c und e = a-moll.

Falls es noch nicht gesagt wurde: Ein Akkord besteht zunächst immer aus den drei Tönen der jeweiligen Toneiter, die NICHT unmittelbar nebeneinander liegen, sondern es wird immer ein Ton übersprungen. Deswegen besteht der Akkord auf der zweiten Stufe von G-Dur, über den wir eben sprachen, NICHT aus a, h und c sondern aus a, c und e.

Die so aus den Tönen der G-Dur-Tonleiter gebildeten Akorde haben eigene Namen, die nichts mit der Tonleiter, aus der die stammen, zu tun haben, außer dem Akkord über dem Grundton g. Der heißt einfach G-Dur-Akkord. Der Akkord auf der zweiten Stufe heißt a-moll. Der auf der dritten Stufe heißt h-moll. Der auf der vierten Stufe heißt C-Dur. Der auf der fünften Stufe heißt D-Dur. Der auf der sechsten Stufe heißt e-moll. Der auf der siebtdn Stufe heißt Fis-moll- vermindert, weil er keine Quinte aufweist.

Das alles hat nichts damit zu tun, dass in einem F-Dur-Musikstück auch Gis-Dur-Akkorde oder was weiß ich für welche vorkommen können. Das ist ein ganz anderes Thema.

Erschöpft,
CW
 

Guten Morgen,

danke erstmal für die vielen Erklärungen. Ich denke ich habs verstanden, ist aber in Prinzip das gleiche rausgekommen wie ich es am Anfang meinte. Vermutlich hab ich mich

a) nur sehr umständlich ausgedrückt, eine Spezialität von mir, mein Mann erfreut sich regelmäßig daran :-D

b) ich leider noch nicht bis zu Cis-Dur Tonleiter gekommen bin, und ich somit nicht wusste, bzw. daran dachte das es Eis heißt und ist, und nicht F.

Aber bitte trotzdem nochmal zur Kontrolle. Das ist Gesetz?

Darum sind - wie bereits von meinen Vorschreibern erklärt - die Stufen I, IV und V immer Dur, II, III und VI immer moll. Und da hast du ja alle Akkorde des Adele Songs. Ist es jetzt klarer?

Wenn wir vielleicht nochmal von der C-Dur Tonleiter ausgehen könnten:

Das Tonmaterial (und nur mit diesem kann ich die passenden Akkorde für die C-Dur Tonleiter bilden?) nennt sich:

C-D-E-F-G-A-H-C

I C-Dur (C-E-G)
II D-Moll (D-F-A) -> Moll, da das "Fis" der D-Dur nicht im Tonmaterial von C-Dur vorkommt.
III E-Moll (E-G-H) -> Moll, da das "Gis" der E-Dur nicht im Tonmaterial von C-Dur vorkommt.
IV F-Dur (F-A-C)
V G-Dur (G-H-D)
VI A-Moll (A-C-E) -> Moll, da das "Cis" der A-Dur nicht im Tonmaterial von C-Dur vorkommt.
VII H vermindert? (H-D-F)

Danke Violetta

Aja, bitte bitte steinigt mich nicht, sollte ich schon wieder Müll von mir gegeben haben ;-)
 
der Akkord auf der siebenten Stufe heißt h-moll vermindert
Das "moll" erübrigt sich, da ein verminderter immer aus zwei kleinen Terzen besteht. Die Bezeichnung H-vermindert ist schon korrekt.

Wenn Du damit die Aussage von ThePianist73 meinst: Ja.

Die Stufen von Dir sind auch richtig aufgeführt.
Hier hast Du das "Gesetzt" noch mal schön grafisch dargestellt:
http://www.lehrklaenge.de/HTML/die_stufentheorie.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Das "moll" erübrigt sich, da ein verminderter immer aus zwei kleinen Terzen besteht. Die Bezeichnung H-vermindert ist schon korrekt.

So ist es. Im Gegensatz zum übermäßigen Akkord, bei dem es sich um einen Dur-Akkord mit hochalterierter Quinte handelt, ist der verminderte Akkord kein Moll-Akkord mit tiefalterierter Quinte. Ein Moll-Akkord wird nicht alteriert. Die Stufe VII hat also nichts mit Chromatik/Alteration zu tun. "H-Vermindert" ist die korrekte Bezeichnung. Dieser lässt sich als verkürzter Dominantseptakkord, also als Septakkord mit kleiner Septime der Stufe V ohne Grundton deuten, im Falle von C-Dur also der verkürzte G7.

Viele Grüße!
 
Der kann ja auf unterschiedlichste Weise gedeutet werden. Könnte genau so gut ei E79 sein (als "Dominantseptneunakkord" zur Grundtonparallele...vermutlich nennt er sich anders :-)); eigentlich kann so ein verminderter Alles und Nichts sein. :-DKommt halt immer auf den Kontext an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der kann ja auf unterschiedlichste Weise gedeutet werden. Könnte genau so gut ei E79 sein (als "Dominantseptneunakkord" zur Grundtonparallele...vermutlich nennt er sich anders :-)); eigentlich kann so ein verminderter Alles und Nichts sein. :-DKommt halt immer auf den Kontext an.

Nein das glaube ich nicht. Erstens wäre ein E 7/9 mit einem Fis (also H-D-Fis) und somit für sich allein ein normaler h-moll Dreiklang, wenn kein E da ist. H-D-F wäre - im Zusammenhang mit einem imaginär auftretenden E - dann ein E 7/-9.
Aber generell ist ein Dreiklang H-D-F einfach h vermindert. Nicht mehr und nicht weniger. Es gibt da nämlich gar keinen Kontext. Der Kontext ergibt sich erst, wenn ein zusätzlicher Ton auftauchen würde bzw. wenn in einer Modulation klar ist, wo ggf ein Grundton stehen soll.

Sonst könnte man ja jeden Akkord anders deuten, und das tut man bei isoliert dastehenden Dreiklängen nicht. Denn sonst wäre eine C-Dur Tonika z.B. auch ein a-moll Septakkord, also die VI. Stufe. Wieso? Wenn irgendwo noch ein imaginäres A rumpurzeln würde, wärs ja ein Am7... Oder gar ein F 7/9? Wenn sich irgendwo noch ein F auftreiben liesse?

;-)
 
(kurze Zwischenfrage ... versehe ich, wovon Ihr redet, wenn ich das Video anschaue?? ... oder soll ich lieber was anders lesen ;-) )
 
wenn du neugierig bist...:lol:
ansonsten lass es ;-)
 
Der kann ja auf unterschiedlichste Weise gedeutet werden. Könnte genau so gut ei E79 sein

Jetzt gehen wir dann in die Funktionstheorie...Naja...Ich hab ja angefangen. :-)

Theoretisch kann ich jeden Akkord auf ziemlich viele Arten funktionstechnisch einsetzen wenn ich enharmonisch umdeute oder sogar eine Verkürzung um mehrere Töne annehme. Entscheidend ist natürlich immer der Kontext. Wenn ich den Akkord h-d-f als E7/-9 deute sieht man das sehr schön, wenn man den Grundton weglässt. Dann erhalte ich nämlich den Akkord den ich erhalten würde, wenn ich den verminderten Akkord um eine weitere kleine Terz erweitern würde, also h-d-f-as/gis und das wäre ein äquidistanter Akkord, nämlich der verkürzte Dominantseptnonakkord mit kleiner None (im Folgenden Dv). Dieser Akkord ist bekanntlich mehrdeutig und erfüllt in acht Tonarten dieselbe Funktion. Wenn ich dann noch alteriere, einzelne Töne weglasse, etc., kann das richtig kompliziert werden.* Da geht also wirklich viel. Selbst ein Dominantseptakkord lässt sich je nach Kontext enharmonisch umdeuten.

Die Funktion als Dominantseptakkord des Akkordes der Stufe VII habe ich nur erwähnt, weil das am häufigsten als Funktion Anwendung findet, oft als Sextakkord. Für die Stufe VII ohne funktionellen Zusammenhang ist das aber völlig egal, denn dort ist die Stufe VII einfach nur ein verminderter Dreiklang, wie @thepianist73 ja schon schrieb.

Viele Grüße!

* Man kann sich zu Beginn der vierten Szene des zweiten Aktes der Walküre mal ansehen, was sich im fis-Moll-Kontext hinter einem klanglichen d-Moll-Akkord so alles verbergen kann. :-)
 
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