2 Takte plötzlich weg?

bechode

bechode

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Hallo!
Vor kurzem ist mir echt was seltsames passiert und zwar sind bei einem Stück (Debussy - Clair de Lune), das ich sogar auswendig konnte einfach 2 Takte verschwunden. D.h. ich konnte diese Takte einfach nicht mehr spielen, obwohl ich dieses Stück fast jeden Tag geübt habe. Zuerst dachte ich, dass das schon wieder kommt und habs einfach nochmal probiert und es ging immer noch nicht. Hab dann ein paar stunden Pause gemacht und noch mal probiert, aber sie waren einfach weg. Sogar am nächsten Tag darauf konnt ich diese 2 Takte nicht mehr spielen. Schließlich musste ich diese 2 Takte völlig neu üben, als hätt ich diese nie gespielt. Das kann doch nicht normal sein oder doch? Ist das jemandem auch schon mal passiert?

gruß bechode
 
Darf man fragen um welche 2 Takte es sich da gehandelt hat? (Pure Neugier :p )
 
Hallo bechode!

Ist ja interessant, was du da schreibst!

Mir geht es auch manchmal so, z.B. im Klavierunterricht, dass ich Stellen spiele, und plötzlich fliege ich raus. Ich spiele es nochmal- und kann es immer noch nicht! Die Stelle ist irgendwie wie weggefegt. Wenn ich zu Hause Ruhe habe (wichtig), schaue ich sie mir nochmal an, und es kann durchaus vorkommen, dass man sie nochmals üben muss.

Das hängt vielleicht wieder damit zusammen, dass man die Stelle nicht im Kopf, sondern in den Fingern hatte.
Plötzlich musste der Kopf aber aus irgendeinem Grund arbeiten- und da er die Stelle ja nicht "kannte" gibt es ein Problem...

Überlege mal anders: Du übst ein Stück erst einzeln. Kannst beide Stimmen einzeln- übst zusammen. Später versuchst du es wieder einzeln, um das Stück besser zu verinnerlichen- und kannst es plötzlich nicht mehr.
Wenn du es dann aber wieder neu übst, ist das Stück viel besser gefestigt als vorher.
Ich wette, mit deinen beiden Takten verhält es sich genauso ;)

Stilblüte
 
Ich konnte die PDF zwar nicht öffnen (keine Ahnung, warum das nicht geht) aber ich hab ja die Noten selber :p

Ich schätze, du hattest dir bei den Takten 45/46 den Fingersatz nicht wirklich gut überlegt. Sowas funktioniert dann zwar oft trotzdem, nur wenn's wirklich drauf ankommt, dann haut es einen eben raus. Was man nicht oft genug sagen kann: ein guter Fingersatz ist das A & O für die Zuverlässigkeit des Klavierspiels.
 
(...)Ich wette, mit deinen beiden Takten verhält es sich genauso ;)

Stilblüte

Glaub ich eher nicht weil ich dieses Stück seit bestimmt einem halben Jahr gut spielen konnte, dann kann das denk ich nicht so plötzlich kommen oder doch?

Ich schätze, du hattest dir bei den Takten 45/46 den Fingersatz nicht wirklich gut überlegt.
Nein das kanns definitiv nicht sein. Den hatte ich wirklich gut drin!


Was mir zu dem ganzen noch einfällt....ähm also 2 tage vorher hatte ich meinen 18. gefeiert und da war "etwas" Alkohol mit im Spiel :rolleyes:... kann das auch damit was zu tun haben. Falls ja warum war das dann nur bei diesem Stück?

gruß bechode
 
Ja, ja, der Alkohol... oder Alc-heimer? :rolleyes:

Was anderes: Kann es sein, dass Du in letzter Zeit ein neues Stück lernst?
Mir geht es manchmal so, wenn ich was neues (auswendig) lerne und zwischendurch nicht immer wieder die alten Stücke spiele, dass ein Stück oder ein Teil davon wie weggepustet sind. Ich schau dann im Unterricht meine Hände an und kanns gar nicht fassen.
Aber, was Stilblüte sagt, stimmt: Wenn Du diese Stelle noch einmal neu lernst, kannst Du sie dann viel sicherer!

Klavirus
 
Kann die NOten auch nicht angucken iwie^^
Oder war die Stelle extrem leicht? Sodass, dein Kopf dann regelmäßig immerhin schon ein bisschen "weitergedacht" hat und dann an der Stelle etwas anderes gespeichert hat? klingt ein bisschen komisch, aber bechode... dein Problem ist nun mal komisch :D
 
Hallo

Ich spiele auch Claire de Lune .Und du wirst es nicht glauben...an der Stelle komme ich auch immer raus. Zwar aber auch an manchen anderen aber das hat andere Gruende. Was mir aber aufaellt wenn ich der Stelle naeher komme ist: das je krampfhafter ich versuche sie richtig zu spielen desto mehr verspiele ich mich dann. Einmal hab ich gespielt und dabei aus dem Fenster kurz geschaut. Also ich wieder auf die Tasten sah war ich schon einen Takt weiter.
da hab ich ohne Fehler gespielt auch komisch ne? Vielleicht muss man das denken einfach nur fuer ein paar Sekunden ausstellen.............wer weiss?

Flying
 

Einmal hab ich gespielt und dabei aus dem Fenster kurz geschaut. Also ich wieder auf die Tasten sah war ich schon einen Takt weiter.
da hab ich ohne Fehler gespielt auch komisch ne?

Flying
Hallo
Ist bei mir genauso!!! Wenn ich mich völlig darauf konzentriere die Takte richitg zu spielen komm ich durcheinander und verspiel mich. Wenn ich jedoch durch irgendwas abgelenkt bin oder einfach an was anderes denk dann gehts ganz normal und wunder mich dann danach selbst, dass ich die Stelle fehlerfrei gespielt hab! Ist wirklich ne komische Sache... eigentlich müsste es doch genau andersrum sein:shock:

gruß bechode
 
Wenn ich mich völlig darauf konzentriere die Takte richitg zu spielen komm ich durcheinander und verspiel mich
Das klingt jetzt in meinen Ohren so (sei mir bitte nicht böse!): Ich bin schon beim Üben nicht konzentriert, deshalb darf ich es beim spielen schon gleich dreimal nicht sein. Für mich käme es absolut nicht in Frage, solche Dinge durch blindes Vertrauen in meine Finger einfach dem Zufall zu überlassen. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen gleichzeitig aus dem Fenster zu schauen und meiner Musik kritikfähig zuzuhören (was ja an sich schon schwer genug ist). Solche Gedanken führen meines Erachtens leider zu einer Art Mystifizierung solcher Phänomene und sorgen dadurch nur für noch mehr Konfusion.
 
Ich bin schon beim Üben nicht konzentriert, deshalb darf ich es beim spielen schon gleich dreimal nicht sein.
Hallo
Nein, da hast du mich glaub ich falsch verstanden. Es ist ja nicht so, dass ich während ich spiele mich überhaupt nicht konzentriere. Ich denke es geht ja auch gar nicht wenn man z.b. 2 Stunden klavierspielt und sich dann immer voll darauf konzetriert, was man so tut. Ich meine nur wenn ich mich auf diese 2 Takte besonders konzentriere, nur dann spiel ich sie meistens falsch.

gruß bechode
 
... Ich denke es geht ja auch gar nicht wenn man z.b. 2 Stunden klavierspielt und sich dann immer voll darauf konzetriert, was man so tut. ...
Deswegen wird eben immer wieder empfohlen, das Üben auf kleinere Zeitabschnitte zu verteilen. Man könnte dann vielleicht in einer portionierten Gesamtzeit von 1,5 Stunde effektiv das erreichen, was man sonst in einer zusammenhängenden von 2 Stunden zu Wege bringt. Allerdings können das wohl die wenigsten ständig mit ihrem Alltagsablauf vereinbaren.:(
 
Allerdings können das wohl die wenigsten ständig mit ihrem Alltagsablauf vereinbaren.:(
wie wahr

aber zum eigentlichen problem:
ich denke es liegt wirklich daran, dass du die takte schon so oft gespielt hast, dass nur noch die finger sich bewegt haben aber der kopf nicht mehr mitgemacht hat. das ist an sich nicht schlimm, denn wenn man sich bei vorspielen zu sehr auf die töne konzentirieren muss und nichts automatisch geht, dann kann man sich nicht mehr auf die musik kontzentrieren.
aber es kann passieren, dass der kopf auf eibnaml merkt und sagt "halt, das kann ich nicht" und dann baut sich eine blockade auf, die dich daran hindert die takte zu spielen. meistens geht das dann wirklich weg, wenn man ne pause macht und n paa takte vorher nochma anfängt aber manchmal halt auch nicht
 
Vielleicht muss man das denken einfach nur fuer ein paar Sekunden ausstellen.............wer weiss?

Da es hier gerade so schön um Fragen der Konzentration geht, greife ich hier nun nochmal auf, was Flying Fortress oben gesagt hat.

Ich finde, das Klavierspielen, insbesondere auch das -üben erfordert selbstverständlich Konzentration. Nun ist dies aber ein weit gefassster Begriff. Viele Übende sind sehr punktuell auf jede einzelne Note konzentriert und darauf, nur ja keine Fehler zu machen. Diese Art der Konzentration führt oft dazu, dass man sich verkrampft und dass kaum etwas von der Musik im Menschen ankommt, sondern eher die Information" Dieser Ton war richtig" oder "dieser Ton war falsch". Vielleicht kommen noch Gedanken hinzu, wie "wird es dem Lehrer recht sein?", "störe ich die Nachbarn?", "liebt er/sie mich noch?" ;-) etc...... Daher finde ich es richtig, wenn Flying Fortress vorschlägt, in gewisser Weise das Denken auszuschalten. Konzentration ist ja auch nicht gleich denken. Denken ist auch nicht gleich denken und Konzentration ist nicht gleich Konzentration.

Daher fände ich es schön, mal zusammen zu definieren, auf was man sich idealerweise beim Klimpern konzentrieren sollte. Sicherlich heisst Konzentration in der Minimaldefinition, dass man sich nicht von anderen Dingen als der Musik, die man spielen möchte, ablenken lässt. Positiv gesagt: Aufmerksamkeit. Ich beschreibe dies meinen Schülern, in dem ich sie auffordere, im Kopf die Lichter anzuschalten :-)
Eine weiterer Punkt ist für mich Versenkung. Es gilt, gedanklich-emotional in das Stück und in die Musik einzutauchen. Das heisst, über das Ohr und somit über den Klang sollte die (ästhetische) Kontrolle darüber stattfinden, ob "richtig" gespielt wurde oder nicht; nicht über die ständige nüchterne und gedankliche Abarbeitung der äusseren Prüfparameter. Notwendige Änderungen in der Technik und Spielweise werden dann natürlich bewusst erarbeitet. Aber dann sollte alsbald wieder "nach innen" gegangen, bzw. gehorcht werden.

Aufmerksamkeit und Versenkung sind also für mich die Punkte, die die Konzentration auf das Klavierspiel kennzeichnen sollten. Beim Korrrigieren das Bewusstsein im Vordergrund. Beim Spielen die aufmerksame Kontemplation.

Wie seht Ihr das?
 
Das ist mir auch mal passiert,bei einem Stück das ich schon sehr lange auswendig konnte, die Takte waren zwar nicht weg aber komplett falsch, ich musste dann auch die Noten suchen und es wieder neu lernen.So sicher wie davor geht es aber nicht mehr.
 

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