2 Stücke für mich

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Wolkenmaus

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30. Juli 2012
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Hallo,

Ich muss für die Aufnahmeprüfung für ein Regiestudium zwei Klavierstücke vorspielen (fragt mich nicht warum ich das brauche ich habe keine Ahnung, ist halt so ;) ). Mein großes Problem: Ich kann überhaupt kein Klavier spielen. Ich hatte nie Unterricht und kriege wahrscheinlich nicht einmal "Alle meine Entchen geklimpert".

Dadurch, dass ich jahrelang aber andere Instrumente gespielt habe, kann ich aber Notenlesen, habe ein ganz gutes Gehör, Taktgefühl etc. und vor allem auch Geduld und Motivation zum üben.

Die Frage ist allerdings: Welche Stücke will ich spielen?

Ich brauche laut Prüfungsbeschreibung:
- Ein polyphones Stück nach freier Wahl
- Ein weiteres Stück nach freier Wahl.

Deshalb die Frage an euch: Habt ihr Vorschläge?
Mein Problem ist natürlich der Schwierigkeitsgrad. Ich brauche etwas das nicht super einfach ist, aber doch so, dass ich es mir mit sehr viel üben in 2-3 Monaten beibringen kann...

Liebe Grüße
Wolkenmaus
 
Liebe Wolkenmaus,

ach du Schreck! Bist du auch ganz sicher, dass kein anderes Instrument möglich ist?

Besteht die Möglichkeit, bei einem Klavierlehrer einen Crash-Kurs zu machen (möglichst oft/täglich Unterricht in der Woche, evtl. dann immer nur 20 bis 30 min.). Das kostet natürlich Geld, würde die Arbeit aber sehr erleichtern. Es soll ja auch einigermaßen gut klingen. Ich denke nämlich schon, dass es möglich ist, allerdings müsste man vermutlich gleich mit diesen beiden Stücken anfangen und nur diese üben.

Als polyphones Stück schlage ich das Präludium C-Dur von Bach vor, BWV 939 http://erato.uvt.nl/files/imglnks/usimg/e/ec/IMSLP03297-Bach_-_BGA_-_BWV_939.pdf . Bach Prelude in C BWV 939 - YouTube (keine Angst, man kann das Stück auch langsamer spielen).

Zumindest ist es polyphoner als Menuette aus dem Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach. Ich weiß nicht, ob dieses sehr bekannte Menuett daraus http://conquest.imslp.info/files/im...212448-PMLP06107-AMBach_Menuets_G_114_115.pdf

oder dieses (ist schwerer!) http://javanese.imslp.info/files/imglnks/usimg/2/20/IMSLP212467-PMLP06107-AMBach_Menuet_G_A116.pdf

polyphon genug sind.

Als zweites Stück könnte man ein kleines Menuett von Mozart spielen (z.B. dieses: http://conquest.imslp.info/files/imglnks/usimg/8/83/IMSLP173361-PMLP116885-KV_1.pdf). Dabei braucht man wie beim Bach kein Pedal, was eine zusätzliche Schwierigkeit wäre. Möglich ist auch Bartok (Für Kinder) http://javanese.imslp.info/files/imglnks/usimg/7/76/IMSLP00857-Bartok_-_For_Children_1-43.pdf . Sehr einfach und schön ist z.B. daraus das dritte Stück, in vielen Ausgaben mit "Klagelied" betitelt. Oder aus diesen http://javanese.imslp.info/files/imglnks/usimg/3/3a/IMSLP42559-PMLP03086-Bartok-Sz039rk.pdf den "Slovakian Folksong".

Alternativen sind die ersten Stücke aus dem Jugendalbum von Schumann.

Es gibt auch einen schönen "Kleinen Walzer" von Kabalewski 24 Kleine Stuecke Op 39. Klavier: Amazon.de: Kabalewski Dmitri: Bücher , der gut zu schaffen ist.

Das "Andantino" von Chatschaturjan aus "Bilder der Kindheit" ist wunderschön, auch zu schaffen, benötigt aber Pedal.

Liebe Grüße und viel Erfolg!

chiarina
 
Liebe chiarina,

vielen Dank erstmal für deine schnelle Antwort.

Ja, ich bin mir leider sicher, dass Klavier die einzige Möglichkeit ist... Das liegt an dem Vertiefungsfach Musiktheater das man wählen kann.

Danke auch für die Stücke. Ich hab mir gleich mal die Noten von dem C-Dur Präludium von Bach und von dem Mozartmenuett ausgedruckt. Zumindest die Noten sehen für mich machbar aus, was meine Finger dazu sagen werde ich sehen ;) .

Einen wirklichen Klavierlehrer kann ich mir wahrscheinlich nicht leisten, allerdings arbeite ich schon am Theater und da gibt es genügend Leute aus der Opernfraktion (Korrepetitoren etc.) die mir sicher unter die Arme greifen können - allerdings erst nach der Spielzeitpause im September. Bis dahin muss ich mir wohl selbst helfen.

Wenn ihr aber noch Tipps für eine irgendwie sinnvolle Herangehensweise habt. Immer her damit.


Vielen lieben Dank

Die Wolkenmaus
 
Muss man heutzutage, wenn man Musiktheaterregie studieren möchte, nicht mit größeren musikalischen (Vor)Kenntnissen aufwarten? Klavierspiel auf ordentlichem Niveau, Partituren lesen lernen, Klavierauszüge spielen können ? Wie kann man eine Oper gut inszenieren, wenn man nicht in die Strukturen der Musik vordringen kann?

Wolkenmaus, das ist kein "Angriff" auf Dich, vielleicht kannst Du das ja oder lernst es noch, sondern nur eine naive Frage, die sich mir bei Deinem Anliegen stellt. Wenn ich viele heutige Operninszenierungen sehe, kann ich sie mir wohl selbst beantworten.
 
Gubu, du hast völlig recht.

Ich will ja aber nur Schauspielregie studieren. Bei Opern wäre ich persönlich völlig verloren, weil mir genau diese Fähigkeiten fehlen.

Da die Schule aber beides lehrt und man in beiden Fächern jeweils auch Grundkenntnisse des anderen lernen soll, muss ich auch was auf dem Klavier vorspielen. Musiktheoretisch hab ich zum Glück nach Leistungskurs Musik und 15 Jahren Querflöte / Altblockflöte einige Ahnung. Nur Klavier spielen kann ich halt überhaupt nicht.
 
Danke für die Antwort, Wolkenmaus. Aber das "NUR" ist ja kein nur....Viel Erfolg!!

Außerdem: Hab keine Scheu vor der Oper. Mit modischem Schnickschnack unserer Gegenwart , Pappkartons. Müll, Bühnenblut u.ä. rumzumachen, kann doch so schwer nicht sein. Die olle Musik stört da NUr :D Außerdem lernt man das ja im Schauspiel....:p
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
:D Jaja wenn ich mal kurz an die letzen Opern die ich gesehen habe zurückdenke hast du da wohl recht... auch wenn das nun wirklich nicht so meine Art von Theater ist ;)

Aber vielleicht werde ich ja doch noch ein Freund des Musiktheaters. Jetzt gehe ich erst mal üben...
 

Da kann es hilfreich sein, sich auch mal die Busoni-Ausgabe anzuschauen - dort gibt es u.a. Vorschläge für Fingersätze http://petrucci.mus.auth.gr/imglnks/usimg/5/5e/IMSLP62057-PMLP08244-Bach-Busoni_BWV_939.pdf . Außerdem siehst du dort im 1. bzw. 4. Takt einen Bogen (wie alle Bezeichnungen hier ist er nicht von Bach, sondern von Busoni als Interpretationshilfe). Der zeigt das Motiv, das sich kontinuierlich in beiden Stimmen (rechts und links) durch das Stück zieht. Daher kann man erst einmal so beginnen, dass man in einer Extrakopie das Stück analysiert und diese Motive optisch deutlich macht (Bögen, Kreis, Marker o.ä.). Die Form/der Aufbau des Stücks, der Dialog der beiden Stimmen und die innewohnende Polyphonie werden so klarer (am Schluss/im viertletzten Takt erscheint das Motiv z.B. gleichzeitig in beiden Händen. Diese Steigerung ist die Folge der vorangegangenen Entwicklung und mündet dann in die Sechzehntelpassage als Höhepunkt).

Die sequenzierten einzelnen Motive kann man dann in Ruhe langsam üben, dabei versuchen, Arm und Hand geschmeidig wie eine Schlange zu führen und die Hand leicht zu machen. Immer so langsam, dass du hören und das Tastengelände fühlen kannst. Das Tempo kommt hinterher von selbst, wenn man es richtig aufgebaut hat.

Beim Mozart-Menuett könntest du die Melodie (rechte Hand) erst mal mit der Flöte spielen - dann weißt du schon, wie es sich anhören soll.

Liebe Grüße

chiarina
 
Darf ich mal in den Raum stellen, dass ich es nicht gut finde, wenn du jetzt zwanghaft das Klavier erlernst? Zwei Monate vor der Prüfung noch Stücke zu lernen finde ich etwas kurz, zumal es auch nicht den ANschein erweckt, dass du gern Klavier spielen lernst. Das hat den Charakter von diesen Fächern im Studium, die man lernen muss, aber nach der Klausur alles wieder vergisst. Frage lieber mal nett nach, b du nicht ein anderes Instrument einbringen kannst - wobei Klavier da doch schon das Allround Instrument wäre.
 
Natürlich darfst du das in den Raum stellen. Ich kann deinen Einwand sogar recht gut verstehen. Es ist eigentlich ziemlich bescheuert sich zwei Stücke nur für die Prüfung draufzuschaffen. Andererseits kann ein Instrument üben nie schaden. Und wenn ich es nicht für diese Prüfung machen würde, würde ich mich wahrscheinlich nie ans Klavier trauen.

Für andere Schulen hat man als Regiebewerber Monologe zu arbeiten, hier Klavierstücke. Es ist wie es ist. Und für mich führt gerade kein Weg dran vorbei. Und es ist wirklich nicht so, dass es mir keinen Spaß macht.

@chiarina: Danke für deinen Tipp, ich werde es mir anschauen, ich hab mir jetzt erstmal das Menuett vorgenommen, ich muss meine arme linke Hand ja nicht gleich völlig überfordern ;)
 
Wenn das Klavier bestandteil der Aufnahmeprüfung ist, wird es bestimmt auch Bestandteil des Studiums sein.
 

Wenn das Klavier bestandteil der Aufnahmeprüfung ist, wird es bestimmt auch Bestandteil des Studiums sein.

Man muss das einfach realistisch sehen. :p Instrumentalisten müssen ja als Zweitfach an Musikhochschulen meistens Klavier spielen. Was meinst du, was die für ein waaaaahnsinniges Interesse an diesem Fach haben! :D Die machen ihr Aufnahmeprüfungsprogramm oft auch auf die letzte Minute...... :p Natürlich müsste es nicht so sein..... Ist aber oft so. :D
 
Wenn das Klavier bestandteil der Aufnahmeprüfung ist, wird es bestimmt auch Bestandteil des Studiums sein.

Klar ist es das, 1/2 Stunde pro Woche als nicht Prüfungsrelevantes Nebenfach. Das ist ja auch ok. Sollten sie mich nehmen, wissen sie ja was ich (nicht) kann. Dann hab ich ja Zeit zum üben. Mag ich ja auch gerne.

@ chiarina: was die Tasten angeht... Ich war kurzzeitig schon knapp davor, mir Punkte draufzukleben :D So ein Klavier hat einfach zu viele Tasten die alle gleich aussehen ;) Aber durch die ersten 7 Takte hab ich mich jetzt mal rudimentär durchgeackert. Man kann immerhin schon grob erkennen was ich da spiele^^
 
Wenn ich mit Null Vorkenntnissen (außer Noten) in zwei Monaten diese beiden Stücke hätte spielen können müssen (uff), hätte ich die Prüfung mit Sicherheit sowas von vermasselt...

Viel Glück,
Babs
 
Wenn ich mit Null Vorkenntnissen (außer Noten) in zwei Monaten diese beiden Stücke hätte spielen können müssen (uff), hätte ich die Prüfung mit Sicherheit sowas von vermasselt...

:p - sie hat ja aber schon 15 Jahre Flöte auf dem Buckel plus Leistungskurs Musik. Es macht eine Menge aus, wenn man ein anderes Instrument gut beherrscht. Ein Lehrer wäre halt praktisch.

Liebe Grüße

chiarina
 
...es kann zu Erzürnung führen, zu vehementem Buhu... aber für Wolkenmaus und ihr Vorhaben kann es nützlich sein: klar kann man in ein paar Monaten zwei Stücke spielen lernen, ohne deswegen hinterher "Klavier spielen" zu können.
Am besten ist in diesem Fall, wie ein Choreograph und auch Schauspieler an die Sache heranzugehen und die Hände/Finger zu choreographieren - dazu braucht Wolkenmaus allerdings einen Lehrer, der das mitmacht und auch Interesse daran hat. Die Arbeit wird vorwiegend quasi tänzerischer Art sein, man wird dazu weder Harmonielehre noch sonstwas benötigen (ja klar, es wird ein imitiertes, ein geschauspielertes Klavierspiel) -- na und? genau das braucht sie ja, ein Musikwettbewerb wird ja nicht anvisiert.
 
Am besten ist in diesem Fall, wie ein Choreograph und auch Schauspieler an die Sache heranzugehen und die Hände/Finger zu choreographieren - dazu braucht Wolkenmaus allerdings einen Lehrer, der das mitmacht und auch Interesse daran hat. Die Arbeit wird vorwiegend quasi tänzerischer Art sein, man wird dazu weder Harmonielehre noch sonstwas benötigen (ja klar, es wird ein imitiertes, ein geschauspielertes Klavierspiel) -- na und? genau das braucht sie ja, ein Musikwettbewerb wird ja nicht anvisiert.

Absolute Zustimmung!!! So hatte ich es auch im Blick, als ich einen Crash-Kurs bei einem Lehrer empfahl.
 
Na, am besten scheint sie wohl zu einem von euch zu gehen ;-)

LG,
Babs
(immer noch nicht überzeugt)
 

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