B vor nicht vorhandener Note

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Hallo,
ich spiele gerade u.a. "Communion" aus der "Hommage à Frescobaldi" von Langlais und entdeckte das im 3.-letzten Takt:

upload_2014-8-30_13-41-6.png

Worauf bezieht sich hier das B?

Übrigens ist die Tonart ist C-Dur

Viele Grüße
Euer Digedag
 
Immer noch keine Ahnung, das "e" - wird die ganze Zeit schon übergebunden, da "d" und das "b" seit dem Vortakt auch.

CW
 
Eigenartig vage Notation! Ich würde sagen: Mit dem Liegeton e schließt das Stück, nachdem die drei Schichten (Oberstimme in der rechten Hand, liegender Zentralton, unter diesem die drei hin und her pendelnden Doppelgriffe) fächerförmig ausgedünnt wurden. Da die Unterstimme der Doppelgriffe bereits auf b erniedrigt wurde, bleibt zum Tiefalterieren nur die Veränderung der oberen Note von d auf des übrig vor dem Verstummen. Aus dem Doppelgriff wird der aufwärts geführte Einzelton h, der wie ein abregistriertes tonales Zentrum verlischt (Quinte als Unterquarte verschwindet, Oktave ebenfalls, als ob man die entsprechenden Register abgestoßen hätte).

Wäre das Vorzeichen höher positioniert worden, hätte man das als Tiefalteration des gehaltenen e fehldeuten können - eine schlüssigere Erklärung fällt mir nicht ein. Da Notensatzprogramme Akzidenzien normalerweise automatisch vertikal richtig positionieren, glaube ich nicht so recht an einen simplen Druckfehler.

LG von Rheinkultur
 
Das herrenlose Alterierungszeichen "b" ist wahrscheinlich ein verirrtes und zu hoch gerutschtes (zudem überflüssiges) Erinnerungs-Akzidenz für das übergebundene b (des vorigen Taktes), das sich ja dann zum h auflöst. (Wobei dieses Auflösungs-Akzidenz zwar überflüssig, aber durchaus sinnvoll ist)

NB: Ursprünglich hatte ich "ges" und "g" geschrieben. Den Baßschlüssel hatte ich in der Tat übersehen. Sorry!
 
Zuletzt bearbeitet:
Da Notensatzprogramme Akzidenzien normalerweise automatisch vertikal richtig positionieren, glaube ich nicht so recht an einen simplen Druckfehler.

"It depends". Capella konnte beispielsweise vor 12 Jahren noch nicht die Vorzeichen einzeln verschieben - wollte man also im zur Rede stehenden Takt das d auf des transponieren, so würde das b direkt vor der Note d stehen (also hinter dem darüberliegenden e). Sieht natürlich schrottig aus.

Da hat man sich dann damit beholfen, dass man das Vorzeichen mit dem Attribut "unsichtbar" versehen hat (dass es wenigstens auch beim Vorspiel richtig erklingt) und hat dann an die richtige Stelle weiter links einfach ein b als Grafik gemalt. Das war lange Jahre nicht besser machbar.

Und nun braucht man da nur noch ein wenig nach unten zu rutschen mit dem b und schon sieht es so aus wie oben. Das wäre es eine absolute nachvollziehbare Erklärung und würde bedeutet, dass man ein des spielen soll.
 
Eine Alternative, die allerdings auch nicht besser aussieht: Den mit Halsrichtung nach unten notierten Doppelgriff so weit nach rechts verschieben, dass das Vorzeichen noch davor Platz findet. Dann könnte man bemängeln, dass die gleiche Tondauer nicht mehr ersichtlich ist, wenn die gleichzeitig erklingenden Töne so weit voneinander entfernt stehen. Alles nicht so recht überzeugend...!
 
Alles sehr schön und schlüssig. Aber nix Genaues weiß man nicht.

Ich würde an den Verlag schreiben und mich erkundigen.

Wieso sollte es nicht einfach ein Druckfehler sein? Ein "b"-Vorzeichen ohne Note dahinter kapiert keiner. Die Dinger heißen nicht umsonst "Vor"-Zeichen.

CW
 
Das herrenlose "b" ist wahrscheinlich ein verirrtes und zu hoch gerutschtes (zudem überflüssiges) Erinnerungs-Akzidenz für das übergebundene ges (des vorigen Taktes), das sich ja dann zum g auflöst. (Wobei dieses Auflösungs-Akzidenz zwar überflüssig, aber durchaus sinnvoll ist)
Am Anfang der Notenzeile steht ein Bassschlüssel - es ist eine Erinnerung an das b und löst sich zum h auf.
 

upload_2014-10-27_2-8-31.png "Bedenken Notentext: Plüfen, ob Bögen können wandeln dulch "b"-Zeichen elgibt: Negatives Gefühl und Glund, walum "b" hochgelutscht: Wenn "b" an kollekte Stelle, dann Bogen von "d" zu "d" wülde wandeln dulch "b"-Zeichen hindulch. Dies ungebläuchlich, und Softwale odel Stechel dies nicht wollen - odel nicht konnten. Tip von Lheinkultul aus diesem Glund wäle gut, Noten Millimetel nach lechts, dann Platz." :-D

"Bogen sein wie Geist - können wandeln dulch Wände - abel nicht dulch Zeichen. Zeichen wie Wand, vol del Buddha gesessen jahlelang, ohne Speise - dennoch nicht hungeln! " :super:
 
Das herrenlose Alterierungszeichen "b" ist wahrscheinlich ein verirrtes und zu hoch gerutschtes (zudem überflüssiges) Erinnerungs-Akzidenz für das übergebundene b (des vorigen Taktes), das sich ja dann zum h auflöst. (Wobei dieses Auflösungs-Akzidenz zwar überflüssig, aber durchaus sinnvoll ist)

NB: Ursprünglich hatte ich "ges" und "g" geschrieben. Den Baßschlüssel hatte ich in der Tat übersehen. Sorry!

Ääääh... ich mein', es ist noch früh am Morgen und ich bin noch nicht so wach und so, aber... woher wisst Ihr alle so genau, dass sich da was vom B zum H auflöst?

Da ich das Stück nicht kenne (Ihr denn?), wäre meine ganz klare erste Vermutung angesichts der Notation mit den 2 Haltebögen, dass sowohl das D als auch das B weiter gehalten werden, das B-Vorzeichen also ein reiner Druckfehler ist und da überhaupt nirgends hingehört...
 
Ääääh... ich mein', es ist noch früh am Morgen und ich bin noch nicht so wach und so, aber... woher wisst Ihr alle so genau, dass sich da was vom B zum H auflöst?

Da ich das Stück nicht kenne (Ihr denn?), wäre meine ganz klare erste Vermutung angesichts der Notation mit den 2 Haltebögen, dass sowohl das D als auch das B weiter gehalten werden, das B-Vorzeichen also ein reiner Druckfehler ist und da überhaupt nirgends hingehört...

Ich würde sagen, das nicht vorhandene ces kann man stumm drücken oder weg lassen :-)
 

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