Die Melodie stimmt schon mal, da ist alles "richtig". Formal und juristisch kann man da nicht meckern. Schön gesetzt mit der Wiederaufnahme der Motive, Schlussfloskeltn, Halbschluss gesetzt auf der Dominante, ein kleiner B-Teil, der rhythmisch dem A-Teil folgt doch statt der Tonsprünge eine Repetition hernimmt, was einen schönen Kontrast gibt. Aber die Begleitung(en) gehen so gar nicht, das tut aua, auch die von Fred, welche geringfügig stimmiger ist, aber das "g" in Takt 3 am Ende ist dermaßen überstrapaziert, das kann man dann nicht in der Oktave danach noch mal bringen. Will man am Anfang von Takt 4 ein G, dann muss Takt 3 geändert werden.
Freds Sprung runter in Takt 7 zum G ist auch völlig daneben. Beide Stimmen laufen in die gleiche Richtung, und dann noch in großen Sprüngen.
Dann versucht Fred etwas sehr kunstvolles im B-Teil: er tauscht die Rhythmik in der Begleitung mit der Melodie aus. Doch das gerät dermaßen unruhig, dass die schöne, einfache Melodie einfach zugemüllt wird mit diesen vielen Tönen, die rauf und runter gesprungen werden... also 4-
Babette hängt auch in Takt 3/4 mit der Begleitung. Die geht da gar nicht. Beide Stimmen parallel aber mit verschiedenen Tonschritten und Sprüngen, und dann wird ausgerechnet diese schöne Rhythmik der Melodie in Takt 4, die wirklich schick ist, durch die Gegenrhythmik der Begleitung zerstört.
Gar nicht geht der Sprung der LH von Takt 7 auf 8. Man beachte, wo sich die LH befindet: auf der Septime der Dominante! Ein sehr kritischer Ton, der eigentlich nur ins "e" aufgelöst werden kann und darf! Es gibt dafür Regelwerke, aber wer Ohren hat, hört: da stimmt es nicht! Man spiele einfach in Takt 8 in der LH ein "E". Wenn man will kann man es noch über D ins C laufen lassen, aber bleibt man auf E, so ist es auch gut. Das ist Geschmacksfrage.
Babette: versuche mal im B-Teil in der LH weniger Töne! Nur Big Points!! Die Melodie ist schlicht und schön. Deine überladene Begleitung erschlägt diese Schlichtheit und Schönheit!