Erste Gehversuche

B

Babette

Guest
Ich habe versucht selbst ein Stück zu schreiben und möchte Euch um Kritik bitten. Ich bin mit dem Ergebnis nicht wirklich zufrieden, und hab keine Idee mehr wie ich es besser machn könnte.

Eigentlich wollte ich es hinbekommen, dass auch der Bass alleine harmonisch klingt, aber alle Versuche in die Richtung gingen zu Lasten des Gesamtklangs.

Danke
 

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Also entweder ist mein Werklein so schlecht, dass es nicht lohnt etwas zu verbessern.

Oder es ist so gut, dass es niemand mehr verbessern kann.

Im ersten Fall, ist es schade, dass ihr es nicht wenigstens versucht. Ich lerne gern auf diese Art.

Im zweiten Fall, fühl ich mich natürlich gebauchpinselt. Aber mir entgeht dadurch leider die Gelegenheit was zu lernen.
 
mh mh ... was soll man dazu sagen. Man überlegt sich ob du daran 50 stunden höchstangestrengt gesessen und es dir aus dem geist gepresst hast wie das tapfre schneiderlein saft aus dem stein. oder ob es ein juster anflug von inspiration war der dich überkam, dich knebelte und so lange keine ruhe gab bis er mit der erpressung dass du es zu papier bringen sollst, durchkam.

Ich finde es so wie es ist ganz hübsch auch wenn das wieder ungern gehört wird wahrscheinlich ( vorallem wenns nicht niedlich sein soll ) Aber ich gehe einfach mal davon aus dass das stück kein epos sein soll... :)

Ich mag den Titel auch wenn ich dann immer bei jedem durchsehhören einen text überlgen muss der mir nicht einfallen will.
Das einzige was ich vielleicht senftechnisch zur "verbesserung" beitragen würde wäre ein wiederholungszeichen am ende.
dann lautete der vorletzte takt ... r.H. d g e l.H. f g c e das stünde in klammer eins und der derzeit letzte takt in klammer 2.

gruß manuel
 
Es sollte was einfaches ohne grossen Anspruch werden, daher auch der Titel. Beim Handarbeiten macht man oft erst mal einen Topflappen um eine neue Technik auszuprobieren, dort mache ich das nie, hier war es angebracht. Zum Entstehungsprozess: Ich brauchte eine einfach, schlichte Melodie für den Anfang. Die hatte ich auch ganz schnell. Die Akorde waren auch direkt zugeordnet. Schwierig war nur die Gestalltung der zweiten Stimme, da habe ich immer mal wieder ein bischen dran gearbeitet. Dabei habe ich vor allem darauf geachtet die erst Stimme zu tragen und ihr nichts entgegenzusetzen.
 
Hallo Babette,

zuerst, ich finde, du hast mit deinem "Topflappen" einen guten Anfang gemacht. Natürlich ist das noch sehr schlicht, aber Melodie und Harmonie ergeben durchweg Sinn und Ansätze einer einer abwechslungsreichen Stimmführung sind auch vorhanden. Der musikalische Gehalt steht gegenüber der pianistischen Gestaltung im Vordergrund und nicht umgekehrt.

Ich möchte aber fragen, ob das Stück in Takt 16 wirklich zu Ende ist; der (vermeintliche) Schlussakkord hat ja ein g im Bass und kein c. Wenn es wie ein Schluss klingen soll, würde ich einfach das g weglassen. Dann hat der Schluss nur c und e, was aber meiner Ansicht nach ausreicht.

Vor allen Dingen aber gilt: eine Komposition wird deutlich interessanter, wenn es einen Kontrast gibt. In der Klassik erreicht man das grundsätzlich durch eine zweite Tonart, in den meisten Fällen die Dominanttonart, bei C-Dur also G-Dur. Bei kurzen, menuettartigen Stücken wie deinem ist es am üblichsten, in der Mitte von C-Dur zu G-Dur zu modulieren, oder allgemeiner, zu wechseln und dann wieder zurück. Dadurch erreicht man auch mit viel Wiederholung relativ viel Abwechslung.

Probier dazu einfach mal Folgendes aus: nimm den zweiten Teil, also die Takte 9-16, und verschiebe sie um eine Quinte nach oben, also nach G-Dur, und nimm dann die Takte 1-8 und füge sie hinten noch einmal als Reprise an. Zusätzlich kannst du dann am besten noch diesen "neuen" 16-Takter mit einer Wiederholung versehen. Vergleiche dann das Ergebnis mit der originalen Version nur in C-Dur.
 
Und ich hab mich gefragt wie man die Tonart wechselt :D

Danke, ich will an mein Instrument....
 
Hallo Babette,

hier meine Version des Topflappens. Höre sie Dir an und sage mir ob es Dir besser gefällt. Mache Dir klar was ich geändert habe und vor allen Dingen WARUM ich WAS verändert habe.
 
Hallo Babette,
das finde ich lieb, dass Du nur so wenige Noten benutzt, da ich Anfänger auf dem Klavier bin...Und was wollen Komponisten mehr als das sie gespielt werden? :-). Eine Tempoangabe wäre aber nicht schlecht!
Ich finde, dass ist ein guter Anfang. Da kann man was draus machen. Ich würde es vermutlich sofort als 6/8 in Richtung Country modifizieren. ABER das kann ich auf dem Klavier noch nicht.
Hier eine spontane Textidee (ich komponiere meist mit einer Textidee):
"Atomkraft. Atomkraft. Strahlt so schön!
Atomkraft. Atomkraft. Stahlt so schön! (Anmerkung: KEINE Wiederholung)
Japaner....(???) Japaner... (???) "
Ich habe es nicht weiter gedichtet. Das Thema ist zu ernst für so eine fröhliche Melodie und gerade Komponisten müssen da vorsichtig sein...
 
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Die Melodie stimmt schon mal, da ist alles "richtig". Formal und juristisch kann man da nicht meckern. Schön gesetzt mit der Wiederaufnahme der Motive, Schlussfloskeltn, Halbschluss gesetzt auf der Dominante, ein kleiner B-Teil, der rhythmisch dem A-Teil folgt doch statt der Tonsprünge eine Repetition hernimmt, was einen schönen Kontrast gibt. Aber die Begleitung(en) gehen so gar nicht, das tut aua, auch die von Fred, welche geringfügig stimmiger ist, aber das "g" in Takt 3 am Ende ist dermaßen überstrapaziert, das kann man dann nicht in der Oktave danach noch mal bringen. Will man am Anfang von Takt 4 ein G, dann muss Takt 3 geändert werden.

Freds Sprung runter in Takt 7 zum G ist auch völlig daneben. Beide Stimmen laufen in die gleiche Richtung, und dann noch in großen Sprüngen.
Dann versucht Fred etwas sehr kunstvolles im B-Teil: er tauscht die Rhythmik in der Begleitung mit der Melodie aus. Doch das gerät dermaßen unruhig, dass die schöne, einfache Melodie einfach zugemüllt wird mit diesen vielen Tönen, die rauf und runter gesprungen werden... also 4-

Babette hängt auch in Takt 3/4 mit der Begleitung. Die geht da gar nicht. Beide Stimmen parallel aber mit verschiedenen Tonschritten und Sprüngen, und dann wird ausgerechnet diese schöne Rhythmik der Melodie in Takt 4, die wirklich schick ist, durch die Gegenrhythmik der Begleitung zerstört.
Gar nicht geht der Sprung der LH von Takt 7 auf 8. Man beachte, wo sich die LH befindet: auf der Septime der Dominante! Ein sehr kritischer Ton, der eigentlich nur ins "e" aufgelöst werden kann und darf! Es gibt dafür Regelwerke, aber wer Ohren hat, hört: da stimmt es nicht! Man spiele einfach in Takt 8 in der LH ein "E". Wenn man will kann man es noch über D ins C laufen lassen, aber bleibt man auf E, so ist es auch gut. Das ist Geschmacksfrage.

Babette: versuche mal im B-Teil in der LH weniger Töne! Nur Big Points!! Die Melodie ist schlicht und schön. Deine überladene Begleitung erschlägt diese Schlichtheit und Schönheit!
 
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Oh Danke, ihr seit toll. Jetzt hab ich viel neues Spielzeug. Und wenn Ihr Euch nicht einig seit... um so besser. Ich werde am Ende sowie so tun was ich will.
 
Hallo Babette,
da dein Stück so gut für Klavieranfänger geeignet ist, habe ich es jetzt mit allen Anregungen weiter oben nochmals geübt. Ich spiele es mit einigen kleinen Änderungen...
Den Basslauf im A-Teil: Wie von Rolf notiert.
Schluss vom A-Teil in Takt 8: Ich verzichte auf den Basslauf, Grundton halbes C, C auf 3 als Übergang.

Die Melodie im B1-Teil: f f f e_ e d g g e c_ (Takt 11 also mit Tonwiederholung g)
Im Bass spiele ich in Takt 12 ein G, kein E; dann wieder ein C auf 3 als Übergangston nach B2-Teil. DANACH habe ich noch mehr geändert...siehe Anhang.

Ich finde, es wird immer hübscher, je öfter man es spielt, muss auch etwas Tempo haben.
LG Neronick
PS: Ohne Notation ist es doch nicht wirklich sinnvoll gewesen :-)
PS2: Hier die Noten nachgereicht, ich habe einen Text geschrieben:Den Anhang Topflappenatomkraft.pdf betrachten
 
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Ich hab hier so einen Spass, wenn jetzt andere Anfänger meinen Versuch als Anregung aufgreifen und damit selbst weitermache... nur Klasse!

Zum Text:
Ein Topflappen hat eine gewisse Schutzfunktion, aber ich fürchte fast die ist in dem Fall nicht ausreichend.
 
Mir ist das zu gesund für Atomkraft. Deswegen hier meine verstrahlte Version:
Es gab im Forum mal einen Thread, da wurde beschrieben, wie Klassik in der Wiener U-Bahn eingesetzt wird, um einkommensschwache Schlafgäste zu evakuieren. Mit dieser Kompostion solltest du dich unbedingt dort melden :-). As-it-is: Klassik als Midifile. Ich habe noch nie eine solch gute musikalische Umsetzung einer tödlichen, unerträglichen Verstrahlung gehört. Da gibt es auch einen Fachausdruck für, wenn die Musik genau das ausdrückt, was das "Bild" beschreibt.

@Fred: Sorry. Mea culpa. ...die vier Buchstaben...mein Alter
 
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Babette, ich glaube, du hast das Thema für einen neuen Variationen-Komponierworkshop geliefert. ;)
 
Babette,

das ist wirklich ein kleines nettes Thema.

Hier eine Variante mit ganz einfacher Walzer-Begleitung. Phrasierung habe geändert. Und es ist eine Oktave höher.

Gruß
 

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ich hab für die Variante einen alternativen Schluß anzubieten

Den alternativen Schluß finde ich im Prinzip gut, aber Rolf hat da unnötigerweise eine Oktavparallele fabriziert vom vorletzten auf den letzten Takt (d - c).

Wenn man in der Melodie im vorletzten Takt letztes Viertel statt der Achtelnoten h-d eine Viertelnote h nimmt (also so wie es vorher war bei MaBa), dann vermeidet man nicht nur die Oktavparallele, sondern auch die Bewegung in die gleiche Richtung in allen Stimmen, was bei dieser Variante auch nicht so schön ist.
 

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