Zu schwere Stücke üben..?!?

  • Ersteller des Themas Romantiker
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Ich würde immer empfehlen schwere Stücke nie alleine zu üben, sondern immer andere, dem eigenen Niveau angemessene oder noch leichtere Stücke gleichzeitig nebenbei lernen. Ich find's sowieso generell sinnvoll, parallel mehreres zu üben aber hier besonders.

Auf jeden Fall: Sorgt insbesondere geistig für Abwechslung. Das habe ich bisher auch so gehalten. Z. B. bei der 10/3 nebenher 2 - 3 Lieder ohne Worte (85/1, 64/2 und derzeit 67/1)

Lieben Gruß

Razo!
 
Ich würde immer empfehlen schwere Stücke nie alleine zu üben, sondern immer andere, dem eigenen Niveau angemessene oder noch leichtere Stücke gleichzeitig nebenbei lernen. Ich find's sowieso generell sinnvoll, parallel mehreres zu üben aber hier besonders.

Nene keine Angst ich übe nicht nur den Fröhlichen Landmann :)
ich habe auch noch das C-Dur Präludium von Bach und immer ein neues Stück aus meiner russischen Klavierschule.

und so selber probiere ich ja auch noch Stücke aus:rolleyes:
Inzwischen kann ich die ersten 2 Zeilen vom Landmann. Mehr brauche ich bis Dienstag zum Glück noch nicht.

lg Rebecca:rolleyes:
 
Immer etwas schwierigere Stücke üben!

Ich finde es spannender und reizvoller, immer etwas schwierigere Stücke zu üben. Wenn man ein Stück einfach so fast von Blatt spielen kann, ist es eigentlich nicht mehr interessant! Und ich finde, an schwierigeren Stücken, an denen man sich die Zähne, sorry, die Finger "ausbeisst"(!), lernt man auch mehr. Schwierigere Stücke sind eine spannende, interesante Herausfo:klavier:rderung!
 
Also ich kann dem bereits Gesagten absolut nur zustimmen. Man wächst tatsächlich mit seinen Aufgaben und sammelt an schwereren Stücken durchaus mehr Erfahrungen als an leichten, die einem mit dem bisherigen Technikrepertoire, über das man verfügt, "relativ schnell flutschen". Das liegt einfach daran, dass einen schwierigere Stücke sowohl motivieren können (wenn man von sich selbst sagen kann, ja, ich hab´s probiert und es klappte am Ende anhörbar, weil man sich bemühen musste und dabei etwas lernen konnte, was "nicht einfach so zugeflogen ist"), als auch der Umstand förderlich ist, dass man sich aufgrund der Komplexität sehr intensiv mit ihnen befassen muss und daher immer Neues entdeckt und dazu lernt.

Hierzu habe ich ein Beispiel: Ich habe seit mittlerweile 2,5 Monaten meine Etüde 10/3 von Chopin geübt. Introduktion und Reprise klappten eigentlich schon nach 2 - 3 Wochen ganz gut, aber mit dem Mittelteil (Doppelgriffe) hatte ich gut zu tun. Mit half eine Erkenntnis, die mir die letzten Tage kam, da ich durch die Etüde gelernt habe, in meine Hände hineinzufühlen. Ich hatte gemerkt, dass ich den "piu animato"-Teil bis zum Beginn der Doppelgriffe offenbar mit zu großer Handspannung spielte, so dass meine Präzision bei den Doppelgriffen zu wünschen übrig ließ.

Jetzt habe ich einfach bewußt diese Muskulaturspannung reduziert und siehe da: Auf einmal kann ich diese Doppelgriffe auch respektabel spielen, sie gelingen mir so gut wie der Übergang in den "piu animato"-Teil aus dem "lento, ma non troppo" zu Beginn.

Das ist eine Erkenntnis, die man nur durch geduldiges Probieren herausbekommen kann (zumal ich ohne Lehrer unterwegs bin), aber das macht nichts. Ich freue mich (über mich selbst), dass ich das an mir entdecken konnte, weil ich absolut bewußt geübt habe. Davon steht erstmal nichts in den Noten, das muss man fühlen und spüren "lernen", indem man es im Rahmen der eigenen Körperlichkeit entdeckt. Es gibt nichts Schöneres, als am Klavier eine solche intime und höchst persönliche Erfahrung machen zu können. Das gelingt natürlich nur, wenn man sich damit intensiv befasst und nicht einfach über die Probleme und Schwierigkeiten "hinwegschludert".

Insoweit stimmt es tatsächlich: Man kann immer Neues entdecken, man muss sich nur darauf einlassen (und immer neugierig bleiben). Und hey - das mit dem Liegenlassen ist auch ein guter Tipp (weiß ich aus eigener Erfahrung), denn "dann setzt sich das erworbene Wissen in unserer menschlichen Festplatte und gewinnt am Ende Kontur und Gestalt".

In diesem Sinne: Keep on training. Der Lohn des Erfolges am Ende macht Mut und Lust auf mehr ...

Gruß

Razo!

Hallo Razo,

ich habe deine Worte eben sehr gerne gelesen,
auch wenn ich bei weitem mit dem Klavierspiel nicht dort bin, wo du bist (bei Chopin z.B:) , so kann ich deinem Text in vielem, insbesondere dem "'Geduldigen" Einlassen, dem "Geduldigen" "Spüren und Fühlen" "Lernen", Entdecken der eigenen Körperlichkeit, zutiefst zustimmen.

Liebe Grüße
Pomurla
 
Hi,

also ich Suche mir mit meinem Klavierlehrer zusammen meistens Stücke aus,
die ein klein bißchen über meinen Fähigkeiten liegen :D

Brauche dann zwar etwas länger bis die Stücke sitzen, macht mir aber mehr Spass als einfach etwas vom Blatt zu spielen. Brauche die Herausforderung :)

Viele Grüße
Marc
 
Dann machst du das ja gut wenn das kein problem für dich ist zu schwere stück zu spielen íst das super na ja würde ich Stücke spielen das mir viel viel zu Schwer wären würde es länger dauern dieses Stück zu lernen.Wenn du damit klarkommst ist das okay ;) .
 
Dann machst du das ja gut wenn das kein problem für dich ist zu schwere stück zu spielen íst das super na ja würde ich Stücke spielen das mir viel viel zu Schwer wären würde es länger dauern dieses Stück zu lernen.Wenn du damit klarkommst ist das okay ;) .

Hi,

wie gesagt brauche ich für diese Stücke natürlich mehr Zeit. Und die Stücke sind ja nicht "so" schwer das ich sie überhaut nicht schaffen würde. Aufgrund meines Ehrgeizes beschäftige ich mich aber doch täglich ein paar Stündchen damit :D

Schwierigkeiten reizen mich irgendwie :rolleyes:
Freue mich aber zwischendruch auch mal über ein einfacheres Stück, wie momentan z.B. "Somewhere over the Rainbow" ;)

viele grüße
Marc
 
Ich denke, es kommt auf ein gesundes Mittelmaß bei der Schwierigkeitsauswahl seiner Stücke an.

Irgendwo habe ich mal gelesen das "Kopf und Bauch" das Ying und Yang des Musizierenden sind.
Diese Aussage fand ich sehr schön.
Ich denke wer ausschließlich zu schwere Stücke übt der vernachlässigt den Bauch, also das Gefühl, die Interpretation der Musik.
Denn das fängt ja letztendlich erst da an wo die Technik klar und sehr sicher beherrscht wird.
 
Ich denke, es kommt auf ein gesundes Mittelmaß bei der Schwierigkeitsauswahl seiner Stücke an.

Irgendwo habe ich mal gelesen das "Kopf und Bauch" das Ying und Yang des Musizierenden sind.
Diese Aussage fand ich sehr schön.
Ich denke wer ausschließlich zu schwere Stücke übt der vernachlässigt den Bauch, also das Gefühl, die Interpretation der Musik.
Denn das fängt ja letztendlich erst da an wo die Technik klar und sehr sicher beherrscht wird.

Stimme dir voll und ganz zu. Wenn man zu sehr damit beschäftigt ist die technischen Schwierigkeiten eines Stückes zu bewältigen, kann man sehr leicht andere wichtige Dinge wie z.B. die Art der Interpretation, oder was der Komponist ausdrücken wollte usw. vergessen.

Man sollte sich also selbst nicht zu sehr überschätzen :p

Viele Grüße
Marc
 

da hast du wirklich recht das sind worte eines sehr guten Klavierspielers und diese worte sollte man beachten ;)
 
in diesem Ausnahmefall: ja!


ganz anders ist das, wenn man mit z.B. lediglich dem harmlosen Fantaisie-Impromptu im technischen Rüstzeug diese Variationen umgehen will, um sich sogleich in das c-Moll Konzert oder die Waldsteinsonate zu stürzen: das wird nicht funktionieren - - nicht, weil das Konzert oder die Sonate schwieriger wäre, sondern weil dort die technischen Angelegenheiten über viel weitere Strecken als nur 8 Takte bewältigt sein wollen.

wollte man nach besagtem Impromptu z.B. gleich die Revolutionsetüde angehen, so wird auch hier das Ergebnis nicht zufriedenstellend sein, denn gleich nach dem Impromptu ist diese Etüde allein wegen der Ausdauerleistung der linken Hand viel zu schwierig.


Gruß, Rolf

Hallo Rolf,

wenn ich Dich richtig verstehe sagst Du, Fantasie Impromptu ist überhaupt nicht schwer im Vergleich zur Waldsteinsonate. Würdest Du das auch im Vergleich zur Mondscheinsonate so sehen? Der Punkt ist einfach der, das besagtes Impromptu für mich absolutes High-Level darstellt, was ich irgendwann mal (in 10 Jahren) schaffen kann. Die größte Schwierigkeit für mich ist allerdings der Rhytmus (3 auf 4 oder andersherum,- müßte in die Noten schauen), der sich ja durch das gesamte Stück zieht. Ich übe zur Zeit den 3. Satz von der Mondscheinsonate und empfinde ihn eigentlich als trivial, solange ich nicht unbedingt presto spielen muß, sondern es bei einem Allegro belasse. Meinst Du mit diesem Rüstzeug kann ich Fantasie Impromptu mal ausprobieren?

Gruß Ute
 
Meinst Du mit diesem Rüstzeug kann ich Fantasie Impromptu mal ausprobieren?

aber ja!!

das Fantaisie-Impromptu ist aus drei Gründen schon seit der zweiten Hälfte des 19. Jh. beliebt:
1. es macht was her (klingt aufwändig)
2. es macht was her in Sachen sentimental-passioniert klingen, ohne dass es sonderlich viel musikalische Substanz hätte (Chopin selber hielt gar nichts von diesem Salonstück! "zu sehr im Stile der Kontski und anderer Tiere" hat er selber daürber gesagt)
3. es ist technisch völlig unproblematisch (mittlere Stufe quasi)

alles dort liegt gut in der Hand, und eine der 16tel-Figuren ist wörtlich aus dem letzten Satz der Mondscheinsonate "abgeschrieben" :) - - drei Triolen zu vier 16teln sind hier ganz einfach, weil alles bequem spielbar ist: man muss nur wissen, welche Finger gerade gleichzeitig sind (beim üben eine Weile die Viertel betonen)

technisch ist das Impromptu deutlich leichter als der letzte Satz der Mondscheinsonate.

Gruß, Rolf
 
zum thema zu schwere stücke:
meiner meinung nach ist es wirklich wichtig dass man einen guten KL hat, den falls die Stücke wirklich zu schwer sind wird es immer technische herausforderungen geben, die man bis dahin noch nicht bewältigen musste. Ich finde es dann einfach sehr hilfreich wenn man jemand hat der einem gute übetipps geben kann.Mir persönlich macht es generell mehr spass schwere stücke zu spielen als mittelschwere, denn es ist einfach cool wenn man die dann kann. Der nachteil is natürlich dass man viel zeit reinstecken muss, zumindest bei mir ist das so (BS Bis die 1.Chopin-Ballade wirklich gut war bei mir hat es ca. 4-5 Monate gedauert, aber es hat sich gelohnt:)). Und man kann natürlich auch scheitern, ist mir auch schon mal passiert das war sehr frustrierend (prokofieff sonate nr.3). Cortot schreibt übrigens in "grundlagen der Klaviertechnik" man solle dem Schüler stets ein werk geben, dass weit über dessen technischen Möglichkeiten liegt, dies müsse aber am Ende nicht in jeder hinsicht ausgereift sein, und man soll es gelgentlich wechseln... kann ja jeder für sich selbst entscheiden was er davon hält:)
gruß
 
Hallo Wespennest,
wenn du Probleme mit dem polyrhythmischen Spiel beim Fantasie Impromptu hast, kann ich dir bei folgender Seite unter "Spieltechnik" die pdf-Datei "Zwei gegen Drei" (andere werden auch behandelt) vorschlagen:
http://www.pian-e-forte.de/texte/dwnlds.htm

Auf dieser Seite gibt's außerdem noch einige andere interessante Themen.

MfG Thomas
 
Einen großen Dank an Thomas und Rolf,

ihr macht mir richtig Mut!

Gruß Ute (Entschuldigung Wespe)
 
@Thomas87

Danke für den Link. Sind ja tolle Sachen bei.


Gruß

Oliveto
 
@ Oliveto
Ja, da sind ein paar interessante Themen dabei, die ich euch nicht vorenthalten wollte. Bin selbst erst vor einer Woche drauf gestoßen.

@ Ute
Scheu dich nicht vor dem Fantasie Impromptu, aber lerne es sorgfältig und setz dich keinem zeitlichen Druck aus. Wenn du konkrete Fragen hast, kannst du mir gerne eine PN schicken. Ich hab das Stück selbst unlängst (wieder neu) gelernt.


MfG Thomas
 
@ Oliveto
Ja, da sind ein paar interessante Themen dabei, die ich euch nicht vorenthalten wollte. Bin selbst erst vor einer Woche drauf gestoßen.

@ Ute
Scheu dich nicht vor dem Fantasie Impromptu, aber lerne es sorgfältig und setz dich keinem zeitlichen Druck aus. Wenn du konkrete Fragen hast, kannst du mir gerne eine PN schicken. Ich hab das Stück selbst unlängst (wieder neu) gelernt.


MfG Thomas

Danke, ich werde es tun, aber ich werde mich trotz allem etwas vorbereiten mit dem o.g. Link, vielleicht auch mit Liszt "Consolation Nr. 3(?)" oder unterschätze ich den Liszt?
 

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