Wolfgang Manz (*1960)

Dreiklang

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14. Nov. 2010
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Hallo liebe Foris,

durch Pianophil's Links (https://www.clavio.de/forum/sonstiges/14605-diese-musik-liebe-ich-wirklich-youtube-links-50.html#post337167) bin ich auf diesen außergewöhnlichen Pianisten aufmerksam geworden. Diese drei Einspielungen gehören für mich ins oberste Regal, was klangschöne Differenzierung, und unaufgeregte musikalische Gestaltungskraft von Klavierspiel anbelangt.

Ich konnte ebenfalls Einblick nehmen in dessen CD "Liszt Recital (2011)", die ich für sehr hörenswert halte.

Weitere Informationen zur Person gibt es unter:

Wolfgang Manz, Piano - Startseite

Herr Manz ist seit 2008 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Nürnberg.

Viele Grüße
Dreiklang
 
Hallo liebe Foris,

durch Pianophil's Links (https://www.clavio.de/forum/sonstiges/14605-diese-musik-liebe-ich-wirklich-youtube-links-50.html#post337167) bin ich auf diesen außergewöhnlichen Pianisten aufmerksam geworden. Diese drei Einspielungen gehören für mich ins oberste Regal, was klangschöne Differenzierung, und unaufgeregte musikalische Gestaltungskraft von Klavierspiel anbelangt.

Ich konnte ebenfalls Einblick nehmen in dessen CD "Liszt Recital (2011)", die ich für sehr hörenswert halte.

Weitere Informationen zur Person gibt es unter:

Wolfgang Manz, Piano - Startseite

Herr Manz ist seit 2008 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik Nürnberg.

Viele Grüße
Dreiklang

Die Hörbispiele auf dessen Webseite gefallen mir überhaupt nicht, erreichen mich nicht ansatzweise....;)
 
Die Hörbispiele auf dessen Webseite gefallen mir überhaupt nicht, erreichen mich nicht ansatzweise....;)

Die beiden Brahms-Konzerte gefallen mir persönlich z.B. auch nicht so. Aber das liegt bereits am Orchester/Dirigent. Viel mehr aus der Diskografie konnte ich bisher nicht genauer anhören (bis auf, wie gesagt, CD "Liszt Recital (2011)").
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Die Hörbispiele auf dessen Webseite gefallen mir überhaupt nicht, erreichen mich nicht ansatzweise....;)

Mich erreicht was anderes jedoch sehr gut, denn wie ich sehe, gibt es in 5 Tagen hier in der Nähe ein Konzert mit Wolfgang Manz, und das zweite was mich außerdem erreicht, ist das hier:

Dieser auf den ersten Blick harmlos erscheinende, jedoch in Wirklichkeit hoch komplexe Vorgang symbolisiert eines meiner pianistisch-technischen Grundprinzipien der Spieltechnik: Die sinnliche Schönheit des Klavierklanges durch einen vorbereiteten, kontrollierten Tastenandruck zu entdecken, wegzukommen von dem immer noch verbreiteten Image eines Schlaginstrumentes, traditionell suggeriert durch das unglückliche Wort “Anschlag”.

Denn er erwähnt den "prepared, controlled touch". Und er mag das Wort "Anschlag" nicht, und das Wort mag auch ich nicht.

LG, Olli !
 
...Nachtrag:

Da fällt mir grad ein wichtiger Name ins Auge, auf Wolfgang Manz' tabellarischem Lebenslauf

Wolfgang Manz, Piano - Lebenslauf tabellarisch

und zwar der Name Prof. Alfred Koerppen / Hannover, denn ich war mal auf einer Feierlichkeit selbst zugegen, als nämlich ein größerer Teil von Prof. Koerppens Kompositionen ( Lieder, und auch anderes ) an die Stadt Hannover ( genauer: Stadtbibliothek Hannover und / oder der Musikhochschule , wahrscheinlich liegen die Bestände mal da, mal da..) als "Koerppen-Sammlung" überreicht wurde. Das fand in feierlichem Rahmen statt, wobei nat. Werke von Prof. Koerppen zu Gehör gebracht wurden, und er auch selbst anwesend war.

War nicht soooo ganz auf "meiner Linie", da doch recht neumodisch ( und teils dissonant - und ich mag ja nur wohlklingendes und schönes ) , aber zumindest war es nicht zum Weglaufen und wenn man sich konzentrierte, war es doch nachverfolgbar.

Die Festlichkeit war eine schöne Erfahrung.

Alfred Koerppen

LG, Olli !
 
Dieser auf den ersten Blick harmlos erscheinende, jedoch in Wirklichkeit hoch komplexe Vorgang symbolisiert eines meiner pianistisch-technischen Grundprinzipien der Spieltechnik: Die sinnliche Schönheit des Klavierklanges durch einen vorbereiteten, kontrollierten Tastenandruck zu entdecken, wegzukommen von dem immer noch verbreiteten Image eines Schlaginstrumentes, traditionell suggeriert durch das unglückliche Wort “Anschlag”.

Ich kenne Herrn Manz nicht und habe auch unter obigen Links noch nichts gelesen, angehört oder angeschaut.

Dennoch wage ich mal folgende "Prognose": Herr Manz hat, wie man es von einem Professor natürlich erwarten sollte, diverse Stärken - aber Rhythmus, also rhythmusbetontes, schwungvolles, exaktes, "grooviges" Spiel, gehört nicht dazu.

Richtig? Oder nicht??
 
Herr Manz hat, wie man es von einem Professor natürlich erwarten sollte, diverse Stärken - aber Rhythmus, also rhythmusbetontes, schwungvolles, exaktes, "grooviges" Spiel, gehört nicht dazu. Richtig? Oder nicht??

Keine Ahnung, ob er ein zweiter Gulda ist - ich hab' Manz noch nicht "jazzen" hören :cool:

Ansonsten hab' zumindest ich nichts an seinem Spiel auszusetzen. Mir gefällt's (jedenfalls die genannten Einspielungen)
 
Ich kenne Herrn Manz nicht und habe auch unter obigen Links noch nichts gelesen, angehört oder angeschaut.

Dennoch wage ich mal folgende "Prognose": Herr Manz hat, wie man es von einem Professor natürlich erwarten sollte, diverse Stärken - aber Rhythmus, also rhythmusbetontes, schwungvolles, exaktes, "grooviges" Spiel, gehört nicht dazu.

Richtig? Oder nicht??

Ich kenne Herrn Prof. Manz auch nicht. Auf seiner Webseite ist auf jeden Fall ein wirklich sehr großes Repertoire in unterschiedlichsten Besetzungen vom Barock bis zur Gegenwart aufgelistet. Demnächst spielt er z.B. das Konzert für die linke Hand von Ravel, da ist das Beherrschen der von Dir genannten Fähigkeiten sicher nicht ganz abwegig:rolleyes:.
 
Ich kenne Herrn Manz nicht und habe auch unter obigen Links noch nichts gelesen, angehört oder angeschaut.

Dennoch wage ich mal folgende "Prognose": Herr Manz hat, wie man es von einem Professor natürlich erwarten sollte, diverse Stärken - aber Rhythmus, also rhythmusbetontes, schwungvolles, exaktes, "grooviges" Spiel, gehört nicht dazu.

Richtig? Oder nicht??

Hi Hasenbein,

und woraus entnimmst Du das ? Daraus, dass er non-percussive touch verwendet ?

Bin gespannt..

LG, Olli !
 
Ich habe ihn bisher noch nicht live gehört, außer ein paar Tonbeispielen im Zuge musikalischer Erläuterungen. jedoch habe ich schon mehrere Klassenkonzerte seiner Studenten gehört. Im Vergleich zu anderen Studentenkonzerten habe ich diese Aufführungen durchweg als sehr klangschön gestaltet in Erinnerung. Weiterhin hat mir die Art, wie Herr Manz seine Studenten präsentiert hat, sehr gut gefallen. Aus seiner Wortwahl war für mich deutlich erkennbar, welchen positiven Stellenwert seine Studenten für ihn haben. In dieser Form habe ich das auch in außermusikalischen Hochschulkreisen nur sehr selten erlebt.
 

"Vorbereiteter, kontrollierter Tastenandruck" klingt nicht nach jemandem, für den Rhythmus weit oben auf der Prioritätenliste steht.
 
"Vorbereiteter, kontrollierter Tastenandruck" klingt nicht nach jemandem, für den Rhythmus weit oben auf der Prioritätenliste steht.

hmm. Du meinst also, wenn jemand eine solche Technik anwendet, dann ist Rhythmus für ihn unwichtig ? Das ist m.E. nicht haltbar, und da würde ich gerne genauere Aussagen von Dir hören, WARUM es für ihn auf der Prioritätsliste nicht so wichtig sei.

Zumal er ja doch recht beachtliche Erfolge im Unterrichten vorweist,

Wolfgang Manz, Piano - Pädagogische Laufbahn

War Rhythmus für seine Studenten ( zum Beispiel die unter "studentische Erfolge" unten auf der Seite genannten, zum Beispiel der aus 2010, ) also dann auch "nicht so hoch auf der Prioritätsliste" ?

Fragt sich, sich wundernd, Olli.
 
Wie gesagt, ich weiss es ja nicht.

Aber die Äußerungen lassen mich so was erahnen.

Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der Manz gut kennt und etwas dazu sagen kann.
 
Herr Manz hat, wie man es von einem Professor natürlich erwarten sollte, diverse Stärken - aber Rhythmus, also rhythmusbetontes, schwungvolles, exaktes, "grooviges" Spiel, gehört nicht dazu.

Richtig? Oder nicht??
wohl eher nicht ;) also d.h.: nicht richtig

sagen wir es doch mal ganz unverblümt: Rhythmus, rhythmisch exakt spielen, schwungvoll spielen usw. ist keine einzig der Jazzpraxis zugehörende Spezialität, sondern eine Selbstverständlichkeit in der so genannten "Klassik". Aus diesem Grund gibt es auch keine professionellen Beethoveneinspielungen, sei es mit Klaviermusik, sei es Orchester, welche rhythmisch schlampig oder inexakt ausfallen - allerdings misst auch niemand, der über etwas musikalisches Verständnis verfügt, Beethovensonaten oder Beethovensinfonien daran, ob sie "swingen" oder "grooven"... ;):D

...aber wenn es schon um "Rhythmik", um rhythmisch schwungvolles Klavierspiel gehen soll: kennst du, @Hasenbein, irgendeine rhythmisch verpatzte Profiaufnahme von z.B. Bartoks allegro barbaro oder Skrjabins Vers la Flamme oder Strawinskis danse russe? (nur um mal drei Stücke zu erwähnen, bei denen die Rhythmik zentralen Stellenwert hat, die aber absolut nichts mit "swingen", "grooven" etc. zu tun haben) -- kurzum: der Manz vermag auf hohem Niveau zu unterrichten und zu spielen - so wie´s sein soll (also nix schlechter KL, zack-zack wechseln etc.)
 
wohl eher nicht ;) also d.h.: nicht richtig (...)

Exakt... darüber hinaus läßt sich "Swing" (bzw. "Groove") förmlich darüber definieren, daß es etwas ist, das klassische Musik nicht haben darf - und guter Jazz haben muß.

Was in keiner Weise eine Wertung ist, nur eine Klassifizierung...

Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine dieser Ausnahmen, in denen der "Groove" bereits in der Komposition eingepreist ist, läßt sich im zweiten bzw. Variationssatz von Beethovens Op. 111 finden.

Op. 111 (1)
Op. 111 (2)
 
Exakt... darüber hinaus läßt sich "Swing" (bzw. "Groove") förmlich darüber definieren, daß es etwas ist, das klassische Musik nicht haben darf - und guter Jazz haben muß.

Was in keiner Weise eine Wertung ist, nur eine Klassifizierung...

Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine dieser Ausnahmen, in denen der "Groove" bereits in der Komposition eingepreist ist, läßt sich im zweiten bzw. Variationssatz von Beethovens Op. 111 finden.

Op. 111 (1)
Op. 111 (2)

oder hier, einer der ganz großen frühen Jazz-Komponisten genial interpretiert:

https://www.youtube.com/watch?v=Ah392lnFHxM

Lieber Gruß, NewOldie
 
Exakt... darüber hinaus läßt sich "Swing" (bzw. "Groove") förmlich darüber definieren, daß es etwas ist, das klassische Musik nicht haben darf - und guter Jazz haben muß.

Oh, das würde ich aber nicht sagen! Barocke Musik (Bach .....) muss je nach Stück absolut "swingen" und das findet sich natürlich auch in anderen Epochen. Ich rede aber lieber von "Timing", denn das betrifft alle Arten von Stücken. Ein gutes Timing ist unverzichtbar und unterscheidet oft die sehr guten Pianisten von den nicht so guten. Es geht dabei ganz grob gesagt um die Phrase bzw. Phrasierung im Verhältnis zum Metrum.

Liebe Grüße

chiarina
 
sagen wir es doch mal ganz unverblümt: Rhythmus, rhythmisch exakt spielen, schwungvoll spielen usw. ist keine einzig der Jazzpraxis zugehörende Spezialität, sondern eine Selbstverständlichkeit in der so genannten "Klassik". Aus diesem Grund gibt es auch keine professionellen Beethoveneinspielungen, sei es mit Klaviermusik, sei es Orchester, welche rhythmisch schlampig oder inexakt ausfallen - allerdings misst auch niemand, der über etwas musikalisches Verständnis verfügt, Beethovensonaten oder Beethovensinfonien daran, ob sie "swingen" oder "grooven"... ;):D

...aber wenn es schon um "Rhythmik", um rhythmisch schwungvolles Klavierspiel gehen soll: kennst du, @Hasenbein, irgendeine rhythmisch verpatzte Profiaufnahme von z.B. Bartoks allegro barbaro oder Skrjabins Vers la Flamme oder Strawinskis danse russe? (nur um mal drei Stücke zu erwähnen, bei denen die Rhythmik zentralen Stellenwert hat, die aber absolut nichts mit "swingen", "grooven" etc. zu tun haben) -- kurzum: der Manz vermag auf hohem Niveau zu unterrichten und zu spielen - so wie´s sein soll (also nix schlechter KL, zack-zack wechseln etc.)
Rhythmische Schlampigkeit wird wohl auch keiner als "agogische Spielweise" verkaufen wollen, wenn er halbwegs ernst genommen werden will. Am bisherigen Verlauf der Diskussion stört mich das spekulative Erörtern, was rhythmisch richtiges Spiel ausmacht, ohne dass ein Bezug zu verfügbaren Aufnahmen hergestellt wird, die es selbstverständlich gibt.

Kommentarlos verlinke ich hier einfach mal eine Bach-Interpretation, die mich sehr anspricht und überzeugt:



LG von Rheinkultur
 

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