Wissenschaftliche Untersuchung der Klaviermethodik

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Anonymous

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Hatte es anderenorts schon mal eher spaßeshalber gefragt und jetzt mal im Ernst: Weiß jemand, inwieweit auch instrumentalpädagogische Methodik wissenschaftlich untersucht wird? So wie es in der sportwissenschaftlichen oder medizinischen Trainingsmethodik, aber auch z.B. für den Fremdsprachenerwerb gang und gäbe ist?

Tschüs
Wu Wei
 
mir ist nichts derartiges bekannt.
Meines Wissens ist Chuan Chang einer der ersten, die speziell das Thema Klavier verwissenschaftlichen in dem Sinne, dass er nicht schlichte Behauptungen aufstellt, sondern anatomische oder sonstige Erklärungen dazu gibt, Erfolg nachprüft und zur allgemeinen Verifikation der Thesen aufruft.

Ich habe ab und an in der Geo vereinzelt Bericht gelesen, bei denen Musiker oder speziell Pianisten verkabelt wurden, um Gehirntätigkeiten zu messen o. ä.
Allerdings ging es da immer mehr um anatomische oder psychologische Forschungen, bei denen das Klavier mehr Mittel zum Zweck war. Pianisten als Versuchskaninchen für Gehirnforscher :?

Der Hartmut
 
@Hartmut
Habe ich doch fest damit gerechnet, wenigstens vom Herrn Ingenieur Interesse am Thema zu erfahren 8)

Mir geht es vor allem darum, ob es neuere empirische Untersuchungen zu all den Thesen und Glaubenssystemen der letzten Jahrhunderte in diesem Bereich gibt. Chang stellt doch eigentlich auch nur – wenn auch plausible –Behauptungen auf, oder? (Bin noch nicht ganz durch damit :oops: )

Wu Wei
 
Mann, bin ich wirklich so berechenbar? :wink:

Empirisch gibt's jede Menge bei mir 8)

Der Hartmut
 
was machst du denn beruflich Wu Wei?

Ich glaube, du hast da eine Marktlücke entdeckt :wink:

Der Hartmut
 
Einzelne Phänomene Werden immer wieder mal im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung ins Visier genommen z.B.:

1 Pianist und das Auditorium (man beachte die genderrichtige Beschreibung des Publikums) wurden mit Messinstrumenten verkabelt, die die Alpha und Beta- Wellen des Gehirnes messen konnten. MusikerInnen können diese Wellen steuern. Beim Musizieren verlangsamen sich die Alpas und aktivieren sich die Betas. So dann auch beim Publikum und zwar in der gleichen Frequenz wie der Klavierspielende. Andere Person am Klavier - andere Frequenzen der Beta-Wellen beim Publikum. Kann man gut nachvollziehen, nicht umsonst gibt es Pianisten, die ein ganzes Publikum begeistern und andere, naja, die spielen ganz nett und fein, aber irgend etwas fehlt.

aus: http://www.beautyone.de/de/wellnessmusik.html

Die Frequenz der Gehirnströme ist charakteristisch für bestimmte Bewusstseinszustände. Während im aktiven Wachbewusstsein Beta-Wellen vorherrschen, treten im entspannten Wachzustand Alpha-Wellen auf. Ruhige und obertonreiche Musik verlangsamt jetzt die Aktivitäten der Gehirnwellen und fördert die Alpha-Wellen (8-13hz), die für einen entspannten Wachzustand sorgen.

Also, Musik bestimmt unseren Stoffwechsel mit. Leider finde ich gerade die Quelle des Experimentes nicht, was ich mal gelesen habe.

Was hat das mit Musikpädagigik zu tun? Nun, ich glaube, dass sehr viel geforscht wird und einzelne Phänomene untersucht werden und die Kenntnis davon bestimmt wiederum den Unterricht. Natürlich kann man nicht vor den Lernenden stehen und nachdrücklich forden:
Hey super, ziemlich gut gespielt, aber jetzt hätte ich gerne noch ein wenig mehr Beta und lass die Alphas doch mal weg...

Das geht dann anders. Nicht alle Lehrkräfte können dies auch noch vermitteln und nicht alle Lernenden werden jemals an diesen Punkt gelangen, auch wenn man schon mit wenigen Tönen die Gehirne des Zuhörenden "tunen" kann, auf leichtester Technikebene. Es gibt Kinder, die bringen das einfach mit - und andere gallopieren durch die dollsten Werke und schaffen es nicht, dass man ihnen zuhört...

so long

Viola
 
PS.: Ich hatte im Kopf, dass die Alphas beim Wachzustand und die Betas im Schlafzustand aktiver sind, also umgekehrt wie jetzt im Zitat erwähnt. Ich werde dem dann noch mal nachgehen...

V.
 
Ich habe mir letzthin das Buch "Musik im Kopf - Hören, Musizieren, Verstehen und Erleben im neuronalen Netzwerk" von Manfred Spitzer gekauft. Leider habe ich erst ein paar Seiten gelesen, aber dem Inhaltsverzeichnis nach wird unter anderem auch das Thema "Mit Instrumenten spielen" und "Musizieren lernen" aus neurobiologischer Sicht behandelt.
In ein paar Monaten kann ich Dir dann Genaueres berichten 8)

Gruß
Tina
 

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