Systematische Klaviermethodik

Beim Klavierspielen nur von Büchern zu lernen ist nicht mehr ganz zeitgemäß. Videos machen Bewegungsbeschreibungen deutlich verständlicher und so lassen sich Mißverständnisse vorbeugen.

Wenn man englisch kann, würde ich die Videoschule von Fred Karpoff, einem Schüler von Seymour Bernstein, empfehlen
Ich glaube man kann den Kurs 10 Tage oder so kostenlos testen und Karpff erklärt die technischen Grundlagen besonders verständlich. Das sind meistens kurze gut durchdachte Videos.

Es gibt ja noch viele andere Kurse. Den von Graham Fitch würde ich auch empfehlen, aber es gibt dort keine Testphase. Dafür bietet er unglaublich viel Content an, Technik, Theorie, Vom-Blatt-Lesen, Improvisation und sehr sehr viele Stücke (und u.a. auch Videokurse von Penelope Roskell, der Autorin von The Complete Pianist, aber wohl nur einen Teil davon)

Ansonsten auch Denis Zhdanov, der besonders musikalische Interpretation verständlich machen kann, aber auch technische Sachen beschreiben kann -
 
Weil es Pohls Buch nicht als E-Book gibt, kommt der Kauf für mich nicht infrage.
Ja, das ist auch für mich mit ein entscheidender Punkt (käme das Buch überhaupt für mich in Frage). Wenn heutzutage jemand ein Buch nur in gedruckter Form herausbringt, finde ich das nicht sehr benutzerfreundlich. Ein E-Book zu erstellen ist schließlich kein Hexenwerk.

Für 89,00 werde ich es aber auch nicht kaufen und professionell einscannen lassen.
So was habe ich noch nie machen lassen. Was kostet das?
 
Wir alle kennen, das zu Hause dann doch wieder anders geübt wird als es im Unterricht als positive Erfahrung erlebt wurde. Oft wird kritisiert, dass der Unterricht zu wenig die digitalen Medien nutzt, hier sind sie wertvolle Ergänzung.
Auch im normalen Klavierunterricht, finde ich. Ich nehme jede Klavierstunde mit meiner Klavierlehrerin auf Video auf. So kann ich beim Üben dann immer "zurückspulen" und nachschauen oder nachhören, was sie gesagt oder mir gezeigt hat. Das ist heutzutage so eine Kleinigkeit, dass ich mich immer wundere, dass das nicht alle Klavierschüler machen. Es ist eine große Hilfe.
 
Ich nehme jede Klavierstunde mit meiner Klavierlehrerin auf Video auf. So kann ich beim Üben dann immer "zurückspulen" und nachschauen oder nachhören, was sie gesagt oder mir gezeigt hat. Das ist heutzutage so eine Kleinigkeit, dass ich mich immer wundere, dass das nicht alle Klavierschüler machen. Es ist eine große Hilfe.
Auch das ist ein ehrliches Feedback, aber eins, das du dir selber gibst. Da wirst du dir doch auch nicht jedesmal auf die Schulter klopfen und sagen: „Toll, sie ich das mache!“.
 
Das ist doch ganz etwas anderes. Wenn man sich persönlich kennt, ist es etwas anderes als in einem Forum, in dem man sich nur "virtuell" kennt. Gerade in einem Forum sollte man sehr vorsichtig mit Kritik sein, persönlich kann man sich schon mal sagen: "Mensch, da hast du jetzt aber Mist gebaut". Das sollte man sich in einem Forum aber sehr gut überlegen, ob man so etwas sagen will und ob man das nicht vielleicht auch anders formulieren kann, um sein Gegenüber nicht zu verletzen. Wirklich nur allgemeine Höflichkeit und Respekt, mehr muss es nicht sein. Man muss sich deshalb nicht verbiegen. :-)Und sich selbst gegenüber kann man sowieso machen, was man will. Meine Klavierlehrerin sagt immer, ich soll nicht immer sagen, ich kann nichts, aber manchmal - sehr oft - sage ich das eben doch. Sie gibt mir dann als Beispiel immer andere Schüler, die sich viel blöder anstellen als ich. Aber das hilft mir ja nicht, besser zu werden. Genauso wie wenn sie mir sagen würde, die anderen sind viel besser als du, streng dich gefälligst mal an. Ich persönlich denke halt, "Mensch, jetzt hast du doch wirklich viel geübt. Und das ist alles, was dabei rauskommt?" Besonders in der Klavierstunde, wo ich immer das Gefühl habe, ich spiele wie in der allerersten Stunde. Oder schlechter. ;-)
 
Zehn Cent pro Seite inkl. Versandkosten (zerstörungsfreies Scannen - aufwendiger).

Weil das Scannen zerstörungsfrei mögich ist (das muss im Auftrag mitgeteilt werden, sonst wird das Buch beschädigt), könnte man ein Buch ausleihen und scannen lassen.
Danke für die Info. Das ist sehr interessant. Ich habe bisher selbst Noten eingescannt, um sie auf meinem Chromebook benutzen zu können, aber noch nie ganze Bücher. Und ich habe eigentlich auch nie daran gedacht, das jemand anderen machen zu lassen, sondern immer auf meinen kleinen Scanner zurückgegriffen. Was allerdings manchmal schwierig ist, weil man das Buch nicht richtig drauflegen kann. Profis können das natürlich besser. Die haben auch viel bessere Geräte.
 
Auch im normalen Klavierunterricht, finde ich. Ich nehme jede Klavierstunde mit meiner Klavierlehrerin auf Video auf. So kann ich beim Üben dann immer "zurückspulen" und nachschauen oder nachhören, was sie gesagt oder mir gezeigt hat. Das ist heutzutage so eine Kleinigkeit, dass ich mich immer wundere, dass das nicht alle Klavierschüler machen. Es ist eine große Hilfe.
Klavierstunden auf Video aufzunehmen ist datenschutzrechtlich eine ganz heikle Geschichte.
 
Aber manchmal habe ich hier das Gefühl ich bin in eine Diskussion zwischen Veganern und Fleischessern geraten :020:
Ja, man sollte sich einfach selbst nicht so ernst nehmen. :-) Ich versuche es. Also im Grunde genommen ist das ja alles gehupft wie gesprungen. Jeder Mensch soll für sich selbst entscheiden, was für ihn wichtig und richtig ist. Und möglichst nicht anderen vorschreiben, dass sie das genauso zu sehen haben wie er. Aber wenn das nicht geht, dann eben einfach sagen: Du hast deine Meinung, ich habe meine Meinung. Wir respektieren uns gegenseitig, auch wenn wir nicht derselben Meinung sind, und belassen wir es jetzt dabei.
 

Muss schriftlich festgehalten werden, sonst gibt es, falls sich einer von Euch das mal anders überlegt, potentiell für den anderen gewaltig Ärger.
 
Ach so. Okay. Gut zu wissen.
 
Als Anfänger macht man sich normalerweise ja keine so großen Gedanken darüber. Man spielt einfach die Sachen durch, die man von seinem Klavierlehrer aufbekommt oder macht die Übungen, die er/sie einem gezeigt hat. Das reicht wahrscheinlich völlig.

Nur hört man dann immer wieder, dass man sich durch gezieltes, effizientes Üben sehr viel schneller oder auch sinnvoller verbessern kann, dass man sogar falsch üben und sich dadurch schaden kann oder einfach nicht weiterkommt, und dann fängt man an zu überlegen: Was ist die perfekte Methode? Was vermutlich gar nicht nötig ist, solange man keine speziellen Probleme hat.
Während meines Klavierunterrichts als Kind habe ich gar nichts gelesen, sondern (mehr oder weniger) auf die KL gehört. Vieles ist ja auch Instinkt und Gefühl.
Als Wiedereinsteigerin 20 Jahre später hatte und habe ich den Wunsch, mehr zu wissen und zu verstehen. Da kann ich Dir aus Erfahrung sagen, es muss der richtige Zeitpunkt für das richtige Buch sein. Wenn Du etwas zB zu Detailliertes zu früh liest, verwirrst Du Dich nur und siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
Zu diesem Zeitpunkt würde ich Dir empfehlen:
  • Frederic Vester, Lernen, Denken, Vergessen
  • Gerhard Mantel, Einfach üben
  • Gerhard Mantel, Mut zum Lampenfieber
  • Gerhard Mantel, Interpretation. Vom Text zum Klang
  • Renate Klöppel/Eckart Altenmüller, Die Kunst des Musizierens. Von den physiologischen und psychologischen Grundlagen zur Praxis
Und falls Du auf den hier im Forum sehr umstrittenen „Online Chang“ (Chuan C. Chang, Fundamentals of Piano Practice) stößt - den habe ich nach meinem Wiedereinstieg als erstes, mit Interesse und Amusement gelesen. Es ist eine umfassende Abhandlung über ungefähr alles zum Klavierspiel, aber es ist ihm nicht alles zu glauben und nachzumachen.
 
Ich habe bisher selbst Noten eingescannt, um sie auf meinem Chromebook benutzen zu können, aber noch nie ganze Bücher.

Mich nervt schon das Scannen von Notenheften, um sie als pdf-Datei auf dem Tablet-PC ansehen zu können. Daher würde ich kein Buch von 485 Seiten selber scannen, auch weil die Texterkennung teilweise nicht richtig funktioniert.

Ein Buch mit dieser Seitenzahl habe ich vor Jahren stundenlang im Internet gesucht, es war und ist aber vergriffen. Welch ein Glück, dass ich mich mit einem Bekannten darüber unterhalten habe. Er hat es und ich durfte das Buch zum Einscannen wegschicken (dabei wurde ihm kein Blatt gekrümmt).
:-)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Demian @Wiedereinsteigerin38
Ich muss ehrlich sagen, diese ganze Diskussion hier hat mich davon überzeugt, dass ich erst einmal gar nichts mehr in dieser Richtung lesen werde. Lieber üben. :-) Ich habe mir viel zu viele Gedanken gemacht, die nicht nötig sind in diesem Anfängerstadium. Aber es war wirklich gut, die ganzen Meinungen und Hinweise hier zu lesen und dafür bin ich sehr dankbar, denn ich habe einfach viel zu wenig Ahnung, um das alles beurteilen zu können.
 

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