hallo,
"trainierbar" (aber vorsichtig und ganz allmählich!!!) ist die "Spannweite" zwischen Daumen und Zeigefinger: diese ist hauptsächlich verantwortlich dafür, wie weit man greifen kann. Die Daumenmuskulatur reguliert die seitwärts gerichtete Abspreizung des Daumens.
"dehnen" sollte man meiner Ansicht nach weniger, denn die Hand sollte immer "weich" bleiben können, auch wenn man sie für weite Akkorde "wie einen Mollusk" auf den Tasten ausbreitet.
eine Übungsmöglichkeit: die Finger 3 4 und 5 halten stumm fis gis ais, der Daumen spielt ruhig ein c, läßt es los, streckt sich zum h, nach ein paar Wochen evtl auch zum a, noch später zum g --- hierbei hilft die Hand dem Daumen durch eine leichte passive Drehung nach außen
zw. 2 und 3 ist etwas Platz (Terzen, Quarten), zwischen 4 und 5 kann auch etwas Platz sein, zwischen 3 und 4 ist es ziemlich eng - das ändert sich nur relativ geringfügig
wenn man c - dis - fis - a - c (verminderter 5-Ton-Akkord) anschlagen kann, genügt das für fast alles, wenn man g - h - d - f - a (Sept-Non-Akkord) anschlagen kann schadet es sicher nicht, wenn man einen Sept-Non-Akkord von des aus anschlagen kann (des-f-as-ces-es) kann man sehr weit greifen (das liegt an der Tastenfolge!)
was Oktaven betrifft:
a) weiche elastische Hände vorausgesetzt kann man Oktavenmelodien mit 1 und 5 auch ohne Pedal derart dicht spielen, dass sie im Raumklang legato wahrgenommen werden (also keine Angst) - der etwas "akademische" Zwang, bei Oktaven der r.H. die Oberstimme mit 3-4-5 zu binden ist kein päpstlicher Erlaß
b) wenn man genau hinfühlt und hinsieht, so ist es ein Unterschied, ob man auf weissen Tasten eine Oktave mit 1-4 oder 1-5 spielt: die Handstellung und (leichte) Dehnung in der Hand ändern sich (1-5 ist der "entspanntere" Griff)
c) ich spiele Oktaven mit 1-3, 1-4, 1-5 und gelegentlich 2-5, mit 1-2 sind sie mir wegen der nach außen Drehung des Handgelenks nicht allzu angenehm - - - - in sehr hohem Tempo nehme ich nur 1-5, 1-4 und 1-(4+5)
wenn Dir Oktaven noch sehr weit vorkommen, dann rate ich Dir, wenn Du eine stumm in den Tasten hältst, versuche mit Deinem Handgelenk und in den beiden Oktavenfingern langsam und weich aus und ab zu "federn", damit Du Dich daran gewöhnen kannst, sie als spannungsfrei und elastisch zu fühlen.
vielleicht hilft Dir das ein wenig.
Gruß, Rolf