Wieviel sollte man als Anfänger für ein Digitalpiano ausgeben?

Wenn man die Essensmetapher nimmt, wird man am ehesten mit synthetischem Fleisch hinkommen.

Ja, passt vielleich besser - igittigitt! Aber Essensmetaphern hapern immer, das habe ich hier im Forum schon oefters beobachtet. Jetzt bin ich sogar selbst darauf hereingefallen - ich mach trotzdem mal auf dieser Schiene weiter.

Wenn ich nun aber mein synthetisches Fleisch mit vielen natuerlichen Zutaten zubereite (ich esse es ja nicht roh)? Begeisterung, Freude, Liebe, Hingabe? Sie sind von erster Klasse, der synthetische Fleischgeschmack wird damit groesstenteils ueberdeckt. Die Zutaten haben wir also schon mal, fehlt nur noch die Zubereitung. Da ist aber meine Arbeitsweise noch suboptimal: Manchmal die falsche Reihenfolge der Zutaten, oft zu viel oder zu wenig Hitze, auch das richtige Umruehren will gelernt sein. Aber mir schmeckt's!
(Mir tut nur meine KL leid: Die Arme, was der so alles vorgesetzt wird. Ist zwar alles aus richtigem Fleisch, aber die Zubereitung ...)
 
Wie ich gerade in einem anderen Faden gelesen habe, hättest du als Kind ein Digitalpiano besessen hättest du auch viel mehr üben können ohne Watschn von deinem Vater oder Ärger mit den Nachbarn zu bekommen und wärst vielleicht heute ein gefeierter Konzertpianist.

Also da sieht man doch , dass Ubemöglichkeiten durch die Digitalpianos die heutzutage unsere Kinder haben , schon eine sinnvolle Sache sind.
Ein Digitalpiano ist sicher sehr viel besser als gar kein Klavier. Ich wage allerdings zu beweifeln, dass auf Digis Konzertpianisten heranreifen.
 
Ich lebe nach dem Motto "Was ich nicht kenne, das fehlt mir auch nicht." Ich habe das Klavierspielen auf einem 1000-EUR-Digitalpiano angefangen, das mir das gibt, was ich erwartete. Und ich fuehle mich gluecklich und zufrieden.
Freilich, wenn ich in der Vergangenheit die Gelegenheit gehabt haette, auf einem Fluegel zu spielen, dann wuerde mir heute ein DP oder ein sogar ein akustisches Klavier nicht zusagen.

Ich war mit meinen Digis auch sehr zufrieden. Die Gelegenheit, einen Steinway B zu spielen, hat daran nichts geändert. Erst tägliches Üben auf einem (anderen!) akustischen Instrument, hat die Einstellung verändert.

Wie ich gerade in einem anderen Faden gelesen habe, hättest du als Kind ein Digitalpiano besessen hättest du auch viel mehr üben können ohne Watschn von deinem Vater oder Ärger mit den Nachbarn zu bekommen und wärst vielleicht heute ein gefeierter Konzertpianist.

Das viele "Üben" auf dem Digitalpiano hat mich dem Konzertpianisten kein Stück nähergebracht. Im Klavierunterricht stellte sich dann heraus, daß konzentriertes Üben zeitlich sehr begrenzt ist und sich diese Zeit auch gleich noch auf mehrere Instrumente aufteilt, man sich also aussuchen muß, wo man man jetzt primär weiterkommen will.

Dann kam der Lockdown und ich habe festgestellt, daß ich ohne Zugang zum Musikschulflügel gar keine Fortschritte mehr machen konnte. Dementsprechend habe ich dann die Übezeit dann in das beste Material investiert und das war dann kein Tasteninstrument.

Fazit: Profis mögen acht Stunden tägliche Übezeit am Profi-Instrument sinnvoll einsetzen können, für einen erwachsenen Amateur ist die Übezeit aber eh auf natürliche Weise begrenzt und sollte nicht an der Tischhupe verschwendet werden. Auch:

Ein Digitalpiano ist sicher sehr viel besser als gar kein Klavier. Ich wage allerdings zu beweifeln, dass auf Digis Konzertpianisten heranreifen.
 
Er verdient Respekt was er mit 16 auf einem Digitalpiano schon erreicht hat!.
Gabriel Müller Piano war( oder ist hier noch) auch schon unterwegs gewesen .
 

Er verdient Respekt was er mit 16 auf einem Digitalpiano schon erreicht hat!.
Gabriel Müller Piano war( oder ist hier noch) auch schon unterwegs gewesen .
Gar keine Frage. Es sollte aber dazu gesagt werden, daß es ein sehr bekanntes Stück für die Gitarre ist, was er da auf dem Digitalpiano interpretiert. Hier könnte also auch eine Fender Stratocaster eingesetzt werden.
 

Er verdient Respekt was er mit 16 auf einem Digitalpiano schon erreicht hat!.
Gabriel Müller Piano war( oder ist hier noch) auch schon unterwegs gewesen .
Ach nö komm - mit 16 bin ich bereits schon durch Gastwirtschaften getingelt und hab ganz andere Sachen noch gespielt......auf einem normalen Klavier/Flügel.

Im FDJ Singeclub war ich auch bereits am Klavier tätig, da hab ich unter anderen solche Stücke begleitet:
 
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Ich fasse das hiesige Fachforum-Expertenwissen also zusammen: ein Digitalpiano ist immer gleich verstimmt, was langweilig ist. Außer nach einiger Zeit, wenn Staub in die Laserabtastung gerät, dann verstimmt es anders, was auch doof ist.

:009:

Wow, da ermattet doch glatt mein Tonwille. Irgendwie muss der dauernde Streit um as und gis blöd machen.

Cee
 
Aber die Digitalpianos haben die Grenze doch deutlich nach unten geschraubt. Je billiger das Digi, desto eher wird nach kurzer Zeit der sehnliche Wunsch nach dem am Ende vielleicht unerschwinglichen echten Klavier kommen, und man verliert den Spaß am musizieren. Von daher lohnt es sich nicht zu geizig zu sein.

Da stimme ich Dir voll. Ich habe auch als Anfänger wochenlang hin und her überlegt.....(komme allerdings vom Tyros4)

Würde ich mir irgend etwas kaufen, käme nach kurzer Zeit der Wunsch auf, sich zu verbessern.

Deshalb habe ich mich gleich für das Clavinova CVP809 entschieden und im Februar bestellt. Mit etwas Glück wird das Instrument in weiß dann mein WZ schmücken.

Die Lieferzeiten sind ja derzeit unterirdisch.... :013:

Die Seele hat dann die nächsten Jahre erst mal Ruhe, da alles aktuelle erst mal an Bord ist.....:001:

Gruß Andre
 
Moin zusammen,
ich habe mir die gleiche Frage wie Ilka gestellt, da ich auch dabei bin mir ein DigiPiano zu zulegen. Daher poste ich auch in diesen Fred und habe keine neuen aufgemacht.
Meine Wohnsituation ist ähnlich, habe zwar keine Familie aber auch viele Nachbarn und bin eher rücksichtsvoll was das Zusammenleben in einer solchen Wohngemeinschaft angeht.
Selbst, wenn ich einen Nachbarn hätte der ausgezeichnet spielen kann, möchte ich dem auch nicht täglich mehrere Stunden beim Spielen zuhören müssen.

Je länger ich mich aber mit dem Thema beschäftige, desto klarer wird mir, dass mein anfängliches Budget von ca. 1000€ wohl nicht ausreichen wird!? Oder unterliege ich einer Fehlannahme?
Ich dachte zunächst an das Yamaha P125 oder das Roland FP-30X aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, denn ich möchte nicht in 2-3 Jahren wieder ein Instrument kaufen müssen, damit ich mich weiterentwickeln kann. Jedenfalls ist das die Zeitspanne die man überall liest. Ist das so?
Wie viel sollte ich aber mindestens ausgeben, damit ich ein DigiPiano habe, dass mich einen längeren Zeitraum begleiten kann?
Ich sollte vielleicht noch sagen, dass ich ebenfalls "spät"-Anfänger bin (51) und Klavierunterricht nehmen werde.

Grüße,
Karl
 
Ich sollte vielleicht noch sagen, dass ich ebenfalls "spät"-Anfänger bin (51) und Klavierunterricht nehmen werde.
Ich unterrchte zwar momentan nur Gitarre, aber ich biete meinen Schülern immer an, sie beim Instrumentenkauf zu begleiten und zu beraten.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Anfänger zu sehr auf die äussere Erscheinung eines Instrumentes schauen ... und dabei die viel wichtigeren Dinge ausser Acht lassen (wie soll ein Anfänger denn auch Spielbarkeit, Bundreinheit, Saitenlage und Verarbeitung bei Instrumeten einschätzen können?).
Manchmal suchen die nur nach großen Namen ... oder wollen halt eine Les Paul (oder SG, Stratocaster, Telecaster, Flying-V), weil ihr temporäres Idol in ihrem temporären Lieblingsvideo so eine um den Hals hat.

Der Auswahlprozess für mein Digi hat im Prinzip fast 10 Jahre gedauert ... ich hatte allerdings auch nur einen Wunsch. Ich besitze bereits ein Klavier, und wollte das Digi lediglich, um mit einem dem Klavier vergleichbaren Spielgefühl üben zu können, OHNE meine Nachbarn mit meinem Geklimper zu nerven oder extra einen Übungsraum aufsuchen zu müssen (wir haben zwar welche im Keller, aber da steht kein Klavier).

Bei mir wurde es ein gebrauchtes Kawai CN290 (ich habe knapp €350,- bezahlt) ... nichts tolles, und an ein paar Stellen ist der Lack ab. Aber zum Üben reichts dicke (das merke ich jedesmal, wenn ich dann mal an meinem Klavier sitze).
Ein Kawai ist es geworden, weil ich den Klang (gerade Classic Grand) am harmonischsten fand.
Das wichtigste war für mich eine 88er Klaviatur mit Anschlagsdynamik, Druckpunkt und einigermaßen realistischem Release.
Da ich primär die Piano-Sounds nutzen wollte, brauchte ich auch kein Aftertouch. Wenn man auch mal Streicher- oder Chor-Samples nutzen will (oder allgemein Samples von Instrumenten, die im Sustain noch die Lautstärke variieren können), ist sowas eigentlich Pflicht (cresc., decresc.).
 
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Digitale Geräte nutzen Laser zum Abtasten der Information.

Simpelstes Beispiel sind CD und DVDs .

Wenn im Laufe der Zeit die Oberfläche verschmutzt, zerkratzt oder was auch immer, kann der Laser die Information nur noch ungenau bis gar nicht mehr abtasten.
Ich glaub, ein Facepalm ist hier eigentlich noch zu wenig. Da müsst ein Presslufthammer her, aber ich habe die Sorge, dass es mir das Gesicht doch recht über das erträgliche Maß verformen würde. Also Fingerknöchel an die Stirn hämmern, schont auch die Fingerlein.

CDs und DVDs haben Prüfsummen im Dateisystem, anhand der die Schaltkreise beschädigte Daten rekonstruieren. Das ist nur einer von vielen Tricks, mit der sich die laufwerkseigene Logik aufhalten kann, bevor die Daten durch den Bus geschickt werden. Natürlich muss da ein Kompromiss zur vertretbaren Latenz gefunden werden.

Aber zum einen kann man die Speicher-/Abtasteinheit gut vor Staub schützen, umso besser, als der Speicher nicht notwendig vom Endkunden gewechselt werden muss.

Zum anderen: Überhaupt würde ich meinen, dass die Samples seit einigen Jahren auf Flashspeichern abgelegt sind. Das weiß ich nicht.

5 Jahre Garantie gibt es bei Yamaha Clavinovas nur, wenn man sich als Endkunde registriert. Man bezahlt also eine Reparaturschadenversicherung ("Garantieverlängerung") mit seinen Daten. Ich habe mich dagegen entschieden. Wenn mein CLP645 nach zwei Jahren kaputt geht, wird es auf meine Kosten repariert. Oder ich kalkuliere halt, wenn die Kosten mein Budget überschreiten.
 
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denn ich möchte nicht in 2-3 Jahren wieder ein Instrument kaufen müssen, damit ich mich weiterentwickeln kann
Dann musst du dir ein gutes Klavier kaufen. Mit einem Digi bist du immer irgendwann unzufrieden. Aber solange man mit Finger- und Tastensuchen beschäftigt ist, reicht ein gebrauchter Klassiker vollkommen aus.

Den kann man
a) immer wieder verkaufen
b) immer als Ergänzung zu einem später gekauften Klavier nutzen.

Digipianos entwickeln sich nicht so stark weiter, wie die Industrie uns das immer weis machen will. Das ist wie mit Laptops, Schmattfons udgl. Die Rechenleistung übersteigt längst jeden Alltagsbedarf um ein Vielfaches aber die Hardware wird eher schlechter: Knöpfe fallen ab, Buchsen leiern aus, Akkus nicht tauschbar etc.
 
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Dann musst du dir ein gutes Klavier kaufen. Mit einem Digi bist du immer irgendwann unzufrieden. Aber solange man mit Finger- und Tastensuchen beschäftigt ist, reicht ein gebrauchter Klassiker vollkommen aus.

Ich scheue mich, in solchen Situationen Ratschläge zu geben, denn wie wahrscheinlich ist es, dass "irgendwann" das Klavierspielen wieder aufgegeben wurde?

Bei mir war es so: ich wollte Klavierspielen anfangen, aber ich war mir nicht sicher, weil ich bereits einmal im Leben wieder aufgegeben habe und meine/die Schwierigkeiten bereits kannte. Bin ins Geschäft, und habe so viele Digis ausprobiert, bis ich bei denen ankam, wo die Differenz zu den akustischen (Spielgefühl, Klang) nicht mehr schmerzhaft war. Das war so Region Kawai CA 97 / Yamaha CLP 675. Preis etwas unter € 3000. Bin vergleichsweise happy, aber ich hatte Glück mit meinem Durchhaltevermögen, keine großen Lebensablenkungen und das Geld.

Das nächste wird dann ein Flügel, der gerne das zehnfache kosten darf.

Moral: jeder ist verschieden.
 

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