Kaufberatung: Digitalpiano für den Anfänger

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echnaton

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25. Okt. 2011
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Guten Abend liebe Forengemeinde,

eine Frage wie diese erreicht euch sicher häufig, dennoch möchte ich es mir anmaßen sie noch einmal zu stellen, denn, als absoluter Anfänger, traue ich es mir nicht so recht zu, aus den bereits zusammengetragenen Informationen die für mich passenden herauszufiltern.

Hinzufügen möchte ich außerdem, dass es mir natürlich bewusst ist, dass eine Beratung in diesem Forum, so kompetent seine Mitglieder auch sein mögen, eine Beratung in einem Fachgeschäft mit der Möglichkeit die Instrumente auch einmal auszuprobieren, keinesfalls ersetzen kann. Aber ich möchte gern mit einer ungefähren Vorstellung von dem, was mich (vor allem auch preislich) erwartet, beim Händler auflaufen ;-)

Der Preis spielt übrigens eine sehr wichtige Rolle für mich. Ich befinde mich noch in der Ausbildung und habe daher nicht so viel Geld übrig. Ich habe hier bereits gelesen, dass es ein vernünftiges Digitalpiano wohl nicht für um 500 Euro gibt. Eigentlich war das in etwa meine Preisgrenze, aber ehe ich mir irgendwelchen "Schrott" anschaffe, spare ich lieber noch ein oder zwei Monate und erhöhe meine Preisgrenze auf etwa 800 Euro. Wie sehen damit meine Chancen auf ein "gutes" (für Anfänger eben) Instrument aus?

Und dann noch eine doofe Frage von mir, ehe ich darauf zu sprechen komme welche Ansprüche ich an das "Klavier" habe: Gibt es eigentlich einen qualitativen/technischen Unterschied zwischen einem Stagepiano und einem Homepiano, abgesehen von der Mobilität?

Also nun zu meinen Ansprüchen (bitte lacht mich nicht aus, ich bin wirklich Anfänger): Wichtig ist es mir, dass sich das Instrument (ähnlich) wie ein echtes Klavier spielen lässt (für ein solches fehlt mir nun wirklich das nötige Kleingeld). Das heißt: Anschlagsdynamik, Pedale etc. sollten vorhanden sein (was, wenn ich das so richtig sehe, aber ohnehin Standard ist). Das sind dann auch schon alle meine konkret formulierten Ansprüche (so anspruchsvoll bin ich doch gar nicht, oder? ;) ).

Spielen möchte ich vor allem bis ausschließlich Klassik, ich weiß nicht ob ich daher beim Kauf auf etwas besonderes achten sollte.

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So viel zum Instrument, um das Instrument spielen zu können, fehlt natürlich noch der Unterricht. Es gibt hier in Leipzig einige KlavierlehrerInnen und ich werde mich auch an eine/n solche/n wenden, jedoch möchte ich vorerst ein wenig herumprobieren, mich in das wesentliche einarbeiten (mit Noten im Violinschlüssel z.B. habe ich meine Probleme, ich habe meine sonstigen Instrumente immer im Bassschlüssel oder ganz ohne Noten gespielt), da mir die Unterrichtsstunden nur zum Noten lernen und Tonleitern spielen doch etwas zu teuer sind. Daher suche ich noch nach einem geeigneten Lehrbuch zur Einführung, das gern auch schon einen inhaltlichen Schwerpunkt auf klassische Musik haben darf. Was wäre denn da geeignet? Irgendwelche Empfehlungen?

Soo, ehe der Text zu lang wird und ihn niemand mehr liest, mache ich hier einen Cut. Wenn ich irgendetwas vergessen haben sollte, was zur Beantwortung meiner Fragen von Bedeutung ist, beantworte ich gern auch Rückfragen ;)

Gruß
echnaton
 
Hallo Echnaton; es ist relativ einfach: Eine digitales Homepiano hat stets mehr Holz verbaut und häufig auch leistungsfähigere Verstärker und Lautsprecher. Wenn Du nun ein Stagepiano (oder ein sog. Kompakt-Digi) zum GLEICHEN Preis vergleichst, so kann der Hersteller das hierfür eingesparte Geld in bessere Mechanik, etc stecken. I.d.R. bekommst Du also beim Stage/Kompakt bei Preisgleichheit eine etwas bessere Mechanik und auch bessere Klangerzeugung/Samples, dafür aber weniger Gehäuse und weniger Lautstärke.
 
Danke dir, das spricht ja dann eigentlich eher für ein Stage-Piano, denn optimale Lautsprecher sind für den Heimgebrauch denke ich nicht soo wichtig, oder? Und für alles andere eignen sich dann wohl eher externe Lautsprecher ;)
 
Echnato, ich kann Dir nur vom Kawai ES6 und Yamaha P155 berichten. Beide haben so Mini-Speaker, die meines Erachtens @home erstmal reichen. Aber leider liegen beide so um die 1200,-.
Probier es selber aus. Rin in nen großen Musikladen. Echte Klaviere anklimpern und dann die Digis in Deiner Preisklasse. Selbst ne Meinung bilden!!!! Yamaha, Kawai, Casio heißen die "Verdächtigen" ;-)
 
Dann bedanke ich mich doch glatt nochmal bei dir ;)

Also 1200 Euro sind mir dann doch etwas zu viel, dann kann ich ja erst nächstes Jahr Weihnachten (grobe Übertreibung) anfangen zu spielen :D

Aber vielleicht ist es wirklich das beste, ich schaue mich dort erstmal um und frage hier noch einmal nach, wenn dann noch Unsicherheiten vorhanden sein sollten.

Aber vielleicht hat ja nun noch jemand Tipps für ein Lehrbuch zum Einstieg? Für mich hörte sich die Russische Klavierschule recht interessant an. Kann mir dazu jemand etwas sagen?
 
Ich lerne seit 3 Jahren nach der "Russischen Klavierschule" ... ich finde die klasse. Allerdings warne ich vor dem Selbststudium. Die Schule eignet sich m.E. nur in Kombination mit einem guten Klavierlehrer. Die RK legt vor allem Wert auf eine frühe Klangbildung und schreitet ziemlich rasch voran, d.h. die Stücke in der Russischen sollten immer auch durch zusätzliche Spielstücke ergänzt werden, die in ihr enthaltenen Etüden sollten dem Schüler durch einen Lehrer nahegebracht werden (auf was kommt es an, wie werden die Stilmittel eingesetzt, etc.). Ist dies alles gegeben und übt man dann fleissig (1-2 Stunden am Tag), sollte man nach 3 Jahren etwa durch sein ... dann kann man schon ganz nett spielen (leichte Sonaten, unteres Einsteigerniveau Beethoven und ev. Chopin etc. - ).

Gruss

Hyp
 
Hallo, Echnaton, um es kurz zu machen: für Dich wäre ein gebrauchtes Yamaha-Clavinova das Beste! Du kannst ja erst einmal kein Vermögen hinblättern, brauchst aber ein vernünftiges E-Piano. Yamaha ist Pionier auf diesem Gebiet, und stellt seit etlichen Jahren sehr gute, und vor allem robuste Clavinovas (Clavinovae?) her. Ich bin selbst Musiklehrer, arbeite mit diesen Instrumenten, und empfehle sie. Du hast auch 10 Jahre Garantie. So habe ich selbst schon einmal bei einem über 10 Jahre alten Instrument die Tastatur wechseln lassen, selbst da war Yamaha kulant, und hat es zum 0-Tarif vom Vertragshändler tauschen lassen. Wenn Du bei Ebay( Kaufvertrag und Bedienungsanleitung nicht vergessen !) das persönliche Restrisiko vermeiden willst,kaufe doch ein gebrauchtes beim Fachhändler mit zusätzlicher Garantie.Ich selbst würde über Ebay kaufen.
Die Yamahas schneiden im persönlichen Digi-Klavier- Sound-Check stets wesentlich besser ab, als alle Konkurrenz!
Es muss nicht immer Steinway sein...;-) Gruß!
 
Aber vielleicht hat ja nun noch jemand Tipps für ein Lehrbuch zum Einstieg? Für mich hörte sich die Russische Klavierschule recht interessant an. Kann mir dazu jemand etwas sagen?

Hallo Echnaton,

Ich selbst habe die ersten zwei Monate autodidaktisch gelernt und dazu Heumann verwendet, von daher kann ich dir mal ausdrücklich davon abraten. Diese Schule ist zwar für Autodidakten gut aufbereitet, aber die Stücke sind, abgesehen von 2 oder 3 Originalstücken musikalischer Mist.

Ich würde für den Anfang eine Mischung aus Kratzerts "Handbuch für Pianisten" und den ersten 2 Bänden des Mikrokosmos von Béla Bartók empfehlen und zur Ergänzung leichte Stücke aus der klassischen Originalliteratur diverser Epochen.

Mit Kratzert bekommst du in den ersten Kapiteln Anleitung zur Sitzhaltung und zu den Grundlagen des Klavierspiels, als Übungen für diese Grundlagen verwendet der Autor einige Stücke aus Mikrokosmos I und II. Das Buch ist übrigens ein Handbuch, das alle Niveaus behandelt, von den Grundlagen bishin zur virtuosen Spieltechnik - laß dich davon aber nicht abschrecken - der Nutzen für den Anfänger ist groß und du hast damit ein Buch, daß dich dein ganzes Leben als Klavierspieler begleiten wird.

Für das Erlernen des Violinschlüssels braucht es meiner Meinung nach keiner Anleitung durch eine Klavierschule - es gibt genug Material im Internet. Aber da du den Bassschlüssel schon beherrschst sollte es für dich nicht wirklich ein großes Problem sein, dir diesen anzueignen. Der Violinschlüssel ist ja nichts anderes als eine Fortsetzung des Notensystems aus dem Bass, das c auf der ersten oberen Hilfslinie des Bassschlüssels ist das c der ersten unteren Hilfslinie des Violinschlüssels.

LG, PP

PS: Ich halte es übrigens durchaus für sinnvoll sofort mit dem Unterricht zu starten - man lernt ja in den ersten Stunden nicht vorwiegend Notenlesen, sondern übt an den Grundlagen. Mein KL unterrichtet Schüler die ganz neu anfangen das erste halbe Jahr bis Jahr zunächst gänzlich, dann vorwiegend ohne Noten.
 
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