wie viel bezahlt ihr für den Klavierunterricht?

Da wäre wieder die altbekannte Diskussion: Geben Konzertpianisten tatsächlich prinzipiell (ich spreche jetzt nicht von Einzelfällen) den besseren Unterricht?! Pädagogisch sind diese ja nun nicht "höher" ausgebildet...

was unterscheidet denn "diese" von einer Musikschullehrkraft? ...also irgendwas muss da doch sein, ansonsten wären die Leute, die für dieselbe Leistung mehr bezahlen, ja allesamt sehr... ungeschickt...
 
Ich komm mal kurz wieder auf das ursprüngliche Thema zu sprechen: ich wohne in einer Stadt mit ca. 50.000 Einwohnern und bezahle bei einer Dipl. Musikpädagogin 52,00€ im Monat für 45 Minuten wöchtenlich. Das ist für mich ein guter Preis, vielmehr könnte ich mir nicht leisten. Über Eure Preise bin ich sehr erstaunt und bin froh, dass ich eher ländlich wohne. 120 Euro im Monat wäre für mich nicht drin.
 
Ich komm mal kurz wieder auf das ursprüngliche Thema zu sprechen: ich wohne in einer Stadt mit ca. 50.000 Einwohnern und bezahle bei einer Dipl. Musikpädagogin 52,00€ im Monat für 45 Minuten wöchtenlich. Das ist für mich ein guter Preis, vielmehr könnte ich mir nicht leisten. Über Eure Preise bin ich sehr erstaunt und bin froh, dass ich eher ländlich wohne. 120 Euro im Monat wäre für mich nicht drin.

Hallo Tibi,

dann nehme ich an, dass deine Lehrerin dies als Hobby betreibt oder nebenbei tätig ist.
Ich hatte mal Gitarrenunterricht bei einem Studenten, der nahm 15 Euro in bar:D pro Stunde.
Und das war für Hamburg schon günstig..

LG NewOldie
 
Eine Sache hinkt doch beim Vergleich Klavierunterricht - Autoreparatur:

Für gewöhnlich ist ein Auto intakt, eine Reparatur ist die Ausnahme, die mehr oder weniger häufig notwendig ist, trotzdem sind's normalerweise Einzelkosten (die man natürlich hochrechnen kann).

Wenn man ernsthaft Klavier spielen lernen möchte, dann kann man die Ausgaben als Fixkosten betrachten, denn man hat schließlich über Jahre hinweg regelmäßig Unterricht. Fernab von der Frage, ob die momentane Vergütung dem Klavierlehrer gerecht wird: Bei 90 € pro Stunde würde man im Monat knapp 400 € bezahlen. Das ist einfach nicht bezahlbar für ein durchschnittliches Einkommen. Und das wohlgemerkt bei einem einzelnen Fach bei einer Person. Wenn man 2 Kinder hat, die dann womöglich auch zwei Instrumente spielen, was ja alles andere als unüblich ist, können sich sowas nur noch ganz wenige leisten.

Natürlich hat ein Klavierlehrer eine lange Ausbildung hinter sich, einige Kosten zu tragen und man kann sicher auch argumentieren, dass man die Stundenlöhne an andere Branchen angleichen müsste. Allerdings kann man's eben nicht nur aus Sicht des Klavierlehrers sehen, sondern muss auch die Empfängersicht betrachten und dann eine Lösung finden. Sowas wie staatliche Subventionierung wär natürlich eine mögliche Lösung, nur kann man sicher lange drauf warten, wer brauch schon Musik.

Alles Liebe
 
Na, dann vergleichen wir eben die Stundensätze von Psycho- und Physiotherapeuthen, etc. Ach - die zahlt ja die Kasse ...

Ansonsten gebe ich Dir recht, Silversliver. Subvention wäre hier sinnvoll. Und würde sich als Präventivmaßnahme gegen Drogen, Alk, Verblödung und vieles andere schnell bezahlt machen.
 
New Oldie: nein, sie ist hauptberuflich Klavierlehrerin. Nebenbei spielt sie in einem Chor.
 
@Klaviermacher: So ist das eben, wenn man Mercedes fährt. Als vergleich, mein Auto hat die gleiche Grösse wie deines, aber es kostet weniger als die Hälfte deines Autos. Mein Auto fährt genauso schnell wie deines und bringt mich genau wie deines von A nach B.... Aber dafür fahre ich eben nur einen Ford...
Ich habe das gleiche erlebt, zwei neue Nebelscheinwerfer, die der TÜV bemängelt hat. Der Edel Ford Händler wollte 70, Euro für die Lampen und 80 Euro fürs einbauen habe. Dann bin ich zum ländlichen Ford Handel gefahren, dort gab es die Lampen für 45,- Euro. Damit habe ich mich dann selber unters Auto gelegt und in weniger als 5 Minuten war die Sache gegessen. Wenn ich bedenke, das die 80 Euro dafür haben wollten... :-(

Nun nochmal zu den Kosten der KL's. Meiner Meinung nach ist das für Otto Normalverdiener nicht zu schaffen. Bei mir sind es 2 Kinder und ich, die lernen wollen. Die beiden KL's bekommen 30,- und 35,- Euro pro Stunde. Die Kinder bekommen "nur" eine halbe Stunde pro Kopf, und somit zahlen wir dafür 120 Euro an den KL. Ich nehme 3 Stunden im Monat, sind nochmal 105,- Euro dazu,.

Macht also 225,- Euro die ich fürs Klavierlernen ausgebe im Monat. Ich mache es gerne...

Und jetzt das spassige an der Sache... Da ich Otto Normal bin, kann ich mir das eigentlich garnicht leisten. Also habe ich versucht in die Musikschule der Stadt zu kommen. Da gibt es aber nur was mit Vitamin B, also auf die laaaaange Warteliste. Da ich aber dennoch was lernen will und vorallem meine Kinder den Vorzug geniessen können sollen, müssen diese 225,- Euro also wieder reinkommen. Und nun halt dich mal fest...

Ich gehe dafür jeden Samstag bei einer Spedition LKW's waschen, so richtig mit Bürsten und Eimer und auch bei -5 Grad. Für sage und schreibe 7,60 Euro die Stunde. Und meine Frau geht jeden Abend den örtlichen Kindergarten putzen, für noch weniger Lohn. Und das Geld das wir dann zusammen mühsam "erputzen", geben wir dann anschliessend den KL's. damit unsere Kinder etwas bekommen können, was wohl eigentlich nur dem wohlhabenden Teil unserer Gesellschaft zusteht... :-(

Grüße Volker
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Na, dann vergleichen wir eben die Stundensätze von Psycho- und Physiotherapeuthen, etc. Ach - die zahlt ja die Kasse ...

Information zum Psychotherapeuten:

ca. 80€ die reine Stunde, aber dazu Dokumentation, Supervision, kostenlose Anamnese, Kassenanträge, ..., viel höher als 30 ... 40€ kommt man da auch nicht. Voraususetzung: Psychologie- oder Medizinstudium (min. 5 Jahre), Therapieausbildung (nochmal ca. 5 Jahre, Kosten 50T€ ...100T€), Ankauf eines Kassensitzes (nochmal ca. 50T€).

Auch ein guter Vergleich: Sozialpädagogen (die arbeiten viel, zu oft unmöglichen Zeiten, haben auch studiert, tun etwas wirklich dringend notwendiges und verdienen - bescheiden).

Was ich damit sagen will: Nicht etwa, daß es ok wäre, daß Klavierlehrer nur 30€ bekommen, sondern daß es eben eine Tatsache ist, daß in unterschiedlichen Berufen sehr unterschiedlich verdient wird, und oft hat der Laie völlig unrealisitische Annahmen über die Entlohnung in anderen Berufsgruppen. Gerechtigkeit gibt es eben (leider) nicht.

Noch eine Frage (ich bin wahrscheinlich der Einzige hier, der es nicht weiß): Ist Klavierlehrer eigentlich ein geschützter Beruf, d.h. muß man zwingend ein Musikstudium vorweisen oder eine Prüfung ablegen etc. ?

Gruß
Rubato
 
Ich gehe dafür jeden Samstag bei einer Spedition LKW's waschen, so richtig mit Bürsten und Eimer und auch bei -5 Grad. Für sage und schreibe 7,60 Euro die Stunde. Und meine Frau geht jeden Abend den örtlichen Kindergarten putzen, für noch weniger Lohn. Und das Geld das wir dann zusammen mühsam "erputzen", geben wir dann anschliessend den KL's. damit unsere Kinder etwas bekommen können, was wohl eigentlich nur dem wohlhabenden Teil unserer Gesellschaft zusteht... :-(
Hallo Volker,

Das rechne ich Dir hoch an! :tuba:

LG
Michael
 
Noch eine Frage (ich bin wahrscheinlich der Einzige hier, der es nicht weiß): Ist Klavierlehrer eigentlich ein geschützter Beruf, d.h. muß man zwingend ein Musikstudium vorweisen oder eine Prüfung ablegen etc. ?

Gruß
Rubato

Bin kein Experte, aber wenn du an einer kommunalen, städtischen, oder staatlichen Musikschule arbeiten willst, in der Regel ja. Ich meine, es gibt unter besonderen Umständen auch die eine oder andere Ausnahme, aber grundsätzlich braucht man ein Klavierstudium. Falls du allerdings privat Unterricht gibst, auch als Haupteinnahmequelle ist's ja deine Sache. Wie es bei privaten Musikschulen aussieht, kann ich nicht sagen, das müsste ja eigentlich in deren Hand liegen.

Alles Liebe
 
Und das Geld das wir dann zusammen mühsam "erputzen", geben wir dann anschliessend den KL's. damit unsere Kinder etwas bekommen können, was wohl eigentlich nur dem wohlhabenden Teil unserer Gesellschaft zusteht...
Meinen Respekt hast Du auch. Aber, wenn es Dich tröstet: Eure Kinder werden das "zurückzahlen". Da bin ich mir ziemlich sicher. Alleine dafür lohnt es sich schon.

Dennoch finde ich Eure Lohnstruktur sehr beschämend. Nicht für Dich oder Deine Frau. Sondern für die "Arbeitgeber". Ich würde mich schämen, meiner Zugehfrau weniger als 10,- € zu bezahlen. Als ich noch ein Kind war, musste meine Mutter auch putzen. Damals gabs 5,- Mark die Stunde. Aber das ist über 40 Jahre her!!!! Schlimme Zeiten heute. Nicht schön.
 

Dennoch finde ich Eure Lohnstruktur sehr beschämend. Nicht für Dich oder Deine Frau. Sondern für die "Arbeitgeber". Ich würde mich schämen, meiner Zugehfrau weniger als 10,- € zu bezahlen. Als ich noch ein Kind war, musste meine Mutter auch putzen. Damals gabs 5,- Mark die Stunde. Aber das ist über 40 Jahre her!!!! Schlimme Zeiten heute. Nicht schön.

Beides Arbeitgeber die durchaus einen Namen haben. Die Spedition ist gross (200 Mitarbeiter) und teils in städtischer Hand. Dort ist dieser Stundenlohn für alle Fahrer gleich und für mich. Gibt auch keine Gewerkschaft, keinen Tarifvertrag, kein Weihnachtsgeld usw. und der Kindergarten wird von der AWO betrieben. ;-)

Aber was solls, das ist nunmal heute so und ich beschwere mich nicht. Ich könnte auch von meinem Hauptberuf leben, aber dann eben ohne Extras. So gehe ich eben neben den 42 Stunden normal, nochmal 15 Stunden nebenher arbeiten um weiterhin "wohlhabend" zu leben und mir den Luxus Klavier + Lehrer zu leisten.

The American Way of Life. ;-)


Grüße Volker
 
Drecksäcke. Alle miteinander! Das ist mein Ernst.

Das ist er leider nicht! Ja - in den USA gibt es jede Menge Leute mit Doppeljobs. Aber Arbeitsethos und Anforderungen sind keinesfalls mit D zu vergleichen. Wenn sich das bei uns einbürgert, ist das viel, viel schlimmer als in den USA.

Dort sind in Kaffees, Restauarants, Shops, beim Bau - wo auch immer - ungleich mehr Leute beschäftigt. Daher ist meist auch die Stimmung selbst bei Niedriglohn gut. Dort bleibt genug Kraft, um wirklich zwei Jobs parallel zu machen. Hier hält man das garantiert nicht lange aus.

Ein besonders hübschs Beispiel: Messebau. In D rasen in der Aufbauphase die Gabelstapler in Höllentempo durch die Hallen, zwischen Aufbaumaterial und haarscharf an Menschen vorbei. Es passiert dennoch (fast) nichts. Weil der Fahrer mit Höchstkonzentration in der Zeit X die Arbeit Y ableisten MUSS.
Danach ist er platt und kann gerade noch ein Feierabendbier stemmen.

In den USA fährt der Gabelstapler UNTER Schrittempo. Aber nicht alleine. Nein, vier dahinschlendernde Sicherheitsleute in Warnwesten eskortieren ihn vorne, seitlich und hinten. Die Jungs sind nach Job 1 noch frisch genug für Job 2...
 
Und das Geld das wir dann zusammen mühsam "erputzen", geben wir dann anschliessend den KL's. damit unsere Kinder etwas bekommen können, was wohl eigentlich nur dem wohlhabenden Teil unserer Gesellschaft zusteht... :-(

Lieber Volker,

das stimmt mich traurig.

Und dabei will ich Dir nicht widersprechen, absolut nicht!

Im 19. Jh. war der Klavierunterricht tatsächlich fast nur den höheren bürgerlichen Schichten, vornehmlich der Stadtbevölkerung, vorbehalten - kurioserweise gab es im deutschen Kaiserreich zeitweilig eine eine Luxussteuer auf Klaviere: die Klaviersteuer! Dennoch führte sozialgeschichtlich ds Erstarken des Bürgertums im späten 18. und frühen 19. Jh. dazu, dass der Zugang zu Bildung und damit auch Musik größeren Bevölkerungsteilen als in den Jahrhunderten davor möglich wurde. So konnte Heine um 1840 spotten, dass man das Klavierüben, die Klaviermanie bei offenem Fenster verbieten sollte - das Klavier hatte Einzug in die bürgerlichen Haushalte gefunden, galt durchaus auch als Statussymbol. Die Klavierhersteller boomten im 19. Jh.

In der zweiten Hälfte des 20. Jh. schien zunächst alles besser geworden zu sein: die höhere Schule, das Gymnasium, war allen zugänglich, Schulgeld - was im 19. Jh. noch üblich war - entfiel: die Lehrer an den Regelschulen (Grund-, Haupt-, Realschulen, Gymnasien, Berufsschulen) waren Beamte!

Bildung sollte kein Luxus mehr sein und jeder sollte Zugang haben (was auch völlig richtig ist).

Das aber weicht nun auf: an den staatlichen Regelschulen unterrichten nicht mehr nur beamtete Lehrer - vereinfacht gesagt: der Staat lässt seinen Bildungsauftrag mittlerweile zu erheblichen Teilen von (sogar nur kurzfristigen) Angestellten erledigen - - - als Grund dafür werden Sparzwänge und Kostenexplosion genannt. Ich ganz privat denke da aber eher an Misswirtschaft bei der Verteilung der Steuereinnahmen.

Zwar waren mit Ausnahme der Musikhochschulen, die ja so zu sagen Musikuniversitäten sind, der Bereich der Breitenwirkung - Musikschulen, Musikakademien, teils auch Konservatorien - mehr oder weniger privatwirtschaftlich reguliert, d.h. für den Unterricht wurden Gebühren erhoben, aber diese konnten durch gestaffelte staatliche Zuschüsse relativ gering, also erschwinglich gehalten werden.

Das hat sich aber in den letzten spätestens 10 Jahren drastisch geändert: diese Zuschüsse sind mehr und mehr verringert bis gestrichen worden - mit der Folge, dass die Gebühren steigen mussten.

Real sind wir im Bereich des Instrumentalunterrichts so gesehen wieder im 19. Jh. angelangt - - - und diese traurige Tatsache ist kein Ruhmesblatt für die Bildungspolitik!

Auswege zeichnen sich kaum ab: die Lehrkräfte an Musikschulen sind überwiegend freie Mitarbeiter, und selbst die fest angestellten Lehrkräfte verdienen sich keine goldenen Nasen - - das muss man bedenken, wenn man die hohen Unterrichtsgebühren betrachtet. Und irgendwie ist es, wie es derzeit läuft, doch falsch: die Gebühren sind hoch und dennoch führen sie zu keinen hohen, sondern zu eher niedrigen Gehältern...

Nach alledem etwas salopp gesagt: vom Geld, das Du den KLs gibst, und für das Du zusätzlich arbeiten gehst - und dafür hast Du meine Hochachtung!! - werden die nicht reich...

Das ist einer der Gründe, weshalb ich meistens davon abrate, überhaupt ein Klavierstudium zu beginnen: die Chancenlosigkeit, denn abseits von Professorenstellen an Musikhochschulen und Konzertkarrieren wird man sich infolge der bildungspolitischen Mängel zu oft in unsicheren Arbeitssituationen mit zudem geringem und schlimmstenfalls sogar schwankendem Einkommen trotz Studium [sic] einfinden.

Musik, Klavierspiel darf kein Luxus sein (so idealistisch bin ich) - aber wir verdanken einer rein marktorientierten Gesellschaft, dass es das doch wieder geworden ist. Wir sind damit in diesem Bereich ins 19. Jh. zurückgefallen.

Und das ist traurig wenn nicht gar - beschämend.

Gruß, Rolf
 
Musik, Klavierspiel darf kein Luxus sein (so idealistisch bin ich) - aber wir verdanken einer rein marktorientierten Gesellschaft, dass es das doch wieder geworden ist. Wir sind damit in diesem Bereich ins 19. Jh. zurückgefallen.


Einen positiven veränderten Aspekt gibt es im Vergleich zum 19. Jh. schon - das ist der vereinfachte, sprich preiswerte Zugang zu Instrumenten und Lernmaterial.
Mit dem Einzug des E-Pianos können sich auch diejenigen, die sich kein Klavier - mit seinen jährlichen Erhaltungskosten - leisten können, trotzdem am Klavierspiel ausprobieren.
Zusätzlich gibt es mit dem Erfolgszug des Internets Zugang zu sehr viel Wissen, seien es Foren so wie dieses, Seiten über Musiktheorie, Noten etc.
Das Klavierspiel ist also nicht mehr nur einem elitären Personenkreis vorbehalten.
Menschen wie Volker - und da zähle ich mich auch dazu - hätten damals wohl nicht die Chance gehabt Klavier zu spielen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich mache auch durchaus Ausnahmen (solange es welche bleiben) was die Unterrichtspreise betrifft.
Wenn es wirklich am Geld liegt, dass Kinder z.B. aufhören sollen mit dem Unterricht oder nach Nennen des Preises gar nicht erst angemeldet werden und sich im Gespräch dann rausstellt, dass es tatsächlich finanziell eng ist bei den Eltern, mache ich auch mal einen Sonderpreis.
Leider gibt es auch die Eltern, die mit nem dicken Auto vorfahren, deren Kinder nur Markenklamotten tragen und die dann so dreist sind nach einer Ermäßigung zu fragen, da platzt mir der Kragen und da mache ich sicher keine Ausnahme...
 
Ergänzend zu Rolfs schönen Ausführungen: ich habe schon oft überlegt, gestaffelten Unterricht zu nehmen. Die Hochverdienenden bezahlen mehr, die Schlechtverdienenden weniger für Klavierunterricht. So könnte ich auch davon leben. Im ganz kleinen Rahmen nehme ich auch bei manchen etwas weniger Geld.. Aber ich glaube kaum, dass sich das wirklich durchsetzen lässt. Wenn man Reiche fragt, stöhnen die auch über Geldmangel, manchmal mehr als ärmere Menschen. Und ich kann ja wohl schlecht eine Kostenaufstellung über Einnahmen und Ausgaben verlangen.

Mich stört, dass ich

1. fast nur Gymnasialschüler (einige Realschüler und natürlich Erwachsene) habe. Hauptschüler nehmen anscheinend keinen Klavierunterricht. (sieht's bei euch anderen KL's ähnlich aus?)

2. für Normalsterbliche zu teuer bin.

Trotzdem möchte ich gern halbwegs angemessen bezahlt werde (ich könnte ja viele Schüler umsonst unterrichten - da ich aber nur beschränkte Zeit habe, hätte ich dann zuwenig Geld für meinen Lebensunterhalt).

Es ist ein Dilemma. Ich wünschte, alle Leute hätten Zugang zu klassischer Musik etc. und Klavierunterricht!!!

Liebe Grüße

chiarina
 
Leider gibt es auch die Eltern, die mit nem dicken Auto vorfahren, deren Kinder nur Markenklamotten tragen und die dann so dreist sind nach einer Ermäßigung zu fragen, da platzt mir der Kragen und da mache ich sicher keine Ausnahme...

Ja, oft sind diese Menschen wohl eher auf Außenwirkung bedacht, aber bei sowas würde mir nicht der Kragen platzen, sondern mir eher ein amüsiertes Lächeln abgewinnen. :D
 
Real sind wir im Bereich des Instrumentalunterrichts so gesehen wieder im 19. Jh. angelangt - - - und diese traurige Tatsache ist kein Ruhmesblatt für die Bildungspolitik!

Lieber Rolf, deinen Beitrag habe ich mit Interesse gelesen, da auch ich mir viele Gedanken zur aktuellen gesellschaftlichen Situation mache. Leider ist das von dir beschriebene Phänomen nicht nur auf die Musik zu beschränken. Es handelt sich doch um eine stetig und unaufhaltsam voranschreitende Entwicklung, welche die Schere zwischen "arm" und "reich" ständig vergrößert. Durch den Zinseszinseffekt wird es auch zu einer exponentiellen Entwicklung kommen. Da wird leider der Bereich Instrumentalunterricht noch das geringste Problem werden. Spannende Zeiten kommen da auf uns zu.
 
Was ich dazu aber noch anmerken möchte:
Oftmals ist es keine grundätzliche Frage des Geldes, sondern der Prioritäten.
Die Anschaffung eines neuen Computers, Fernsehers, einer aktuellen Spielekonsole etc. ist in vielen Familien wichtiger als Musikunterricht. Ebenso Markenklamotten oder die liebe Zigarettensucht. :D
Was ist aber eigentlich wirklich wichtig und beständig im Leben?
Computer und Playstation werden irgendwann verschrottet, von den teuren Zigaretten bleibt gerade mal ein grauer Rest auf der Tapete und die Designer-Jeans ziert auch irgendwann ein Loch. :mrgreen:
Geld wäre meiner Meinung nach in den meisten Fällen vorhanden, doch andere Dinge scheinen wichtiger und offenbar lebensnotwendiger zu sein.
LG,
NaMu
 

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