Wie könnt ihr euch eure Instrumente leisten?

Die Frage die gestellt wurde, finde ich ziemlich überflüssig und uninteressant.
Genauso könnte ich fragen, wie man sich sein Haus, Auto, Hof und Boot leisten kann?!
Alles eine Lebenseinstellung und viele leben darüber hinaus.
 
Ich bin ja von Haus aus allergisch gegen Statussymbole, weil ich das Gebaren der Leute nicht mag, die darauf Wert legen. Diesen porschefahrenden Klavierschüler hätte ich sicher auch nicht gemocht. Manchen Leuten ist ja als Kind schon klar, dass sie mal einen Beruf haben möchten, in dem sie viel verdienen. Musiker hingegen wird keiner aus dem Grund, was schon auf einen Unterschied in der Persönlichkeit schließen lässt.
Ich kenne mehrere Porschefahrer - keiner von denen hat das Auto als Statussymbol. Sie alle haben ihren Wagen jeweils günstig erworben (meistens im Ausland) und fahren aus purer Freude damit herum, was Sportwagenfans sicherlich nachvollziehen können. Nun freuen sie sich über die massive Wertsteigerung der älteren Modelle. Und Ich kenne Menschen, die den Musikunterricht ihrer Kinder wie ein Statussymbol in die Welt hinausposaunen. So unterschiedlich können Perspektiven sein. Erfreulich finde ich jeden, der seine Lebensträume verfolgt.
 
Ich kenne mehrere Porschefahrer - keiner von denen hat das Auto als Statussymbol.
Ich denke, dass bei ALLEN als Statussymbol tauglichen Objekten gilt, dass es immer die Afficionados gibt und dann die, die einen auf dicke Hose machen.
Die einen freuen sich im stillen Kämmerlein, die anderen halten das Preisschild in die Höhe. Erstere sind nicht mehr zu bremsen, wenn man selbst Interesse und Begeisterung zeigt, letztere können bis auf Hinweise zur Exklusivität und Preis nicht viel zu einer Unterhaltung beisteuern.
Und natürlich gibt es hier auch Misch/Übergangsformen.

Bei den wahrhaft Begeisterten sollten wir uns an ihrer Freude freuen, aber bei den Angebern zumindest honorieren, dass sie immerhin die Wirtschaft ordentlich "unterstützen" ;-)
 
Erfreulich finde ich jeden, der seine Lebensträume verfolgt.

Ganz nach dem Motto "Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum!" Ich bin da (inzwischen!) etwas skeptisch um nicht zu sagen sehr skeptisch. Heute (am 4. Mai!!!) ist Erdüberlastungstag in unserem Land. Das heißt, ab morgen leben wir über unsere Verhältnisse. Das gilt für alle, völlig unabhängig davon, wie viel oder wie wenig Geld sie verdienen.

Ich klebe mich ganz bestimmt an keine Straße, aber ein bisschen umdenken sollten wir schon. Sportwagenfan ist ja gut und schön, ist trotzdem in anderen Ländern der Tempolimits wegen kein Thema. Es gibt Dinge, die wichtiger sind, als seine Hobbys ausleben zu können. Ich bin inzwischen der Meinung, dass diese "Lebensträume verwirklichen"-Einstellung aus der Zeit gefallen ist. Andere träumen von Weltreisen, Skifahren ist gang und gäbe, dreimal Urlaub im Jahr auch keine Seltenheit. Wenn jeder in der Weise seine Träume lebt (und hätte jeder das nötige Geld zur Verfügung, wäre das der Fall), wäre der Erdüberlastungstag nächstes Jahr schon im Januar.

Menschen, die den Musikunterricht ihrer Kinder (oder Vergleichbares) wie ein Statussymbol in die Welt hinausposaunen, kenne ich im Übrigen auch. Das mag ich ebensowenig wie die Statussymbole materieller Art.
 
Das heißt, ab morgen leben wir über unsere Verhältnisse. Das gilt für alle, völlig unabhängig davon, wie viel oder wie wenig Geld sie verdienen.
Nein, eben nicht! "Superreiche" verbrauchen um ein Vielfaches mehr an Ressourcen als selbst die Gutverdiener-Familie mit drei Urlauben im Jahr. Das Abwälzen dieser Probleme auf Einzelne, besonders die, die sich mit Sparen nun ein bisschen Luxus leisten können ist eines: Unfair.

Zudem haben wir ein komplett irrationales Wirtschaftssystem, was nicht für die Bedürfnisse der Menschen produziert, sondern allein für den Profit und dadurch Unmengen an Abfall direkt für Müllhalden produziert, Lebensmittel werden wegen Spekulationen und Marktgesetzen eher vernichtet, als dass sie Menschen zukommen, die keine Zahlungskraft haben.

Und dann soll der Einzelne sich mit seinen Hobbys zurückhalten? Das ist doch nicht zu rechtfertigen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Hobby Klavierspielen gehört allerdings zu den Beschäftigungen, die vergleichsweise wenig Ressourcen verbrauchen. Vor allem, seit Elfenbeintasten ein no go sind.
 
Grundsätzlich stimme ich dir zu, aber wer 3 Mal pro Jahr in den Urlaub fliegt, verbraucht auch schon übermäßig viele Ressourcen.
 

Nein, eben nicht! "Superreiche" verbrauchen um ein Vielfaches mehr an Ressourcen als selbst die Gutverdiener-Familie mit drei Urlauben im Jahr. Das Abwälzen dieser Probleme auf Einzelne, besonders die, die sich mit Sparen nun ein bisschen Luxus leisten können ist eines: Unfair.

Zudem haben wir ein komplett irrationales Wirtschaftssystem, was nicht für die Bedürfnisse der Menschen produziert, sondern allein für den Profit und dadurch Unmengen an Abfall direkt für Müllhalden produziert, Lebensmittel werden wegen Spekulationen und Marktgesetzen eher vernichtet, als das sie Menschen zukommen, die keine Zahlungskraft haben.

Und dann soll der Einzelne sich mit seinen Hobbys zurückhalten? Das ist doch nicht zu rechtfertigen!

Was sagte mal einer meiner Lehrer, als sich ein Schüler echauffiert hat "Das ist aber unfair!" "Das Leben ist unfair und in der Schule werdet ihr darauf vorbereitet!"

Natürlich haben wir ein irrationales Wirtschaftssystem, natürlich ist vieles unfair, natürlich sind die Superreichen die Ressourcenverschwender Nr. 1. Das war schon immer so und das wird immer so sein. Diese Diskussion wollte ich gar nicht lostreten.

Ich wollte nur - da heute Erdüberlastungstag ist - darauf hinweisen, dass unsere Ressourcen begrenzt sind, und das gilt tatsächlich für uns alle. Was andere machen, ist deren Sache. Ich bin genauso ein Mensch, hab' Kinder, auch noch einen fleischfressenden Hund, und verbrauche Ressourcen. Ich habe das Skifahren eingestellt, das Fliegen ebenso, einfach weil ich mich schämen würde, anderen erzählen zu müssen, in den Ferien nach Thailand zu fliegen, während das Elektroauto zuhause in der Garage steht, das man hat, weil man ja ach so umweltbewusst ist. Ich tu das nicht, weil irgendwer das von mir erwartet oder verlangt, sondern weil ich noch in den Spiegel gucken will und meinen Kindern genau diese oben kritisierte Einstellung, man müsse uneingeschränkt seine Träume leben, nicht vermitteln möchte.
 
Es ist nicht bloß unfair es auf den Einzelnen abzuwälzen, es bringt auch überhaupt nichts. Da war ich vielleicht nicht ausführlich genug.

Ich tu das nicht, weil irgendwer das von mir erwartet oder verlangt, sondern weil ich noch in den Spiegel gucken will und meinen Kindern genau diese oben kritisierte Einstellung, man müsse uneingeschränkt seine Träume leben, nicht vermitteln möchte.

Dann herzlichen Glückwunsch, was du alles für dein reines Gewissen tust, ganz ohne Wirkung. Ist eben doch ein bisschen anstrengender, sich für eine Welt/Politik einzusetzen, in der die eigenen Kinder ohne Scham ihre Träume erfüllen können.
 
Für einen in einem Industrieland lebenden Menschen habe ich im Verhältnis, so nehme ich es für mich in Anspruch einen eher kleineren Fußabdruck.

Mit der "not in my backyard"-Einstellung sowie dem im Bezug auf den Klimaschutz ständig postulierten "man müsste...", was nichts anderes bedeutet als "macht Ihr mal..!" wird das alles eh nix mehr.
Damit habe ich mich schon längst abgefunden, da bin ich Realist genug.
Irgendwann werden wir die Kipp-Punkte erreicht haben, und das wird's dann eh gewesen sein.
Bis ich ins, bis dahin vermutlich verdorrte, Gras beiße, wird's wohl noch irgendwie gehen, wenngleich es sicherlich deutlich ungemütlicher werden wird.
Habe keine Kinder, von daher niemanden, um den ich mir mit elterlicher Liebe Sorgen machen muss, obwohl ich natürlich Verwandte und Freunde habe, die mir am Herzen liegen.
Um die Menschen, die nicht nach dem Motto "Nach mir die Sintflut" leben und vor allem deren Nachkommen tut es mir jetzt schon leid.
Gleichwohl bereitet mir das Wissen darum, dass auch die Abkömmlinge derer, die sich einen Dreck um die Zukunft der Erde scheren, genauso von den kommenden existentiellen Krisen betroffen sein werden, eine große Genugtuung.
Besonders, wenn ich mir vorstelle, dass diejenigen, die heute arrogant herumposaunen, dass sie sich keinen Deut einschränken wollen und werden, hoffentlich noch so lange leben werden, um mitzukriegen, wie sie von ihren Kindern und Kindeskindern verflucht werden.
 
Natürlich haben wir ein irrationales Wirtschaftssystem, natürlich ist vieles unfair, natürlich sind die Superreichen die Ressourcenverschwender Nr. 1. Das war schon immer so und das wird immer so sein.
Aber darauf kommt es nicht an. Die Superreichen können ruhig das 10-fache oder 100-fache oder 1000-fache von mir verbrauchen. Das interessiert Umwelt oder Klima überhaupt nicht. Dazu sind es einfach zu wenige.

Die Erdüberlastung kommt von dem was ICH verbrauche und IHR, also DU und DU und DU. Auch wenn wir noch so viel sparen wir verbrauchen zu viel. Ganz einfach weil wir viele sind.
 
Mit dem 1000-fachen liegst du wahrscheinlich noch viel zu niedrig.

Ein globales Problem kann die Menschheit nicht in unorganisierter Selbstverantwortung lösen. Das geht nur über koordinierte Gesetze, müsste über die UNO gehen. Aber dass die nicht schnell genug ist, haben wir wohl schon erkannt.

Die Abschaffung der FCKW ist das einzige Beispiel, das mir einfällt, bei dem die Menschheit erfolgreich global zusammengearbeitet und ein Problem gelöst hat.
 
Die Abschaffung der FCKW ist das einzige Beispiel, das mir einfällt, bei dem die Menschheit erfolgreich global zusammengearbeitet und ein Problem gelöst hat.
Die Abgasentschwefelung auch. Und genau der Erfolg dieser Maßnahmen ist heute das Problem. Es wird damit argumentiert, dass alle Vorhersagen falsch sind. Wo ist das Waldsterben durch sauren Regen? Wo ist das Ozonloch? Beides nicht gekommen trotz der Panik in den 70igern.
 

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